Museum "MAMUZ" in Mistelbach

josef

Administrator
Mitarbeiter
#1
MAMUZ zeigt Grabbeigaben aus der Awarenzeit
Im Mai war in Mistelbach im Zuge von Grabungsarbeiten das Grab eines Mädchens aus der Awarenzeit entdeckt worden. Die zahlreichen Beigaben aus dem Frühmittelalter werden nun im MAMUZ Asparn an der Zaya (Bezirk Mistelbach) gezeigt.
Die Grabungen wurden im Zuge von Bauarbeiten für das Landesklinikum Mistelbach durchgeführt. Der Fund ist laut einer Aussendung des MAMUZ Teil eines Gräberfeldes, das seit dem Jahr 1908 bekannt ist.

Neben dem Kopf des Awaren-Mädchens, das das 18. Lebensjahr wohl nicht erreicht hatte, wurden laut Aussendung zwei mit Glasperlen verzierte Ohrringe und Reste einer Perlenkette gefunden. Zudem seien ein Gefäß, eine Eisenschnalle, ein Buntmetallring und eine Nadelbüchse aus Knochen geborgen worden.

Die Beigaben sind typisch für die Zeit der Awaren, einem Reitervolk aus dem Osten, das um 800 nach Christus in unserem Gebiet durchzog. Erst im achten Jahrhundert n.Chr. wurden sie sesshaft.

„Ich sehe es als unsere Aufgabe als Kompetenzzentrum für Urgeschichte, Frühgeschichte und Mittelalterarchäologie, archäologische Funde zu bewahren und zu präsentieren. Diese sollen nicht in Depots verschwinden, sondern der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und somit für unsere Geschichte sensibilisieren“, sagte Franz Pieler, der wissenschaftliche Leiter des MAMUZ.

Link:
Publiziert am 24.10.2018
MAMUZ zeigt Grabbeigaben aus der Awarenzeit
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#2
2022: MAMUZ zeigt „Königreiche der Eisenzeit“
1646035476086.png

Das MAMUZ Museum Mistelbach zeigt ab 19. März die Sonderausstellung „Königreiche der Eisenzeit“. Fundstücke, originalgetreue Rekonstruktionen und Repliken zum Angreifen vermitteln Eindrücke von den damaligen Herrschern.
Online seit heute, 7.25 Uhr
Teilen
Franz Pieler, der wissenschaftliche Leiter des MAMUZ Museum Mistelbach, versprach in einer Aussendung „eine spannende Spurensuche nach den Eliten der frühen Eisenzeit, die für ihre Repräsentationskultur einheimische Traditionen mit neuartigen Ideen aus dem Mittelmeerraum verbanden“.

Fundamentale Umbrüche in der Gesellschaft
Mit dem Aufkommen des neuen Werkstoffs Eisen ereigneten sich im achten Jahrhundert vor Christus fundamentale Umbrüche in der Gesellschaft, die sich in technischen, wirtschaftlichen und religiösen Neuerungen niederschlugen. Zudem bildete sich eine durch den Handel reich gewordene Elite.

Fotostrecke mit 10 Bildern
OÖ Landes-Kultur GmbH, Land Oberösterreich
Goldhalsreif aus Uttendorf
Archäologie & Münzkabinett/Universalmuseum Joanneum GmbH
Kultwagen von Strettweg

P. Frankenstein/H. Zwietasch/Landesmuseum Württemberg
Statue (Grabstele) aus Ditzingen-Hirschlanden (Baden-Württemberg)

Gabriele Gattinger/Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie, Universität Wien
Stier(kopf)gefäß aus Rabensburg

Alice Schumacher/Naturhistorisches Museum Wien
Tragsack aus Fell aus dem Salzbergwerk von Hallstatt

Archäologie & Münzkabinett/Universalmuseum Joanneum GmbH
Bronzene Maske aus dem Kröllkogel bei Kleinklein

Alice Schumacher/Naturhistorisches Museum Wien
Der Vogelwagen aus Glasinac (Bosnien-Herzegowina)

Keltenmuseum Hallein
Goldkugeln und Goldspangen als Haar- oder Haubenschmuck aus dem Frauengrab 353 vom Dürrnberg bei Hallein

Alice Schumacher/Naturhistorisches Museum Wien
Kuh-Kälbchengefäß aus Hallstatt

Alice Schumacher/Naturhistorisches Museum Wien
Bronzene Stierfigur aus der Byci-skala-Höhle (Tschechische Republik)

„Zahlreiche Funde deuten darauf hin, dass an der Spitze der hallstattzeitlichen Gesellschaft absolute Herrscher standen, deren Gewalt über ein Territorium offenbar vererbbar war. Neben der weltlichen Macht übten sie offenbar auch religiöse Funktionen aus, weshalb die Bezeichnung dieser Personen als ,Kleinkönige’ oder ,Sakralkönige’ berechtigt erscheint, zumal diese Begriffe aus zeitgenössischen Schriftquellen benachbarter Völkerschaften bezeugt sind“, so Ausstellungskurator Fritz Preinfalk.

MAMUZ-Motto: „Entdecken, Staunen, Ausprobieren“
Als Höhepunkte der Schau werden u.a. hallstattzeitliche Grabbeigaben angekündigt. Außerdem werden einige neue Fundstücke aus jüngsten Grabungen, wie die Gesichtsurne aus Schöngrabern (Bezirk Hollabrunn), erstmals einem breiten Publikum präsentiert. Bis 27. November sind Objekte von nationalen und internationalen Leihgebern zu sehen, etwa vom Naturhistorischem Museum Wien, das auch als Kooperationspartner der Schau fungiert.

„Das eigenständige Erleben dieser Zeit ist bei begleitenden Workshops und einem breiten Veranstaltungsangebot möglich, sodass wir auch in diesem Jahr unserem Slogan ‚Entdecken, Staunen, Ausprobieren!‘ treu bleiben“, sagte MAMUZ-Geschäftsführer Christoph Mayer.
28.02.2022, red, noe.ORF.at

Links:
MAMUZ zeigt „Königreiche der Eisenzeit“
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#3
2023: MAMUZ zeigt neues Bild der Kelten
1679244636554.png

Das MAMUZ Museum Mistelbach zeichnet in seiner aktuellen Sonderausstellung ein neues Bild der Kelten. Anhand von archäologischen Funden soll mit Klischees gebrochen werden – und zwar vom Alltag, Glauben und Schicksal der Menschen.
Online seit heute, 12.30 Uhr
Teilen
„Erleben Sie wie nie zuvor, wie sich das Leben der Menschen, die vor mehr als 80 Generationen Niederösterreich bevölkerten, gestaltet hat. ‚Kelten‘ vermittelt anhand von zahlreichen außergewöhnlichen archäologischen Funden ein neues Bild vom Alltag, vom Glauben und vom Schicksal der Menschen zur Keltenzeit und bricht mit stereotypen Vorstellungen und Klischees“, heißt es seitens des MAMUZ Museum Mistelbach über die neue Sonderausstellung. Zu sehen sind in der bis 26. November geöffneten Schau etwa 300 Originale, darunter reich verzierter Goldschmuck, Waffen aus Eisen, Münzen, aber auch Alltagsgegenstände wie Trinkgeschirr aus Ton.

Kelten werden abseits von stereotypen Klischees gezeigt
Die Kelten errichteten stadtartige Siedlungen, betrieben innovative Landwirtschaft und regen Handel in weiten Teilen Europas. „Besonders ihre hochwertige Metallverarbeitung und Schmiedekunst war gefragt. Inspiriert vom Geld der Griechen begannen sie, eigene Münzen aus Gold und Silber zu prägen, die als Zahlungsmittel für den örtlichen sowie für den überregionalen Handel genutzt wurden“, sagt Ausstellungskurator Peter Trebsche.

Da die Kelten keine schriftlichen Aufzeichnungen hinterließen, stammt ein Großteil des Wissens über ihre Kultur aus Schriften römischer und griechischer Autoren. Funde aus archäologischen Grabungen zeigen, wie die Kelten wirklich lebten.

Fotostrecke
Peter Haag-Kirchner/Historisches Museum der Pfalz Speyer
Goldener Armring (Leihgabe des Historischen Museums der Pfalz Speyer)
Gerald Grabherr/Universität Innsbruck, Institut für Archäologien
Bronzestatuette (Fundort Klosterfrauenbichl in Lienz)

Alice Schumacher/Urzeitmuseum Nussdorf-Traisental
Maskenfibel (Fundort Ossarn)

NÖ Landessammlungen
Schädel (Fundort Katzelsdorf). Der Bestattete war offenbar während einer Operation, bei der mittels Hohlbohrer der Schädel geöffnet wurde, verstorben. Diese Operationstechnik war vor allem im Mittelmeerraum üblich.

OÖ Landeskultur GmbH/Land Oberösterreich
Keltische Münzen

NÖ Landessammlungen
Linsenflasche mit Zirkelverzierung (Fundort Thunau am Kamp)

Fritz Hottwagner
Fußfessel

Atelier Macala GmbH
Achsnagel

Alice Schumacher/Naturhistorisches Museum Wien
Stabwürfel (Fundort Stradonice/Tschechien)

NÖ Landessammlungen/Jörg C. Roggenbauer
Vogelfiguren (Fundort Haselbach bei Niederhollabrunn)

NÖ Landessammlungen
Gürtelkette aus einem keltischen Frauengrab (Fundort Oberrohrbach bei Leobendorf)

NÖ Landessammlungen
Goldmünze

„Zahlreiche Ausgrabungen informieren uns ausführlich über Lebensbereiche wie zum Beispiel die Siedlungen mit ihren Häusern und Heiligtümern, das hoch entwickelte Handwerk oder den weitgespannten Handel, über welche die Schriftquellen schweigen“, so Kurator Trebsche. In den vergangenen 20 Jahren sei es dank moderner Analysen sogar möglich geworden, aus den Grabbefunden individuelle Lebensgeschichten zu rekonstruieren.

Viele Exponate werden erstmals gezeigt
Archäologische Grabungen und Surveys bei Haselbach und Ronthal (beide Bezirk Hollabrunn) hätten „zahlreiche neue Erkenntnisse und Funde zutage gebracht“, erläutert Franz Pieler, wissenschaftlicher Leiter des MAMUZ und Landesarchäologe von Niederösterreich: „Als Teil der Niederösterreichischen Landessammlungen werden sie im Zuge der ‚Kelten‘-Ausstellung im MAMUZ Museum Mistelbach das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert.“ Zu sehen sind etwa die Vogelfiguren aus Haselbach.

Laut MAMUZ-Geschäftsführer Christoph Mayer werden circa 300 nationale und internationale Funde und Objekte zur Schau gestellt, „die in den Alltag, die Kunst und die Rituale der keltischen Kultur eintauchen lassen“. Die Originale stammen aus den Landessammlungen sowie von knapp 20 Leihgebern aus Österreich, Deutschland, der Tschechischen Republik, Ungarn, Slowakei und Slowenien.

Josef Schimmer
Zur Ausstellung über die Kelten gibt es bis Ausstellungsende ein abwechslungsreiches Begleitprogramm. Jeden Samstag, Sonn- und Feiertag findet um jeweils 13.00 und 15.00 Uhr (ohne Voranmeldung) eine Überblicksführung statt.

Als ein Highlight der Schau wird der Goldring aus dem Fürstengrab von Rodenbach in Deutschland, ein „Zeugnis filigraner Handwerkskunst“, bezeichnet. Neben originalen archäologischen Fundstücken werden auch Repliken gezeigt, darunter ein prunkvoller Streitwagen.

Interesse für Kelten soll geweckt werden
„Kelten und Druiden wirken sympathisch und weise, auch im Gegensatz zu den ewig kriegführenden Römern“, schreibt der Archäologe Ernst Lauermann in dem Buch „Die Kelten im Weinviertel“, das im Verlag Edition Winkler-Hermaden erschienen ist und gleichzeitig der Katalog zu der in Mistelbach gezeigten Ausstellung ist.

Über die zahlreichen „Keltenfeste“ schreibt Lauermann, der bis 2017 Landesarchäologe von Niederösterreich im Urgeschichtemuseum in Asparn an der Zaya (Bezirk Mistelbach) war: „Sie sind ein Garant für hohe Besucherzahlen. Reenactment-Gruppen (Anm. Nachstellung historischer Ereignisse) versuchen dort, das Leben der Kelten, so wie es gewesen sein könnte, den Besuchern nahezubringen. Lagerleben, Ausrüstungsgegenstände sowie Kämpfe zwischen Kelten und Römern tragen zur Unterhaltung bei.“
19.03.2023, red, noe.ORF.at/Agenturen

Ausstellungshinweis
„Kelten“, von 18.3. bis 26.11.2023, MAMUZ Museum Mistelbach. Dienstags bis sonntags 10.00 bis 17.00 Uhr, an Feiertagen auch montags geöffnet.

Link:
MAMUZ zeigt neues Bild der Kelten
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#4
MAMUZ
Die Jäger- und Sammlerwelt in der Eiszeit
1742146904083.png

Das MAMUZ Museum Mistelbach widmet sich den Anfängen des modernen Menschen in Mitteleuropa vor rund 40.000 Jahren. Anhand archäologischer Funde, Rekonstruktionen von Kleidung und Werkzeugen sowie einem Eiszeit-Lager blickt die Schau tief ins Leben dieser Zeit.
Online seit heute, 17.32 Uhr
Teilen
Vor rund 40.000 Jahren begann in Europa die Zeit des modernen Menschen, dem Homo sapiens. Unsere Vorfahren zogen von einem Lagerplatz zum nächsten, folgten den Tierherden und aßen das, was die Natur ihnen bot. Sie lagerten am Feuer und fanden Unterschlupf in Zelten. Zum Teil war Europa mit Gletschern und Eisschilden überzogen und die Temperatur auf der Erde lag im Durchschnitt etwa 6 Grad Celsius unter der heutigen.

Kuratiert wurde die Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Archäologischen Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften von Hannah Rohringer und Thomas Einwögerer, der einen Überblick über die Inhalte gibt: „Die Ausstellung ‚Eiszeit‘ erzählt von der faszinierenden Lebenswelt der altsteinzeitlichen Jäger- und Sammler-Gesellschaft der letzten Eiszeit zwischen etwa 40.000 und 11.700 Jahren vor heute.

Spektakuläre Funde aus Niederösterreich
Dieser Zeitraum ist eng mit dem modernen Menschen verknüpft und wird anhand verschiedener Fundstellen in Niederösterreich beleuchtet. Unterschiedlichste Lebensbereiche von der Geburt bis zum Tod und komplexe Überlebensstrategien der einst hochmobilen Gesellschaften werden veranschaulicht.

(c) Akademie d. Wissenschaften
Das Grab von zwei jungen Menschen, dessen Fund 2005 in Krems eine Weltsensation darstellte

Die 27.000 Jahre alten Zwillinge von Krems-Wachtberg wurden als Neugeborene nur wenige Wochen nacheinander bestattet. Gehüllt in roten Ocker, dazu Perlen aus Mammutelfenbein und geschützt mit dem Schulterblatt eines Mammuts lässt es die Wertschätzung erahnen, die den Jüngsten der Gesellschaft entgegengebracht wurde. Dieser Fund aus Niederösterreich gilt als Sensation, gibt es doch nur wenige gut erhaltene Überreste von Kindern aus dieser Zeit.

Ein lebensgroßes Mammut in der Ausstellung lässt darauf schließen, welches Geschick nötig war, um ein Tier solchen Ausmaßes zu bezwingen. Tierpräparate von Füchsen, Enten, Schneehühnern, Gänsen, Raubvögel und weiteren Kleintieren, aber auch von Rentier, Wildpferd, Wolf, Braunbär und Schneehase geben einen Überblick über das Jagdspektrum des Menschen und die Tiervielfalt vor vielen tausenden Jahren.

Neue Erkenntnisse zur Hautfarbe
Eine neue wissenschaftliche Erkenntnis wird in Videoszenen umgesetzt, die den Dialog eines Vaters mit seinem Sohn in einem eiszeitlichen Zelt zeigen. Die Ausstellungsgestalter haben Schauspieler mit dunkler Hautfarbe ausgewählt. „In genetischen Analysen wurde eindeutig festgestellt, dass die Menschen der damaligen Zeit, der Altsteinzeit, überwiegend dunkelhäutig waren“, erklärte Franz Pieler, Leiter der archäologischen Sammlungen des Landes Niederösterreich.

(c)MAMUZ
Rekonstruktion der Kleidung eines Mannes in der Eiszeit

Die helle Haar- und Augenfarbe trugen damals die Neandertaler, mit denen sich die die heranströmenden Neuankömmlinge des Homo sapiens aus dem afrikanischen Raum langsam mischten. In der ausklingenden Steinzeit kamen Menschen aus dem zentralasiatischen Raum hinzu, die die indo-europäische Sprache etablierten.


Erlebnisbereiche für Kinder
An sechs Stationen werden Kinder und Eltern eingeladen, aktiv mitzumachen. Welche Tiere wurden gejagt und wie wurde gekocht? Gab es in der Eiszeit schon Farben und wie wurden diese hergestellt? Was sagen uns Tierspuren und Knochenfunde? Wie sah ein Lager aus und in welchen Behausungen lebten die Menschen? Und wie lange dauerte es, ein Loch in eine Knochenflöte zu bohren?

Diesen Fragestellungen können Familien in der neuen Ausstellung direkt nachgehen. Spielerisch wird den Themen Jagd, Kunst, Tiere, Behausungen und experimentelle Archäologie auf den Grund gegangen. Ein Rätselheft führt zudem durch die Ausstellung.
16.03.2025, red, noe.ORF.at/Agenturen

Die Jäger- und Sammlerwelt in der Eiszeit
 
Oben