Strada delle 52 Galerie

Lost-Amy

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#1
Hallo, liebes Forum!

meine Family und ich waren Ostern 2018 am Gardasee und wollten uns die berühmte "Strada delle 52 Galerie" ansehen, da leider noch sehr viel Schnee gelegen ist haben wir uns nur bis zum zweiten Tunnel vorkämpfen können, sobald es die Corona-Reisebedingungen und das Wetter zulassen, werden wir sicher nochmal hinfahren

auch wenn diese Anlage aus österreichischer Sicht von den "Feinden" erbaut wurde ist die technische Leistung der Erbauung unter diesen Umständen und in so kurzer Zeit äußerst bemerkenswert, verdient allergrößten Respekt und sollte nicht in Vergessenheit geraten

anbei eine kurze Beschreibung (Quelle: Wikipedia) und ein paar Fotos

Die Strada delle 52 Gallerie liegt rund 30 Kilometer östlich des Gardasees an der Grenze der Provinzen Vicenza und Trient. Sie beginnt an der Bocchetta di Campiglia in 1216 Metern Höhe und führt zur Porte del Pasubio auf 1928 m. Die „Straße“ weist eine Gesamtlänge von 6300 m auf, von denen rund 2300 m in den namensgebenden 52 Tunneln (ital. galleria) verlaufen. Die Steigung der Straße liegt bei bis zu 22 Prozent, wobei eine durchschnittliche Steigung von zwölf Prozent bewältigt wird. Aufgrund der Nutzung von Tragtieren zur Versorgung der Stellungen und dem Transport von schwerem Gerät (beispielsweise Teilen von Artilleriegeschützen) wurde der Weg mit einer Mindestbreite von 2,2 m ausgelegt. In Kurven war ein Mindestmaß von 3 m vorgeschrieben. Für den Aufstieg auf das Plateau werden gut zweieinhalb Stunden benötigt.

Der Bau der Straße an dem Kalksteinmassiv begann im Februar 1917 an der Südseite des Gebirgsstockes Monte Forni Alti, um so geschützt vor der Artillerie der österreichischen Kaiserjäger im Norden zu sein. Andere Versorgungsstraßen wie die Strada degli Scarubbi waren durch den andauernden Beschuss zum Großteil nicht mehr nutzbar.

Die Planung erfolgte durch Oberleutnant Giuseppe Zappa. Die Ausführung wurde der 33. Mineurkompanie des 5. Genieregiments, welches zur 1. Armee gehörte, übertragen. Die eigentlichen Arbeiten wurden mit Unterstützung von bis zu sechs militarisierten Arbeiterzenturien (Zenturien 349, 523, 621, 630, 765 und 776) durchgeführt. So arbeiteten am Bau der Straße, der mit 20 Mann noch im Winter begonnen wurde, in Spitzenzeiten bis zu 600 Mann. Die Straße wurde im Dezember 1917 fertiggestellt.

Der Bau der Tunnel und der Straße erfolgte in erster Linie mit Druckluftbohrmaschinen und durch Sprengungen. Für die Druckluftbohrmaschinen wurden kilometerlange Rohre verlegt, die von zwei 100 und 60 PS starken Kompressoren mit Luft versorgt wurden.

Besonderheiten
Der längste Tunnel, der 19. Tunnel, ist 318 m lang. Der beeindruckendste Tunnel ist aber der 20. Tunnel, der in das Massiv hineinführt, sich wie ein Korkenzieher aufwärts durch den Fels windet und erst vier Windungen später wieder in einer Felsnadel nach draußen führt.

In zahlreichen Tunneln wurden während des Baus eine Nische eingebaut, in der zwei Kisten mit Sprenggelatine Platz gefunden hätten. Mit dieser Sprenggelatine sollten die Tunnel im Falle des Rückzuges gesprengt und damit für den nachrückenden Feind unbrauchbar gemacht werden.

An der Stollendecke des 12. Tunnels befinden sich in der Nähe eines Stollenfensters elf fossile Fußabdrücke verschiedener Dinosaurier aus dem Norium im Obertrias. Die zum Teil nur für geübte Augen erkennbaren Abdrücke stammen von Sauropodomorpha und Theropoden unterschiedlicher Größe. Weitere Dinosaurierspuren wurden am Pasubio westlich der Cima Palon und in einem österreichisch-ungarischen Kriegsstollen am Monte Buso gefunden.
 

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