Spezial-E-Busse für Bergstrecke zum Kehlsteinhaus
Speziell entwickelte Akkubusse sind seit dieser Woche beim Linienverkehr zum Kehlsteinhaus bei Berchtesgaden (Bayern) im Einsatz. Denn die Strecke ist anspruchsvoll: Bis zu 24 Prozent Steigung, immer nur steil hinauf und herunter – den ganzen Tag im Dauerbetrieb.
Online seit heute, 15.26 Uhr
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Wie es sich gehört, wurde der erste Bus für die Jungfernfahrt am Montag festlich geschmückt. Acht Busse bewältigen ab sofort die 6,5 Kilometer lange Strecke vom Obersalzberg hinauf zum Kehlsteinhaus – Höhenunterschied 800 Meter, Steigung bis zu 24 Prozent.
Erst vor eineinhalb Jahren kam es zur Entscheidung, von herkömmlichen Diesel- auf Elektrobusse umzusteigen, sagte Bartl Wimmer, Vorsitzender des Bergerlebnis Berchtesgaden: „Im Zuge einer Nachhaltigkeitsstrategie für die gesamte Region war das einfach ein wesentlicher Baustein. Es war natürlich anspruchsvoll, weil wir sagen, wer die Busse da zum Kehlsteinhaus bringt, elektrisch, der kann das überall. Das ist eigentlich der Beweis, dass es überall gehen müsste.“
Fotostrecke mit 2 Bildern
ORF
Der Elektrobus ist eine Spezialentwicklung mit höherem Drehmoment
ORF
Er bringt die Besucher zum Kehlsteinhaus oberhalb von Berchtesgaden
Spezielle Hinterachse, mehr Drehmoment
Für den Betreiber der Strecke, den Deutschen Bahn-Bus, war die Elektro-Linienverbindung eine Herausforderung, sagt Regionalleiter Stefan Kühn: „Wir haben ja bisher nur E-Busse im Stadtverkehr gehabt, weil in den Städten die meiste Feinstaubbelastung ist und da muss das Zeug raus. Das heißt, wir haben Busse, die solche Höhen nicht kannten. Wir haben dann vor zwei Jahren zum ersten Mal hier die Busse heraufgefahren und haben die beobachtet und genau analysiert. Ich war selber in einem Bus dabei, da waren dann die Batterien sehr heiß und man muss schauen, dass sie nicht überhitzen.“
Es wurde ein spezielle Hinterachse entwickelt. Der Bus ist nicht besonders schnell, er hat aber ein hohes Drehmoment. Die Hälfte der Energie, die bei der Bergfahrt gebraucht wird, rekuperiert der E-Bus bei Bergabfahrt wieder in seine Akkus, die eine Größe von 480 Kilowattstunden haben. Auch nach einem Tag im Dauerbetrieb sollen die Akkus immer noch halbvoll sein.
Entwicklung für die Zukunft
Der Betreiber, die Deutsche Bahn, sehen darin die generelle Zukunft im Öffi-Busverkehr, ergänzte Kühn: „Wir haben vor in diesem Jahr etwa 25 weitere zu kaufen, wir werden nächstes Jahr aktueller Stand 30 kaufen. Die Zahl glaube ich noch nicht, weil die Entwicklung ganz, ganz rasant läuft. Es können auch 50 oder 70 werden. Die Busgruppe der Deutschen Bahn wird aktueller Stand heute, spätestens 2029, keinen Verbrennungsmotor mehr kaufen.“
Langfristige Verträge als Voraussetzung
Für so eine klimafreundliche Pespektive braucht es Partner mit Weitblick. Denn die Investitionskosten liegen weit über den bisher gewohnten. Und das benötigt jetzt noch Förderungen und – wie hier am Kehlsteinhaus – langfristige Verträge, sagte Bartl Wimmer: „Ich bin sehr dankbar, dass wir jetzt mit der Landesstiftung und dem Freistaat Bayern, dem das Grundstück gehört, jetzt langfristige Betriebsverträge haben, sodass man so Investitionen, dem Verwertung von Partnergeschäften, auch tatsächlich machen kann. Mit Jahresverträgen geht sowas natürlich nicht. Das wird auf zehn Jahre ausgelegt. Aber ich glaube, wenn wir es die zehn Jahre schaffen, machen wir es sicher dauerhaft weiter.“
Jährlich kommen bis zu 300.000 Besucher hier herauf zum geschichtsträchtigen Kehlsteinhaus oberhalb von Berchtesgaden – ab sofort und in Zukunft rein elektrisch und CO2-neutral.
27.06.2023, red, salzburg.ORF.at
Spezial-E-Busse für Bergstrecke zum Kehlsteinhaus
Speziell entwickelte Akkubusse sind seit dieser Woche beim Linienverkehr zum Kehlsteinhaus bei Berchtesgaden (Bayern) im Einsatz. Denn die Strecke ist anspruchsvoll: Bis zu 24 Prozent Steigung, immer nur steil hinauf und herunter – den ganzen Tag im Dauerbetrieb.
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Wie es sich gehört, wurde der erste Bus für die Jungfernfahrt am Montag festlich geschmückt. Acht Busse bewältigen ab sofort die 6,5 Kilometer lange Strecke vom Obersalzberg hinauf zum Kehlsteinhaus – Höhenunterschied 800 Meter, Steigung bis zu 24 Prozent.
Erst vor eineinhalb Jahren kam es zur Entscheidung, von herkömmlichen Diesel- auf Elektrobusse umzusteigen, sagte Bartl Wimmer, Vorsitzender des Bergerlebnis Berchtesgaden: „Im Zuge einer Nachhaltigkeitsstrategie für die gesamte Region war das einfach ein wesentlicher Baustein. Es war natürlich anspruchsvoll, weil wir sagen, wer die Busse da zum Kehlsteinhaus bringt, elektrisch, der kann das überall. Das ist eigentlich der Beweis, dass es überall gehen müsste.“
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Der Elektrobus ist eine Spezialentwicklung mit höherem Drehmoment
Er bringt die Besucher zum Kehlsteinhaus oberhalb von Berchtesgaden
Spezielle Hinterachse, mehr Drehmoment
Für den Betreiber der Strecke, den Deutschen Bahn-Bus, war die Elektro-Linienverbindung eine Herausforderung, sagt Regionalleiter Stefan Kühn: „Wir haben ja bisher nur E-Busse im Stadtverkehr gehabt, weil in den Städten die meiste Feinstaubbelastung ist und da muss das Zeug raus. Das heißt, wir haben Busse, die solche Höhen nicht kannten. Wir haben dann vor zwei Jahren zum ersten Mal hier die Busse heraufgefahren und haben die beobachtet und genau analysiert. Ich war selber in einem Bus dabei, da waren dann die Batterien sehr heiß und man muss schauen, dass sie nicht überhitzen.“
Es wurde ein spezielle Hinterachse entwickelt. Der Bus ist nicht besonders schnell, er hat aber ein hohes Drehmoment. Die Hälfte der Energie, die bei der Bergfahrt gebraucht wird, rekuperiert der E-Bus bei Bergabfahrt wieder in seine Akkus, die eine Größe von 480 Kilowattstunden haben. Auch nach einem Tag im Dauerbetrieb sollen die Akkus immer noch halbvoll sein.
Entwicklung für die Zukunft
Der Betreiber, die Deutsche Bahn, sehen darin die generelle Zukunft im Öffi-Busverkehr, ergänzte Kühn: „Wir haben vor in diesem Jahr etwa 25 weitere zu kaufen, wir werden nächstes Jahr aktueller Stand 30 kaufen. Die Zahl glaube ich noch nicht, weil die Entwicklung ganz, ganz rasant läuft. Es können auch 50 oder 70 werden. Die Busgruppe der Deutschen Bahn wird aktueller Stand heute, spätestens 2029, keinen Verbrennungsmotor mehr kaufen.“
Langfristige Verträge als Voraussetzung
Für so eine klimafreundliche Pespektive braucht es Partner mit Weitblick. Denn die Investitionskosten liegen weit über den bisher gewohnten. Und das benötigt jetzt noch Förderungen und – wie hier am Kehlsteinhaus – langfristige Verträge, sagte Bartl Wimmer: „Ich bin sehr dankbar, dass wir jetzt mit der Landesstiftung und dem Freistaat Bayern, dem das Grundstück gehört, jetzt langfristige Betriebsverträge haben, sodass man so Investitionen, dem Verwertung von Partnergeschäften, auch tatsächlich machen kann. Mit Jahresverträgen geht sowas natürlich nicht. Das wird auf zehn Jahre ausgelegt. Aber ich glaube, wenn wir es die zehn Jahre schaffen, machen wir es sicher dauerhaft weiter.“
Jährlich kommen bis zu 300.000 Besucher hier herauf zum geschichtsträchtigen Kehlsteinhaus oberhalb von Berchtesgaden – ab sofort und in Zukunft rein elektrisch und CO2-neutral.
27.06.2023, red, salzburg.ORF.at
Spezial-E-Busse für Bergstrecke zum Kehlsteinhaus