Nun ja. Was die Eigentumsverhältnisse und Gründung des Betriebes angeht, hätte vermtl. nicht mal Nostradamus durchgeblickt.

Das scheint ein typischer Fall von MONTAN (Verwertungsgesellschaft für die Montanindustrie), die für Planungen und Bau von neuen Anlagen der Rüstungsindustrie verantwortlich zeichnete und die verschleiert und getarnt konzipiert und ausgeführt wurden, zu sein.
Unter MONTAN-Betreiberfirmen und deren Gesellschafter findet man:
Betreiberfirma: Kieselchemie GmbH [Das ist selbst eine verschleiernde Bezeichnung.]
Gesellschafter: Pyrotechnische Fabrik J.F. Eisfeld GmbH
Konzernverbindung: I.G. Farben AG
In der Übersicht über die MONTAN-Werke im "Dritten Reich" steht:
Werk-Nr.: 84
Werk-Name: Kambachsmühle
Betreibergesellschaft: Kieselchemie
Beschäftigte vor der Besetzung: 81
Die Firma J.F.Eisfeld, Silberhütte, Post Harzgerode [sht?, kum?], mit Zweigwerken in Dörnten [Werk Kunigunde, kun?, später WASAG], Güntersberge [gtb?] und Kieselbach [klb?], Fabrik für Sprengstoffe und pyrotechnische Artikel, bildete den Stammbetrieb für den späteren "VEB Pyrotechnik Silberhütte".
Bei Rheinmetall Defense findet sich in der Firmengeschichte zu "Pyrotechnik Silberhütte":
1928: Max Valier führt Versuche mit düsengetriebenen Schienenfahrzeugen durch. Der erste Test der "Eisfeld-Valier-Rocket I" findet am 26. Juli statt. Das neuartige Raketenfahrzeug erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 253 km/h, springt allerdings während des dritten Laufes aus der Schiene und wird komplett zerstört.
1939: Während des Zweiten Weltkrieges stellt die Firma militärisch genutzte Produkte her, unter anderem zur Gefechtsfeldbeleuchtung und Signalgebung.
1968: Erweiterung der [des VEB

] Pyrotechnik Silberhütte durch einen Firmenverbund mit Freiberg, Berlin und Uftrungen. Die Zahl der Angestellten wächst bis auf 1.350 Mitarbeiter.
1991: Privatisierung im Jahr 1990 und Verkauf an NICO Pyrotechnik (zu 2/3) und Umarex Sportwaffen GmbH (zu 1/3).
2004: Das Gesellschaftskapital des Unternehmens wird von der Rheinmetall-DeTec-Gruppe erworben. 100-prozentige Eingliederung in die Rheinmetall Waffe Munition GmbH.
In der Stadtteil-Geschichte zu Dessau-Ziebigk findet sich folgendes:
1929: Auf der Elbe am "Kornhaus" startet das 1. Mal ein Junker
-Wasserflugzeug mittels Unterstützung einer Feststoffrakete der Firma Eisfeld, Silberhütte.
Dieses "unter anderem" in der Rüstungsproduktion während des WKII hinsichtlich des vorhandenen Know-How bei kleineren Feststoffrakten würde mich mal interessieren.
Gruß
Dieter