Kuriose und außergewöhnliche Sammelleidenschaften und Hobbys - Teil 2

josef

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#1
Aufgrund der großen Anzahl von Beiträgen eröffne ich einen weiteren Thread als Teil 2 zum Thema!

Hier geht es zum Teil 1 von "Kuriose und außergewöhnliche Sammelleidenschaften und Hobbys"
 
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#2
Gailtaler baut Instrumente und Co. aus Holz
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Hannes Grimmer aus Reisach im Gailtal hat ein Lieblingsmaterial: Holz. Seit seiner Kindheit befasst er sich mit diesem Werkstoff und bearbeitet ihn mit unterschiedlichen Techniken. Egal ob Tierskulpturen, Möbel oder Kunstobjekte – seine Fantasie kennt keine Grenzen. Sein jüngstes Projekt sind Musikinstrumente.
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Es war die professionelle Neugier, die ihn vor einiger Zeit dazu brachte, sich auf diesem Gebiet zu betätigen: „Ich habe mich für das Banjo interessiert. Ich hab’s von Amerika her gekauft und mir irgendwann gedacht, dass ich mir selbst eines bauen könnte. Ich habe es dann doppelt so groß gemacht – ein XL-Banjo also.“

Aus einem Eichenfass besteht der Körper des Banjos, Ahorn und Makassar-Ebenholz bilden den Hals. Er fertigte auch schon eine große Trommel eines Schlagzeuges.

Großes Repertoire an Techniken
Jetzt im Winter will er sich mehr Zeit fürs Üben nehmen, damit er irgendwann selbst darauf spielen kann. Doch es gibt da noch jede Menge andere Projekte, die ihn beschäftigen. Vor ein paar Monaten machte sich der gelernte Holzbauer, Tischler und Raumgestalter selbstständig. Jetzt gilt es, die ersten Auftragsarbeiten fertigzustellen.

Für jedes Werkstück hat Hannes Grimmer die passende Technik parat: „Ich bearbeite das Holz praktisch bildhauermäßig mit Meißel, dann Drechseln, Carven und eben so die Tischler-Zimmerei, mit klassischen Holzbearbeitungsmaschinen, Hobelmaschine.“

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Nassholz-Drehen

Liebe zum Handwerk von Eltern vermittelt bekommen
Wenn sein Vater einst in seiner Werkstatt Mühlräder baute und sanierte, durfte er meistens mithelfen. Die Liebe zum Handwerk bekam der 54-Jährige also wohl in die Wiege gelegt, wie er sagt: „Meine Eltern waren immer handwerklich begabt. Mein Vater war Tischler und ich war schon in der Hauptschule beim Basteln immer mit dabei. Auch später dann in der HTL hatte ich immer mit Holz zu tun. Eigentlich seit 40 Jahren kann man sagen.“

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Venezianer-Säge
Besonders stolz ist er auf ein Erinnerungsstück, das sein Vater nach seiner Pensionierung fertigte und das heute in einem Kellerraum seines Hauses ausgestellt ist: „Es ist eine voll funktionstüchtige 1,10 Meter hohe Venezianer-Säge. Da hat er bestimmt zwei, drei Jahre daran gebaut. Vor allem im 19. Jahrhundert waren sie in Gebrauch, um – mit Wasser angetrieben – Bretter zu schneiden.“ Meine Mama hat gestrickt und Puppen gehäkelt. Das ist jetzt zwar nicht so meins, aber ich finde es bewundernswert."

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Das „Carven“ benötigt viel Fingerspitzengefühl

Vielfalt macht Holz zu Lieblingswerkstoff
Heute stehen heimische Holzarten wie Nuss und Kirsch bei Hannes Grimmer ganz oben. Seine besondere Vorliebe gilt dem Drehen von Nassholz aus dem er Schüsseln, Skulpturen, Stiere, Hüte, Vasen, Kugeln, Skulpturen und Schmuck fertigt.

Je größer die Herausforderung, desto mehr packt ihn die Begeisterung und so haben es ihm auch besonders dünnwandige Objekte angetan, die er in seiner Werkstatt fertigt.

Es sind die scheinbar unendlichen Gestaltungsmöglichkeiten, die er an seinem Lieblingswerkstoff besonders schätzt: „Statisch ist es perfekt. Es ist ein Material, das vielseitiger ist als alles andere. Ich kenne eigentlich kein zweites, was das schafft.“
14.12.2023, red, kaernten.ORF.at
Gailtaler baut Instrumente und Co. aus Holz
 

josef

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#3
Leidenschaft für die Holzschnitzerei
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Manfred Schober ist eigentlich Gastwirt, hat die Holzschnitzerei aber im zweiten Bildungsweg für sich entdeckt. In seiner eigenen Werkstatt bearbeitet er Aufträge und versucht, immer noch besser zu werden. Sein erstes Stück bearbeitet er noch mit Hilfe eines Fleischklopfers.
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In seiner kleinen Schnitzer-Werkstatt, die sich gleich neben der Theke in seinem Gasthaus befindet, verbringt Schober zwei bis drei Stunden pro Tag. In diesem kleinen Raum verwirklicht sich der 64-Jährige seit 16 Jahren selbst. Er kam durch Zufall zu diesem Hobby. Sein erstes Stück war ein großer Kopf aus Holz.

„Ich bin in den Keller runtergegangen und habe begonnen, an einer Pappel zu arbeiten, die unten herumgelegen ist. Ich habe ein altes Flacheisen und ein Hohleisen gefunden, das ich für die Bearbeitung des Holzes verwendet habe. Ich habe auch noch einen alten Schnitzelklopfer der Chefin gefunden. So ist das Ganze entstanden. Ich habe gesehen, dass da etwas dabei herauskommt und so hat mein Schnitzen begonnen“, so Schober.

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Manfred Schober beim Schnitzen
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Beim Schnitzen eines Pferdekopfes
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Werkzeug
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Vorlage für das Pferdegesicht aus Holz
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Nahaufnahme seiner Arbeit

Handwerk von Grund auf gelernt
Danach erlernte Schober acht Jahre lang bei einem alten Holzschnitzer das Handwerk. „Der hat mir das dann von Grund auf beigebracht. Seitdem bin ich dann immer hingefahren, zweimal in der Woche. Er war zwar ab und zu auch ein bisschen grantig, aber das war mir relativ egal. Später habe ich begonnen, auch eigene Ideen zu entwickeln. Zuerst habe ich es aufgezeichnet und das dann aus dem Holz geschnitzt.“

Die Schwierigkeiten des Schnitzens
Seine Kunstfertigkeit sprach sich schon lange herum, immer wieder gibt es Auftragsarbeiten. Momentan arbeitet er an einem Pferdekopf, eine Auftragsarbeit eines Reitstalls aus der Region. Einige Stellen seien ziemlich heikel, so Schober: „Das Schwierigste zum Schnitzen sind natürlich die Figuren. Es müssen zum Beispiel die Proportionen passen. Das Allerschwierigste ist das Gesicht. Auch die Augen sind nicht leicht zu machen, da der Ausdruck ja ganz was Wichtiges ist.“

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Verschiedene Handwerke auf einmal
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Blume aus Holz
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Statue Mann mit Kind
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Frauenstatue
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Holzuhr mit Elefanten

Seine Frau Margit ist seine größte Kritikerin und blickt ihm immer über die Schulter. „Ich sage oft zu ihm, dass er, wenn er einen Auftrag bekommt, es schon ordentlich machen muss, denn sonst wird die Figur nicht gekauft.“

Geduld als oberste Priorität
Manfred Schober über eine Regel, die beim Schnitzen immer befolgt werden muss: „Das Wichtigste bei der Schnitzerei ist die Geduld. Wenn man die Geduld nicht hat, dann wird das eine schwierige Sache, vor allem bei den Feinheiten. Das funktioniert in der Eile nicht, das braucht alles seine Zeit. Wenn ich oft zwei Stunden an einer Kleinigkeit sitze und man sieht kein großes Ergebnis, dann macht mir das nicht viel aus. Für viele ist das ein Problem. Jeder will alles gleich sofort zerreißen. Das geht natürlich bei der feinen Sache überhaupt nicht.“
20.12.2023, red, kaernten.ORF.at
Leidenschaft für die Holzschnitzerei
 

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#4
Flippern aus Leidenschaft in der Südsteiermark
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Mehr Flipperautomaten als Möbel stehen in der Wohnung des Südsteirers Bernd Prucher. Er ist seit 13 Jahren leidenschaftlicher Sammler und besizt mittlerweile mehr als 100 Geräte. Die meisten seiner Schätze stehen in einer eigenen Halle.

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In Schwimmbädern oder Gasthäusern – früher gehörten sie dort mit zum Inventar, im Laufe der Zeit sind Flipperautomaten von der Bildfläche verschwunden und stehen jetzt – so scheint es – alle in Badendorf in der Gemeinde Ragnitz im Bezirk Leibnitz.

Hochblüte in den 1970er-Jahren
Bernd Prucher sammelt bekannte Klassiker und begehrte Stücke seit 13 Jahren – eine Leidenschaft, die mit zunächst einem Gerät begann: "Den habe ich ein Jahr lang gespielt, ich habe ihn zum Schluss nicht mehr sehen können. Man kann sich auch totspielen mit so einem Gerät.“ Also mussten immer mehr Flipper her, bis Geldspielautomaten die Flipperautomaten auszuschalten drohten. „Die Hochblüte waren die Elektromechanischen in den 1970er-Jahren, dann ging es bergab, in den 1990er-Jahren ist es wieder extrem aufgelebt und dann ist es durch die Geldspieler wieder bergab gegangen, weil die sind wartungsintensiv.“

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Mehr als 100 Flipper stehen in der Halle des Südsteirers.

Flipper als Möbelstücke
Mit Unterstützung eines Freundes repariert Bernd Prucher heute seine Flipper selbst und restauriert sie auch gemeinsam mit seiner Frau, die für Ausbesserungsarbeiten extra einen Air-Brush-Kurs besuchte. Die Leidenschaft ihres Mannes unterstützt sie, wenn auch mit Abstrichen, so Sandra Prucher: "Irgendwann war es zu viel, bis ich gesagt habe, so, weil die Wohnung ist so eingerichtet, dass die Flipper Platz haben und nicht die Möbel. Und wenn man die Flipper wegtun würde, würde es leer ausschauen.“

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Flipperautomat aus Holz

Flipper-WM 2025 in der Steiermark
Der Großteil der Privatsammlung allerdings steht in einer Halle, unter anderem auch der eine oder andere Automat, bei dessen Anblick man nostalgisch wird. “Das war einer der ersten Flipper, die ich gespielt habe, ein Holzflipper mit sehr kleinen Flipperfingern, da hat man fast keine Chance“, erklärt Flipper-Kollege Ewald Rath. Mittlerweile hat sich in Badendorf ein eigener Flipper-Verein entwickelt. Ein erfolgreiches Mitglied ist Markus Stix. Er erreichte heuer bei der Weltmeisterschaft einen vierten Platz. Die nächste Flipper-WM 2025 holte Flippersammler Bernd Prucher in die Steiermark. Er selbst wird allerdings nur mitfiebern, aber nicht mitflippern, denn „man muss sich die ganze Zeit wirklich konzentrieren. Ich werde, wenn es später wird, immer schlechter, oder wenn ich zu viel gegessen habe, dann geht nix.“

07.01.2024, red, steiermark.ORF.at

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Flippern aus Leidenschaft in der Südsteiermark
 

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#5
Steirischer Autogrammjäger
Helmut Maurers Jagd nach Geschichte(n)
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Helmut Maurer ist ein Jäger von Geschichte(n): Er sammelt Andenken prominenter Herrschaften, abertausende Autogramme und Fotos. Dabei scheut er keine Mühen: So läutete er etwa einst bei Skirennläuferin Traudl Hecher einfach an der Haustür an.
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„Ich habe sie damals gefragt: Guten Tag Frau Hecher, dürfte ich bitte ein Autogramm haben? Und sie sagte: Komm mit in die Küche, ich koche gleich mit für dich“, erinnert sich der Autogrammjäger. Normalerweise jedoch heftet er sich an die Fersen der begehrten Prominenten, da kann es schon mal vorkommen, dass auch er – etwa mit Boris Becker – auf dem Titelblatt der Tageszeitung landet, „weil ich einfach im Weg gestanden bin: Dann mussten sie mich mitraufdrucken“, lacht der Steirer.

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Unzählige Kartons stapeln sich bei Helmut Maurer – und unzählige Geschichten.

„Könnte ich ein Autogramm haben?“
Helmut Maurer führt uns zu weiteren Schätzen ins nächste Zimmer: 200 Original-Rennanzüge von Skifahrern und -Springern samt Unterschrift! Unschier unzählige Kartons und Kisten. Über Kontakte kommt der Sammler zu diesen Objekten, die er teils kauft, teils geschenkt bekommt oder die ihm ganz einfach zufallen.
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Auch über eine beachtliche Startnummernsammlung verfügt der Autogrammjäger.

„Auf dem Koffer haben Hirscher, Svindal und Maier unterschrieben! Und der Sack ist vom Geburtstag vom Franz Klammer, da war ich auch dabei, dann haben sie mir die Startnummern gegeben. Und der Herr Ortlieb ist gerade zum Auto gegangen – und dann habe ich auch gefragt: Könnte ich ein Autogramm haben?“ Natürlich hat er eines bekommen – und gleich noch eine Startnummer dazu.

Eine Schere und ein Roter Teppich
Auch beim Monte Carlo Zirkus Festival ist der Steirer jedes Jahr erfolgreich auf Autogrammjagd, und von den Filmfestspielen in Cannes hat er ein ganz besonderes Andenken – ein Stück vom Roten Teppich – mitgehen lassen.


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Ein Stück Teppich? Ja, aber auch ein Stück Geschichte.

„Ich habe eine Schere im Koffer mitgebracht, bin zur Stiege gegangen und hab ein kleines Stück herausgeschnitten. Dann hat sich niemand beschwert, also habe ich gleich noch ein größeres herausgeschnitten“, verrät der Steirer. Auf dem Roten Teppich der Filmfestspiele zu spazieren: Herrn Maurers alles andere als alltägliche Passion macht’s möglich.
18.02.2024, red, steiermark.ORF.at

Helmut Maurers Jagd nach Geschichte(n)
 

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#6
„Enten-Sammler“ aus Leidenschaft
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Das Auto ist Kult: Auf die legendäre „Ente“ – den Citroen 2CV – wartete man in den 1970er-Jahren sogar bis zu sechs Jahre. Hannes Häusler hat sich über die Jahre einen beeindruckenden „Entenstall“ mit rund zwei Dutzend Autos in Schützen am Gebirge (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) aufgebaut.
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„Auswintern, Batterien aufladen, Öl wechseln, die Autos wieder auf die Straße bringen und auf Urlaub fahren“ – so sieht das Frühlingsservice für die „Entenfamilie“ im Hause Häusler aus. Die Leidenschaft für alte Citroens ist ein zeitintensives Hobby, vor allem weil Häusler die Autos teils erst wieder in die Gänge bringen muss. Das kann Jahre dauern, aber zum Glück hat sich der leidenschaftliche Sammler ein Ersatzteillager aufgebaut.

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Hannes Häusler wintert seine Enten aus
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Häuslers „Enten-Sammlung“

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Häuslers „Enten-Sammlung“

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Innenraum einer „Ente“

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Hannes Häusler vor einem seiner Autos

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Citroen Traction Avant

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Häusler nutzt seine Oldtimer auch für Ausfahrten

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Häusler hält seine Sammlung in Schuss

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Über die Jahre baute sich Häusler ein Ersatzteillager auf

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Citroen Sahara

Faszination begann mit Notlage
Schöne Autos seien ein Kulturgut, ihm mache die Schrauberei und auch das Fahren damit Spaß, so Häusler. Seine Faszination für Citroens begann mit einer Notsituation. Er habe in jungen Jahren „ein richtiges Auto mit großem Motor“ und großem Durst gehabt und feststellen müssen, dass es als Schüler nicht leistbar gewesen sei. Auch der Verkauf sei schwierig gewesen: „Der einzige, der das Auto haben wollte, hatte kein Geld, aber einen alten 2CV.“

Der Rest ist Geschichte: Es war Liebe auf den ersten Blick und für Häusler auch Abenteuer pur auf seinen Reisen in den späten 1980er- und 1990er-Jahren mit seinem „Egon“ und 16 PS. Er sei mit der alten Ente 15 Jahre quer durch Europa gefahren, sei in Paris, Holland und beim Schweizer Welttreffen gewesen und Dolomitenpässe gefahren.

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Modell „Sahara“

Vorliebe für seltene Modelle
Modelle mit Seltenheitswert haben es Häusler angetan: etwa der „Allrad Citroen Sahara“ aus den 1960er-Jahren. Das Wüstenauto besitzt zwei Motoren und zwei Getriebe. Daher hat er auch je zwei Zündschlüssel und Starterknöpfe. Davon seien nur 694 gebaut worden, er habe die Nummer 211. Das Auto müsse noch restauriert werden, das sei sein Rentenprojekt, auf das er sich schon sehr freue. In Häuslers Fuhrpark ist aber auch der Traction Avant zu finden, eine schnittige Limousine.

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Traction Avant

Der Citroen 2CV wurde 1948 erstmals präsentiert – als robustes, sparsames Auto für den kleinen Mann vom Land, mit dem einzigen Ziel, einen Sack Erdäpfel, ein Weinfass und einen Korb Eier bruchfrei über ein beackertes Feld zu fahren. Doch das einst hässliche Entlein wurde mit knapp vier Millionen verkauften Autos zum Kult, mit dem auch James Bond 1981 in tödlicher Mission durch die Gegend flitzte, um seine Verfolger abzuschütteln.
13.05.2024, red, burgenland.ORF.at
„Enten-Sammler“ aus Leidenschaft
 

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#7
Einzelstücke aus altem Metall
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In Lindhof bei Maria Rojach (Gemeinde St. Andrä im Lavanttal) wohnt Manfred Kumpusch. Der Pensionist ist ein begeisterter Wiederverwerter von Altmetall, seine Arbeiten werden aus altem Blech und Schrott hergestellt. Über das Schnitzen und den Krippenbau kam er zu den Metallarbeiten, für die er im Lavanttal bekannt ist.
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Ein Nähmaschinenfuß als Pedal, Saiten einer alten Bassgitarre als Brems- und Gasseile, ein Fahrradschlüssel als Sitz: So entsteht eine kleine Harley aus einer alten Nähmaschine. Manfred Kumpusch tüftelt, welche Altmetallteile wo ihren perfekten Platz haben könnten.

Besuche beim Recyclinghof
Seit er in Pension ist, arbeitet der 67 Jahre alte gelernte Fleischer noch mehr in seiner Werkstatt. Überall stehen Kisten mit Altmetall, denn weggeworfen wird nichts. Umso mehr wird auf Schrottplätzen oder im Internet Altmetall zusammengesucht, so Kumpusch: „Wenn ich zum Recycling nach St. Andrä fahre, sagt meine Frau, du bringst drei Teile hin und nimmst fünf mit. Es ist so, aber ich kann das alles brauchen und wieder verwerten. Wenn ich ein Teil sehe, fängt es in meinem Kopf zum Rotieren an, was könnte ich draus machen.“

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Manfred Kumpusch

„Sammle nur, was ich verwerten kann“
Das Schweißerhandwerk brachte sich Kumpusch selbst bei. Verkauft werden die entstandenen Einzelstücke zum Selbstkostenpreis an Liebhaber. Denn nur horten möchte Kumpusch nicht. Manches muss dann schlussendlich schweren Herzens doch entsorgt werden: „Ich bin ein Sammler, aber kein Messie. Ich sammle nur die Sachen, die ich verwerten kann.“ Aus einem alten Parkettboden, Messernieten und einem alten Heizungsrohr baute er einen Tischgrill.

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Ein Käfer für die Wand
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Schlange aus Metall
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Männchen mit alten Patronenhülsen
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Manfred Kumpusch beim Schweißen
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Ein Flaschenregal aus Fassdauben und Vorhangstangen
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Zwei menschliche Figuren aus Metall
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Eine Dampflok als Grill
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Hirschkäfer aus Metallen
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Harley Davidson
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Großer Griller für draußen in Lokomotivenform

Flaschenregal aus Fassdauben
Alte Fassdauben und Vorhangstangen werden zusammengeschraubt und geschweißt und schon ist ein Schnapsregal fertig. An Phantasie mangelt es nicht und so wird alles irgendwie veredelt zu einem Meisterstück: „Oft weiß ich gar nicht, wie es ausgeht oder ob es funktioniert, aber wenn ich dann fertig ist, sage ich, passt, ich bin zufrieden.“

Sein mobiler Griller ist Manfred Kumpuschs ganzer Stolz. Zu 100 Prozent aus recycelten Materialien gebaut zeigt er, wie Nachhaltigkeit in einer ungewöhnlichen Form funktionieren kann.
18.05.2024, red, kaernten.ORF.at
Einzelstücke aus altem Metall
 

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#8
Zu Gast im Kugelschreiberkabinett
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Wenn Willi Leitner aus Hohentauern schnell einen Kugelschreiber braucht, muss er nur in den Keller gehen – dort allerdings hat er die Qual der Wahl: Unter 21.056, jeder einzelne mit Geschichte. Ein Besuch beim größten Kugelschreibersammler der Steiermark.
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Eine Kugelschreiberreise, gefällig? Lassen wir sie beginnen mit der Rubrik „Reisen“, wo sich Schreibgeräte aus Jamaica, London, Amsterdam oder den USA finden lassen.

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Wo der Meister der Kugelschreiber schon überall war, verrät seine Sammlung …
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… darunter edle gedrechselte Schätze …

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… ein Schweizer Messe mit Kugelschreiber …


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… sowie ein Schummelkugelschreiber, der uns das 1x1 verrät.

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Neuester Zugang? Ein ORF-Steiermark-Kuli.

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Willi Leitner in seinem Paradies …

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… umgeben von unzähligen Kugelschreibern! Reihen über Reihen an Kugelschreibern hat Leitner zusammengetragen

Willi Leitner hat sämtliche Kugelschreiber fein säuberlich nach Themen sortiert, wobei das Sammeln von Kugelschreibern einst schleichend begonnen hat: „Ich hatte schon so viele Kugelschreiber, dass ich nicht wusste, wohin damit. Wegschmeißen? Nein, schade drum. Also habe ich sie gesammelt; auf einer Stange Löcher gebohrt und sie raufgesteckt.“


Es entstand ein ausgeklügeltes Sammelsystem; denn seit 1995 kommen täglich neue alte Kugelschreiber dazu, wobei es ein Kugelschreiber nur dann aufs Brett schafft, wenn ihn der Sammler noch nicht hat. Genaue Aufzeichnungen helfen beim Überblick über die größte Kugelschreibersammlung der Steiermark.

Neuzuwachs im Kulikeller
Dabei lassen sich zahlreiche Kuriositäten finden – wie etwa ein Schweizer Messer mit integriertem Kugelschreiber, oder eines mit dem 1x1 zum Schummeln in der Schule; „das hätten wir früher gut brauchen können“, lacht der Sammler und zeigt noch einen weiteren Schatz – „mit Goldstaub! Den habe ich von einem pensionierten Kripo-Beamten bekommen“.

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Ein wahrer Schatz: Willi Leitners Goldstaubkugelschreiber

Edle gedrechselte Kugelschreiber runden die Sammlung ab, wobei Willi Leitner noch auf einen Kuli besonders spitz ist: „Ein Magnesitkugelschreiber! Aber der kostet 50 Euro. Das ist schon teuer!“ Doch auch den wir er noch bekommen. Bis dahin erfreut sich der passionierte Sammler an seinen anderen besonderen Stücken – darunter ab jetzt auch ein ORF-Steiermark-Kuli.
26.05.2024, red, steiermark.ORF.at
Zu Gast im Kugelschreiberkabinett
 

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#9
Kostenlos Kunstsammlung aufgebaut
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Heinz Jaritz aus St. Georgen am Längsee hat eine kleine Kunstsammlung in seinem Haus zusammengetragen. Er schrieb mehr als 1.000 österreichische Künstler an und bat sie um eine Widmung, wenn möglich in Verbindung mit einer Zeichnung. Über 400 Kunstwerke wurden ihm geschickt, auch viele Briefe und Widmungen – alles kostenlos.
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Heinz Jaritz verbringt viel Zeit in der kleinen Galerie im Keller seines Hauses und lässt sich von seinen Bildern inspirieren. Die Werke bekam er alle während der ersten Jahre der Coronavirus-Pandemie geschenkt. „Es war der Pandemie geschuldet, weil mir fad war und gedacht habe, irgendetwas muss ich tun. Zufällig habe ich im Fernsehen oder Radio einen Bericht über den Liaunig gesehen oder gehört, der gefragt wurde, wie er zu seiner Kunstsammlung gekommen ist. Er hat gesagt, er hat damals auch Künstler angeschrieben. Und ich habe mir gedacht, was der Liaunig kann, probiere ich auch.“

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Heinz Jaritz
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Bildersammlung
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Bleistiftzeuchnung einer Figur
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Kiste mit Beschriftung
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Aquarell aus der Sammlung
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Zeichnung eines Gesichts

Erster Brief an Christian Ludwig Attersee
Mit Attersee habe er angefangen und aus dem Internet Künstler herausgesucht. Attersee und andere hätten sich dann gemeldet. „Im Lauf der Zeit habe ich 1.400 Briefe geschrieben, mit der Hand, mit Rückkuvert beigelegt. Ich war überrascht, dass so viele Antworten zurückgekommen sind, es waren sicher 400 oder 500.“

Nicht nur Briefe, auch Kunstwerke kamen zurück: Von Christian Ludwig Attersee, vom bereits verstorbenen Cornelius Kolig, Bela Ban, Gerhard Gepp, Pepo Pichler, Anselm Glück, Tone Fink, Heinz Aschenbrenner – die vielen Zeichnungen und Malereien haben gar nicht alle Platz in dem kleinen Atelier, deshalb sie sind noch in Kisten untergebracht, so Jaritz: „Sie haben mir sehr liebe Briefe geschrieben. Sie hätten derzeit auch nichts zu tun und es freut sie, dass sich jemand für die Kunst interessiert. Manche haben auch angerufen und gefragt, was ich damit mache, ob ich sie verkaufe. Aber es ist nur mein Hobby.“

„Würde keines verkaufen“
Nur Auserwählten zeigt er seine Sammlung, seinem Freund Ernst Wurmitzer zum Beispiel. Mit dem Ende der Pandemie kam auch das Ende der Zusendungen, seither bekam Heinz Jaritz keine Kunstwerke mehr, aber das stört ihn nicht: „Es gibt Leute, die kaufen sich einen Picasso, hängen den in den Keller und schauen ihn sich jeden Tag an. Und ich setze mich ins Stüberl und freue mich. Es wäre für mich unvorstellbar, eines herzugeben, außer eines gefällt einem Freund. Das schenke ich ihm das. Das sind meine Kinder.“
28.05.2024, red, kaernten.ORF.at
Kostenlos Kunstsammlung aufgebaut
 

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#10
Das Harmonika-Original und sein Holzauto
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Ein ungewöhnliches Hobby hat Friedrich Roßkogler aus St. Katharein an der Laming im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag: Er überzog sein Auto mit Holz – so überbrückte er die Pandemiezeit. Er ist aber nicht nur ein talentierter Handwerker: Er spielt auch gerne in freier Natur die Harmonika.
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Friedrich Roßkogler ist das, was man unter einem Original versteht: Er ist bekannt als Onkel Fritz, und er liebt das genaue Arbeiten und das Harmonikaspielen.

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Straßenmusikant in der Natur
Mit seinem Instrument ist er etwa beim Grünen See oder auf der Teichalm anzutreffen. „Man muss ich das wie einen Straßenmusikanten vorstellen, aber in der Natur. Wenn die Leute was in den Hut werfen, dann ist das ein Trinkgeld. Wenn nicht, ist es auch gut“, so Roßkogler.

Neben der Harmonika ist auch sein Hut mit unzähligen Abzeichen Friedrich Roßkoglers Markenzeichen. Nicht nur Wanderplaketten finden sich auf der Kopfbedeckung – bunt gemischt prangen dort Plaketten aus 72 Ländern. „Der Hut begleitet mich schon seit 40 Jahren. Ich bin 30 Jahre lang Lkw gefahren, und wenn ich in großen Städten wie etwa in London war, habe ich auch etwas mitgenommen“.

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Fast 8.000 Teile
Die geschickten Finger von Friedrich Roßkogler gleiten nicht nur über die Harmonika, „Geduldsarbeit“, wie er es nennt, ist sein großes Hobby – und so hat er in liebevoller Kleinarbeit ein Auto mit Holzeinlegearbeiten verkleidet. In der Pandemiezeit entstand dieses spezielle Finish des Wagens – und damit ein Auto, das es so nur einmal gibt. „Das kommt alles aus meinem Kopf. Bei den 3D-Sachen, die am Dach sind oder am Kotflügel arbeitet man sich voran. So sind die Muster entstanden,“ so Roßkogler. 7.757 Teile hat er verarbeitet in insgesamt 5.800 Arbeitsstunden.

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Bereits vor zwei Jahrzehnten überzog Friedrich Roßkogler ein Auto mit kleinen Holzteilen, und auch das aktuelle Auto ist außenherum komplett in Holz gehalten – von den Radzierkappen über die Spiegelhalterung bis zum Kühlergrill. „Jedes Holz ist verschieden hart, darum bricht es leicht. Und dann wird es noch tausend Mal geschliffen“, so Roßkogler.
04.06.2024, red, steiermark.ORF.at
Das Harmonika-Original und sein Holzauto
 

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#11
Hobby der anderen Art
Steirer baut sich eine Wunderwelt aus Zügen
Steiermark
27.07.2024 15:00
Karlheinz Grubelnik hat in seinem Garten eine riesige Zuganlage gebaut. Dutzende kleine Schmalspurbahnen düsen hier durch Bahnhöfe, Tunnel und an Burgen vorbei.


Die Zuganlage von Karlheinz Grubelnik
(Bild: Philipp Braunegger)

Einen Satz hört Karlheinz Grubelnik gar nicht gern: „Er spielt schon wieder mit seinem Zug.“ Denn das, was der GKB-Lokführer und Fahrdienstleister in seinem Garten in Pölfing-Brunn erschaffen hat, ist von einem Spielzeug weit entfernt. Hier steht die größte Gartenbahn der Steiermark und wohl auch Österreichs! 810 Meter Mini-Gleis erstrecken sich rund um Grubelniks schmuckes Familienhaus. 96 Garnituren Schmalspurbahnen, bestehend aus circa 500 Waggons, ziehen hier ihre Runden.


Die riesige Anlage erstreckt sich fast über den gesamten Garten.
(Bild: Philipp Braunegger)

Vom Flascherlzug bis zur Zillertalerbahn
Alles, was in Österreich seit 1960 am Schmalspurnetz gefahren ist, sieht man hier: von der Mixnitzer Lokalbahn über den Stainzer Flascherlzug, die Mariazellerbahn bis zur Feistritztal- und Zillertalbahn. Alles im Maßstab 1:22,5 und komplett ident mit dem dampfenden Vorbild. „Ich war von klein auf von Zügen fasziniert, 2016 hab ich dann mit dem Bau der Gartenbahn begonnen. Und das Ganze ist immer größer und umfangreicher geworden“, sagt Grubelnik beim Besuch der „Krone“.


Mit viel Liebe zum Detail hat sich Grubelnik seine Miniaturwelt erschaffen.
(Bild: Philipp Braunegger)

Umfangreich, das trifft es ganz gut. Denn im Garten stehen nicht nur Gleisanlagen, sondern auch jede Menge kleiner architektonischer Schmankerln. Neben original nachgebauten österreichischen Schmalspurbahnhöfen gibt es auch eine Schmiede, einen Bauernhof, Kirchtürme, einen Badesee und eine Burg zu bestaunen, gesäumt von Dutzenden kleinen Figuren, vom Schaffner bis zum Wanderer. Insgesamt hat Grubelnik 60 Gebäude in mühevoller Kleinarbeit gebaut. „Natürlich alles mit Soundeffekten wie Kirchenglocken oder Durchsagen des Schaffners oder einer feiernden Gesellschaft in der Murtalbahn“, erzählt er stolz.

„Schattenbahnhof“ im Keller
Die Detailgenauigkeit kennt keine Grenzen, sogar das Jausensackerl des Zugfahrers hat Grubelnik eingebaut. Gesteuert wird alles per ausgeklügeltem System übers Handy und den Laptop. „Fahren die Züge nicht, stehen sie im Keller im sogenannten Schattenbahnhof, dort befinden sich auch mein Lager und die Zugwerkstatt. Von dort fahren sie selbstständig durch einen Tunnel beim Kellerfenster ins Freie und wieder retour.“ Der Fahrbetrieb wird 1:1 nachgestellt, der Computer weiß stets, wo die Züge stehen und fahren. „So sind Unfälle ausgeschlossen. Die Licht- und Signalanlage funktioniert wie auf einem echten Bahnhof. Ich kann die Gartenbahn daher auch als Schulungsanlage verwenden“, erzählt Grubelnik.

Besuche möglich
Gesäumt wird die Anlage von Bäumchen, die mit der Schere gestutzt werden. Sein aktuelles Projekt: „Ich baue die Bahnhofsszene aus dem Film-Klassiker ‘Ich denk’ so oft an Piroschka‘ mit den Schauspielern als kleine Figuren und der dazugehörigen Zuggarnitur nach.“

Vom Platz her stößt Grubelnik langsam an die Grenzen, um die Fortführung der riesigen Anlage muss er sich zumindest keine Sorgen machen. Seine siebenjährige Tochter baut schon jetzt fleißig mit und wird die Gartenbahn fortführen. Besucher können die Gartenbahn bei Interesse besuchen und sich unter tfzf-karl-heinz@gmx.at melden.

Philipp Braunegger
Steirer baut sich eine Wunderwelt aus Zügen
 

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#13
Wie ein St. Pöltner in Österreich Gold findet
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Die Suche nach Gold verbindet man am ehesten mit dem Goldrausch in Alaska im 19. Jahrhundert. Aber auch heutzutage in Niederösterreich wird nach Gold gesucht – und das oft erfolgreich. Tobias Glitzner kennt die Stellen, an denen man fündig wird.
Online seit gestern 11.08.2024, 18.58 Uhr
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Dicht bewaldetes Unterholz im Bezirk Neunkirchen. Genauer möchte Tobias Glitzner, 35-jähriger Gärtner aus St. Pölten, den Ort nicht angeben. Er schlägt sich durch die Büsche, bewaffnet mit einer Alu-Rinne, einer Schaufel und zwei großen Eimern. Er ist auf der Suche nach Gold, das er in einem kleinen Bach vermutet.

Warum? Das ist eine Frage der Geologie: „Man studiert Gelände-Reliefkarten, wo in der letzten Eiszeit das goldhaltige Gestein hingeschoben wurde. Das sucht man auf der Karte heraus und hofft dann, wenn man dorthin fährt, dass man gleich etwas findet.“

Zwei Jahre dauerte es, bis er diesen Blick auf die Karte so gelernt hat und jetzt findet er fast immer etwas. Aber verraten wird nur wenig: „Die Community der Goldsucher ist größer, als man das erwarten würde. Einer findet was, dann kommt der Zweite und der Dritte und dann ist es wie beim Schwammerlsuchen – dann wird der Bach leergeräumt.“ Aber nur für eine gewisse Zeit, denn die Erfahrung lehrte den Goldwäscher, dass nach einer Pause dort wieder Gold zu finden ist.

Reich wird man nicht
Tobias Glitzner ist Gruppen-Administrator der Gruppe „Goldwaschen Österreich“ auf Facebook, die mehr als Tausend Mitglieder hat. Es gibt immer wieder Treffen zum Erfahrungsaustausch in ganz Österreich, genauso wie es Verbände gängigerer Hobbys machen. Denn professionell Gold suchen, um damit Gewinn zu machen oder vielleicht sogar das schnelle Geld, wie es wohl Außenstehende erwarten würden, das wird nicht betrieben. Es ist eine Sammlerleidenschaft.


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Nur winzige Körnchen und auch nur als Befriedigung einer Sammlerleidenschaft: das Goldsuchen im Bach.

Glitzner hat inzwischen seine Rinne ins Bachbett gelegt, lässt Wasser durchlaufen und schaufelt Bachbettschotter hinein. Auf der gerillten Oberfläche der Mündung der Rinne glänzen die ersten winzigen goldenen Körnchen. Glitzner: „Das Gold bleibt in der Rinne liegen, weil es 19 Mal schwerer ist als Wasser und auch eine weitaus höhere Dichte hat als die Steine im Bachbett. Deshalb sondert es sich nach unten ab, während das Wasser das leichtere Material nach hinten mit hinaus nimmt.“ Die Rinne wird in ein Sieb entleert, wo die restlichen Bestandteile von den Goldplättchen separiert werden.

Nichts wird verkauft, nichts getauscht
Es sind keine großen Mengen. Ein Tag Goldwaschen sorgt dafür, dass in einer winzigen Phiole goldene Bestandteile gesammelt werden können. „Das ist nur für mich. Zu Hause habe ich eine Vitrine, wo diese keinen Phiolen stehen und überall dabeisteht, wo ich das gewaschen habe. Das wird weder verkauft noch getauscht. Es ist nur für mich und meine Leidenschaft. Kürzlich war meine dreijährige Tochter zum ersten Mal mit, die war auch ganz begeistert.“ In Niederösterreichs Flüssen und Bächen ist mehr Gold zu finden, als man vermuten würde – wenn man die Suche danach beherrscht.
Robert Salzer, noe.ORF.at
Wie ein St. Pöltner in Österreich Gold findet
 

josef

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#14
Mehr als 40.000 alte Postkarten gesammelt
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Handgeschriebene Briefe und Postkarten sind durch SMS, E-Mail und Messengerdienste ersetzt worden. Gerade Postkarten sind aber auch Zeitdokumente. Gernot Pernull aus Villach sammelt seit fast 50 Jahren die kleinen Karten, bei 40.000 Stück hörte er zu zählen auf.
Online seit heute, 9.04 Uhr
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Wenn die Wohnzimmerschränke im Haus von Gernot Pernull geöffnet werden, dann befinden sich dort unzählige Ordner, und in diesen fein säuberlich eingeordnet und sortiert ist ein Großteil der Postkarten zu finden. Der ehemalige Inhaber eines Malereibetriebes sammelt seit seiner frühen Jugend Verschiedenes. Am liebsten aber Postkarten: „Ich bin durch das Briefmarkensammeln auf das Ansichtskartensammeln gekommen. Ich bin zum Verein gekommen und ein paar Kollegen haben Ansichtskarten gesammelt und es hat mir gut gefallen. Seitdem tue ich das.“ Die älteste Glückwunschkarte aus dem Jahr 1886 ist ein Kleinod.

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Karte 1886

Ansichtskarten aus dem Urlaub
Bei 40.000 Stück hörte er auf, zu zählen, erzählt Pernull: „Wenn ich in den Urlaub fahre, dann schreibe ich mir selber Ansichtskarten als Erinnerung. Ich kaufe mir gar kein Souvenir. Ich schreibe mir eine Ansichtskarte.“

Nach den motivlosen Korrespondenzkarten wurden um die Jahrhundertwende Fotos verschickt. Eine Aufnahme aus dem Jahr 1931 zeigt einen Zeppelin, der über Villach schwebt: „Früher sind Fotos gemacht worden und hinten waren Linien für die Adresse. Auch Personenaufnahmen sind verschickt worden oder Ereignisse wie Kirchtage, sogar Katastrophen wie Zugsunfälle.“

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Gernot Pernull

Villacher Ansichten als Zeitdokumente
Am liebsten sammelt Pernull Ansichtskarten seiner Heimatstadt Villach: „Da sieht man jede bauliche Veränderung und wenn man jetzt 20 Jahre zurück rechnet, sind das schon enorme Veränderungen und das finde ich gut, dass man das erhält.“

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Die Aktenschränkte mit Postkarten
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Erotische Karte aus der Jahrhundertwende

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Zeppelin über Villach im Jahr 1931

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Osterkarten mit Häschen

Glückwunschkarten hatten früher eine viel größere Bedeutung: „Der Namenstag wurde intensiver gefeiert als der Geburtstag. Geburtstagskarten sieht man kaum. Genauso ist es mit Weihnachts- und Osterkarten, es wurden auch Pfingstkarten verschickt.“ In einem anderen unscheinbaren Ordner sind Erotikkarten verborgen. Um die Jahrhundertwende wurden solche, damals als frivol bezeichneten Bilder, einfach mit der Post verschickt.

Suche nach Schmetterlingskarte
Seine Karten bekommt er aus verschiedenen Quellen: „Früher hat man auf den Flohmärkten viel bekommen, während es heute immer weniger wird. Das hat sich mehr oder weniger ins Internet verlagert. Ich lasse trotzdem keinen Flohmarkt aus.“ Pernulls Schätze sind oft in Ausstellungen zu sehen. Eine Karte fehlt allerdings noch in der umfangreichen Sammlung: „Es gibt eine Karte, da ist ein Schmetterling abgebildet. Verschiedene Städte haben so eine Karte herausgegeben. Nur von Villach habe ich noch keine Schmetterlingskarte gesehen.“
08.09.2024, red, kaernten.ORF.at
Mehr als 40.000 alte Postkarten gesammelt
 

josef

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#15
Herr der Masken
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Krampus und Perchten haben gerade Hochsaison. Die richtige Maske ist entscheidend für den effektvollen Auftritt. Stefan Schmidt aus Rudersdorf ist Fachmann dafür: Der 27-Jährige schnitzt seit Jahren Krampusmasken aus Holz.
Online seit heute, 10.26 Uhr
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Spitze Zähne, gruselige Fratze und stechende Augen – so kennt man den Krampus und die Perchten. Auch wenn es bereits Masken aus Kunststoff gibt, sind Unikate aus Holz immer noch am beliebtesten. Doch dahinter steckt viel Arbeit. Schmidt braucht 30 bis 40 Stunden für eine Larve.

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Stefan Schmidt mit einer seiner fertigen Masken
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Schmidt schnitzt seine Masken aus Holz

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Noch ist das Maskenschnitzen ein Hobby

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Schmitzt hofft aber, irgendwann sein Hobby zum Beruf machen zu können

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An einer Maske arbeitet Schmidt 30 bis 40 Stunden lang

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Fertige Masken

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Detail einer fertigen Maske

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Detail einer fertigen Maske

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Fertige Maske

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fertige Masken

Ziel: Hobby zum Beruf machen
Der 27-jährige Maschinenbauingenieur brachte sich das Holzschnitzen selbst bei. Angefangen habe alles damit, dass er seit zehn Jahren aktiver Krampus sei: „Ich habe mir dann gedacht, wie ich das Hobby das ganze Jahr über leben kann. Und dann habe ich mir die Frage gestellt, ob ich nicht selber probiere, Masken zu schnitzen. So bin ich eigentlich dazu gekommen, dass ich schnitze.“ Schmidt wünscht sich, dass er sein Hobby irgendwann einmal zum Beruf machen kann: „Wie es sich im Endeffekt entwickelt, das werden wir sehen. Aber schön wäre es natürlich.“

Krampusvereine kennen keine Nachwuchssorgen
Während viele Vereine über sinkende Mitgliederzahlen klagen, gibt es bei Krampus- und Perchtenvereinen keine Probleme, den Nachwuchs zu begeistern. Das Brauchtum sei in den vergangenen Jahren stetig gewachsen, so Schmidt. Es gebe immer mehr junge Leute, die das ausüben wollten: „Aber was mir dabei wichtig ist, ist der Sinn dahinter, der Brauch. Woher kommt der eigentlich, was steht dafür, was machen wir – dass das nicht in Vergessenheit kommt.“

Bis zu 20 Masken pro Jahr schafft der Holzschmied, wie er sich nennt, neben seinem Beruf. Die Hochsaison endet für ihn schon Ende Oktober, dann läuft Schmidt selbst als Krampus mit.
05.12.5024, red, burgenland.ORF.at
Herr der Masken
 

josef

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#16
Dornbirn
Einzigartige Christbaumschmuck-Sammlung
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Das Ehepaar Evi und Sepp Huschle aus Dornbirn hat in drei Jahrzehnten eine einzigartige Sammlung von Christbaumschmuck aufgebaut. Über 6.000 Kugeln und zahlreiche weitere Schmuckstücke gehören dazu.
Online seit gestern, 19.41 Uhr
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Evi und Sepp Huschle aus Dornbirn haben in den letzten dreißig Jahren eine beeindruckende Sammlung von Christbaumschmuck aufgebaut. Über 6.000 Christbaumkugeln, dazu Glasschmuck, Krippen sowie unzählige Zinn- und Bleifiguren gehören zu ihrem Schatz. Die Sammlung umfasst Stücke aus verschiedensten Epochen, darunter Biedermeier, Historismus und Jugendstil.

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Das Sammler-Ehepaar Evi und Sepp Huchler

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Viel Liebe steckt in der Sammlung
Die beiden Sammler haben ihre Wochenenden oft auf Märkten in Deutschland verbracht, um seltene Exponate zu finden. Sie haben viel Geld und noch mehr Liebe in ihre Sammlung gesteckt. Oft mussten Evi und Sepp auf andere Dinge – wie zum Beispiel den Sommerurlaub – verzichten, um ihre Sammlung zu erweitern. „Ohne meine Frau hätte ich das gar nicht hergebracht“, betont Sepp. Aber auch sie ist fasziniert vom Weihnachtschmuck.

Zukunft der Sammlung ungewiss
Mit zunehmendem Alter wird es für das Ehepaar schwieriger, ihre Leidenschaft weiterzuführen. Die beiden haben aufgehört, zu sammeln. „Weit wegzufahren ist mühsam geworden. Man werde nicht jünger“, erklärt der 77-jährige Sepp. Die drei Söhne des Paares zeigen zwar Interesse an der Sammlung, doch die Sammlerleidenschaft hat sie nicht gepackt. Sepp geht davon aus, dass die Sammlung irgendwann in eine Auktion geht, er hofft, dass die Sammlung als Ganzes „beisammenbleibt“. Sich von dem geliebten Christbaumschmuck zu trennen, ist für Sepp aber aktuell noch unvorstellbar, deshalb bleibt vorerst auch noch alles an seinem Platz.
22.12.2024, red, vorarlberg.ORF.at
Einzigartige Christbaumschmuck-Sammlung
 
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