[Ägpyten] 3000 Jahre alte Sarkophage mit Beigaben entdeckt

Geist

Worte im Dunkel
Mitarbeiter
#1
Fast 3.000 Jahre alte Sarkophage in Ägypten entdeckt

Ägyptische Archäologen haben knapp 3.000 Jahre alte Gräber von Hohepriestern mit mehreren Stein- und Holzsarkophagen entdeckt. 16 Gräber mit insgesamt 20 Sarkophagen, darunter einige mit eingravierten Hieroglyphen, seien in der Ausgrabungsstätte al-Ghoreifa rund 300 Kilometer südlich von Kairo gefunden worden, teilte das ägyptische Antikenministerium mit.


APA/AFP/Mohamed El-Shahed

Sie sollen die sterblichen Überreste mehrerer Hohepriester des Mondgottes Thot sowie bedeutender Würdenträger Oberägyptens enthalten. Ein Sarkophag war dem Himmelsgott Horus gewidmet. Archäologen entdeckten außerdem etwa 10.000 blaue und grüne Grabfiguren aus Ton sowie 700 Skarabäus-Amulette, einige davon zur Gänze aus Gold. Die ägyptische Regierung fördert seit einigen Jahren archäologische Ausgrabungen, um den Tourismus im Land nach dem „arabischen Frühling“ 2011 zu fördern.

red, ORF.at/Agenturen
Quelle: Fast 3.000 Jahre alte Sarkophage in Ägypten entdeckt
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#2
Archäologen fanden nahe Kairo weitere altägyptische Sarkophage
Die insgesamt 59 Särge sind seit fast 2.600 Jahren nicht geöffnet worden

Fast 2500 Jahre alt ist dieser Sarkophag, der in der Grabstätte in Saqqara gefunden wurde.
Foto: Reuters

Die Särge werden ins ägyptische Museum in Kairo gebracht.
Foto: EPA

Die Fundstücke sind besonders gut erhalten, auch die Farben haben sich zum Teil erhalten.
Foto: EPA

Insgesamt 59 Sarkophage entdeckten Archäologen in Saqqara.
Foto: EPA

Kairo – Archäologen haben in der bekannten Grabstätte Saqqara weitere gut erhaltene Sarkophage aus altägyptischer Zeit entdeckt. Insgesamt seien 59 Särge gefunden worden, die seit fast 2.600 Jahren nicht geöffnet worden seien, teilte der ägyptische Antikenminister Khalid al-Anani am Samstag vor Journalisten mit. Sie seien in sehr gutem Zustand und hätten ihre Originalfarbe erhalten.

Er sei bei der Öffnung eines Sarges dabei gewesen, sagte Anani weiter. Die Mumie habe ausgesehen, "als wäre sie erst gestern mumifiziert worden". Die Sarkophage gehörten zu Priestern und hohen Offiziellen aus der Spätzeit des Alten Ägyptens.

Weitere Särge
Anani zufolge gibt es dort weitere Särge, die auch geborgen werden sollen. Ausgestellt werden sollen die Fundstücke im neuen Großen Ägyptischen Museum, das nahe den Pyramiden von Gizeh gebaut wird.

Das ägyptische Antikenministerium hatte bereits im September den Fund von 27 gut erhaltenen Särgen aus derselben Periode in Saqqara bekannt gegeben. Die Nekropole mit der Stufenpyramide von Pharao Djoser liegt südlich von Kairo und zählt zu Ägyptens bekanntesten Totenstädten.
(dpa, 3.1.2020)
Archäologen fanden nahe Kairo weitere altägyptische Sarkophage - derStandard.at
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#3
Weitere 100 intakte Sarkophage gefunden
Archäologen haben bei Ausgrabungen in Ägypten mehr als hundert hervorragend erhaltene Sarkophage entdeckt. Nach offiziellen Angaben wurden die mehr als 2.000 Jahre alten versiegelten Holzsärge in drei zwölf Meter tiefen Grabschächten südlich von Kairo gefunden. Für die Forscher ist es der größte derartige Fund in diesem Jahr.


Reuters/Mohamed Abd El Ghany

Einer der Särge wurde den Angaben nach geöffnet. Darin befand sich demnach eine Mumie, die in ein Grabtuch gehüllt und mit bunten Hieroglyphenbildern geschmückt war. Archäologen zufolge gehörten die Sarkophage hochrangigen Beamten, die in der Spätzeit (700 bis 300 v. Chr.) und der ptolemäischen Periode (323 bis 30 v. Chr.) des alten Ägypten lebten.


Reuters/Mohamed Abd El Ghany

Entdeckt wurden die Särge in der weitläufigen Sakkara-Nekropole. Die Begräbnisstätte der altägyptischen Hauptstadt Memphis zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Archäologen fanden dort erst im Oktober rund 60 Sarkophage, die in einem sehr guten Zustand waren.

Bei der jüngsten Entdeckung wurden dem ägyptischen Tourismus- und Antikenminister Chaled al-Anani zufolge auch mehr als 40 Statuen antiker Gottheiten und Grabmasken gefunden. Die Funde sollen in mehrere Museen in Ägypten gebracht werden, darunter ins Große Ägyptische Museum, dessen Eröffnung mehrfach verschoben wurde und nun für das kommende Jahr geplant ist.
14.11.2020, red, ORF.at/Agenturen

news.ORF.at
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#4
Erneut dutzende Mumien in der altägyptischen Totenstadt Sakkara entdeckt
Archäologen stießen auf rund 50 Sarkophage, menschliche Gebeine und Überreste eines Tempels
Archäologen haben bei Ausgrabungen in der altägyptischen Nekropole Sakkara rund 50 Sarkophage, Mumien und Überreste eines mehr als 2.500 Jahre alten Totentempels entdeckt. Wie das ägyptische Ministerium für Tourismus und Altertümer mitteilte, wurden die Särge in etwa zwölf Meter tiefen Schächten in der berühmten Totenstadt südlich von Kairo gefunden. Der Tempel sei zu Ehren der Königin Naert, der Frau von Pharao Teti, erbaut worden, teilte Ausgrabungsleiter Zahi Hawass mit.


Einer der rund 50 Sarkophage, die tiefen Schächten gefunden wurden.
Foto: APA/AFP/KHALED DESOUKI

Er hoffe, dass die Entdeckung weitere Details über die Geschichte von Sakkara ans Licht bringe, sagte der bekannte Ägyptologe. Die hölzernen Särge konnten ihm zufolge auf die Zeit des Neuen Reichs (16. bis 11. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung) datiert werden. Die archäologischen Schätze seien in der Nähe der Pyramide von König Teti gefunden worden.


Eine der neu entdeckten Mumien aus Sakkara.
Foto: APA/AFP/KHALED DESOUKI

Bedeutende Begräbnisstätte
Sakkara war einst die Begräbnisstätte der altägyptischen Hauptstadt Memphis, heute zählt sie zum Unesco-Weltkulturerbe. Archäologen hatten dort erst im November den Fund von mehr als hundert gut erhaltenen Sarkophagen präsentiert – die größte Entdeckung im Jahr 2020.


Sakkara war die Nekropole der einstigen Hauptstadt Memphis.
Foto: APA/AFP/KHALED DESOUKI

Ägypten hofft, mit den Entdeckungen den Tourismus anzukurbeln, der sich nach jahrelangen politischen Konflikten und Anschlägen im vergangenen Jahr leicht erholt hatte. Die Corona-Pandemie hat die Branche in eine neue tiefe Krise gestürzt.
(APA, red, 17.1.2021)
Erneut dutzende Mumien in der altägyptischen Totenstadt Sakkara entdeckt - derStandard.at
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#5
Mumie mit "goldener Zunge" ausgegraben
Archäologen entdecken nahe Alexandria Gräber aus ptolemäischer Zeit

Foto: Egyptian Ministry of Antiquities / AFP
Ein Team um die dominikanische Archäologin Kathleen Martinez hat im Tempel von Taposiris Magna nahe Alexandria eine Reihe von Gräbern aus ptolemäischer Zeit entdeckt. Der Tempel war zwischen 280 und 270 vor unserer Zeitrechnung von Pharao Ptolemaios II. errichtet worden, dem Sohn eines Generals von Alexander dem Großen, der Ägypten erobert hatte.


Foto: Egyptian Ministry of Antiquities / AFP
Die Mumien in den 16 Gräbern waren nur schlecht erhalten, wiesen allerdings einige interessante Beigaben auf. Einige trugen vergoldete Masken, und zumindest einer der Mumien hatte man ein ebenfalls vergoldetes zungenförmiges Amulett in den Mund gelegt.


Foto: Egyptian Ministry of Antiquities / AFP
Dieser spezielle Ritus sollte dem Toten wohl ermöglichen, im Jenseits mit dem dort herrschenden Gott Osiris zu sprechen, teilte das ägyptische Antikenministerium mit. Möglicherweise hatte er zu Lebzeiten eine Sprachbehinderung aufgewiesen, die so ausgeglichen werden sollte – das sei jedoch ungewiss.


Foto: Egyptian Ministry of Antiquities / AFP
Andere Mumien wiesen Schmuckelemente wie eine Krone, einen Brustpanzer oder einen nur in Resten erhaltenen goldenen Kranz auf, dazu kommt eine Reihe von Marmorbüsten. Insgesamt weist die Ausstattung der Gräber laut den Archäologen darauf hin, dass man es hier mit einer Nekropole für hochrangige Würdenträger zu tun hat.
(red, 3.2.2021)
Mumie mit "goldener Zunge" ausgegraben - derStandard.at
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#6
BEEINDRUCKENDE FUNDE
Zahlreiche Sarkophage und Statuen in altägyptischer Totenstadt aufgespürt
In der Nekropole Sakkara wurden bei Grabungen unter anderem 250 Särge, wertvolle Schriftrollen und die Bronzestatue eines legendären Würdenträgers entdeckt

Bemalte Särge mit gut erhaltenen Mumien wurden bei neuen Grabungen in Sakkara aufgespürt. Einige Fundstücke dürften aus der Zeit um 500 vor Christus stammen.
Foto: AP / Amr Nabil

In der Totenstadt Sakkara, 20 Kilometer südlich von Kairo gelegen, wurden in den vergangenen Jahren immer wieder bemerkenswerte altägyptische Relikte entdeckt. Wie es sich für einen Friedhof gehört, handelt es sich dabei vor allem um Särge: Unter den Funden sind 250 Sarkophage, die auch in einem monumentalen neuen Museum unweit der Pyramiden von Gizeh untersucht und ausgestellt werden sollen.


In einem provisorischen Freiluftmuseum wurden die Fundstücke in Sakkara – auch Saqqara geschrieben – der Öffentlichkeit präsentiert.
Foto: Khaled Desouki / AFP / APA

Diesmal gibt es am Unesco-Weltkulturerbe auch einen Fund, der in besonderer Verbindung mit der Djoser-Pyramide steht, dem auffälligsten Bauwerk in der Nekropole: Die Stufenpyramide wurde unter König Djoser erbaut und vom berühmten Hohepriester und Bauleiter Imhotep betreut. Eine kopflose Bronzestatuette dieses Chefarchitekten wurde nun aufgespürt, berichtet der Leiter des Obersten Antikenrats, Mostafa Waziri.


Die Djoser-Pyramide wurde vor rund 4.700 Jahren erbaut und bis vor kurzem renoviert.
Foto: Mohamed el-Shahed / AFP / APA

Erster Pyramidenbau
Insgesamt wurden bei der Grabung nun etwa neue 150 Bronzestatuen gefunden. Außerdem förderte das Grabungsteam aus einem Sarkophag eine versiegelte Papyrusrolle zutage. Sie dürfte etwa neun Meter lang und mit einem Kapitel aus dem Totenbuch beschrieben sein, sagt Waziri. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Sprüchen und Beschwörungen, die für Fachleute eine wichtige Quelle der ägyptischen Mythologie ist und die damaligen Vorstellungen des Jenseits darstellt.


Die Sarkophage sind teilweise mit Hieroglyphen verziert.
Foto: Mohamed Abd El Ghany / Reuters

Während in Sakkara schon vor der dritten Dynastie des Alten Reiches Könige bestattet wurden, setzte der Pharao Djoser um 2700 vor Christus mit dem ersten Pyramidenbau hier ein besonderes Denkmal. Die 60 Meter hohe Stufenpyramide läutete die Entwicklung hin zu immer prachtvolleren und möglichst beeindruckenden royalen Grabstätten ein.


Etliche Figurinen und Statuetten zeigen Katzen und diverse ägyptische Gottheiten – darunter Bastet, Anubis, Osiris und Isis.
Foto: Khaled Desouki / AFP / APA

Legendärer Architekt und Heilgott
Dabei spielte Imhotep, Hohepriester der Stadt Heliopolis, eine wichtige Rolle. Er plante den Bau der Pyramide und die Weiterentwicklung der Nekropole – auch wenn es zunächst keine Stufenpyramide werden sollte, sondern eine sogenannte Mastaba. Dabei handelt es sich um Bauten mit einem rechteckigen Grundriss, wie ihn auch die Djoser-Pyramide hat – allerdings sieht eine Mastaba eher aus wie der unterste Teil der Stufenpyramide. In verschiedenen Phasen wurde Imhoteps Bau in Sakkara, der aus Kalkstein besteht, bis zu seiner finalen Pyramidenform erweitert. Darunter befinden sich Grabkammern, zu denen mehrere Schächte und Gänge gehören.


Unter den Funden ist auch eine kopflose Statue des Chefarchitekten Imhotep. Er leitete den Bau der Djoser-Pyramide, einer Stufenpyramide, die unter Pharao Djoser erbaut wurde.
Foto: AP Photo / Amr Nabil

Über Imhotep selbst ist eher wenig bekannt. Die Inschriften von Statuenfragmenten deuten darauf hin, dass der hohe Würdenträger unter anderem Erbauer der Djoser-Pyramide sowie der ebenfalls in Sakkara gelegenen unvollendeten Sechemchet-Pyramide war. Im Neuen Reich, ab 1550 vor Christus, wurde ihm unter anderem zugeschrieben, die ägyptische Schrift erfunden und die ägyptische Heilkunde entwickelt zu haben.


In einem der Sarkophage wurde eine ungeöffnete Schriftrolle entdeckt, die im neuen ägyptischen Museum untersucht wird.
Foto: Khaled Desouki / AFP / APA

Suche nach berühmtem Grab
Obwohl Imhotep kein Pharao war, genoss er – oder zumindest die mythologisierte Version seiner Person, die als Heilgott verehrt wurde – sehr hohes Ansehen. Das zeigt sich sogar bis heute, zumal etwa eine Erhebung in der Antarktis und ein Asteroid nach ihm benannt wurden.

Weniger ehrerbietend wirkt seine Rolle als Untoter im Spielfilm "Die Mumie". Wobei noch unklar ist, was bei der Öffnung seiner Grabstätte geschehen wird. Denn diese ist bisher noch nicht entdeckt worden und eines der Hauptziele der archäologischen Grabungen in Sakkara, sagt Waziri. (Julia Sica, 31.5.2022)
Zahlreiche Sarkophage und Statuen in altägyptischer Totenstadt aufgespürt
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#7
BEACHTLICHE FUNDE
Mumie und vier neue Gräber in der antiken Totenstadt Sakkara gefunden
Neue archäologische Funde, die mehr als 4.000 Jahre alt sind, wurden von Zahi Hawass der Öffentlichkeit präsentiert, darunter eine goldverzierte Mumie

Eines der Artefakte aus einem Grab, das über 4.300 Jahre versiegelt war.
Foto: REUTERS/Mohamed Abd El Ghany

Zum dritten Mal diese Woche wecken archäologische Funde das Interesse professioneller Ägyptologinnen und Ägyptologen – und jener, die sich in ihrer Freizeit gern mit Pyramiden und Mumien befassen. Nach der Entdeckung einer bedeutsamen Stadt aus der Römerzeit und der Veröffentlichung einer CT-Analyse, die eine reich bestückte Bubenmumie zeigt, folgten am Donnerstag Neuigkeiten aus der antiken Totenstadt Sakkara.

Präsentiert wurden mehr als 4.000 Jahre alte Funde, genauer: eine goldverzierte Mumie und vier Gräber, darunter das eines "geheimen Wächters" des altägyptischen Königs. Das teilte der frühere ägyptische Altertumsminister Zahi Hawass – der "Indiana Jones der Ägyptologie" – Journalistinnen und Journalisten mit.


Zahi Hawass stellte die Funde seines Forschungsteams in Sakkara vor.
Foto: APA/AFP/KHALED DESOUKI

"Geheimer Wächter"
Die Funde stammen demnach aus den Jahren 2.500 bis 2.100 vor Christus und wurden der fünften und sechsten Pharaonendynastie zugeordnet. Das größte der vier Gräber wurde für einen Priester und Aufseher namens Chnumddschedef errichtet, wie Hawass ausführte. Es ist mit Szenen des damaligen alltäglichen Lebens dekoriert und wurde im Pyramidenkomplex von Unas entdeckt. Unas war der letzte König der fünften Dynastie, der vor etwa 4.300 Jahren herrschte.


Eine gefundene Pharaonenstatue.
Foto: APA/AFP/KHALED DESOUKI

Ein anderes Grab gehörte Meri, der laut Hawass dem Pharao als "geheimer Wächter" diente. Dabei handelte es sich um einen Priestertitel, den ein ranghoher Palastbediensteter trug und der ihm das Recht gab, bestimmte religiöse Rituale vorzunehmen.


Der Zugang zu einem der Gräber – eher unbequem für hochgewachsene Menschen.
Foto: REUTERS/Mohamed Abd El Ghany

Priester Messi
Das dritte Grab wurde laut Hawass für einen Priester namens Messi in der Pyramidenanlage von Pharao Pepi I. errichtet, und das vierte gehörte einem Richter und Schreiber namens Fetek. Der Vorsitzende von Ägyptens Oberstem Rat für Altertümer, Mostafa Wasiri, sagte, Feteks Grab habe die "größten Statuen" enthalten, die jemals in dem Gebiet entdeckt worden seien.


Ein Blick in eine der Grabkammern.
Foto: EPA/Mohamed Hossam ElDin

Die Nekropole von Sakkara ist eine riesige Totenstadt auf dem Gebiet von Ägyptens früherer Hauptstadt Memphis. Zu dem Unesco-Weltkulturerbe gehören mehr als ein Dutzend Pyramiden sowie alte Klöster der christlichen Kopten.


Bei der Pressekonferenz wurden einige Fundstücke wie dieses Artefakt gezeigt.
Foto: APA/AFP/KHALED DESOUKI

Gut erhaltene Mumie
Die Mumie, deren Entdeckung nun bekanntgegeben wurde, wurde laut Hawass in einem Sarkophag aus Kalkstein gefunden. Der Sarg habe sich in einem 15 Meter tiefen Graben befunden und sei verschlossen gewesen, "so wie ihn die alten Ägypter vor 4.300 Jahren hinterlassen hatten".


Die neuen Funde liefern mitunter Lesestoff zur Hieroglyphenentzifferung.
Foto: AP Photo/Amr Nabil

Bei der mit Blattgold geschmückten Mumie handelt es sich um die sterblichen Überreste eines Mannes namens Hekaschepes. Hawass betonte, es handle sich um eine der besterhaltenen Mumien eines Toten, der nicht zum Königsgeschlecht gehört habe, die je in Ägypten gefunden worden seien.


Auch diese Statue befand sich unter den gezeigten Funden.
Foto: EPA/Mohamed Hossam ElDin

Land in der Krise
Ägypten hat in den vergangenen Jahren eine Vielzahl archäologischer Funde präsentiert. Kritiker warnen, dass es dabei mehr um mediale Aufmerksamkeit als um fundierte Forschung gehe.

Tatsächlich will das in einer Wirtschaftskrise steckende Ägypten mit seinen archäologischen Schätzen nach jahrelanger politischer Instabilität und der Corona-Pandemie den für das Land so wichtigen Tourismus ankurbeln. Bis 2028 soll die Marke von 30 Millionen Touristen pro Jahr erreicht werden. Das sind 13 Millionen pro Jahr mehr als vor der Covid-19-Pandemie.
(APA, red, 27.1.2023)
Mumie und vier neue Gräber in der antiken Totenstadt Sakkara gefunden
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#8
ALTÄGYPTISCHE GEHEIMNISSE
Chemie der Mumienherstellung teilweise entschlüsselt
Neue Funde lieferten Einblicke ins "Chemielabor" der damaligen Experten. Ein Großteil der Substanzen wurde aus weit entfernten Regionen importiert

Die Stoffstreifen, mit denen die ägyptischen Spezialisten die Leichname einbalsamierten, waren mit unterschiedlichen Substanzen getränkt.
Illustr.: Nikola Nevenov / LMU

Die alten Ägypter sind bis heute berühmt für ihre Pyramiden und die Art, wie sie ihre Toten bestatteten: einbalsamiert in langen Stoffstreifen und als Mumien für die Ewigkeit konserviert. Mit welchen Methoden ihnen das gelungen ist, blieb bis heute in vielen Details ein Geheimnis. Nun ist es einem deutsch-ägyptischen Forscherteam gelungen, einige bisher unbekannte Zutaten jener Chemie zu entschlüsseln, die die Ägypter zu Herstellung ihrer Mumien eingesetzt haben.

"Diese Erkenntnisse ermöglichen es, bekannte Texte zur altägyptischen Balsamierung neu zu lesen", sagte Philipp Stockhammer von der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Die neuen Ergebnisse, die das Team von der LMU und der Universität Tübingen in Zusammenarbeit mit dem National Research Center in Kairo erzielte, wurden im Fachmagazin "Nature" veröffentlicht.

Rückstände in alten Töpfen
Die Forschenden hatten Töpfe aus einer großen Werkstatt zum Einbalsamieren untersucht. Im ägyptischen Sakkara unweit der berühmten Unas-Pyramide fanden sich in der Werkstatt aus dem 7. und 6. Jahrhundert unserer Zeitrechnung zahlreiche gut erhaltene Keramikgefäße – viele von ihnen sogar mit Inhaltsangaben und Handlungsanweisungen beschriftet.

Mithilfe chemischer Rückstandsanalysen konnten die Expertinnen und Experten die molekularen Reste jener Substanzen herauslösen und identifizieren, die sich ehemals im Gefäß befunden hatten. Für die Forscher oftmals eine Überraschung: "Seit langer Zeit wurde die von den alten Ägyptern als 'antiu' bezeichnete Substanz mit Myrrhe oder Weihrauch übersetzt. Doch wir konnten nun zeigen, dass sich dahinter ein bestimmtes Gemisch ganz unterschiedlicher Zutaten verbirgt, die wir mithilfe der Gaschromatografie-Massenspektrometrie entschlüsseln konnten", berichtete Projektleiter Maxime Rageot von der Uni Tübingen.


In den Tontöpfen aus einer ägyptischen Mumifizierungswerkstatt fanden Forschende einige Zutaten für die damalige Balsamierungspraxis.
Foto: M. Abdelghaffar / Saqqara Saite Tombs Project, Universität Tübingen

Zedernöl, Zypressenöl und tierische Fette
In Sakkara habe es sich bei "antiu" um eine Mischung aus Zedernöl, Wacholder- beziehungsweise Zypressenöl und tierischen Fetten gehandelt. Und hinter "sefet" steckt nicht wie bisher angenommen eine einzelne Substanz, sondern ein Gemisch aus Tierfett mit unterschiedlichen pflanzlichen Ölen oder Harzen. Pistazienharz und Rizinusöl wiederum wurden in der Werkstatt nachweislich ausschließlich für den Kopf verwendet, andere Substanzen kamen "am dritten Tag" oder "für die Leber" zum Einsatz, wieder andere waren "für eine schöne Haut".

"Namentlich sind viele dieser Balsamierungsstoffe seit der Entzifferung der altägyptischen Schrift bekannt", berichtete die Leiterin der Ausgrabung, Susanne Beck von der Universität Tübingen. "Aber welche Substanz sich hinter einem Namen verbarg, konnten wir bislang nur erahnen."

Zutaten aus dem Ausland
"Besonders überraschend war für uns, dass der größte Teil der während der Balsamierung verwendeten Substanzen nicht aus Ägypten selbst stammt, sondern zum Teil aus dem Mittelmeerraum und sogar auch aus dem tropischen Afrika und Südostasien importiert wurde", schilderte Stockhammer. Diese Dimension sei bisher unbekannt gewesen. Sie zeige, welcher Antrieb die Mumifizierungen für den frühen globalen Handel gewesen seien – schließlich seien die Toten damals ab der oberen Mittelschicht im großen Stil einbalsamiert worden.

Video: Welche Substanzen die alten Ägypter zum Einbalsamieren von Mumien verwendeten.
Ludwig-Maximilians-Universität München

Allerdings seien der Ablauf und die verwendeten Substanzen in der über 4.000 Jahre währenden Tradition der Balsamierung sicher nicht überall und jederzeit die gleichen wie in Sakkara gewesen, betonte Stockhammer. Stattdessen habe sich die Technik mit der Zeit entwickelt, bevor sie im 1. Jahrtausend unserer Zeitrechnung langsam ein Ende fand.

Balsamierungskammer in 13 Metern Tiefe
In Sakkara war die Werkstatt sichtlich auf großen Umschlag ausgelegt: Neben einer ebenerdigen Einheit lag die eigentliche, erst 2016 von dem Ägyptologen Ramadan Hussein entdeckte Balsamierungskammer in 13 Metern Tiefe – die Balsamierer nutzten damit die natürliche Kühlung. Gleich nebenan war eine Schachtanlage, in der die Toten dann bestattet wurden. Die Forscher vermuten, dass es mehrere "Qualitäten" der Mumifizierung gab – zu unterschiedlichen Preisen für die Hinterbliebenen. (red, APA, 2.2.2023)

Studie
Nature: "Biomolecular analyses enable new insights into ancient Egyptian embalming."

Chemie der Mumienherstellung teilweise entschlüsselt
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#9
AUTSCH!
Neue Deutung der frühesten Darstellung einer (Penis-)Operation
Ein 4.300 Jahre altes Marmorrelief in einem altägyptischen Grab zeigt vermutlich zwei Beschneidungen – und womöglich die erste Abbildung einer Lokalanästhesie
Die zwei Szenen, die vor mehr als vier Jahrtausenden in einer altägyptische Grabkammer verewigt wurden, gelten als die ältesten bekannten Darstellungen eines chirurgischen Eingriffs. Das Marmorrelief kann auch noch bei heutigen Betrachtern – die männliche Form ist beabsichtigt – ein gewisses Unbehagen erzeugen. Offensichtlich geht es um Eingriffe am Penis, vermutlich um Beschneidungen an zwei erwachsenen Männern.

Kein Wunder, dass über diese expliziten Illustrationen bereits viele medizinhistorische Texte verfasst wurden, die das schmerzhafte Geschehen beschrieben und deuteten. Nun kam eine neue Interpretation hinzu: Womöglich ist hier erstmalig eine lokale Betäubung – oder deren Folge – bildlich festgehalten.

Doch alles der Reihe nach. Beim Grab handelt es sich um jenes von Ankhmahor, der ein politischen Berater von König Teti aus der Sechsten Dynastie war. Das Grab befindet sich in der Nekropole von Sakkara in Gizeh (20 Kilometer südwestlich von Kairo) und wurde auf das Jahr 2.340 vor unserer Zeitrechnung datiert. Obwohl es keine Hinweise darauf gibt, dass Ankhmahor selbst ein Arzt war, wird seine Gruft wegen der verschiedenen medizinischen Szenen, die in die Wände eingemeißelt sind, als "Arztgrab" bezeichnet.


Das Original der zwei Beschneidungsszenen an den Wänden der Grabkammer von Ankhmahor.

Berühmte Penisoperationen
Die berühmteste dieser Szenen ist die Beschneidungsszene, die seit ihrer Entdeckung durch Victor Loret im Jahr 1897 Gegenstand zahlreicher Interpretationen ist. Die Szene ist in zwei Abschnitte unterteilt und zeigt zwei Phasen oder Versionen einer Penisoperation. Auf der linken Seite wird ein Mann offenbar von einem anderen Mann gefesselt, während eine dritte Figur an seinem Penis herumwerkt und (in Hieroglyphen) sagt: "Haltet ihn still. Lasst ihn nicht ohnmächtig werden."

Auf der rechten Seite hingegen ist der Mann, an dessen Glied manipuliert wird, ungefesselt. Der Patient sagt in diesem Fall, er solle – vermutlich die Vorhaut – "wirklich gründlich abtrennen". Auf diesen mutigen Befehl hin verspricht der Operateur "behutsam vorzugehen".

Verschiedene Interpretationen
Eine geläufige Interpretation geht davon aus, dass die rechte Seite der Szene einen jungen Mann zeigt, der sich bei der Vorbereitung auf die Beschneidung tapfer verhält, während die linke Seite dieselbe Person einige Augenblicke später während des Eingriffs am Rande der Ohnmacht zeigt.


Darstellung der Szenen auf einer ägyptischen Postkarte aus modernen Zeiten.

Eine andere Lesart der Szene geht davon aus, dass es sich bei dem linken Teil der Szene gar nicht um eine Beschneidung handeln könnte, sondern um eine chirurgische Behandlung, eine Paraphimose, die auch als "spanischer Kragen" bezeichnet wird. Eine Paraphimose tritt auf, wenn eine infizierte Vorhaut anschwillt und sich bis unter die Eichel des Penis zurückzieht, wodurch der Blutfluss unterbrochen wird und es zu einem Wundbrand kommen kann. Dies würde die stärkeren Schmerzen des Patienten auf der linken Seite erklären, während die Beschneidung auf der rechten Seite als Anleitung zur Vorbeugung von Paraphimose betrachtet werden könnte.

Neue Deutung mit Betäubung
Eine neue Interpretation des Marmorreliefs geht nun davon aus, dass die Szenen zwei verschiedene Techniken zur Durchführung einer Beschneidung darstellen. Der unglückliche Mann auf der linken Seite, so Mohammad Hazem I. Ahmad Sabry (Medizinische Fakultät der Universität Alexandria), scheint sich ohne Schmerzmittel beschneiden zu lassen, was erklären könnte, warum er festgehalten und daran gehindert werden muss, ohnmächtig zu werden.

Der überraschend entspannte Mann auf der rechten Seite hingegen hat möglicherweise ein Schmerzmittel erhalten und fühlt sich daher weniger unwohl. "Wir haben keine Informationen über die Art des Stoffe, der verwendet wurde, um zu verhindern, dass der Beschnittene zu kämpfen hat", schreibt Ahmad Sabry im Fachblatt "Anesthesiology". Dennoch kommt er zum Schluss, dass die alten Ägypter womöglich Kenntnisse lokaler Betäubungsmittel hatten.

Legendärer "Stein von Memphis"
Dazu gibt es eine weitere Interpretation: Der schmerzempfindliche Mann auf der linken Seite könnte gerade mit dem "Stein von Memphis" behandelt worden sein. Dieses lokale Betäubungsmittel ist aus der Antike bekannt und bestand üblicherweise aus einer Paste aus Marmorstaub und Essig, die, auf die Haut aufgestrichen, diese unempfindlich gegen Schmerzen machen sollte. Es könnte also sein, dass der Mann auf der linken Seite tatsächlich derjenige ist, der ein lokales Betäubungsmittel erhält – um dann auf der rechten Seite ohne Schmerzen beschnitten werden zu können. (tasch, 6.2.2023)

Originalpublikation:
Anesthesiology: "Did Ancient Egyptians Discover Local Anesthetics?"

Neue Deutung der frühesten Darstellung einer (Penis-)Operation
 
Oben