Vorarlberger Ill-Kraftwerke

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#1
68 Mio. für neues Stollensystem "Rodund-Werk I"
Diese Woche beginnen die illwerke/vkw mit dem Bau eines neuen Kraftabstiegs für das Rodundwerk I im Montafon. Das 68 Mio. Euro teure Vorhaben sei wirtschaftlicher, als den seit den 1940er Jahren bestehenden Druckschacht sowie die seit den 1960ern errichtete Verteilrohrleitung zu sanieren, so Vorstandsmitglied Helmut Mennel in einer Aussendung.
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Dazu müsse das Rodundwerk I während der Bauzeit längstmöglich in Betrieb bleiben. Bei der Errichtung des neuen Stollensystems werde daher besonders auf die Schonung des Altbestandes geachtet. Erst wenn 2023 der neue Kraftabstieg mit dem Altbestand zusammengeschlossen wird, werde eine Außerbetriebnahme des Pumpspeicherwerks im Ausmaß von ca. 8 Monaten erforderlich.

Seit der Erstinbetriebnahme vor über 80 Jahren betreibt Illwerke Vkw das Pumpspeicherkraftwerk, das Teil der Kraftwerksgruppe Obere Ill-Lünersee ist und mit einer Leistung von 198 Megawatt im Turbinen- und 41 Megawatt im Pumpbetrieb Spitzen- und Regelenergie für das europäische Verbundnetz liefert.

illwerke/vkw
04.05.2020, red, vorarlberg.ORF.at/Agenturen

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68 Mio. für neues Stollensystem in Rodund
 

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#2
Durchbruch im Baubereich Latschau geschafft
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Einen Meilenstein gibt es bei der Baustelle für das neue Pumpspeicherkraftwerk Rodund I. Für den Kraftabstieg hat die Tunnelbohrmaschine den Durchbruch im Baubereich Latschau geschafft – genau ein Jahr nach dem Baustart.
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Die Tunnelbohrmaschine „Serafina“ hat den neuen Schrägschacht des Kraftwerks Rodundwerk I erfolgreich ausgebrochen und den Durchschlag im Baubereich Latschau geschafft. Zwischen der Schachtfuß- und der Schachtkopfkaverne hat die Tunnelbohrmaschine dabei rund 440 m zurückgelegt und auf ihrer Reise auch die eine oder andere geologische Störung erfolgreich überwunden. Bereits im vergangenen Baujahr wurden der Zugangsstollen Latschau und rund 250 m des oberen Druckstollens ausgebrochen.


illwerke/vkw

Umbau für Ausbruch des Schrägschachtes
Bevor die Tunnelbohrmaschine „Serafina“ im Februar 2021 den 36 Grad steilen Druckschacht auffahren konnte, hatte sie im Zugangsstollen Rodund und in der unteren Flachstrecke zirka 220 Vortriebsmeter zurückgelegt. Für den steilen Vortrieb musste sie dann umgebaut werden. Währenddessen wurden beide Stollen im zyklischen Sprengvortrieb auf ein befahrbares Hufeisenprofil aufgeweitet. „Serafina“ wird nach ersten Demontagearbeiten nun den Druckschacht wieder zurück nach Rodund gebracht und dort abgebaut.

Im Sommer 2021 beginnen die Arbeiter damit, den Druckschacht und die untere Flachstrecke mit einer Stahlpanzerung auszukleiden sowie im Bereich Rodund die neue Verteilrohrleitung zu errichten.

Der Lückenschluss im Bereich Latschau – und damit der Anschluss an die bestehenden Anlagenteile – erfolgt im Rahmen einer umfangreichen Werkssperre im Jahr 2023.
05.05.2021, red, vorarlberg.ORF.at
Durchbruch im Baubereich Latschau geschafft
 

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#3
Megakraftwerk in Planung
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Die illwerke/vkw-Gruppe hat am Donnerstag ein neues Projekt vorgestellt, das sämtliche Rahmen sprengt. Sie will beim Lünersee ein neues Pumpspeicherkraftwerk bauen. Dieses würde bis zu 1.000 Megawatt Leistung erbringen und rund zwei Milliarden Euro kosten.
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Tausend Megawatt Leistung, zwölf Kilometer Stollen vom Lünersee nach Bürs und zwei Milliarden Euro Baukosten – das sind die Grundzüge des am Donnerstag vorgestellten Projektes Lünerseewerk II.

Einfach gesagt: Hier soll eine gigantische Batterie entstehen, die bei Bedarf Energie liefern kann für Vorarlberg und weit darüber hinaus. Denn das Projekt hat Auswirkungen auf ganz Europa. Davon ist Energielandesrat Johannes Rauch überzeugt.

illwerke/vkw wird zu europäischem Player
Nur mit Windkraft und Sonnenenergie wird es laut ihm nicht gehen, denn die Sonne scheine nicht gleichmäßig und der Wind wehe nicht gleichmäßig: „Diese Schwankungen im Angebot müssen abgefedert und ausgeglichen werden und genau das machen die Pumpspeicherkraftwerke von illwerke/vkw und sind damit Voraussetzung für die Energiewende in Europa“, so Rauch.

Die illwerke/vkw-Gruppe würde mit diesem Lünerseewerk II zu einem europäischen Player aufsteigen, ist auch Eigentümervertreter Markus Wallner überzeugt. Was ihn besonders freut: Mit dem erzeugten Strom kann Vorarlberg das Klima schützen und gleichzeitig Geld verdienen: „Wir schauen weit in die Zukunft, dreißig, vierzig Jahre voraus und es hat viel Wertschöpfung und wirtschaftliche Chancen. Zum ersten Mal erlebe ich eine Situation, wo jetzt im größeren Stil auch wirtschaftliche Entscheidung und Klimaschutz in eine Win-Win-Situation kommen.“

Erneuerbare Energie ausbauen
Um die Auswirkungen des Klimawandels einzugrenzen, muss das Energiesystem auf erneuerbare Quellen umgestellt werden. Dazu ist es laut illwerke/vkw erforderlich, die Wasserkraft und Photovoltaik massiv auszubauen. Die Schwankungen der Erzeugung aus Wind und Sonne erfordern zusätzliche Flexibilität und Speicher. Das Pumpspeicherkraftwerk Lünerseewerk II könnte laut illwerke einer dieser Bausteine sein, um eine verlässliche und CO2-freie Stromversorgung sicherzustellen.

illwerke sehen sich in Lage zwei Milliarden selbst zu zahlen
Man sehe sich grundsätzlich in der Lage, die Investitionssumme von ca. zwei Milliarden Euro selbst zu finanzieren, so Christof German, der Finanzvorstand der illwerke. Derzeit ist das Projekt aber noch nicht mehr als eine sehr ernsthafte Idee. Bis 2024 soll dann ein fertiges Projekt auf dem Tisch liegen. Baubeginn soll 2030 sein. In Betrieb gehen könnte das Lünerseewerk II dann 2037.
07.10.2021, red, vorarlberg.ORF.at
illwerke planen größtes Wasserkraftwerk Österreichs
 

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#6
Arbeiten für Mega-Kraftwerk gestartet
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Die illwerke/vkw treiben die Vorerhebungen zum Lünerseewerk II weiter voran. Mit einer Leistung von 1.000 Megawatt soll es das größte Wasserkraftwerk Österreichs werden. Im Februar starteten die Arbeiten zu einem Sondierstollen bei der Umspannanlage in Bürs. Die bisherigen Probebohrungen im Projektgebiet seien erfolgreich verlaufen.
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Die Planungen für das Pumpspeicherkraftwerk laufen bereits seit einigen Monaten auf Hochtouren. Derzeit arbeite man an der Konzeption des Kraftwerks, wobei fundierte Kenntnisse des Projektgebiets entscheidend seien. Schon im vergangenen Sommer wurden darum bis zu 650 Meter tiefe Erkundungsbohrungen durchgeführt, diese erbrachten Informationen zur Gesteinsfestigkeit und zum Mineralgehalt.

Günstige Gebirgsverhältnisse prognostiziert
Zudem wurden einige der Bohrlöcher zu Grundwassermessstellen ausgebaut, um dort jahreszeitliche Änderungen des Bergwasserspiegels beobachten zu können. „Je besser wir das Gebirge im Vorfeld kennen, umso exakter können wir planen – das ist bei einem Projekt dieser Größenordnung besonders wichtig“, so der technische Projektleiter Stefan Wachter. Man freue sich, dass die Bohrungen die prognostizierten, günstigen Gebirgsverhältnisse weitestgehend bestätigt hätten.

Sondierarbeiten werden rund ein Jahr dauern
Seit Herbst wird die bergmännische Errichtung des Sondierstollens Bürs vorbereitet. Der 800 Meter lange und knapp fünf Millionen Euro teure Stollen mit einem Ausbruchsquerschnitt von rund 25 Quadratmetern geht von einer Nische 650 Meter innerhalb des bestehenden „Fensterstollen Bürs“ aus, so die illwerke/vkw. Nach Genehmigung und Baustelleneinrichtung Ende 2022 hätten zu Jahresbeginn die Vorarbeiten zum Ausbruch begonnen.

Rund ein Jahr sollen die Arbeiten samt anschließendem Erkundungs- und Versuchsprogramm dauern. Obwohl der Ausbruch mitten in einem Stollen beginnt, werde man zusätzlich Lärmschutzmaßnahmen ergreifen, denn vor allem die ersten Schüsse des Sprenglärms ab Mitte Februar seien in der Nähe zum Stollen hörbar.

Kraftwerk als Teil der Energiewende
Das Lünerseewerk II gilt in Zusammenhang mit der angestrebten Energiewende als wichtigstes Infrastrukturprojekt Vorarlbergs und könnte 2037/38 in Betrieb gehen. Kostenschätzungen beliefen sich 2021 auf rund zwei Milliarden Euro bis 2037. Für das Mega-Kraftwerk wollen die illwerke/vkw auf bestehende Anlagen zurückgreifen und das schon bisher zur Stromerzeugung genutzte Wasser des 2.000 Meter hoch gelegenen Lünersees im Brandnertal verwenden. Von dort ergibt sich eine Fallhöhe von rund 1.300 Metern.

Großteil der Anlagen soll unterirdisch bleiben
Im Tal in Bürs soll ein neues Krafthaus gebaut werden. Damit bleibe der Weg zur Umspannanlage Bürs kurz, An- und Abtransport der Energie könnte mit den bestehenden Leitungen gewährleistet werden. Der Großteil der neuen Anlagen wird unterirdisch realisiert, darunter ein Druckstollen und ein Wasserschloss. Über den vorhandenen Walgaustollen ist das neue Werk hydraulisch in die illwerke/vkw-Werksgruppe Obere Ill-Lünersee eingebunden. Mit dem Lünerseewerk II werden die illwerke/vkw ihre Turbinenleistung um rund 43 Prozent erhöhen, die Pumpleistung um 74 Prozent.
13.02.2023, red, vorarlberg.ORF.at/Agenturen


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Arbeiten für Mega-Kraftwerk gestartet
 

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#8
Für das Mega-Kraftwerk wird schon tief gegraben
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Der Sondierungsstollen für das geplante „Lünerseewerk II“ in Bürs ist bereits 200 Meter tief. Er soll 800 Meter tief werden und Auskunft über die Zusammensetzung des Gesteins geben. Damit haben die Vorarbeiten für das Zwei-Milliarden-Euro-Projekt bereits begonnen. Am Dienstag wurde offiziell der „Anschlag“ des Stollens begangen.
Online seit heute, 17.33 Uhr
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Das Pumpspeicherkraftwerk Lünersee II ist ein Mega-Vorhaben, in das der landeseigene Energieversorger illwerke vkw rund zwei Milliarden Euro investieren wird. Mit 1.000 Megawatt Leistung im Turbinen- und Pumpbetrieb soll das Kraftwerk ein wichtiger Ausgleichsspeicher werden, um die stark schwankenden Energiespitzen aus der Erzeugung von Wind- und Photovoltaik zu glätten und damit das Netz zu stabilisieren.

Umsetzung des Riesenprojekts nimmt Fahrt auf
Mit dem Sondierstollen beginnen nach langer Planung nun die konkreten Vorarbeiten für das Großprojekt. „Das ist ein wichtiger Ausgangspunkt auf dem Weg zur Realisierung“, erklärte Landeshauptmann Markus Wallner bei der Anschlagsfeier am Dienstag: „Die Umsetzung nimmt nun Fahrt auf!“

Wallner betonte, dass das Land Vorarlberg weiter mit Hochdruck daran arbeite, bürokratische Bremsen für das Energiewende-Projekt zu lösen. Aus ökologischer Sicht sei das Kraftwerk ein technisches Meisterwerk mit riesigem Synergiepotenzial, so illwerke vkw-Vorstandsmitglied Helmut Mennel.

Fotostrecke mit 5 Bildern
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Pumpspeicherkraftwerke speichern elektrische Energie in Form von Lageenergie in einem Stausee. Das Wasser wird durch elektrische Pumpen in den Speicher gehoben, um später wieder für den Antrieb von Turbinen zur Stromerzeugung benutzt werden zu können. So wird in nachfrageschwachen Zeiten ein Überangebot von elektrischer Energie im Stromnetz aufgenommen und bei Spitzenlast wieder ins Netz abgegeben.

Sondierstollen wird 800m tief
Besonders wichtig für die verlässliche Planung sind detaillierte und fundierte Kenntnisse vom Projektgebiet. Dafür wurden in den vergangenen Monaten erfolgreiche Probebohrungen vorgenommen. „Zur weiteren Erkundung der geologischen, hydrogeologischen und felsmechanischen Gebirgsverhältnisse“ errichtet illwerke vkw nun im Bereich der bestehenden Umspannanalage den Sondierstollen Bürs. Dazu wird ein rund 800 Meter langer Stollen mit einem Ausbruchsquerschnitt von rund 25 m² bergmännisch vorgetrieben – ausgehend von einer Nische 650 Meter innerhalb des bereits bestehenden „Fensterstollens Bürs“. 200 Meter dieses Stollens waren nun erstmals begehbar.


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Voraussichtlich bis Ende dieses Jahres werden die gesamten Arbeiten an dem Stollen noch dauern. Bis zur Fertigstellung des Werks dauert es insgesamt sechs bis sieben Jahre. Die genauen Pläne für den Bau sollen bis Ende 2024 vorliegen.
21.03.2023, red, vorarlberg.ORF.at
Für das Mega-Kraftwerk wird schon tief gegraben
 

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#9
100 Jahre Energie aus Vorarlberg
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Zum 100-jährigen Bestehen der Vorarlberger Illwerke präsentiert das vorarlberg museum die Ausstellung „Unter Strom – 100 Jahre Energie aus Vorarlberg“. Die Ausstellung bietet einen detaillierten Einblick in die Geschichte der Wasserkraftnutzung in Vorarlberg und ihre Bedeutung für die europäische Energiewende.
Online seit heute, 9.19 Uhr
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Die jüngere Geschichte Vorarlbergs ist stark geprägt durch die Stromgewinnung aus Wasserkraft. Anlässlich des 100. Jubiläums der Gründung der Vorarlberger Illwerke am 5. November 1924 bietet die Ausstellung „Unter Strom – 100 Jahre Energie aus Vorarlberg“ im vorarlberg museum einen detaillierten Einblick in diese facettenreiche Geschichte.

Fotostrecke mit 11 Bildern
illwerke vkw AG, Anton-Amann-Str
Lünerseebecken, östliche Staumauer im Bau
Sammlung: illwerke VKW
Begehung der Lünerseebaustelle, aufgen. 10 April 1926, Foto 80
100 Jahre Energie aus Vorarlberg, illwerke VKW
Kops Staumauer in Bau
Sammlung: illwerke VKW
Latschau: Hauptdrainagegraben Zone II
Sammlung: illwerke VKW
Baggerung des Schotters in Obervermunt
100 Jahre Energie aus Vorarlberg, illwerke VKW
Hotel Silvrettasee, Speicher Silvretta
100 Jahre Energie aus Vorarlberg, illwerke VKW
Berghotel, Sprengung
illwerke vkw AG, Anton-Amann-Str
Vermuntwerk, Maschinenhalle
Sammlung: illwerke VKW
Schild, Vermuntwerk
Sammlung: illwerke VKW
Vermuntwerk Staumauer, Bentonierung im Block 7 und Block 11
Sammlung: illwerke VKW
Transport des letzten Rohres zum Kr XI

Die Ausstellung: Ein Mosaik aus Geschichte und Technik
Die Ausstellung vermittelt durch ein Mosaik aus Videostationen, Fotografien und bewegten Bildern Einblicke in visionäre Großprojekte, technische Meisterleistungen und enorme Kraftanstrengungen zur Nutzung der wertvollen Ressource Wasser. Sie beleuchtet nicht nur den technischen Fortschritt, sondern verdeutlicht auch die schwierigen Bedingungen des Anlagenbaus und die Auswirkungen auf die Landschaft einer zuvor kaum erschlossenen Gebirgsregion.

An neun Videostationen können die Besucher in einzelne Aspekte der 100-jährigen Unternehmensgeschichte eintauchen. Mit historischem Film- und Bildmaterial erzählen die Videos vom Bau der ersten Großprojekte, von richtungsweisenden Verträgen, von Zwangsarbeit und Widerstand.
Die Ausstellungseröffnung findet am Freitag, 20. September, um 17.00 Uhr statt.

Die Illwerke: Pioniere der Wasserkraft
Die Illwerke errichteten im Montafon insgesamt zehn Wasserkraftwerke, sichtbarste Zeichen sind die vier großen Stauseen: Vermuntstausee, Silvrettastausee auf der Bielerhöhe, Lünersee und Kopssee. Der Stummfilm „Großkraft der Berge“ des deutschen Filmemachers Anton Kutter dokumentiert in imposanten Bildern den mehrjährigen Bau des Vermuntwerks in Partenen. Anfänglich transportierten noch Säumer mit Pferden die Materialien zu den Baustellen, später waren dann völlig neue Verkehrswege nötig.

Die dunkle Seite der Geschichte
Die Arbeiter auf den Hochbaustellen waren enormen physischen und psychischen Anstrengungen ausgesetzt. Besonders tragisch war das Leid von Zwangsarbeitern, die zumeist in separaten Barackenlagern untergebracht waren. Die harte Arbeit, die extremen Witterungsbedingungen, schlechte Kleidung und Verpflegung sowie mangelhafte hygienische Verhältnisse prägten den Alltag. Fluchtversuche endeten oft mit schweren Bestrafungen, der Einlieferung in ein Konzentrationslager oder gar mit dem Tod der Flüchtlinge.

(c) illwerke vkw AG
Arbeiten an der Silvretta-Staumauer

Die Finanzierung der Großprojekte
Der Bau größerer Kraftwerksanlagen und Stauseen erforderte beträchtliche Finanzmittel. Dafür suchte das Land Vorarlberg Partner im benachbarten Ausland. Nach langen Verhandlungen erfolgte im November 1924 die Gründung der Vorarlberger Illwerke Ges.m.b.H.. Im Jahr 1927 wurde sie in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Neben dem Land Vorarlberg waren auch Partner aus Süddeutschland beteiligt. Der „Landesvertrag 1926“ war richtungsweisend. Darin wurde geregelt, dass die Kraftwerke dem Land nach achtzig Jahren wieder übertragen werden sollen – im sogenannten Heimfallsrecht.

1995 kaufte das Land sämtliche Aktien an und ist seither alleiniger Eigentümer. In der Folge verzichtete Vorarlberg auf das Heimfallsrecht. Die Illwerke zahlten dem Land eine jährliche Ablöse. Dadurch sind bis 2022 rund 190 Millionen Euro geflossen. Weitere Ablösen sind mit einer Summe von 383 Millionen Euro bewertet.
20.09.2024, red, vorarlberg.ORF.at

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vorarlberg museum

100 Jahre Energie aus Vorarlberg
 
#10
"1995 kaufte das Land sämtliche Aktien an und ist seither alleiniger Eigentümer. In der Folge verzichtete Vorarlberg auf das Heimfallsrecht. Die Illwerke zahlten dem Land eine jährliche Ablöse. Dadurch sind bis 2022 rund 190 Millionen Euro geflossen. Weitere Ablösen sind mit einer Summe von 383 Millionen Euro bewertet".

Ohne die Details zu kennen:
Da finden sich Partner zusammen, welche ein Kraftwerk finanzieren und bauen (Illwerke AG).
Nach 80 Jahren sollte einem Partner (dem Land) alles übertragen werden.
Dieser kaufte jedoch schon früher alle Partner aus und ist Alleineigentümer.

Die Illwerke (100% Eigentümer ist nun das Land) verzichtet anschließend auf das Heimfallrecht. Was im Grund ja egal ist, da das Land ja schon alleiniger Eigentümer ist.
Mit diesem Trick lassen sich aber jährliche Ablösen erwirtschaften, welche dem Land direkt als Erträge zufließen. Diese umgehen daher evtl. hohe Dividenerträge, welche auffällig sein könnten.
Weiters besitzen "Alt-Partner" aus dem Ruhrgebiet noch immer bevorzugte Stromlieferverträge.

Resultat: die Stromkosten bleiben für den Endkunden hoch - da lt. Vertrag "Ablösen" bezahlt werden müssen und diese die Gesamtkosten der Stromproduktion erhöhen, owohl das Kraftwerk nach 100 Jahren eigentlich schon wertmäßig "abgeschrieben" sein sollte.
 

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#11
Kopswerk II soll mehr Strom erzeugen
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Während weiter über den Bau des Lünerseewerks II diskutiert wird, soll die Kapazität eines anderen Kraftwerks bald erhöht werden. Die illwerke vkw möchten mit dem Kopswerk II in Gaschurn bald mehr Strom erzeugen. Ein entsprechendes Genehmigungsverfahren läuft bereits.
Online seit heute, 5.51 Uhr
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Das Leistungspotenzial der Turbinen wird derzeit nicht voll ausgeschöpft, heißt es vom landeseigenen Energieerzeuger illwerke vkw. Die Düsen, mit denen die riesigen Schaufelräder angetrieben werden und so Strom erzeugen, könnten demnach noch mehr Wasser ausstoßen. Der Durchfluss soll deshalb von 80 auf 86 Kubikmeter pro Sekunde erhöht werden.

Keine Umbauten, aber Genehmigungen nötig
Die einzelnen Turbinen könnten so 200 Megawatt (statt bisher 175 Megawatt) erzeugen. Die Kraftwerksleistung lässt sich damit insgesamt auf etwa 570 Megawatt erhöhen – um 50 MW mehr als bisher. Für die Leistungserhöhung sind keine Umbauten nötig, aber etliche Genehmigungen. Das Kopswerk II ist seit 2008 in Betrieb.


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Hochspannungsschaltanlage Rifa in der Nähe des Eingangs zur Kopswerk II Kaverne

Das Pumpspeicherkraftwerk Kops II
Die Anlage befindet sich in Gaschurn im Montafon und bezieht ihr Wasser aus der Silvretta- und Verwall-Gebirgsgruppe. Das Kopswerk II wurde als Kavernenkraftwerk gebaut (die gesamte Anlage dieses Wasserkraftwerks ist also im Berg untergebracht), so dass von außen nur die Zufahrt in den Berg und die Schaltanlage sichtbar sind.


AsurnipalCC BY 4.0

Das Kopswerk II ist als Pumpspeicherwerk konzipiert. Es nutzt die Gefällstufe vom Kopssee nach Gaschurn/Rifa. Das Kopswerk II hat mehr Leistung als die anderen Kraftwerke an der oberen Ill (Kopswerk I, Vermuntwerk, Obervermuntwerk I, Rifawerk) und erbringt mit 480 MW fast die Aufnahmeleistung im Pumpbetrieb des Lünerseewerks und der Rodundwerke I und II zusammen (551 MW).

Über einen Druckstollen und einen Druckschacht wird das Wasser des Kopssees dem Krafthaus zugeführt. Das Krafthaus wurde als Kavernenkrafthaus, nahe dem Rifabecken, zwischen den Tourismusorten Gaschurn und Partenen errichtet. Die Turbinen, Pumpen und die Generatoren sind in einer Maschinenkaverne, die Transformatoren in einer anschließenden Transformatorenkaverne untergebracht.


AsurnipalCC BY 3.0
Die Maschine 1 des Kopswerks II

30.12.2024, red, vorarlberg.ORF.at
Kopswerk II soll mehr Strom erzeugen
 

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#12
Lünerseewerk II
Megakraftwerk in UVP-Vorprüfung
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Der Vorarlberger Energieversorger illwerke vkw hat am Freitag sein Großprojekt „Lünerseewerk II“ zum freiwilligen UVP-Vorverfahren bei der Behörde eingereicht. Bis 2036 soll im Montafon um 2,65 Mrd. Euro Österreichs größtes Pumpspeicherkraftwerk entstehen.
Online seit heute, 11.49 Uhr
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Ziel des Vorverfahrens sei es, offene Fragen mit der Behörde frühzeitig zu klären und das eigentliche Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) bestmöglich vorzubereiten, sagte Vorstandsvorsitzender Christof Germann. Die Projektidee wurde bereits 2021 der Öffentlichkeit vorgestellt. Als „Grüne Batterie in den Alpen“ werde das Lünerseewerk II einen wichtigen Beitrag für die Versorgungssicherheit in Europa leisten, so Germann und sein Vorstandskollege Gerd Wegeler.

Kostensteigerung um 650 Mio. Euro
Aus technischer Sicht sei das Projekt seit 2021 noch in mehrfacher Hinsicht optimiert worden, sagte Wegeler. „So konnten wir eine Steigerung der Leistung auf rund 1.100 Megawatt im Turbinenbetrieb und 1.050 Megawatt im Pumpbetrieb erreichen“, stellte Wegeler fest. Der verbesserte Bauablauf sehe einen Baustart im Jahr 2029 und die Inbetriebsetzung des Werks im Jahr 2036 vor. Ursprünglich war man von 1.000 Megawatt Leistung und einem Betriebsstart 2037/38 ausgegangen. Gewachsen sind aber auch die Kosten – in früheren Kalkulationen wurde mit 2 Mrd. Euro gerechnet. Die aktuelle Berechnung berücksichtige „die verknappten Marktsituation und die Inflation, aber auch die technische und zeitliche Optimierung“, erläuterte Wegeler.„Mit dem Lünerseewerk II nutzen wir die bestehende Infrastruktur und die natürlichen Ressourcen optimal“, unterstrich Germann. Zudem schaffe man während der Bauzeit zusätzliche Arbeitsplätze in Vorarlberg und sorge für beträchtliche Wertschöpfung im Land, sprach er von einer „guten Investition“ in die Energiezukunft und in die wirtschaftliche Zukunft des Landes.
25.04.2025, red, vorarlberg.ORF.at/Agenturen

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Lünserseewerk II
Megakraftwerk in UVP-Vorprüfung
 

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#13
Lünersee
Wenn der Stausee Wasser lassen muss
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Am Lünersee zeigt sich derzeit ein seltenes Bild: Der Wasserspiegel des größten Speichersees in Vorarlberg wurde um rund 80 Meter abgesenkt. Grund ist eine turnusmäßige Überprüfung, die Staumauer muss inspiziert und gewartet werden. Dabei gibt es auch im Stollen in und unter der Staumauer einiges zu tun.
Online seit heute, 18.46 Uhr
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Winterlich präsentierte sich der Lünersee auf rund 2.000 Metern Seehöhe am Freitag. Allerdings mit wenig Wasser: Die Wasserkante des mächtigen Stausees, der sonst an die 98 Millionen Kubikmeter Wasser enthält, wurde um 80 Meter abgesenkt. Nur ein Sechstel der üblichen Wassermenge ist noch im See.

Grund dafür ist die behördlich vorgeschriebene Zehn-Jahres-Kontrolle. Dabei werden die Bereiche überprüft, die sich sonst unter Wasser befinden, erklärt Peter Scheider, Projektleiter bei den illwerken/vkw. Kontrolliert werden unter anderem die Staumauer sowie Stell- und Regelwerke bei den Abflussleitungen.

Fotostrecke
ORF
Angezuckerter Lünersee am Freitag
ORF
Der See und die Staumauer müssen alle zehn Jahre einer Revision unterzogen werden

ORF
Auf der Staumauer

ORF
Lünersee mit wenig Wasser

ORF
Angezuckerter Lünersee am Freitag

Stollensystem in und unter der Staumauer
Bis zu 20 Techniker warten die technischen Anlagen in und an der Staumauer während der Revisionsphase. Und im Stollen ist es teilweise eng, der Weg zum Arbeitsplatz hat seine Herausforderungen. Um an die Stelle zu gelangen, wo das Wasser vom See in die Druckrohrleitungen zum Kraftwerk abfließt, müssen die Techniker jeden Tag hunderte Meter in dem Stollen in und unter der Staumauer zurücklegen – und insgesamt 500 Stufen bewältigen. Allein eine enge Stahlstiege hat 197 Stufen.

Jede kleinste Bewegung in der Mauer wird registriert
Zur Sicherheit registrieren dutzende Messpunkte jede kleinste Bewegung in der Staumauer. Auch bei Erdbeben in anderen Ländern zählen die Echolote in der Staumauer die Werte aus und geben sofort eine Meldung in die Zentrale. „Dort kontrollieren wir dann, was wirklich passiert ist“, sagt Scheider.

Fotostrecke
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Beschwerlicher Weg zu Arbeitsplatz in und unter der Staumauer: Allein diese enge Stahlstiege hat 197 Stufen…
ORF
…insgesamt müssen die Techniker rund 500 Stufen bewältigen.

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Im Stollen in und unter der Staumauer

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Im Stollen

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Druckrohrleitungen im Stollen

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Arbeit im Stollen

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Arbeit im Stollen

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Im Stollen

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Im Stollen

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Im Stollen kommt man an 13 natürliche Quellen vorbei

Neues Wasser wird aus Latschau hochgepumpt
Über Druckrohrleitungen unter der Staumauer wird der See für die Zehn-Jahres-Kontrollen so weit entleert, dass die Rohre beim Einlauf frei liegen. Bis zu 3,5 Kubikmeter Wasser pro Sekunde treten dann aus. Nach den Revisionsarbeiten wird der See wieder gefüllt – vorwiegend mit Wasser, das in Zeiten von zu viel Strom im Netz hochgepumpt wird, erklärt Scheider.

Auch wenn man auf dem Weg in den Stollen an 13 kleinen Quellen vorbeikommt, das Wasser in dem Gebiet reicht nicht für die Leistung, die der Stausee bringen muss. "Im Schnitt würde sich der Lünersee alle fünf Jahre einmal mit den natürlichen Zuflüssen füllen, was uns natürlich zu wenig ist, so Scheider, „wir pumpen das Wasser also mit dem Lünerseekraftwerk vom Staubecken Latschau hoch in den Lünersee“.
23.05.2025,red, vorarlberg.ORF.at
Wenn der Stausee Wasser lassen muss
 
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