Dann führte die Fahrt heimwärts...aber als Nicht-Nur-Betonfetischist hatte ich rudimentäres Wissen über einige Punkte, die da am Rhein noch kommen sollten....und ich wurde nicht enttäuscht. Natürlich die ganzen Burgen, die Loreley..und
BILD 1:Ein Denkmal bei der ehemaligen Zollburg Kaub "Pfalzgrafenstein". Nachdem mein Langzeitgedächtnis noch gut funktioniert, wußte ich daß General Leberecht Blücher während der Napolonischen Kriege hier über den Rhein ging. Aber das Denkmal kannte ich nicht....Ich habe ein gewisses Verhältnis zu G. Blücher...mein erstes Revell-Modellbauschiff, das ich vor ca. 40 Jahren geschenkt bekam, war der "Schwere Kreuzer Blücher"...und eine Standfigur von General Vorwärts ziert seit einigen Jahren eine Vitrine in meinem Wohnzimmer. Der heute auf uns pathetisch und gekünstelt wirkende Sprachstil der Denkmalsinschrift war zu dieser Zeit wohl normal:
"Im Jahre des Heils 1813 am 31. Dezember um Mitternacht zog siegreich an dieser Stelle, Fürst Blücher von Wahlstadt, Feldmarschall, genannt Vorwärts, mit seinen Tapfern über den Rhein zur Wiedergeburt Preussens und des deutschen Vaterlandes" Errichtet 1853
Bekanntlich wurde dieser Feldzug Blüchers, und damit auch Napoleons Höhenflug, 1815 in Waterloo beendet.
In Bingen angekommen, bleib uns nur die Rheinquerung per Fähre. Dann waren wir auf der letzten Station unserer Reise angekommen: Rüdesheim. Auch dort arbeitete meine Nase vorbildlich :hopp:
BILD 2: Warum bombardiert man eine Stadt wie Rüdesheim???
BILD 3: Blick vom Rüdesheimer Berg Roseneck auf Bingen (rechts) und Rüdesheim.
BILDER 4-6: Das Niederwalddenkmal,leider derzeit BAUSTELLEararrgllll:wuetend
Na, wer erkennt die Wappen vorne drauf?
Hintergrund von
www.niederwalddenkmal.de:
Das Niederwald Denkmal erinnert an den Sieg über Frankreich im Jahr 1870/1871 und die daraus resultierende (Neu-) Gründung des Deutschen Kaiserreichs. Das fast 38 Meter hohe Monument ist ein Sinnbild des Zusammenschlusses aller deutschen Volksstämme. Nach sechs Jahren Bauzeit und einem Kostenaufwand von über einer Million Goldmark war das Denkmal 1883 fertiggestellt.
Die 10,5 Meter hohe und 32 Tonnen schwere Figur der Germania hält in der rechten Hand stolz die wiedererworbene Kaiserkrone hoch. Mit der linken Hand stützt sie sich selbstbewusst auf das Reichsschwert. Auf dem Sockel erinnern Daten und Wappen an die Zeit der Reichsgründung. Auf dem größten Relief ist Kaiser Wilhelm I. hoch zu Ross inmitten von Landesfürsten, Heeresführern und Soldaten aller Truppengattungen dargestellt.
Ein wichtiges, wenn nicht sogar DAS wichtigste Lied der Zeit um 1870, war das von Max Schneckenburger (1819-1849) gedichtete Lied "Die Wacht am Rhein".
Somit sind wir am Ende der Reise...und dieses Berichtes angekommen. Mir hat´s wahnsinnig Spaß gemacht, durch das Beschreiben hier sozusagen "noch einmal dort gewesen zu sein"....
Und ich habe festgestellt, daß außerhalb Bayerns SEHR VIELE freundliche, hilfsbereite und offene Menschen leben.....da kommt einem der bayerische Nationalcharakter, der sich doch manchmal durch eine gewisse Engstirnig-, Sprachlosig- und Unfreundlichkeit auszeichnet, dann plötzlich gar nicht mehr so charmant vor (ich darf darüber meckern, ich bin hier geboren und aufgewachsen und letztendlich selbst so..
)
Gruß
Ralf