Kleinneusiedel Papierfabrik

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Harald 41

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#1
In Kleinneusiedel steht eine ehemalige Papierfabrik, direkt neben zwischen der Fischamenderstrasse und Fischa steht ein Gebäude welches heute als Flohmarkt benützt wird und wie es aussieht in Privatbesitz ist.
Bin schon einige male vorbeigefahren, links daneben gibt ist zwar eine Einfahrt glaube da steht eine Tafel auf der steht Privatgrund.
Meine Frage, hat jemand eventuell Bilder der Fabrik, ( welcher in der näheren Umgebung wohnt ) war sicher einmal zugänglich.

http://www.abenteuer-industrie.at/i...=3219&etxsid=433f99d4bb6b8dbd84889d1e211c2261

http://books.google.at/books?id=2vF...=onepage&q=kleinneusiedl papierfabrik&f=false

LG Harry
 
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DerSchattenlose

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#4
Hallo Harald!

ich wohne in kleinneusiedl.

zum thema papierfabrik kann ich dir sagen dass sie in privatbesitz ist.
soweit ich weiß schon in 2ter generation mittlerweile.

die meißten gebäude sind vermietet.
die anderen stehen leer und werden ihrem schicksal überlassen.

das areal ist sehr weitläufig, war als junge ein paar mal drinnen.

es steht dort das es sich um privatgrund handelt ist aber nicht verschlossen :D
 
H

Harald 41

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#6
Hallo Andy;
:danke für deine Info, ja im vorderen Teil rechts ist heute ein Flohmarkt und links davon ist eine Einfahrt.
Hatte damals vis a vis in der Trafik gefragt was das ist aber die Dame konnte mir leider nicht weiter helfen.

LG Harry
 
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DerSchattenlose

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#7
die einfahrt die du meinst müßte die neben der kirche sein.

die führt zu den vermieteten lagerhallen und zum parkgelände.

wenn ich mich recht erinnere sind in dem verwilderten park auch 2 bunkereingänge gewesen...

aber das is schon 20 jahre her das ich dort war :D
 
H

Herbert

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#9
Zu diesem Thema, kann ich meinen Senf dazu geben.
Bis zu der Papierfabrik verlief früher einmal ein Gleis von der Haltestelle Klein Neusiedl in der Hauptstraße (teilweise ähnlich einer Straßenbahn) bis zur Kirche. Dort gab es eine mit Hand betriebene Drehscheibe und die Waggons wurden an dieser Stelle in die Fabrik rein geschoben. Am Fabrikgelände selbst dann auf schmalspurige Hausrollbahn umgeladen. Von beiden gibt es noch Reste sowie auch alte, technische Industrie –und Maschinenelemente. Gruß Herbert
 

Andreas

Well-Known Member
#12
Papier wurde bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
(Entwicklung der Zelluloseerzeugung, Einführung des Holzschliffs)
aus alten Kleidern hergestellt.
Zuerst wurden die Stücke, Hadern genannt, in der Papiermühle mit einem einfachen Stapfwerk zerkleinert, dann einem Fäulnisprozess unterzogen. Aus diesem Brei konnte mithilfe von holzgerahmten Drahtsieben Papier geschöpft werden. Die Rohpapierbögen wurden stapelweise zwischen Wollfilzen getrocknet und gepresst. Danach wurden sie geleimt, geglättet und zugeschnitten.

Die Papierproduktion war bis etwa 1750 in kleinen handwerklichen Produktionsstätten organisiert, was den tatsächlichen Bedarf nicht abdecken konnte – sie wurde daher freigegeben. Gleichzeitig trat eine neue Professionsordnung in Kraft, in der festgelegt war, welche Maschinen eingesetzt werden mussten.

Die zahlreichen kleinen Papiermühlen im südlichen Niederösterreich, die sich solche Maschinen nicht leisten konnten, wurden bald von großen, kapitalkräftigen Fabriken verdrängt.

In Kleinneusiedl entstand 1790 auf Betreiben des Wiener Großhändlers Ignaz Theodor Pachner in drei Jahren Bauzeit die größte Papierfabrik Kontinentaleuropas: drei Wasserräder hielten die Holländermaschinen in Gang, ein Walzwerk sorgte für die Glättung des Papiers, unter dem riesigen Mansardendach wurden die handgeschöpften Bütten getrocknet. Der Erfolg der Papierfabrik Kleinneusiedl basierte auch auf dem Privileg, Banknoten, Staatsschuldverschreibungen und staatliche Wertpapiere herstellen zu können.

Anbei noch ein paar unbearbeitete Fotos bzw. heutiger Zustand:
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#20
GROSSPROJEKT
Papierfabrik in Kleinneusiedl wird modernes Theater
NÖN-Schwechat, 13. APRIL 2022, Max Stepan





Fotos: Max Stepan

Auf dem Fabriksgelände soll ein Theater entstehen. Die erste Aufführung ist bereits für März 2023 geplant.

Die Ruinen der ehemaligen Papierfabrik zählen zu den geschichtsträchtigsten Gebäuden in der Region. Bereits im Jahr 1793 soll mit den Bauarbeiten des damals hochmodernen Fabrikgebäudes begonnen worden sein. Über ein Jahrhundert wurden dort diverse Papiere produziert, bis schließlich 1898 die Papierproduktion gänzlich eingestellt wurde. Heute befindet sich das Gelände in Privatbesitz der Enzersdorfer Firma Polsterer. Ein Fabriksgebäude wird unter anderem für einen Flohmarkt genutzt, das restliche Anwesen zum Teil seinem Schicksal überlassen.

Umso ambitionierter ist daher das Vorhaben von Seraina und Marc Dorffner aus Kleinneusiedl: Sie wollen die historische Papierfabrik neu beleben und starteten deshalb ein Großprojekt mit dem Ziel, auf dem Gelände ein Theater und Varieté zu etablieren. Die beiden waren bis 2019 selbst als Artisten in einem Zirkus tätig und wollten sich nun neu kreativ entfalten.

Papierfabrik soll wiederbelebt werden
„Wir waren auf der Suche nach einem geeigneten Standort für unser Projekt und sind schließlich mit Eva Polsterer ins Gespräch gekommen, die mit ihrem Unternehmen im Besitz der Fabrik ist. Schließlich sind wir beide auf die Idee gekommen, dass das Fabriksgelände ohnehin verfällt und deshalb dies der geeignete Standort ist“, erzählt Marc Dorffner. Die Idee ist, dass ab März 2023 in einer Halle der ehemaligen Fabrik diverse Veranstaltungen durchgeführt werden können, darunter Theatervorführungen, Konzerte, moderne Zirkuseinlagen und Artistik-Shows.
Dafür wird der Innenbereich des alten Fabriksgebäudes restauriert, viele Umbauarbeiten sind erforderlich. „Unter anderem ist die Isolation der Mauern ein großes Thema, auch der Boden musste komplett erneuert werden. Zusätzlich haben wir eine Zwischendecke abgerissen“, erklärt Dorffner. In der Halle selbst soll schließlich eine Bühne mit Backstage-Bereich errichtet werden, eine Tribüne für Zuseher, ein Bereich für Tische und Stühle und eine eigene Bar mit Foyer. Insgesamt sollen 200 Besucher in der Halle Platz haben.

Der Innenhof am Fabriksgelände soll ebenfalls renoviert werden und mit moderner Lichttechnik in neuem Glanz erstrahlen. „Wir wollen zwar ein modernes Theater eröffnen, der Industrie-Look der Fabrik soll trotzdem erhalten bleiben.“ Auch ein eigener Parkplatz auf der Wiese, die an die Fischamender Straße angrenzt ist geplant.

Finanziert wird das Projekt unter anderem vonseiten des Unternehmens „Polsterer“ aus Enzersdorf, „wir haben aber auch noch einen anderen Investor für unsere Idee gewinnen können. Wir freuen uns bereits sehr darauf, wenn sich im März 2023 der rote Vorhang das erste Mal öffnen wird.“
Papierfabrik in Kleinneusiedl wird modernes Theater
 
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