Stift Klosterneuburg

josef

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#3
@Geist wieder einmal ein Dankeschön für die tollen Bilder aus der "geistigen" Unterwelt...

Die alten Kloster- und Stiftsherren verstanden es schon, riesige Anlagen zur Reifung und Lagerung inspirierender Mittel zu schaffen
Meine natürlich die berufsbedingten, für liturgische Handlungen erforderlichen Messweine usw. :)

lg
josef
 

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#5
Turmrenovierung in luftigen Höhen
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Seit Frühjahr 2020 arbeiten Steinmetze an der Fassade des Stifts Klosterneuburg (Bezirk Tulln). Die beiden Stiftstürme erhalten eine aufwändige Generalsanierung. Die Arbeit erfordert nicht nur Kunstfertigkeit, sondern auch Schwindelfreiheit.
Online seit heute, 8.44 Uhr
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In 56 Meter Höhe erstreckt sich das Gerüst am Südturm des Stifts Klosterneuburg. Überall ist die Luft erfüllt vom Schlagen der Hämmer, dem Kreischen der Winkelschleifer und – vor allem – vom Staub. Es ist Halbzeit auf der Großbaustelle. Mit dem Südturm wird man gerade fertig. Im heurigen Jahr ist dann der Nordturm dran. An ihm ziehen die Gerüstbauer gerade ein riesiges Skelett aus Stahl und Fangnetzen hoch.

Wer auf dieser Baustelle als Steinmetz arbeitet, darf vor allem eines nicht haben: Angst vor der Höhe. Jeder Schritt, jeder Schnitt und jeder Schlag muss in dieser Höhe sitzen. Denn: „Ein abstürzendes Steinteil stellt eine enorme Gefahr da“, erzählt Niklas Göttersdorfer. Er ist als Stifts-Baumeister
für die Sicherheit rund um die Kirche verantwortlich.

Gefahr durch fallende Steine
Die Steinteile, von denen er spricht, sind filigrane Blüten, Spitzen und Türmchen. Doch die liebevollen Verzierungen täuschen leicht über das tatsächliche Gewicht des Sandsteins hinweg. Mehrere Kilo wiegen die für die Stiftsfassade typischen Kreuzblumen und Krabbentürme, im Fachjargon Vierungen genannt, im Schnitt. „Wenn eine Person davon getroffen würde – das können wir nicht verantworten“, sagt der Baumeister.
Dabei hat mit fallenden Steinen alles überhaupt erst begonnen. 2015 löste sich ein Steinteil über einem Seiteneingang der Kirche und stürzte in die Tiefe. Für Göttersdorfer war da klar: „Es besteht Handlungsbedarf.“ Es folgten mehrere Sicherheitsbefahrungen, bei denen Göttersdorfer herausfand, dass mehr Steine als gedacht locker und porös sind. Sogar ein zwölf Meter hoher Zierturm drohte einzustürzen.

Fotostrecke
Philipp Wied
Bis in eine Höhe von 56 Metern erstreckt sich das Gerüst
Philipp Wied
Viele Steinteile sind porös, so wie dieser Krabbenturm

Philipp Wied
Die Suche nach kaputten Steinen ist genauso Handarbeit…

Philipp Wied
…wie die detaillierte Nachbildung der Originalsteine

Philipp Wied
Aus diesem Rohstein wird dann mit viel Fleiß…

Philipp Wied
…so ein prächtiger Krabbenturm

Philipp Wied
Die fertigen Kopien werden dann wieder am Originalplatz angebracht

Philipp Wied
Insgesammt müssen 400 bis 450 Steinteile ersetzt werden

Philipp Wied
Die Arbeit in luftigen Höhen hat zumindest einen Vorteil: den Ausblick über Klosterneuburg

Über 400 Steinteile werden erneuert
Schuld daran ist der Zahn der Zeit. Ein Großteil der Vierungen stammt aus der romanischen Bauphase des Stifts im 16. Jahrhundert. Durch Wind und Wetter öffnen sich mit der Zeit die Fugen und es entstehen Risse. Wenn in diese Fugen Wasser eindringt und gefriert, zersetzt das den Stein von innen. Eine Generalrenovierung war für Göttersdorfer deshalb unabdingbar.

In Summe sind es zwischen 400 und 450 Steinteile, die jetzt an der Fassade abgenommen und durch detailgetreue Kopien ersetzt werden müssen. Gearbeitet wird wie anno dazumal mit Hammer und Meißel. Zum Glück hat der technische Fortschritt in den letzten 300 Jahren allerdings auch moderne Hilfsmittel wie Winkelschleifer und Handfräsen auf die Baustellen gebracht.

Fünf Millionen Euro Kosten
„Je mehr die moderne Technik verwendet wird, umso mehr bekommt man Respekt davor, was unsere Vorfahren eigentlich geleistet haben“, erzählt Steinmetzmeister Wolfgang Ecker. Das Material der Ersatzsteine bezieht er aus Steinbrüchen in Sankt Margarethen im Burgenland und aus St. Andrä-Wördern (Bezirk Tulln). „Wir vermuten, dass von dort auch das Originalmaterial stammt“, sagt Ecker.

Stück für Stück werden die neuen Vierungen auf die angestammten Plätze montiert. Die Renovierung der beiden Türme kostet das Stift in Summe knapp fünf Millionen Euro, für die Steinmetze sind das umgerechnet 40.000 bis 50.000 Arbeitsstunden. Im Herbst 2022 soll die Baustelle abgeschlossen sein. Die Stiftsfassade erhält dann wieder ihre volle Pracht und vor allem auch ihre Sicherheit zurück.
17.01.2022, Tobias Mayr, noe.ORF.at

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Turmrenovierung in luftigen Höhen
 

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#6
Zeitkapsel im Stift Klosterneuburg entdeckt
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Im Nordturm des Stift Klosterneuburg ist eine etwa 150 Jahre alte Zeitkapsel entdeckt worden. Aufgetaucht ist sie beim Abnehmen der Kirchturmkreuze. Die Kapsel könnte wertvolle Erkenntnisse über Bautechniken des 19. Jahrhunderts liefern.
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Unter 200 Kilogramm schweren Eisenkreuzen und in 80 Metern Höhe war sie versteckt: Die Zeitkapsel der Stiftstürme. Über ihre Existenz konnte man bislang nur mutmaßen. Zwar ist es nicht unüblich, dass in Kirchtürmen aus der Zeit des späten 19. Jahrhunderts Dokumente, Artefakte, und manchmal sogar Reliquien, in sogenannten Zeitkapseln mit eingebaut wurden. Doch über die Architektur und Bausubstanz der beiden Kirchtürme des Stift Klosterneuburg gibt es so gut keine Aufzeichnungen.

Umso größer war die Freude, als am Montag eine unterarmgroße Blechdose, gemeinsam mit viel Staub, aus der vergoldeten Kugel unterhalb des Kreuzes geborgen werden konnte. „Das ist jetzt ein sehr wertvoller Moment“, sagt Spenglermeister Ulrich Sukup, der die Aktion angeleitet hat. „Wenn man sich überlegt: das waren Leute, die vor 150 Jahren gelebt haben und die uns hier eine Nachricht überlassen haben. Was da drinnen steht, weiß keiner.“

Ungewöhnliches Behältnis gibt Rätsel auf
Gewöhnlich ist diese Stifts-Zeitkapsel, die Sukup jetzt in den Händen hält, jedenfalls nicht, das stand für den Spengler schon auf den ersten Blick fest. Denn der metallene Zylinder hat an den beiden Enden Löcher. „Normalerweise vermeidet man Löcher, die die Kapsel belüften, und lötet alles dicht“, so der Kirchturm-Fachmann: „Das ist etwas ganz Ungewöhnliches“.

Fotostrecke mit 8 Bildern
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Insgesamt rund 400 kg wiegen die beiden Stiftskreuze gemeinsam.
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Das Abmontieren ist schwierig, die Kreuze sitzen tief in der Verankerung…
ORF/Mayr
… doch nach stundenlanger Arbeit schwebt das Kreuz dann doch sanft in die Tiefe.
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Ab und zu sind in Kirchturmkreuzen Zeitkapseln versteckt, zunächst wird man aber noch nicht fündig…
ORF/Mayr
…es könnte aber sein, dass in den Kugeln etwas drin ist…
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…vorsichtig untersuchen die Spengler die Kugel des Nordturms…
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… und werden fündig: Eine Zeitkapsel von vor 150 Jahren hat jede Witterung in der Kugel überstanden
ORF
Die Texte auf dem Pergamentpapier sollen erst mit einem Historiker untersucht werden, bevor sie an die Öffentlichkeit gelangen.

In der Röhre, säuberlich eingerollt, liegen einige Bögen weißes Pergamentpapier, beschrieben mit schwarzer Tinte. „Papier in Zeitkapseln ist selten“, sagt Sukup. Noch dazu in dieser Verfassung: „So wie ich das sehe, ist das Pergament in ausgezeichnetem Zustand“, ist Sukup begeistert. Das war angesichts der Bedingungen, unter denen die Zeitkapsel in den letzten 150 Jahren existierte, alles andere als erwartbar: In der Kugel herrschten Temperaturunterschiede von bis zu 100 Grad Celsius, die Luftfeuchtigkeit schwankte in 80 Metern Höhe von nasskalt zu heiß und trocken.

Zeitkapsel soll Rätsel um Turmerbauung lösen
Was auf den Pergamentpapierseiten in fein säuberlicher Handschrift geschrieben steht, das wollen die Chorherren des Stifts jetzt unter Aufsicht von Historikern analysieren. „Von der Zeitkapsel erhoffen wir uns schriftliche Dokumente über die Errichtung der beiden Turmkreuze, zum Beispiel über den Architekten und wer die Firma war, die damals die Kreuze errichtet hat“, erklärt Chorherr Anton Höslinger. Im August sollen die historischen Analysen abgeschlossen sein, dann werde man mehr wissen.

Die beiden Kirchturmkreuze werden unterdessen aufwendig restauriert. Wind und Wetter haben sie in den vergangenen 150 Jahren gezeichnet, Teile sind abgesprungen oder haben sich verschoben. Ein erstes Geheimnis über die Bauart der Türme konnten die Kirchturmspengler indes bereits jetzt lösen: Die Kreuze sind nicht wie üblich als Ganzes auf den Turm aufgesteckt worden. „Dafür waren sie zu schwer“, erklärt Sukup. Vielmehr sei der vertikale Eisendorn in den Turm mit eingebaut worden. Erst ganz zum Schluss seien der Querbalken und die Verzierungen händisch angebracht worden – das alles ohne moderne Hilfsmittel und in 80 Metern Höhe. Wie genau das möglich war, darauf gibt vielleicht die Zeitkapsel eine Antwort.
22.07.2022, Tobias Mayr, noe.ORF.at
Zeitkapsel im Stift Klosterneuburg entdeckt
 

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#7
Stift Klosterneuburg: Zweite Zeitkapsel entdeckt
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Nach dem Fund einer Zeitkapsel im Nordturm des Stifts Klosterneuburg im Juli ist nun im Südturm eine weitere Zeitkapsel entdeckt worden. Die Schriften in den beiden Gefäßen geben Aufschluss über die Geschichte und Bauweise des Stifts.
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Bei der Restaurierung der beiden Kirchtürme des Stifts Klosterneuburg waren im Juli die 200 Kilogramm schweren Kirchturmkreuze entfernt worden. Dabei hatte man aus der vergoldeten Kugel unterhalb des Kreuzes eine Blechdose mit 150 Jahre alten Schriften geborgen. Aus diesem Grund suchte man wenig später auch im Südturm nach versteckten Nachrichten – und wurde fündig.

In beiden Kapseln wurden historische Dokumente rund um die Geschichte des Stifts und seine Bauweise entdeckt – einmal in einer Langfassung, einmal in einer kürzeren Version. Warum aber gleich zwei Zeitkapseln? „Man wollte die Dokumente auf jeden Fall im Südturm drinnen haben, damit es – wenn man vielleicht nur den Südturm renoviert – auch dort einen entsprechenden Hinweis gibt“, erklärt Kunsthistoriker Alexander Potucek im Gespräch mit noe.ORF.at.

ORF
Kunsthistoriker Alexander Potucek nimmt die historischen Dokumente genau unter die Lupe

Stift will neue Zeitkapseln verstecken
Die „sehr schönen Urkunden“, die „auf einem wertvollen Pergament geschrieben“ wurden, würden nun gründlich untersucht, sagt Prälat Maximilian Fürnsinn. Er rechne mit vielen weiteren „Hinweise zu der Zeit, in der diese Kapsel in den Turm gegeben wurde“ und hoffe „auf spannende Ergebnisse zur Geschichte dieser Kirche und dieses Stifts“.

Nach Abschluss der Renovierungsarbeiten will man im Stift Klosterneuburg jedenfalls erneut Zeitkapseln in den Kirchtürmen verstecken, betont Fürnsinn. „Vielleicht geben wir Münzen und andere Gegenstände dazu, um ein wenig die Zeit zu bezeugen.“
17.08.2022, red, noe.ORF.at
Stift Klosterneuburg: Zweite Zeitkapsel entdeckt
 

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#8
Ein Heiliger, ein Schleier und Fasslrutschen
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Am Dienstag feiert Niederösterreich seinen Landespatron, den Heiligen Leopold. Dem Babenberger verdankt das Stift Klosterneuburg seine Existenz, weshalb dort am 15. November das große Leopoldifest stattfindet – inklusive Fasslrutschen.
Online seit heute, 5.13 Uhr
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Hunderte stellen sich Jahr für Jahr zum Fasslrutschen im Binderstadel des Stiftes an: Dabei klettert man auf ein Tausendeimerfass – also ein etwa 56.000-Liter-Fass – und rutscht hinunter. Dabei darf man sich etwas wünschen. Die Tradition dürfte von Bauern stammen, die früher auf der einen Seite des Fasses hinaufkletterten und nach dem Einfüllen des Fasses auf der anderen Seite hinunterrutschten.

Das Fasslrutschen wurde erstmals vor mehr als 200 Jahren in Briefen erwähnt. Es ist Teil des traditionellen Jahrmarktes. Die Feierlichkeiten gehen zurück auf die Heiligbesprechung von Markgraf Leopold III. im Jahr 1485. Damals gab es Turniere, Bankette und Tänze. Gefeiert wird der Heilige Leopold (1073-1136) an seinem Todestag, dem 15. November. Seit 1663 ist er Landespatron von Niederösterreich und Wien.


ORF
Kinder sowie Erwachsene rutschen am Leopolditag über das Tausendeimerfass

Die Marienerscheinung in Klosterneuburg
An den Heiligen Leopold wird vor allem wegen seiner Landeserschließungen und Gründungen erinnert. Darunter etwa das Stift Klosterneuburg, an dessen Stelle er der Legende nach eine Marienerscheinung hatte. Diese zeigte ihm den Jahre zuvor verlorenen Schleier seiner Frau Agnes. Ebenso gehen die Stifte Heiligenkreuz und Klein-Mariazell auf Leopold III. zurück. Er gilt zudem als Förderer von Krems und Wien.

Das Fest wird heute als Leopoldimarkt oder auch als Leopoldifest bezeichnet. Am Rathausplatz in Klosterneuburg finden sich beim Leopoldimarkt Spielbuden, Markstände und Ringelspiele. Ebenso gibt es Imbiss- und Glühweinstände sowie Punschhütten. Beim Vergnügungspark gibt es eine Geisterbahn, Autodrom, Karusselle und Schießbuden. Der Leopoldimarkt hat bereits seit Freitag geöffnet.

ORF
Bei der Schädelreliquie wird nur die Stirn gezeigt

Schädelreliquie ausgestellt
Der Leopoldiheuriger findet in der Babenbergerhalle statt. Kloserneuburgs Winzerinnen und Winzer präsentieren dort ihre Weine. In der Stiftskirche zelebriert am Dienstag um 10.00 Uhr der Abt des Stiftes Seitenstetten, Prälat Petrus Pilsinger, ein Pontifikalamt. Am Stiftsplatz gibt es anschließend den Leopoldisegen.

Vor dem Verduner Altar in der Leopoldskapelle ist die Schädelreliquie des Heiligen Leopolds zu sehen. Sie wird nur am 15. November gezeigt. Die Schädelreliquie sei das Zentrum der traditionellen Wallfahrt, heißt es. Die Grabstätte des Heiligen Leopolds kann bis 15. November besucht werden. Die Führungen durch das Stift und in den Weinkeller sind am 15. November gratis. Gefeiert wird der Heilige Leopold u.a. auch bei Veranstaltungen in der Landeshauptstadt St. Pölten.
15.11.2022, red, noe.ORF.at
Ein Heiliger, ein Schleier und Fasslrutschen
 

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#9
Alte Weinkeller in neuem Licht
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Es werde Licht – angesichts des neuen Lichtkonzepts in den historischen Weinkellern des Stiftes Klosterneuburg. Mit rund 1.000 Leuchtmitteln, 3.000 Metern Stromkabeln und 400 Flaschen Wein wurden die barocken Keller für Besucher und Besucherinnen neu inszeniert.
Online seit gestern, 19.33 Uhr
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Genau unterhalb des Kaisertrakts des Stiftes, der unter Kaiser Karl VI., dem Vater Maria Theresias, erbaut und großteils fertiggestellt wurde, wurden auch die riesigen Weinkeller in dieser Zeit errichtet, in den Felsen hinein. Von 1730 bis 1740 wurden sie angelegt. In mehreren Geschoßen haben sie eine Gesamtfläche von 2.000 Quadratmeter und reichen bis 36 Meter unter die Erde. Im Barrique Keller ganz unten reifen heute in rund 200 Fässern Stiftsweine. Die Keller werden seit der Barockzeit ununterbrochen bewirtschaftet.

Neben der Architektur der mächtigen Gewölbe werden auch Arbeitsbereiche wie der Gärkeller nun mit dem neuen Lichtkonzept entsprechend beleuchtet, um bei Führungen die architektonischen Akzente und Besonderheiten vermitteln zu können. Das Projekt wurde mit Unterstützung der Wirtschaftsagentur ecoplus des Landes realisiert.

Mauerkonstruktion gegen Feuchtigkeit
Die Keller sind ein außergewöhnliches Beispiel barocker Baukunst und Effizienz. Die großen Luftschlitze in den Mauern verraten die außergewöhnlich wirkungsvolle Konstruktion, die frische Luft und konstante Temperatur bringt. Beim Bau der Keller wurden zwei Mauern an der Seite, an der damals die Donau direkt am Stift vorbeigeflossen ist, aufgezogen. Die äußere Mauer nimmt die Feuchtigkeit auf, die innere bleibt trocken, in einem Gang zwischen den beiden Mauern erfolgt der Luftaustausch, ein Konzept, das bis heute funktioniert.

Rund 108 Hektar Weingärten gibt es heute im Weingut von Stift Klosterneuburg, die ersten hat Markgraf Leopold III., der Heilige, ihm geschenkt. Das Stift hat damit das älteste Weingut Österreichs, in dem ununterbrochen, seit dem Mittelalter, Weinbau betrieben wird. 400 Flaschen an Stiftsweinen werden in der neuen Lichtinszenierung in den Kellern zu schimmernden Darstellern.

Die barocken Weinkeller von Stift Klosterneuburg sind in Größe und Architektur einzigartig, und auch, dass sie seit der Barockzeit ununterbrochen bewirtschaftet werden, macht sie bemerkenswert. Der Öffentlichkeit werden sie nun in neuem Licht präsentiert. Führungen gibt es unter der Woche einmal täglich, am Wochenende zweimal täglich, für Gruppen auch nach Voranmeldung.
22.02.2024, Sabine Daxberger, noe.ORF.at

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Alte Weinkeller in neuem Licht
 

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#10
Nächste Bauetappe im Stift Klosterneuburg
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Die Generalsanierung des Augustiner Chorherrenstifts in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) geht in die nächste Etappe: In den vergangenen zehn Jahren wurden etwa das Dach oder die Stiftstürme saniert. Jetzt folgen Arbeiten an der alten Wehrmauer oder im Marmorsaal.
Online seit gestern, 17.35 Uhr
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In den letzten drei Jahren sei ganz viel passiert, resümierte am Freitag das Stifts-Kuratorium bei einer Pressekonferenz im Anschluss an die 15. Kuratoriumssitzung. So wurden unter anderem das Altstift und das Hauptgebäude des Stifts saniert, die Türme restauriert, die Schatzkammer geöffnet, die Sala Terrena als neuen Eingangsbereich adaptiert und archäologische Grabungen durchgeführt, hieß es.

In der nächsten Etappe – von 2024 bis 2027 – habe man sich ebenso viel vorgenommen. Am Plan stehe unter anderem die Restaurierung der Fresken im Marmorsaal. „Das Deckenfresko von Daniel Gral ist, so glauben wir, noch im Originalzustand, das ist eine Sensation. Da wollen wir schauen, dass wir es gut sichern und erhalten“, erklärte Andreas Gahleitner, Wirtschaftsdirektor des Stifts Klosterneuburg.

Fotostrecke
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Im Museumsbereich wird der Tafelparkettboden saniert
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Die Restaurierung der Fresken im Marmorsaal ist ebenso geplant
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Die Sanierung der Außenfassade der Sebastianikapelle findet in den nächsten drei Jahren statt
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Auch die Stadt- und Wehrmauer ist in einem desolaten Zustand und muss erneuert werden
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Die Fassade des Binderstadls wird ebenso saniert

Sebastianikapelle und Binderstadel werden saniert
Ebenso restauriert wird der barocke Holzboden in den Museumsräumen, auch die Sanierung der Sebastianikapelle und des Binderstadels, wo jährlich zu Leopoldi das traditionelle Fasslrutschn veranstaltet wird, sind in den nächsten drei Jahren geplant. Und ebenso die Stadt-, Wehr- und Einfriedungsmauern müssen saniert werden. Dieses kulturelle Erbe müsse für die nächsten Generationen erhalten bleiben, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

„Wir machen das alles, weil uns das Stift Klosterneuburg wichtig ist. Wir haben die Verantwortung Historisches, Kulturelles in die nächste Generation weiter zu bringen und es gut für die kommenden Generationen zu erhalten." Sie betonte zudem, dass Denkmalpflege eine wichtige Basis für den Tourismus sei. „Alleine im letzten Jahr besuchten rund 111.000 Besucherinnen und Besucher das Stift.“

Renovierungskosten machen 4,4 Millionen Euro aus
Propst Anton Höslinger bezeichnete die nächste Etappe als weiteren „Meilenstein in der Renovierungsgeschichte des Stiftes". Bürgermeister Christoph Kaufmann nahm erstmals an einer Kuratoriumssitzung teil. Er sprach von einem „spannenden Projekt, denn das Stift Klosterneuburg sowie die ganze Stadtgemeinde hat einen hohen historischen Stellenwert, den es gilt zu erhalten und in die Zukunft weiterzuentwickeln.“

Die Renovierungskosten werden insgesamt 4,4 Millionen Euro ausmachen. Den Großteil der Kosten mit 55 Prozent übernimmt das Chorherrenstift, 25 Prozent das Land und der Rest wird vom Bundesdenkmalamt, der Diözese und von der Stadt Klosterneuburg übernommen.
24.02.2024, red, noe.ORF.at

Nächste Bauetappe im Stift Klosterneuburg
 
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