Das neue „Stadtquartier Nord“ in Bad Vöslau erstreckt sich vom Thermalbad bis zum Bahnhof. In den kommenden Jahrzehnten soll dort neuer Wohn- und Lebensraum geschaffen werden.
Die alte Abfüllanlage und die ehemalige Kammgarnfabrik sollen dem neuen Stadtteil weichen. Denn die Fläche im Zentrum, nahe des Bahnhofes, habe hohes Entwicklungspotential, sagt Bürgermeister Christian Flammer (Liste Flammer) im Gespräch mit noe.ORF.at.
Das Konzept für den neuen Stadtteil entstand im Rahmen eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs. Rund 540 neue Wohnungen sieht es vor. Bis zu 1.200 Menschen sollen in diesen Platz finden. Dazu sollen ein Kindergarten, ein Nahversorger und Gemeinschafts- sowie Veranstaltungsräume kommen. Auch ein Gesundheitszentrum sei denkbar.
Zudem wolle man den Badplatz mit Bäckereien und Einzelhandel beleben sowie Raum für Arbeitsplätze schaffen. Insgesamt werden so vier Quartiere entstehen, für die man keine neuen Flächen versiegeln möchte. Man werde hingegen 30.000 Quadratmeter entsiegeln, sagt Flammer. Auch der Baumbestand soll erhalten und um 250 zusätzliche Bäume erweitert werden.
Stadtgemeinde Bad Vöslau
Interessierte konnten sich bei der Ausstellung in Bad Vöslau über das Projekt „Vöslauer Perlenkette“ informieren
Konzept setzt auf Car-Sharing und Fahrrad
Ein „Slow-Motion-Band“ wird die vier Quartiere verbinden und bis zum Bahnhof führen. Dabei handelt es sich um autofreie Wege, Plätze und Grünräume. Während sich der motorisierte Verkehr auf der Bahnhofstraße bewegen wird, sollen Wege auf diesem Band zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Zudem werde es in den Quartieren auch Angebote wie Car-Sharing geben.
Für Autos sieht das Konzept über 700 Stellplätze vor. Dafür plane man Tiefgaragen und modulare Parkhäuser, die bei Bedarf aufgestockt werden können, denn „wie die Mobilität in 30 bis 40 Jahren aussieht weiß man heute nicht“, so der Bürgermeister.
In einem ersten Schritt sollen nun maximal 200 Wohnungen und der Kindergarten errichtet werden. Das Planungsverfahren sei bereits fortgeschritten. Wann zu bauen begonnen wird, steht jedoch noch nicht fest.
Offene Fragen in Ausstellung geklärt
Das Konzept, das den Namen „Vöslauer Perlenkette“ trägt, wurde nun im Rahmen einer Ausstellung öffentlich präsentiert. So habe man auch offene Fragen der Bevölkerung klären können, heißt es seitens des Bürgermeisters. Besonders das Thema Parken und der Baumbestand hätte die Menschen vor Ort sehr beschäftigt. Stattgefunden hat die Ausstellung im ehemaligen Café Thermal. Auch dieses soll künftig wiederbelebt werden.
„Mit dem Projekt wollen wir junge Menschen in der Stadt halten“, sagt Flammer. Auch die Lebensqualität in Bad Vöslau soll erhöht werden. Die Umsetzung des großangelegten Projektes werde sich über Jahrzehnte erstrecken. Ein entsprechender Beschluss soll im September im Gemeinderat fallen.
28.05.2024, Angelina Riedl, noe.ORF.at