Was wird aus der ältesten Kunsteisbahn der Welt? Ungewisse Zukunft des "Eiskanals" am Königssee in Berchtesgaden

josef

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Ungewisse Zukunft für Bobbahn am Königssee
Nach den Unwettern im Juli diesen Jahres ist die Zukunft der schwer beschädigten Bob- und Rodelbahn am Königssee in Berchtesgaden (Bayern) weiter offen. Zwar gibt es positive Signale, aber die Planung und ein Bürgerbegehren gegen den Wiederaufbau verzögern den Zeitplan.
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16 Weltmeisterschaften sind auf dem 1.640 Meter langen Eiskanal ausgetragen worden. Immer wieder war die Bobbahn auch Teil der gescheiterten Salzburger Olympiapläne. Die Unwetterkatastrophe im Sommer zerstörte die älteste Kunsteisbahn der Welt aber fast zur Gänze. Auch sechs Monate danach liegen Schutt in der Bahn. Seit Monaten wird auf politischer Ebene über die Notwendigkeit eines Wiederaufbaus diskutiert. Die rund 53,5 Millionen Euro, die dafür gebraucht werden, sollen aus dem Aufbauhilfefonds kommen. Sie stünden bereit. Noch gibt es aber weder einen Generalplaner, noch eine genau Berechnung – Schätzung reichen sogar bis zu 100 Millionen Euro Kosten für den Wiederaufbau.
FMT Pictures/T.A.
Die Bob- und Rodelbahn am Königssee in Berchtesgaden ist im Juli komplett zerstört worden

Naturschützer wollen keinen Wiederaufbau
Zu den finanziellen Bedenken kommen aber auch Naturschützer im Berchtesgadenerland (Bayern), die ein Ende des Eiskanals fordern. Auch deshalb, weil die notwendigen Sicherungsmaßnahmen für die Bahn eine rund zwölf Meter hohe Mauer und eine Art Rückhaltebecken für die enorme Menge an Gesteinsmaterial, die auf dem dahinter liegenden Berg „lauern“, erfordern.

In drei Jahren will Bobverband wieder starten
Der Deutsche Bob- und Schlittenverband will trotz aller Widrigkeiten in rund drei Jahren wieder durchstarten und hätte auch einen Notbetrieb im unteren Streckenteil in der Schublade. Dazu fehlt allerdings die Genehmigung.

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Wann der Aufbau beginnen kann, ist ungewiss – es gibt zwar Pläne, aber auch ein Bürgerbegehren gegen einen Wiederaufbau

28.12.2021, red; salzburg.ORF.at
Ungewisse Zukunft für Bobbahn am Königssee
 

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#3
Zerstörte Bobbahn am Königssee wird erneuert
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An der zerstörten Bob- und Rodelbahn am Königssee im benachbarten Berchtesgaden (Bayern) laufen die ersten Renovierungsarbeiten. Ein Unwetter hatte dem Eiskanal vor drei Jahren schwere Schäden zugefügt. Der Wiederaufbau des Eiskanals ist ein mehrjähriges Großprojekt mit mehr als 50 Millionen Euro Budget.
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Die Bagger arbeiten seit mehreren Wochen daran, die schadhaften Streckenabschnitte der Bobbahn zu beseitigen. Alte Fundamente im oberen Streckenabschnitt werden abgebrochen, um Platz für eine neue Wildbachverbauung zu schaffen. Im Bereich des ehemaligen obersten Streckenabschnittes samt Herrenbob-Start waren die Unwetterschäden besonders massiv. An dieser Stelle soll jetzt eine Wildbachverbauung entstehen.

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Die Abbrucharbeiten an der Bobbahn am Königssee in Berchtesgaden (Bayern) haben begonnen
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10.000 Kubikmeter Geröll sind bei einem Hangrutsch im Sommer 2021 auf die Bobbahn gestürzt

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Eine neue Wildbachverbauung soll Felsen, Baumstämme und Wurzeln künftig davon abhalten, auf die Bobbahn zu stürzen

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Ab 2026 sollen auf der Bobbahn wieder Weltcuprennen abgehalten werden

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Wildbachverbauung soll vor Hangrutsch schützen
Die Wildbachverbauung soll künftig dafür sorgen, dass der Eiskanal vor Unwetterschäden geschützt ist. Im Sommer 2021 war es dort nach schweren Unwettern zu einem Hangrutsch gekommen. Damals stürzten knapp 10.000 Kubikmeter Geröll ab – zum Teil auf die Bobbahn. Die geplante Wildbachverbauung soll Hangrutsche in Zukunft bremsen können, sagte der Betriebsleiter der Eisarena Königssee, Markus Aschauer: „Da wird ein Rückhaltebecken für Geschiebe, das vom Berg herunterkommt, gebaut. Die Dossiersperre ist aus dem Grund wichtig, weil große Teile, wie Wurzeln und Baumstämme zurückbleiben und aufgehalten werden, Kies und kleinere Steine werden aber weitergeführt. Das schützt die Bobbahn.“, sagte Aschauer. Die Arbeiten an der neuen Wildbachverbauung sollen im Herbst starten.

Ab 2026 wieder Weltcuprennen möglich
Parallel zum baulichen Schutz vor Extremwetterereignissen wird die Bobbahn auch renoviert. Die Kältetechnik des mehr als 50 Jahre alten Kunsteiskanals wird etwa erneuert. Ab November 2025 soll der Trainingsbetrieb auf der etwas verkürzten Bahn wieder möglich sein. Für Jänner 2026 sind wieder erste Weltcuprennen geplant.

Im Sommer 2027 soll dann der oberste Teil des Eiskanals, der besonders von den Unwetterschäden betroffen war, mit einem neuen Herrenbob-Start errichtet werden.

Für die gesamte Erneuerung des Eiskanals samt Wildbachverbauung ist ein Budget von 53,5 Millionen Euro vorgesehen. Die Arbeiten werden zur Gänze vom Bund in Deutschland bezahlt.
10.06.2024, ed, salzburg.ORF.at
Zerstörte Bobbahn am Königssee wird erneuert
 

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#4
Königssee-Bobbahn: Neubau um 50 Millionen
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Vor drei Jahren haben Muren, Felsstürze und Hochwasser die Bob- und Rodelbahn am Königssee im benachbarten Berchtesgadener Land (Bayern) komplett zerstört. Am Dienstag ist mit dem 50 Millionen Euro teuren Wiederaufbau der Traditionsstrecke begonnen worden.
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Vor allem im oberen Streckenabschnitt sind noch die Spuren der Verwüstung zu sehen. Nun soll hier der Hang sicherer gemacht werden und der Klingerbach künftig umgangen werden. „Als erstes wird eine Geschiebedosiersperre errichtet. Wir haben rund 6.900 Kubikmeter als Rückhalteraum, der an dieser Stelle errichtet wird – Für den Schutz der Bahn zum einen, aber ganz wichtig für den Schutz der Unterlieger“, sagt dazu der Berchtesgadener Landrat Bernhard Kern.

Neubau mit Reserven für weiteren Klimawandel
Im Sommer 2021 haben Mitte Juli nach einem Unwetter tausende Tonnen Geröll und Schlamm das Startgebäude der Kunsteisbahn und die ersten 300 Meter der Bahn komplett zerstört. „Wenn sowas wieder passiert – ein entsprechendes Niederschlagsereignis mit nachfolgenden Hochwasser – dann würden wir das jetzt beherrschen. Auch ein bisschen mehr dürfte noch passieren, denn unsere Planer haben das dimensioniert und auch einen Vorsorgezuschlag in Punkto Klimawandel eingebaut“, sagt der Leiter des Wasserwirtschaftsamts Traunstein Bernhard Lederer.

Kritik am Projekt kommt von Naturschützern
Trotzdem ist das Großprojekt der Sportstätte nicht unumstritten: Kritik kam etwa vom Naturschutzbund Bayern. Der Wiederaufbau sei zu aufwändig und zu teuer. Die Naturschützer kritisierten weiters, dass der geplante 23 Meter hohe Turm für den Herrenstart das Landschaftsbild bedrohe. „Wir arbeiten anhand des jetzigen Bebauungsplans, der rechtskräftig ist. Der Bebauungsplan wird derzeit von der Gemeinde Schönau am Königssee überarbeitet. Es ist ein erhöhter Start, wir haben keine Versiegelung weiterer Flächen sondern bauen am bestehenden Startgebäude einen erhöhten Start und können dann alle elf Disziplinen an der Bob- und Rodelbahn am Königssee wieder anbieten“, sagt dazu Landrat Kern.

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50 Millionen Euro investiert die Bundesrepublik Deutschland in den Neubau der Sportstätte am Königssee
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Die Planer haben Vorsorge getroffen, um auch kräftigeren Unwettern und Vermurungen künftig standzuhalten

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2021 haben Schlamm, Erde und Gestein den traditionsreichen Eiskanal gänzlich zerstört

Nächstes Weltcuprennen soll 2026 stattfinden
Die Kosten von rund 50 Millionen Euro übernimmt zur Gänze der Bund in Deutschland. Im kommenden Herbst soll am Königssee wieder Trainingsbetrieb möglich sein, das erste Weltcuprennen im Rodeln ist Jänner 2026 geplant.
04.12.2024, red, salzburg.ORF.at
Königssee-Bobbahn: Neubau um 50 Millionen
 
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