Es war nicht meine Absicht, Menschen, die in der NS- und Kriegszeit schreckliche Dinge erlebt und erfahren haben, als Lügner hinzustellen.
Ich meinte in erster Linie die Leute, auf die sich das Stammtischtaferl "für ****, **** und andere Lügner" bezieht.
Aber: Es ist eine allgemeine, auch selbst gemachte Erfahrung, dass sich eigene Erlebnisse und Taten aus ein paar Jahren Distanz oft wesentlich größer und eindrucksvoller darstellen als bei objektiver Betrachtung. Das gilt für die Erinnerung an Personen, Reden, Debatten, Schlachten, Städte und Bauten wohl gleichermaßen. Das hat nichts mit böswilliger Lügnerei zu tun, das ist einfach das Phänomen der subjektiven Erinnerung. Wer sich jetzt aber mit historischen Fragen beschäftigt und solche Berichte als Quelle heranzieht, muss das einkalkulieren. Und darf nicht gleich jedes Jägerlatein für bare Münze nehmen.
Wenn mir also jemand erzählt, er habe im Herrenholz im 2. Wk. eine große unterirdische Fabrikanlage gesehen, würde ich mal nach Details fragen, bevor ich eine Theorie aufstelle und vielleicht irgendwelchen Fantomen nachjage.