Stollberg bestand aus einigen Anwesen, von denen heute nur mehr einige überwucherte Schutthügel übrig sind. Eine genauere "Spurensuche" werde ich nach der Schneeschmelze vornehmen!
Hab noch etwas über Stollberg in Erfahrung bringen können:
Viehausen und Stollberg
Der Name "Viehausen" wurde in der Vergangenheit etymologisch sehr unterschiedlich gedeutet. Die am häufigsten zitierte Theorie vermeint in der
Ortschaft die "Höfe, bei denen Vieh gehalten wird" zu erkennen. Der Umstand dass Viehausen lange Zeit aus vier Häusern bestand, verleitet oft zu der Annahme, dass der Ort ursprünglich Vierhausen hieß. Diese Theorie ist heute allerdings nicht mehr zu halten.
Der Name "Stollberg" geht zurück auf den Stuhlberghof am Fuße des Stuhlberges. Dieser Hof war stets ein Teil Viehausens.
Beide Orte finden bereits im 12. Jahrhundert eine erste urkundliche Erwähnung. Zwischen 1188 und 1193 entstand eine Zusammenstellung der
Besitzungen des Stiftes St. Peter in Salzburg in seinem Amt Absdorf. Zum angeführten Stiftsbesitz gehörten auch vier kleine Güter zu "Stalberge",
die als Lehen angesprochen wurden.
Zwischen 1156 und 1176 traten Adalbero de Vihhusen und dessen Bruder Udalricus als Zeugen eines Vergleiches auf. Dabei ging es um das Gut
Hirtina (Zirking, GB Mauthausen), das Dietmar von Aist dem Kloster Aldersbach in Niederbayern geschenkt hatt. Allerdings entbrannte unter den
letzten Anspruchsberechtigten ein Besitzstreit um dieses Gut, welcher vor dem österreichischen Herzog Heinrich II. beigelegt wurde.
Vihausen und der Stalberch gehörten auch zum Wölblinger Zehentberzirk des Stiftes Göttweig im Jahr 1337, und hatten - wie Wetzlarn auch - jeweils
Abgaben im Ausmaß von 25 Metzen Roggen und 25 Metzen Hafer zu leisten.
Mit den Zehentrechten in Viehausen und Stollberg war bis ins zweite Viertel des 15. Jahrhunderts die Familie der Zauchinger belehnt. Am 6. November1429 verkaufte Hans Zauchinger seine Zehentrechte, die er und seine Vorfahren von Göttweig u.a. auch in "Viechhawsen" und
"Stolberkch" zu Lehen hatten, an Abt Peter von Göttweig.
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts bestand Viehausen aus 10 Häusern. Je drei waren dem Salzburger Domkapitel und dem Bischof von Salzburg
und zwei dem Pfarrhof von Oberwölbling untertänig. Daneben finden auch der Stollberghof und der Schwaighoff als Teile Viehausens
Erwähnung. 1766 gehörte der Hof Stollberg zum gräflichen Gut Anzenhof von Camilo Graf Colloredo. Dieser Hof war mit einer bedeutenden
Ausstattung von 36 Joch Acker, 8 Tagwerk Wiesen, 3 Tagwerk Garten und 20 Joch Wald versehen, wovon der Hof zu Martini (11. November)
1 Gulden zu dienen hatt.
Um 1830 bestand Viehausen aus neun Häusern, wo 9 Familien wohnten. Diese besaßen 2 Pferde, 16 Ochsen, 18 Kühe, 40 Schafe und 27 Schweine.
Die Ortsobrigkeit übte zwar die Herrschaft Oberwölbling aus, allerdings war Viehausen seit 1818 der Pfarre und dem Schulbezirk Gansbach zugeteilt.
Quelle: Detailstudie zur Geschichte des Dunkelsteinerwaldes
Die Marktgemeinde Wölbling im Spiegel seiner Herrschafts-, Rechts-, und Institutionsgeschichte bis 1848
von Dr. Karl Heinz
PS: gleich in der Nähe von der(n) ehemaligen Behausung(en) Stollberg, südlich der Landesstr. 5040 befand sich das sogenannte Neuhäusl.
dieses alte Haus wurde lange Zeit zu Jagdzwecken genutzt vormals ständig bewohnt da auch die angrenzenden Wiesen alle bewirtschaftet wurden.
Es gilt als ziemlich sicher daß dieses Neuhäusl der Wilderer und Polizistenmörder Alois Huber gebrandschatzt hat.
Als ich dort 2002 vorbeikam stieg ich noch über das total verkohlte und zusammengestürzt Dach in das Haus ein - und im Schlafzimmer welches
fast unbeschädigt war (Bett vollständig unversehrt) fand ich in den Nachtkästchen wunderschöne sehr alte handbemalte Ostereier.
Der Osterschmuck blieb selbstverständlich an Ort und Stelle. Aber immer wenn ich am Neuhäusl vorbeikomme muß ich an diese Anekdote denken. Heute ist kaum mehr etwas erkennbar, das Fundament vom Haus überwuchert, ein Schöpfbrunnen steht noch abseits vom ehemaligen
Gebäude und an der Rückseite ist noch ein alter kleiner Keller erkennbar.