Kammgarnfabrik in Bad Vöslau

#1
Direkt nach der Einfahrt auf das Gelände befindet sich in der Mitte des Platzes zwischen Bäumen versteckt ein ca. 3-4m hoher Bunkereingang, der wie bereits hier im Forum beschrieben, wie eine umgedrehte Grabvase aussieht. d.h. er wird nach oben sehr spitz! Weis jemand, warum der dort steht? Wurden im WK II dort Teile für Rüstung (Munition?) hergestellt. In den Archiven findet sich nichts. Foto folgt demnächst!
 

josef

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#2
Direkt nach der Einfahrt auf das Gelände befindet sich in der Mitte des Platzes zwischen Bäumen versteckt ein ca. 3-4m hoher Bunkereingang, der wie bereits hier im Forum beschrieben, wie eine umgedrehte Grabvase aussieht. d.h. er wird nach oben sehr spitz! Weis jemand, warum der dort steht? Wurden im WK II dort Teile für Rüstung (Munition?) hergestellt. In den Archiven findet sich nichts. Foto folgt demnächst!
Zuerst einmal "Guten Tag" hier im Forum!

Warum wird wohl ein LS-Bunker auf einem Fabriksgelände stehen?
Über eine Rüstungsfertigung in den Hallen der "Vöslauer Kammgarn AG" ist mir bis jetzt noch nichts untergekommen. Aber indirekt "naschte" der Konzern sicher durch Stofflieferungen an Uniform- und Wäscheerzeuger am "Kuchen" mit...

http://de.wikipedia.org/wiki/Vöslauer_Kammgarnfabrik

lg
josef
 

cerberus9

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#4
Irgenwie kommt da was durcheinander .

Der Beitrag hat als Thema "Kammgarnfabrik Vöslau" und nicht Möllersdorf.
Harald 41 hat selbst einen eigenen Beitrag ,zum Thema über "Flugzeugwerk Möllersdorf" eröffnet.
Die letzen Einträge gehören eigentlich dorthin verschoben.

lg
Cerberus

Beiträge mit Themenbezug Möllersdorf in bestehenden Thread Möllersdorf - Traiskirchen (alter Titel: Flugzeugwerk Möllersdorf) verschoben.
14.02.10 21.43h; josef
 
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josef

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#8
Frage zu "LS-Bauwerk" lt. Foto Beitrag #3 bzw. #6:

War diese etwas eigenartige Form

- ein "Regel- bzw. Typbunker" der an anderen Standorten ebenfalls zu finden ist?

- eine "Abwandlung" der "Spitz- bzw. Pyramidenbunker" wie z.B. am Flpl. Wiener Neustadt West (Fliegerhorst...) ?

- oder ein "Einzelstück" eines lustigen Baumeisters bzw. Architekten?

1. Foto Bad Vöslau - Screenshot "entliehen" von @Struwwi Beitrag #6
2. Spitz- oder Pyramidenbunker Flugplatz WN-West aus 2008
 

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Geist

Worte im Dunkel
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#9
Ich kann die Frage nicht beantworten, aber darauf hinweisen, dass auch hier bei der Einfahrt zum Fliegerhorst Vöslau/Kottingbrunn - 47.965037, 16.246117 - ein ähnlicher Bunker wie in der Kammgarnfabrik steht.
 

josef

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#10
Ich kann die Frage nicht beantworten, aber darauf hinweisen, dass auch hier bei der Einfahrt zum Fliegerhorst Vöslau/Kottingbrunn - 47.965037, 16.246117 - ein ähnlicher Bunker wie in der Kammgarnfabrik steht.
Danke für die Info, erinnere mich jetzt, davon irgendwo schon ein Foto gesehen zu haben...
Anscheinend eine "regionale Spezialität" in und um Bad Vöslau?

lg
josef
 
J

Joa

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#12
Architektonisch sehr interessant war dieses Gebäude

Bild 027.jpg Bild 028.jpg Bild 029.jpg Bild 030.jpg Bild 031.jpg Bild 032.jpg

es gelang mir, jemand zu finden, der mich in das Gebäude einließ, doch das war nicht lohnend, weil alles mit Gerümpel vollgeräumt war und ich deswegen nur diese einzige Aufnahme vom Inneren machte
Bild 033.jpg

allerdings bekam ich ein interessantes Plakat, welches ich draußen dann fotografierte
Bild 037.jpg Bild 038.jpg

Geschichtliches über die Kammgarnfabrik siehe hier .
 

josef

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#16
FABRIKSLEBEN
Wolle aus Vöslau
NÖN-Baden, 29. MAI 2022
Janine Schrahböck

Die Aufnahme aus dem Jahr 1958 zeigt die beeindruckenden Ausmaße der ehemaligen Kammgarnfabrik in Bad Vöslau.
FOTO: Stadtmuseum Bad Vöslau

„Vöslauer Wolle tragen, schafft immer Wohlbehagen.
Die "Vöslauer" entwickelte sich zur größten Kammgarnfabrik Österreichs zu ihrer Zeit.

Die Gebäude der ehemaligen Kammgarnfabrik prägen auch heute noch das Stadtbild von Bad Vöslau. 35 Jahre lang wurden darin Textilstoffe hergestellt.

1833 wurde die Kammgarnspinnerei erstmals gegründet. Diese wurde 1844 verkauft und die Handarbeit durch Maschinen ersetzt. Die 450 Beschäftigten arbeiteten unter katastrophalen Bedingungen.

Der Erfolgskurs der Fabrik ermöglichte es, auch die Spinnereien in Möllersdorf, Bielitz-Bialaer und Brünn zu erwerben. 1938 war die Vöslauer Kammgarnfabrik die größte Fabrik Österreichs mit rund 3000 Beschäftigten. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges ging ein Großteil der Produktion in den Export, auch viele Gastarbeiter waren beschäftigt. Daraus folgte die Anmeldung des Konkurses 1978.

Die Herstellung der Wolle erfolgte in einigen Arbeitsschritten. Zunächst musste sie sortiert, gewaschen und gekrempelt werden. Danach folgten das Kämmen, Strecken und Plätten. Nach den mehreren Spinn- und Färbevorgängen konnte die Wolle in Knäuel gewickelt und verpackt werden.

Sperrige Arbeits- und Lebensbedingungen
Im 19. Jahrhundert gab es sehr lange keine Regelungen zu täglichen Arbeitszeiten. Deswegen war in der Textilfabrik ein Arbeitstag von 4 Uhr morgens bis 20 Uhr abends ganz normal. Neben der langen Arbeitstage gab es für die Arbeiter auch keine geregelten Pausen. Gerade einmal wenn eine Maschine einen Schaden hatte, konnte kurz gegessen und getrunken werden. Für die meisten war trockenes Brot und Wasser beziehungsweise Kaffee das tägliche Mahl. Gemüse und Fleisch gab es selten bis gar nicht.

Auch die Kinderarbeit war in der Fabrik ein großes Thema. Ab dem 6. Lebensjahr mussten auch Kinder täglich 12 Stunden in den Fabriken arbeiten. Der Haushalt in den kleinen Wohnungen der Arbeiter blieb den Frauen über, viele Familien lebten in nur einem Raum zusammen. Die Wohnungen waren ein Teil des Lohns. Heute kennt man in Bad Vöslau noch einige dieser Wohnhäuser, wie zum Beispiel in der Bahnstraße oder der Falkstraße, die damals von den Arbeitern bewohnt wurden.

Freiwillige Sozialleistungen eingeführt
Neben den schlechten Arbeitsbedingungen bemühte sich die Leitung der Vöslauer Kammgarnfabrik, Sozialleistungen für ihre Arbeiter anzubieten. So gab es einen eigenen Kindergarten, ein Ärztehaus und eine Werkskapelle. Außerdem entstanden eine Werksbibliothek, ein Sportverein und die Werksfeuerwehr, die damals den 2. Zug der Ortsfeuerwehr darstellte.
Wolle aus Vöslau
 

josef

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#17
Bad Vöslau plant neuen Stadtteil im Zentrum
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Auf knapp 65.000 Quadratmetern soll in Bad Vöslau ein neuer Stadtteil entstehen. Dieser wird alte Industriegebäude ersetzen. Im Rahmen einer Ausstellung wurde das Konzept nun öffentlich präsentiert. Der Baustart ist noch unklar.
Online seit heute, 9.12 Uhr
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Das neue „Stadtquartier Nord“ in Bad Vöslau erstreckt sich vom Thermalbad bis zum Bahnhof. In den kommenden Jahrzehnten soll dort neuer Wohn- und Lebensraum geschaffen werden. Die alte Abfüllanlage und die ehemalige Kammgarnfabrik sollen dem neuen Stadtteil weichen. Denn die Fläche im Zentrum, nahe des Bahnhofes, habe hohes Entwicklungspotential, sagt Bürgermeister Christian Flammer (Liste Flammer) im Gespräch mit noe.ORF.at.

Das Konzept für den neuen Stadtteil entstand im Rahmen eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs. Rund 540 neue Wohnungen sieht es vor. Bis zu 1.200 Menschen sollen in diesen Platz finden. Dazu sollen ein Kindergarten, ein Nahversorger und Gemeinschafts- sowie Veranstaltungsräume kommen. Auch ein Gesundheitszentrum sei denkbar.

Zudem wolle man den Badplatz mit Bäckereien und Einzelhandel beleben sowie Raum für Arbeitsplätze schaffen. Insgesamt werden so vier Quartiere entstehen, für die man keine neuen Flächen versiegeln möchte. Man werde hingegen 30.000 Quadratmeter entsiegeln, sagt Flammer. Auch der Baumbestand soll erhalten und um 250 zusätzliche Bäume erweitert werden.

Stadtgemeinde Bad Vöslau
Interessierte konnten sich bei der Ausstellung in Bad Vöslau über das Projekt „Vöslauer Perlenkette“ informieren

Konzept setzt auf Car-Sharing und Fahrrad
Ein „Slow-Motion-Band“ wird die vier Quartiere verbinden und bis zum Bahnhof führen. Dabei handelt es sich um autofreie Wege, Plätze und Grünräume. Während sich der motorisierte Verkehr auf der Bahnhofstraße bewegen wird, sollen Wege auf diesem Band zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Zudem werde es in den Quartieren auch Angebote wie Car-Sharing geben.

Für Autos sieht das Konzept über 700 Stellplätze vor. Dafür plane man Tiefgaragen und modulare Parkhäuser, die bei Bedarf aufgestockt werden können, denn „wie die Mobilität in 30 bis 40 Jahren aussieht weiß man heute nicht“, so der Bürgermeister.

In einem ersten Schritt sollen nun maximal 200 Wohnungen und der Kindergarten errichtet werden. Das Planungsverfahren sei bereits fortgeschritten. Wann zu bauen begonnen wird, steht jedoch noch nicht fest.

Offene Fragen in Ausstellung geklärt
Das Konzept, das den Namen „Vöslauer Perlenkette“ trägt, wurde nun im Rahmen einer Ausstellung öffentlich präsentiert. So habe man auch offene Fragen der Bevölkerung klären können, heißt es seitens des Bürgermeisters. Besonders das Thema Parken und der Baumbestand hätte die Menschen vor Ort sehr beschäftigt. Stattgefunden hat die Ausstellung im ehemaligen Café Thermal. Auch dieses soll künftig wiederbelebt werden.
„Mit dem Projekt wollen wir junge Menschen in der Stadt halten“, sagt Flammer. Auch die Lebensqualität in Bad Vöslau soll erhöht werden. Die Umsetzung des großangelegten Projektes werde sich über Jahrzehnte erstrecken. Ein entsprechender Beschluss soll im September im Gemeinderat fallen.
28.05.2024, Angelina Riedl, noe.ORF.at
Bad Vöslau plant neuen Stadtteil im Zentrum
 
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