Notlandepisten auf Autobahnen, Schnellstraßen sowie Feldflugplätze in Österreich

josef

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#23
NLP S36 - Oktober 1986

im neuen Buch "Die Flächenstaffel" findet man Bilder von ShortSkyvan SC-7 im Anflug auf NLP
Hier ein paar Bilder aus 1986:

1. Saab 105OE
2. Pilatus PC-6 nach der Landung
3. Blick aus der Kanzel einer Skyvan beim Anflug auf die S36

Quelle: Kolecko, Dachgruber; "Die Flächenstaffel - von der Yak-18 bis zur Herkules"; Weishaupt Verlag 2005; S. 157
 

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#24
Ich frage mich gerade, ob eine NLP so nah am eigentlichen Flugplatz Sinn ergibt? Denn wenn im Kriegsfall der Flugplatz beschädigt wird, ist die Wahrscheinlichkeit, daß die Autobahn so knapp daneben auch was abbekommt.
Das kann man auch so sehen: Falls die „echte“ Piste blockiert ist, steht so immer noch eine zweite direkt vor Ort zur Verfügung. Angeblich gibt/gab es ja über einen Rollweg eine direkte Verbindung zum Fliegerhorst, auch wenn ich es mir anhand der Luftbilder nur schwer vorstellen kann.

wo waren z.B. solche Feldflugplätze geplant bzw. wurden beübt (falls diese Informationen "öffentlich" sind...
Soweit ich weiß, finden am TÜPL Allentsteig noch gelegentlich Landungen mit PC-6 statt.
 
#25
wo waren z.B. solche Feldflugplätze geplant bzw. wurden beübt
Punitz, Fürstenfeld aber auch Allentsteig sind Flugplätze, wenn auch nur mit Graspiste.
Die PC6 und HS-Staffeln nutzten aber freies Gelände um Feldflugplätze zu errichten und zu betreiben.

Beim Donaukraftwerk Altenwörth gibt es zB eine derartige Außenlandepiste, die auch noch regelmäßig zu Trainingszwecken angeflogen wird - einfach ein kurzes Stück Wiese. Wenn man es sieht glaubt man nicht, dass dort ein Flugzeug landen und wieder starten kann. Aber es geht! - selbst schon erlebt, obwohl es auch für die Piloten jedesmal eine Harausforderung ist.
Aber auch auf Gletschern gab es schon Außenlandungen, so zb am Oberen Pasterzengletscher.
 
#26
Gab es in Österreich außer der bekannten Ausweichpiste an der S36 bei Zeltweg weitere Notlande- bzw. Ausweichpisten (NLP) für militärische Zwecke auf Autobahnen und Schnellstraßen?
Insgesamt waren in den 80er-Jahren österreichweit 30 Straßenstücke als NLP (Notlandepiste) vorgesehen. Aus finanziellen Gründen kam es jedoch nur zum Ausbau einer einzigen NLP - dem Stück der S36, parallel zur Piste in Zeltweg.
 

josef

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#27
Punitz, Fürstenfeld aber auch Allentsteig sind Flugplätze, wenn auch nur mit Graspiste.
Die PC6 und HS-Staffeln nutzten aber freies Gelände um Feldflugplätze zu errichten und zu betreiben. ...
Punitz (LOGG) Asphaltpiste 820 x 18 m
Fürstenfeld (LOGF) Asphaltpiste 700 x 18 m

Aber, wie @Tom69 schrieb, genügen für die PC6 eine halbwegs ebene Wiese oder sogar Stoppelfelder (wenn der Boden nicht aufgeweicht ist)! Beübt wurden und werden natürlich auch sämtliche Plätze im gesamten Bundesgebiet (Ausnahmen natürlich bei den Jets, die die nötigen Pistenlängen benötigen).

Foto Punitz
Quelle: Bildtafel Ausstellung 2011 Flh. Zeltweg
 

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#29
das Bundesheer hat übrigens in Eigenregie auch mobile Tower für die Feldflugplätze entwickelt. Waren Anhänger mit ein/ausfahrbarem Tower mit der kompletten Ausstattung (Funk, ...), diese wurden dann mit sLKW an die jeweiligen Einsatzorte gebracht.
Fotos davon gibts zB auf Flugzeugforum.de - Bundesheer - Topic "Radar, Flak, Tower, ..."

Gletscher- bzw. Schneelandungen mit der PC-6 gabs auch zB im Silvretta-Gebiet
 

josef

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#30
Außenlandeplätze der Flächenstaffel

Einige Fotos von Außenlandeplätzen:

Quelle: Kolecko, Dachgruber; "Die Flächenstaffel - von der Yak-18 bis zur Herkules"; Weishaupt Verlag 2005
 

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#31
das Bundesheer hat übrigens in Eigenregie auch mobile Tower für die Feldflugplätze entwickelt. Waren Anhänger mit ein/ausfahrbarem Tower mit der kompletten Ausstattung (Funk, ...), diese wurden dann mit sLKW an die jeweiligen Einsatzorte gebracht.
Fotos davon gibts zB auf Flugzeugforum.de - Bundesheer - Topic "Radar, Flak, Tower, ..."

Gletscher- bzw. Schneelandungen mit der PC-6 gabs auch zB im Silvretta-Gebiet
Einer steht im HGM in Wien derzeit.

Angeblich ein Einzelstück laut Schild.


In groß: http://oi44.tinypic.com/dwa0d4.jpg


In groß: http://i41.tinypic.com/1zyyfz6.jpg
 

josef

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#33
Feldflugplätze

Zitat von josef
Für die Flächenflugzeuge und HS gab es jede Menge Feldflugplätze, da genügten ja einigermaßen ebene Wiesenflächen mit Anbindung an div. Infrastruktureinrichtungen. Bevorzugt waren Flächen an Waldrändern oder große Lichtungen in Forstgebieten wegen der Tarnung...
lg
josef
wo waren z.B. solche Feldflugplätze geplant bzw. wurden beübt (falls diese Informationen "öffentlich" sind...
In der Chronik des ehemaligen FlHB2 Zeltweg (Graz-Thalerhof, Aigen im Ennstal) fand ich neben den laufend beübten österreichischen Flugplätzen auch die Nennung von temporären Feldflugplätzen:

Bischoffeld (Stmk.)
Hall bei Admont (Stmk.)
Maria Rojach bei St. Andrä (Ktn.)
Mühlbach am Manhartsberg (NÖ.)
Opponitz (NÖ.)
Seckau (Stmk.)
Vorau (Stmk.)

lg
josef
 

josef

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#36
Zeltweg:
Hier steht man hätte damals die Schnellstraße als Ersatzpiste verwenden können...
Dazu gibt es weiter vorne einige Beiträge! Siehe -> S36 und auch ein Lubi in Beitrag #20 von der Ausstellung im "Hangar 8" aus der "Draken-Ära":

Nochmals das Lubi aus #20 mit der NLP nördlich (oberhalb...) der Hauptpiste:

1571209581014.png
Bildquelle: Ausstellung 2011 im Hangar 8 des Flh. Zeltweg
 
#37
Soweit ich noch weiß, wurden die Feldflugplätze (und die Notlande- bzw. Ausweichpisten) durch sogenannte Feldflugplatzkompanien (FFPlKp) betrieben.
Diese FFPlKp wurde im Mob-Fall im Rahmen der damaligen Fliegerhorstbataillone (FlHB) unter Abstützung auf die Flugbetriebskompanie (FluBetrKp) mit Gerätschaften, auf die Fliegertransportkompanie (FlTKp) mit Fahrzeugen und auf die Fliegerausbildungskompanie (FlAusbKp) mit Kader aufgestellt.

MfG mICHi
 
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