Michelle...

S

steinchen

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#1
können Kinder überhaupt vor solchen Übergriffen geschützt werden?
Was soll mit Triebtätern geschehen?
Unglaublich, dass immer wieder Kinder betrauert werden müssen!

Steinchen
 

Joe

Fehlerkramrumschlager a. D. :)
Mitarbeiter
#2
Moin steinchen,
warte doch erstmal ab, wer schlussendlich der Täter oder die Täterin ist. Dann kann man überlegen, wie man Kinder davor schützen kann.
Das ist übrigens ein Thema, dass so umfangreich ist und so viele Facetten hat, dass man das nicht "mal eben" abhandeln kann.
Gruß
Joe
 
#3
Hallo,

da kann ich nur Joe zustimmen. Bisher ist doch noch nichts zu Begehungsweise der Tat gesagt wurden.
Das bringt doch auch die LVZ in ihrer heutigen Ausgabe sowie LVZ - Online zum Ausdruck.

Zitat:

"Im juristischen Sinne gelte das Mädchen erst als identifiziert, wenn die DNA-Untersuchung abgeschlossen ist. Auch das genaue Ergebnis der Obduktion stehe noch aus. Bereits jetzt ist jedoch sicher, dass Michelle nicht durch einen Unfall ums Leben kam, so Strobel weiter. Landespolizeipräsident Bernd Merbitz bat um Verständnis, dass die Polizei nicht alle Details bekanntgeben könne, weil das die Suche nach dem Täter erschweren würde. Das betreffe die Todesart, den Todeszeitpunkt und die Frage, ob das Mädchen sexuell missbraucht oder vergewaltigt wurde. Strobl sagte: „Wir möchten kein Täterwissen bekanntgeben, so lange er frei herumläuft.“ "

Quelle: http://www.lvz-online.de/aktuell/content/71204.html

Aber bereits wird wieder von Triebtäter gesprochen.

Natürlich ist eine sexuell motivierte Straftat nicht ausgeschlossen. Aber bisher gibt es offiziell dafür noch keine Erklärung.

Allein die Frage von Steinchen "Was soll mit Triebtätern geschehen?" reduziert die Diskussion in eine Richtung.

Viel wichtiger ist doch, dass man erreicht, dass das Interesse der Gesellschaft für unsere Kinder wieder mehr in den Mittelpunkt rückt.

Dazu kann ich nur noch ein Zitat von Kai - Uwe Brandt aus dem heutigen Leitartikel der LVZ "Trauer um Michelle" anführen:

„Das Schlimmste trat ein, und eine Frage bleibt offen: Erging es dem Mädchen so Wie dem Jungen? Fiel die Achtjährige einem Sexgangster zum Opfer? Bislang ist die Faktenlage unvollständig. Sind schließlich alle Puzzlestücke endlich zu einem Ganzen gelegt, besteht dennoch kein Grund, den Umständen des Todes von Michelle mit Hysterie und Panik zu begegnen. Leider gehört es heute bereits zum guten Ton, auf Ereignisse dieser Art mit einem gefühlsbeladenen und oftmals rüden Aufschrei zu reagieren. Wer kennt sie nicht: Politiker, die sonst auf den Hinterbänken ihr Dasein fristen, aber just in diesen Momenten nach vorn eilen und den elektrischen Stuhl fordern? Weder Opfer geschweige denn die Hinterbliebenen haben derlei Polemik verdient. Sie nutzt ihnen genauso wenig wie der Allgemeinheit.

Mehr als diese Begleiterscheinungen braucht es dagegen Ideen und Hinweise, die der Polizei bei den Ermittlungen helfen, Fortschritte zu erzielen. Wie die Sextäterdatei, die in Sachsen aufgebaut wird und bei der Suche nach Michelle zum Einsatz kam — jedoch erst nach dem Missbrauch an Stefanie in Dresden und dem Tod Mitjas in Leipzig. Eines ist trotzdem gewiss: Was immer im Nachgang an Instrumenten entwickelt wird — Straftaten können sie nicht verhindern. Sie überführen die Täter höchstens schneller.

Damit sich Kinder sicherer fühlen und Eltern weniger um ihren Nachwuchs bangen müssen, sollte der Blick auf den Nachbarn wieder schärfer werden. Mitunter sind es die Unachtsamkeit und das Wegschauen in der Gesellschaft, die Facetten verschwimmen lassen. Jene Details, die über Leben und Tod bestimmen können.“

Insbesondere der letzte Abschnitt sollte uns allen zu denken geben.

Ansonsten sollte man die Leute jetzt arbeiten lassen, die für die Aufklärung der Stzraftat zuständig sind. Ich bin mit gewisss, dass diese ihr Handwerk verstehen.

Ramsay
 
D

daniela

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#4
ich habe auch immer Angst, gerade wir mit unseren Hobbys, viel im Wald und einsamen Ecken, eine Leiche zu finden...Rechne immer damit...Ein Kind schützen? Schwierige Frage. Aufklärung früh anfangen, aber wie kann ein Kind sich vor stärkeren wehren? Ich finds grausam und werde auf mein töchterchen so gut es geht aufpassen
 
S

steinchen

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#5
jeder Mensch ist anders gestrickt. Ich kann und will nicht nur rational mit der Sache umgehen.

@ Ramsay. Warum abwarten? Wir können die Sache drehen und wenden, wie wir wollen: Michelle ist tot. Und es ist ein Gewaltverbrechen, egal welches. Da spielt die Herangehensweise doch keine Rolle mehr. Naturlich liegt ein Sexualdelikt nahe, muss aber nicht sein.
 
N

norbert

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#6
die zahl solcher delikte ist zum glück schon lange rückläufig aber trotzdem wird es sowas immer geben.
die emotionalen komponenten in solchen fällen, welche natürlich auch die medien ausnutzen, lassen uns aber etwas anderes wahrnehmen. einen endgültigen schutz gibt es nicht und auch keine altersgrenze, wann man sich sicher fühlen kann.

ich habe den trubel hier hautnah erleben müssen, denn das mädchen wohnte nicht weit von meiner arbeitsstätte und auch der fundort liegt auf meinem arbeitsweg. wichtig ist jetzt, den täter zu finden und ihn wegzuschließen ...
 
H

hebbel

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#7
Ansonsten sollte man die Leute jetzt arbeiten lassen, die für die Aufklärung der Straftat zuständig sind. Ich bin mir gewiss, dass diese ihr Handwerk verstehen.
Ramsay
Und ich bin mir gewiß, daß sie besonders motiviert sind, obwohl die Arbeit in den MK (ehemals MUK und erweiterte MUK) immer ein elender Streß war und bestimmt noch ist. Ich wünsche den Beteiligten auch das manchmal nowendige Ermittlungsglück.

Gruß
Dieter
 

Joe

Fehlerkramrumschlager a. D. :)
Mitarbeiter
#9
ja nur hat der bestimmt ne schlimme Kindheit gehabt:
Das werden wir dann von den Medien brühwarm aufgetischt bekommen. Aber was ist, wenn der Täter (oder die Täterin) auch ein Kind ist?
Warten wir ab, und diskutieren dann den speziellen Fall.

manchmal denke ich dann an Selbstjustiz
Damit würdest du dich im gleichen Zug mit dem Täter auf eine Ebene, nämlich die andere Seite des Gesetzes stellen. Für mich wäre das nur dann eine Möglichkeit, wenn ich direkt betroffen und mein Lebensinhalt durch den Täter zerstört worden wäre. Ansonsten bin ich ziemlich froh, das wir doch annähernd zivilisiert sind, und Selbstjustiz hier nicht mehr gefragt ist.
Gruß
Joe
 
#10
Und ich bin mir gewiß, daß sie besonders motiviert sind, obwohl die Arbeit in den MK (ehemals MUK und erweiterte MUK) immer ein elender Streß war und bestimmt noch ist. Ich wünsche den Beteiligten auch das manchmal nowendige Ermittlungsglück. Gruß Dieter
Hallo Dieter,

mir scheint du sprichst aus Erfahrung. In Gera gab es ja auch eine, wie in jeder ehemaligen Bezirksstadt der DDR.

Was mir in der Medienarbeit der Polizei diesmal tatsächlich gefällt, ist, dass keine Informationen zur Begehungsweise etc. (also das sogenannten Täterwissen) preisgegeben werden.

MfG
Ramsay
 
D

daniela

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#11
mit Selbstjustiz dachte ich auch nur an den Fall Marianne Bachmeier. Wenn ich selber betroffen wäre...
Das die Polizei nichts sagt ist gut so...Hoffentlich wird der Mörder gefunden.
 
#12
Im Focus dieser Woche steht ein Artikel über den Anwalt Bossi. Der stellt fest auf Grund seiner fast 50 jahre Berufserfahrung ... für Täter mit einem sadistisch-perversen Tötungstrieb, sollte die Todesstrafe eingeführt werden....


uwe
 
I

Ingwer

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#14
Vielleicht ist ja Bossi nicht Alles.

In der dt. Rechtsprechung hat man/frau oft den Eindruck, dass Täter
besser gestellt sind, als die Opfer.
Um die Täter kümmert sich ein rieiger Stab von Betreuern, bis hin zum "Händchenhalten" (Nat. Ironie) beim Freigang. Die Opfer erwartet in den meisten Fällen vielleicht einen feuchter Händedruck.


In einigen Rechtssprechungen ist zugegebenerweise die Urteilsfindung nicht einfach.

Unsere Gesetzesgebungen brauchen in einigen Fällen eine Neuordnung!!!
 
S

steinchen

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#15
Michelle

Vielleicht ist ja Bossi nicht Alles.

In der dt. Rechtsprechung hat man/frau oft den Eindruck, dass Täter
besser gestellt sind, als die Opfer.
Um die Täter kümmert sich ein rieiger Stab von Betreuern, bis hin zum "Händchenhalten" (Nat. Ironie) beim Freigang. Die Opfer erwartet in den meisten Fällen vielleicht einen feuchter Händedruck.


In einigen Rechtssprechungen ist zugegebenerweise die Urteilsfindung nicht einfach.

Unsere Gesetzesgebungen brauchen in einigen Fällen eine Neuordnung!!!

Hi zam,

Bossi ist der Guru der Rechtspolemik. Er ist klug, aber noch besser sind seine Rhetorik und Cleverness, die er zu nutzen weiß. Übrigens hat er auch ein großes Problem, das er selbst nicht erkennen will, dafür aber von den Medien ausgeschlachtet wird. Was sagt mir das? Er ist ein Typ für "Sturm im Wasserglas".

Was die Rechtsprechung angeht, kann ich Ingwer nur zustimmen. Auch die Diskussion, dass die Möglichkeiten ausgeschöpft werden sollten, die die Gesetze geben, ist aus meiner Sicht schwachsinnig. Warum? Ganz einfach: Da würde es Fälle wie Michelle sehr viel weniger geben, denn die (potenziellen) Straftäter wüssten, was sie erwartet. Das wäre schon auch ein bisschen Prophylaxe.

LG Steinchen Gabi
 
H

hebbel

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#17
Auch die Diskussion, dass die Möglichkeiten ausgeschöpft werden sollten, die die Gesetze geben, ist aus meiner Sicht schwachsinnig. Warum? Ganz einfach: Da würde es Fälle wie Michelle sehr viel weniger geben, denn die (potenziellen) Straftäter wüssten, was sie erwartet. Das wäre schon auch ein bisschen Prophylaxe.
Diese Annahme ist leider grundfalsch. Täter denken in den seltensten Fällen zum Zeitpunkt der Handlungsentscheidung an die Folgen ihrer Handlung für sich selbst.

Gruß
Dieter
 

Joe

Fehlerkramrumschlager a. D. :)
Mitarbeiter
#18
Stimmt. Und auch die Höhe der Strafe ist bei sowas nicht entscheidend. Da geht wirklich nur was, wenn die Menschen gegenseitig auf sich aufpassen, etwas mehr Rücksicht nehmen und vor allem viel mehr Rückgrad zeigen.

Warum wir da sind, wo wir sind, muss ich wohl hier nicht erklären, oder doch?
Soll ich beim allgemeinen Werteverfall, bei den Medien, bei der Politik, der Macht oder beim Geld anfangen?

Mir fällt dabei ein Lied von M. Westernhagen ein...

Eines wird mir klar, wenn irgendjemand schreit, Gesetze müssen her
Dem hau ich auf die Flossen
Ja, eines ist mir sonnenklar,
Falls wir glauben sollten, Terror kann man durch Terror bremsen,
Dann sind wir bald wieder soweit.
Gruß
Joe
 
I

Ingwer

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#19
Auch Westernhagen ist nicht Gott. Der hilft Niemanden aus der Opfergilde.
Oder habe ich da was übersehen?
Taten von "gewissen" Menschen entschuldigt man nicht durch Freigang oder dem Singen eines Liedes. Und durch Malen mit farbiger Kreide schon gar nicht.
Auch Diebstahl oder andere Delikte kann man durch "Krankheit" rechtfertigen.

Btw: Wo fängt Menschlichkeit an? Vielleicht wenn an dem Lasso, welches ausgeworfen wird, statt einer Schlinge ein Luftballon hängt? :gruebel
 
S

steinchen

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#20
Michelle

Hallo zam,

meine Ausgangsfrage war, wie Kinder geschützt werden können.
Es stimmt schon, dass es immer solche perversen Menschen gibt.
Aber die Tatsache rechtfertigt doch nicht, dass es so weiter gehen muss.
Natürlich weiß ich, dass Triebtäter nichts für ihre Neigung können. Aber das ist doch keine Entschuldigung gegenüber den Opfern.
Ich weiß auch nicht, ob die Todesstrafe helfen würde, die Zahl der Übergriffe auf Kinder zu senken.
Aber die Bevölkerung kann doch erwarten, dass sich die Regierung etwas einfallen lässt und damit Fahne zeigt. Egal, was es ist, Hauptsache, es hilft den Kindern.
In unserem Zeitalter schaffen die Menschen in Deutschland so gut wie alles. Sie forschen und entwickeln und bestimmen die Weltspitze mit. Aber in diesem Fall scheint man hilflos zu sein. Das kann und will ich nicht akzeptieren.
Da werden die Täter mit ihrer schweren Kindheit entschuldigt. Sie bekommen einen Psychologen an die Seite, damit es ihnen ja gut geht usw. usw.
Ob das die betroffenen Eltern interessiert, wage ich zu bezweifeln.
Nur mal angenommen, das passiert einem Kind irgend eines Politikers oder Promis. Ich glaube, dann geht es ganz schnell mit neuen Ideen gegen die Mörder.

Gruß steinchen
 
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