Reform, Aufrüstung und wachsender Einfluss: Polens Streitkräfte auf dem Weg zur stärksten Armee Europas
Auszug von Hier (Schweizer Franken)
Zum Zug kommen nun in erster Linie amerikanische Firmen, aber auch südkoreanische, britische, israelische und italienische. Oft kooperieren sie mit polnischen Waffenschmieden. Deutschland und Frankreich, vor der PiS-Regierung wichtige Lieferanten, müssen hintenanstehen.
«Die Bedeutung der Polen in der Allianz hat sich massiv vergrössert», meint der ehemalige hochrangige Nato-Funktionär Jamie Shea. «Wenn sie an ihren Beschaffungsplänen festhalten, werden sie zur militärischen Supermacht in Europa.»
Auszug von Hier (Schweizer Franken)
Zum Zug kommen nun in erster Linie amerikanische Firmen, aber auch südkoreanische, britische, israelische und italienische. Oft kooperieren sie mit polnischen Waffenschmieden. Deutschland und Frankreich, vor der PiS-Regierung wichtige Lieferanten, müssen hintenanstehen.
- Die Luftwaffe verfügt über 48 amerikanische F-16 und hat für 4,6 Milliarden Franken 32 Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeuge des Typs F-35 bestellt. Aus Südkorea sollen 48 FA-50-Jets dazukommen. Ende Mai bewilligte das Pentagon die Lieferung von 96 Apache-Helikoptern für 12 Milliarden Dollar. In Italien kauft Warschau 32 Leonardo-Kampfhelikopter, die in Polen zusammengebaut werden.
- Das Heer hat bereits 18 Himars-Systeme gekauft. Es hat sich eine Option für 18 weitere gesichert. Dazu kommen 468 auf Lastwagen montierbare Module des Raketenwerfers. Kostenpunkt: Über 10 Milliarden Dollar. Wie viele am Ende bestellt werden, ist aber unklar. Da die Amerikaner nicht so rasch wie gewünscht liefern können, schloss Warschau letztes Jahr einen 10 bis 12 Milliarden schweren Handel mit Südkorea. Er umfasst neben den Flugzeugen Haubitzen, Raketenwerfer und 180 Panzer. Letztere sollen dereinst ein Zehntel der gesamten Flotte stellen. Aus den USA kommen 366 Abrams-Kampfpanzer. Die Kosten liegen bei 7 Milliarden Dollar, inklusive Ausbildung, Ersatzteilen und Wartung.
- Für die Luftverteidigung wird ein über drei Stufen vernetztes System mit unterschiedlichen Reichweiten entwickelt. Am weitesten fortgeschritten ist die oberste Stufe namens «Wisla»: Dafür gab das Verteidigungsministerium bisher umgerechnet 4,6 Milliarden Franken aus, unter anderem für das Raketensystem Patriot. Aus Grossbritannien kamen jüngst Flugabwehrlenkwaffen des Typs Camm für umgerechnet 2,1 Milliarden Franken dazu.
- Für die Modernisierung der Seestreitkräfte, neue Drohnen und Gewehre sind ebenfalls Ausgaben in Milliardenhöhe vorgesehen.
«Die Bedeutung der Polen in der Allianz hat sich massiv vergrössert», meint der ehemalige hochrangige Nato-Funktionär Jamie Shea. «Wenn sie an ihren Beschaffungsplänen festhalten, werden sie zur militärischen Supermacht in Europa.»