Überreste von österreichisch-ungarischen Soldaten im Trentino gefunden
Die beiden Soldaten dürften im Ersten Weltkrieg während der Gipfelschlacht im Mai 1916 gefallen sein und werden in den kommenden Wochen bestattet
In der Gemeinde Borgo Valsugana im Trentino fanden im Ersten Weltkrieg Kämpfe statt, auf deren Spuren man noch heute stoßen kann.
Alberto Masnovo Images/iStockphoto
Am Fuße des Monte Civerone in der italienischen Provinz Trient befindet sich ein Soldatenfriedhof für österreichisch-ungarische Gefallene des Ersten Weltkriegs. Noch hundert Jahre nach den Kämpfen auf dem Berg werden tote Soldaten geborgen und bestattet. Nun kommen zwei weitere dazu: Unterhalb des Gipfels bargen Forscherinnen und Forscher auf 1032 Metern Seehöhe die Skelette von zwei Männern. Wie viele andere dürften sie bei der Schlacht um die Eroberung des Gipfels gefallen sein, die am 25. und 26. Mai 1916 stattfand. Die österreichische Offensive trug den Namen "Strafexpedition".
Die Untersuchung geht auf eine Initiative des Historischen Museums des Großen Krieges der Gemeinde Borgo Valsugana und eines dortigen Försters zurück. Nach einer Meldung an die örtliche Carabinieri-Station begann die Bergungsaktion. In den kommenden Wochen werden die gefallenen Soldaten gemäß den Bestimmungen der zuständigen Behörden beigesetzt.
Schwierige Identifizierung
Die Bergung der österreichisch-ungarischen Soldaten wurde von einem Team aus einem Archäologen und Expertinnen und Experten des Historischen Museums des Großen Krieges durchgeführt. Seit 20 Jahren führt das Amt für archäologisches Erbe im Trentino Bergungsarbeiten der Überreste von Gefallenen des Ersten Weltkriegs durch. Ziel sei es, Informationen zu sammeln, die zur Identifizierung der gefallenen Soldaten beitragen könnten, hieß es von den Fachleuten.
"Die Entdeckung dieser Überreste zeugt davon, dass unsere Berge auch mehr als ein Jahrhundert nach dem Ende des Ersten Weltkriegs noch immer die Spuren eines Konflikts tragen, der die Geschichte tiefgreifend geprägt hat", kommentierte Francesca Gerosa, Vizepräsidentin und Kulturbeauftragte der Provinz Trient. "Die Bergung der Leichen ist eine wichtige Geste des Respekts, die darauf abzielt, denjenigen, die in diesen schrecklichen Schlachten ihr Leben verloren haben, ihre Würde und Identität zurückzugeben."
Zuletzt war im August 2022 ein Massengrab mit den Leichen von zwölf österreichischen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg oberhalb des Tonale-Passes im Trentino entdeckt worden. Neben den Skelettresten wurden persönliche Ausrüstungsteile gefunden – darunter Steigeisen, Stiefel, Gasmaskengehäuse, Werkzeuge und andere Gegenstände. Auch wurden drei Folienbehälter, in denen Immatrikulationsbescheinigungen aus Papier aufbewahrt worden waren, entdeckt. Dass dadurch die Identität der Gefallenen ermittelt werden könne, sei jedoch äußerst schwierig, hieß es.
(APA, red, 28.8.2024)
Überreste von österreichisch-ungarischen Soldaten im Trentino gefunden
Die beiden Soldaten dürften im Ersten Weltkrieg während der Gipfelschlacht im Mai 1916 gefallen sein und werden in den kommenden Wochen bestattet

In der Gemeinde Borgo Valsugana im Trentino fanden im Ersten Weltkrieg Kämpfe statt, auf deren Spuren man noch heute stoßen kann.
Alberto Masnovo Images/iStockphoto
Am Fuße des Monte Civerone in der italienischen Provinz Trient befindet sich ein Soldatenfriedhof für österreichisch-ungarische Gefallene des Ersten Weltkriegs. Noch hundert Jahre nach den Kämpfen auf dem Berg werden tote Soldaten geborgen und bestattet. Nun kommen zwei weitere dazu: Unterhalb des Gipfels bargen Forscherinnen und Forscher auf 1032 Metern Seehöhe die Skelette von zwei Männern. Wie viele andere dürften sie bei der Schlacht um die Eroberung des Gipfels gefallen sein, die am 25. und 26. Mai 1916 stattfand. Die österreichische Offensive trug den Namen "Strafexpedition".
Die Untersuchung geht auf eine Initiative des Historischen Museums des Großen Krieges der Gemeinde Borgo Valsugana und eines dortigen Försters zurück. Nach einer Meldung an die örtliche Carabinieri-Station begann die Bergungsaktion. In den kommenden Wochen werden die gefallenen Soldaten gemäß den Bestimmungen der zuständigen Behörden beigesetzt.
Schwierige Identifizierung
Die Bergung der österreichisch-ungarischen Soldaten wurde von einem Team aus einem Archäologen und Expertinnen und Experten des Historischen Museums des Großen Krieges durchgeführt. Seit 20 Jahren führt das Amt für archäologisches Erbe im Trentino Bergungsarbeiten der Überreste von Gefallenen des Ersten Weltkriegs durch. Ziel sei es, Informationen zu sammeln, die zur Identifizierung der gefallenen Soldaten beitragen könnten, hieß es von den Fachleuten.
"Die Entdeckung dieser Überreste zeugt davon, dass unsere Berge auch mehr als ein Jahrhundert nach dem Ende des Ersten Weltkriegs noch immer die Spuren eines Konflikts tragen, der die Geschichte tiefgreifend geprägt hat", kommentierte Francesca Gerosa, Vizepräsidentin und Kulturbeauftragte der Provinz Trient. "Die Bergung der Leichen ist eine wichtige Geste des Respekts, die darauf abzielt, denjenigen, die in diesen schrecklichen Schlachten ihr Leben verloren haben, ihre Würde und Identität zurückzugeben."
Zuletzt war im August 2022 ein Massengrab mit den Leichen von zwölf österreichischen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg oberhalb des Tonale-Passes im Trentino entdeckt worden. Neben den Skelettresten wurden persönliche Ausrüstungsteile gefunden – darunter Steigeisen, Stiefel, Gasmaskengehäuse, Werkzeuge und andere Gegenstände. Auch wurden drei Folienbehälter, in denen Immatrikulationsbescheinigungen aus Papier aufbewahrt worden waren, entdeckt. Dass dadurch die Identität der Gefallenen ermittelt werden könne, sei jedoch äußerst schwierig, hieß es.
(APA, red, 28.8.2024)