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drbau

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#1
Habe kürzlich ein Gebäude auf einen Stahlwerksgelände gesehen und keine Idee welchem Zweck es gedient haben kann. Kurze Beschreibung. Material massiv Stahlbeton Mittelteil Rund ca. 25m Durchmesser ca. 20m hoch. Ost und Westseitig je ein sich zum Ende hin konisch verjüngender Anbau am Ende je ein massives Stahlbeton Tor ca 12 x 12 m auf einer Schiene im Boden öffenbar und Bahngeleise die in das Gebäude hinein führen. oberhalb der Tore je 2 massive Entlüftungsrohre . An den Toren das Zeichen radioaktiv ?

hat jemand von euch eine Idee worum es sich da handelt ? via google maps werde ich noch den Standort bekannt geben . Da sieht man Bilder in der Sateliteinstellung und wenn man sich einzoomt werden die Dreidimensional.

Bitte um eure Meinungen bin ja selber sehr neugierig.
lg
drbau
 
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drbau

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#2
koordinaten

hier noch die Koordinaten 48.271044,14.350605
hab´s eben im google earth suchfenster eingegeben und wurde geradewegs zum Gebäude geleitet.
lg
drbau
 
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drbau

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#4
Servus Joe !
Deine These scheint plausibel zu sein.
Mich als nicht Anlagenbauer würde noch interessieren wofür die riesigen Entlüftungsrohre gedient haben und wie die Hunderte Tonnen schweren Tore bedient wurden. lg drbau
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#5
Bei mir funzt GE nicht wirklich... Liegt der Betonbau im Bereich des linken Traunufers ? Wenn es so ist, hat @Joe die Antwort schon gefunden! Ist dann keine These mehr, sondern Fakt!

lg
josef
 

Joe

Fehlerkramrumschlager a. D. :)
Mitarbeiter
#7
Die Lüftung muss ja alles rein- und rausbringen, was innen an Luft gebraucht wird. Ansonsten wird es schnell stickig. Dazu muss dann die Ansaugluft gefiltert und beheizt werden. Die Luftfeuchtigkeit wird geregelt. Dazu brauchst du bei dieser Größe schon einiges an Querschnitt. Man kann ja nicht "mal eben" ein Fenster öffnen.
Die Tore können auf verschiedene Arten bewegt werden, dass kann ich nicht erkennen. Hydraulisch, Zahnstangen usw. Da die Tore auf Schienen laufen, kann ich mir auch einen direkten Antrieb vorstellen.
Gruß
Joe
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#8
Da die Tore auf Schienen laufen, kann ich mir auch einen direkten Antrieb vorstellen.
Wenn es sich um das von mir vermutete Objekt handelt... sieht man rechts vom geschlossenen Tor eine Führungsrinne, auf der das Tor zum Öffnen verfahren wird/wurde... Bin mir nicht sicher, ob diese Anlage noch in Betrieb ist. Der ursprüngliche Eigentümer (Errichter) wurde auf mehrere Nachfolgefirmen aufgeteilt.

lg
josef
 
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drbau

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#9
ja es ist das Gebäude linksseitig der Traun .
Die Tore laufen auf Schienen geschätztes Eigengewicht 360To. schaut stillgelegt aus. Warum ist es so weit weg von geographischen Fabriksgelände Zentrum ? Angst vor Strahlungsaustritt ?
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#10
... Warum ist es so weit weg von geographischen Fabriksgelände Zentrum ? Angst vor Strahlungsaustritt ?
Hat nichts mit dem geografischen Zentrum des Werksgeländes zu tun! Die Produktionsanlagen (Hallen) der damaligen Nutzer -> Stahl-u. Apparatebau, Industrieanlagenbau, Gießerei lagen direkt bzw. nur durch den Werksbahnring davon getrennt! Gewisse Sicherheitsaspekte und Geheimhaltung (bezogen auf Patente, Werksspionage usw. ...) spielten zur Standortwahl an der "Ostecke" sicher auch eine Rolle...

lg
josef
 
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drbau

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#11
@josef , deine Erklärung macht Sinn. Denn an dieser Ecke kam sicher selten jemand vorbei und zur Donau hin befinden sich riesige Halden an losem Material. Also kein Einblick möglich.

Danke an Euch 2 für die rasche Aufklärung :gut:
lg
drbau
 
P

Pentragon

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#12
VOEST Stahlbau Prüfbunker

In Kollege von mir hat 1978 im VOEST Stahlbau angefangen. Er ist der Meinung, dass das Gebäude kurz vorher oder nachher gebaut wurde.
Es war nicht sehr lange in Betrieb und es wurden Prüfungen von großen Stahlteilen mit Röntgenstrahlen gemacht.
Ich habe 1974 im VOEST Maschinenbau angefangen. Um 1980 habe ich oft auch für den Stahlbau gearbeitet und war dort am Gelände.
Ich kann mich aber nicht erinnern, ob der Bunker damals noch in Betrieb war.

Die Prüfungsteile hatten wenig mit dem Stahlwerk zu tun, sondern mit dem Stahlbau. Deshalb steht es auch auf dem Gelände des ehemaligen Stahlbaus.
Der hat Komponenten für Atomkraftwerke gefertigt bzw. Stahlbehälter für die chemische Industrie (mit dicken Auftragsschweissungen innen).
Dazu braucht Ihr nur einen alten VOEST-"Stahlbauer" fragen.

Nach der Schließung des Stahlbaus, wurde das Gelände geteilt und an verschiedenen Firmen verkauft. Der Prüfbunker steht jetzt auf dem Geländer der Firma Felbermayr (Schwertransporte). Vielleicht ist ja ein Besuch möglich!

Das ganze Gelände ist außerhalb des Vöest-Werkzauns und man kann dort problemlos hin fahren (war selbst schon dort, wegen Locationsuche). Bleibt aber auf der Straße, weil vieles dort neu eingezäunt wurde. Die Firma Felbermayr hat einen große Zaun um ihr Gelände gebaut. Man sieht auch einiges von der Straße aus!
Andere Bereiche sind soweit "offen", das kein Zaun den Zugang behindert.
Am Wochenende ist es dort sehr ruhig.

http://bilder.martinparzer.com/p215417627/h1FBBCC48#h1fbbcc48

Herzliche Grüße, Pentragon!
 
P

Pentragon

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#13
Strahlenbunker

Ich habe dazu gerade einen interessanten Artikel gefunden!

Quelle: http://www.linzmobil.at/forum/viewt...d=4bda40fc16be93bcc58f352f5a367fd9&view=print

Als Ex-Voest-Stahlbauer weiß ich das.

Der Voest-Stahlbau hat von den 1960ern bis Ende der 1980er ganze bzw. Teile von Kernraktoren gebaut. Dafür gab es eine Partnerschaft mit Siemens/KWU, welche die so genannten Kerneinbauten (die Bauteile eines Atomreaktors innerhalb des Druckgefäßes) fast aller ihrer Kernkraftwerke in Linz bauen ließ. Der Grund von Siemens/KWU, eine österreichische Firma mit der Fertigung so sensibler Bauteile zu betrauen, lag darin, dass die Voest damals den gesamten Herstellprozess, beginnend beim Erschmelzen des eigens dafür entwickelten Stahls über die Herstellung der Bleche bis zur Fertigung aller Bauteile, im Werk Linz abwickeln konnte, was wegen der lückenlosen Überwachungsmöglichkeit zur Qualitätssicherung wichtig war, und dass sich Siemens/KWU in Österreich entsprechende Gegengeschäfte erwartete. Immerhin wollte man von Siemens/KWU einmal in Österreich zumindest 5 Kernkraftwerke bauen lassen.

Der erste in Linz gebaute Reaktor war allerdings ein so genannter Schwerwasser moderierter Natururanreaktor für Argentinien, allerdings auch im Auftrag von Siemens/KWU. Der Auftrag umfasste auch das Reaktorgefäß. Zum Röntgenisieren der bis zu 40 cm dicken Schweißnähte waren die sonst in der Industrie üblichen mobilen Strahlenquellen zu schwach. Da man weiter mit ähnlichen Aufträgen rechnete, wurde eine starke Strahlenquelle beschafft, die stationär in einem entsprechend abgesicherten Gebäude untergebracht werden musste. Dieser gemeinhin Strahlenbunker genannte Bau wurde dann aber nur sehr selten genutzt, weil nur selten sehr dicke Bauteile geröntgt werden mussten. Ich war nur einmal in dem Bau, und da diente er schon als Lagerhalle.

Ich vermute, dass man schon Mitte der 1980er die Strahlenquelle entfernt hat und die Warnschilder ganz einfach vergessen hat.
 
T

thomas.löffler

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#16
ja genau.. stimmt..leider ist das Voest Gelände umzäund..sonst wäre ich mal hin...
 
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