Kalköfen - Kalkbrennerei

josef

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#61
Kalkofen Unterthumeritz - Fotos Teil 2:

7. - 8. Div. Presseartikel aus 1998 (von Schautafel vor Ort)
9. Im Übergangsbereich vom Schachtbauwerk zum Schornstein ist die Füllöffnung. Zu dieser führte vom dahinterliegenden Berghang eine Brücke, über die der Kalkstein vom Steinbruch mittels Feldbahnloren zur Füllöffnung antransportiert wurde.
10. Die Aufnahme (von der Info-Tafel) zeigt den Ofen vor der Renovierung, die Füllöffnung, zu der einst eine Brücke mit den Feldbahngleisen führte, ist mit dem gelben Pfeil gekennzeichnet.
11. Historisches Bild von der Info-Tafel: Links der Schachtofen mit Feldbahnbrücke und div. Gebäuden um den Ofenstock, rechts ist der Steinbruch zu erkennen.
12. Das ehemalige Steinbruchgelände ist heute von der Natur zurückerobert...


 

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#62
Ehemaliger Kalkofen bei Kematen an der Ybbs

48.043585, 14.781217
000022 06-1994 Kalkofen Gimpersdorf b Kematen.jpg 000023 06-1994 Kalkofen Gimpersdorf b Kematen.jpg 000024 06-1994 Kalkofen Gimpersdorf b Kematen.jpg 000025 06-1994 Kalkofen Gimpersdorf b Kematen.jpg
Der Ofen wurde abgerissen als daneben ein Wohnhaus errichtet wurde. Vielleicht weiß jemand was darüber. Die Fotos sind von 1994, bald danach war er weg.
 

Bunker Ratte

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#63
Alte Kalkbrennerei "Kalkofenruine" bei Sattelbach
Mein letztes Ausflugsziel war das Helenental, um an der Schwechat das Flüstern des Wassers in der Frühlingssonne zu genießen.
Dabei entdeckte ich die Ruinen der Alten Kalkbrennerei.

Kalkbrennerei im Helenental
Bereits zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurde im Helenental Kalkbrennerei betrieben. Kalk war schon damals ein wichtiger Baustoff und wurde in den rasch wachsenden Städten dringend gebraucht. Manche Bewohner des Helenentals konnten davon ganz gut leben.

Kalkbrennerei im Helenental
1979 erlosch der letzte Kalkofen
Das Brennen erfolgte zumeist in direkt neben den Steinbrüchen errichteten Kalköfen. Ganz in der Nähe, nördlich der Schwechat bei Sattelbach, war ein solcher Ofen noch bis 1979 in Betrieb. Nach dem Tode des Besitzers Leopold Müller erlosch auch der letzte Kalkofen des Helenentals. In der Nähe dieses Standorts (in Richtung Alland) finden sie Überreste eines schon früher stillgelegten Ofens.
Der Kalkofen und der Brand
Die aus Kalkstein gemauerten Öfen bestanden aus einem zylindrischen Brennschacht mit ca. 4 m Durchmesser und 6 m Höhe. Das rohe Kalkgestein wurde kuppelförmig aufgeschichtet, wobei Zwischenräume für den Rauchabzug ausgespart blieben. Danach wurde der Schacht 2 m hoch mit Kalkgestein aufgefüllt. Dazwischen wurden Fichtenstämme als sogenannte „Pfeifen" eingebaut. Sie verbrannten zuerst und bildeten in der Folge Luftabzugsschächte. Zuoberst wurde das zu brennende Material noch einmal aufgeschichtet und mit Reisig und Lehmmörtel abgedeckt.

„3 Tage und 4 Nächte"
Durch ein Feuerloch an der Vorderseite wurde nun das Brennholz unter die Kuppel gebracht und entzündet. Pro „Brand" wurden bis zu 25 Festmeter Holz verbraucht. Wie Joseph Schultes im Jahre 1802 beschrieb, brannte der Kalk dann 3 Tage und 4 Nächte, bevor er noch heiß aus dem Ofen geräumt und zur Weiterverarbeitung nach Wien gebracht wurde.

Kalk für Wien
Das Ausräumen war eine sehr harte und ungesunde Arbeit, da der heiße Staub des frischgebrannten Kalks die Schleimhäute stark reizte. Der Kalk aus dem Helenental wurde von Fuhrleuten nach Osten bis nach Bruck und Pressburg geliefert. Hauptabnehmer war aber selbstverständlich die Haupt und Residenzstadt Wien. Der kaiserliche Hof benötigte viel Kalk zum Bau von Festungsbauten und öffentlichen Gebäuden und besaß daher ein Vorkaufsrecht.
Quelle:http://www.baden.at/de/tourismusthe...wanderweg/sd/kalkbrennerei-im-helenental.html

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J

Joa

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#65
Kalkofen im Schindergraben bei Ober-Piesting

Anlässlich der Erkundung zweier Höhlen im Schindergraben, nahe der Ruine Starhemberg südlich von Ober-Piesting, entdeckte ich als Draufgabe im August 2015 diesen ehemaligen Kalkofen im Schindergraben.
 

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Joa

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#66
Kalkofen "BAXA" Mannersdorf am Leithagebirge

Zu dem Kalkofen, der hier schon behandelt wurde, kann ich einige wenige Bilder beitragen. Das dritte Bild zeigt stark gezoomt, außer dem Kalkofen BAXA im Vordergrund, im Hintergrund das größte Zementwerk Österreichs und dazwischen den Silo in Mannersdorf am Leithagebirge mit 65 Metern Höhe.
 

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Bunker Ratte

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#67
Der Kalkofen in Bad Erlach wurde hier schon gezeigt. Ich fand in einfach Einzigartig und musste in mir in natura ansehen.
Mich faszinierte die Bauweise, weil er sich einer Burg ähnelt. Darum wird der Ofen auch "Die Erlacher Kalkburg" genannt!

Der Kalkofen in der Fabriksgasse 17 in Erlach wurde um 1890 von den Brüdern Georg und Mathäus Kattinger in der zeittypischen Ziegelarchitektur errichtet. Mit 19 m Höhe ist der Ofen ein imposantes Gebäude und wird daher “Erlacher Kalkburg” genannt.

Vom Kalkwerk führten Gleise einer kleinen Feldbahn zum etwa 150 Schritt entfernt liegenden Steinbruch, von wo man das Gestein holte. Die Produktion von Kalk richtete sich nach dem Absatz, der im Frühjahr und Herbst gut war, aber im Sommer deutlich nachließ. Der Großteil der Abnehmer kam aus der Region. Im Winter ruhten die Bautätigkeit und somit
das Kalkbrennen.

Der Betrieb des Erlacher Kalkofen musste aufgrund des Konkurrenzdrucks der modernen mechanisierten Werke 1964 stillgelegt werden. Nachfahren der Familie Kattinger ließen das alte Bauwerk restaurieren, damit es als technisches Denkmal der Nachwelt erhalten bleibe.


Kalkbrennofen in Erlach “Kalkburg”
Quelle:http://www.abenteuer-industrie.at/project/die-erlacher-kalkburg/

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Bunker Ratte

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#70
Kalkofen "Lechner" nähe Weissenbach an der Triesting
Der Ofen wurde hier in Beitrag #14 von Josef schon gezeigt. Da ich heute in der Gegend unterwegs war, konnte ich ein paar Fotos machen. Es hat sich wohl nichts verändert und die Anlage befindet sich in einem Guten Zustand. Informationen über Betriebszeit von-bis usw. habe ich leider nichts gefunden!

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Bunker Ratte

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#72
Ehem.Bäuerlicher Kalkofen in Muggendorf am Unterberg
In der nähe der Mirafälle befindet sich der bäuerliche Kalkofen, er war bis 1961 in Betrieb und wurde vom Ortspflegeverein in den Jahren 2000 bis 2003 wiederhergestellt. Jedoch Vorsicht beim betreten des Ofens, er wird als stilles örtchen verwendet: schlecht:eek:
1802 hatte der Reiseschriftsteller und Professor der Naturwissenschaft, J. A. Schultes von der Arbeit und dem Leben der damals in den waldigen Gegenden Niederösterreichs ansässigen Bauern geschrieben, die sich mit dem Kalkbrennen beschäftigten und eine Schilderung der hier üblichen Kalköfen gegeben:

„Es sind die gewöhnlichen Stichöfen, Zylinder von ungefähr 2 Klafter Durchmesser und 3 Klafter Höhe (ca. 4 x 6 m), aus Kalksteinen und einigen Ziegeln aufgemauert und inwendig mit Sandmergelschiefer, den die Bauern Glasauerstein nennen, ausgestümpelt. An den Wänden der Öfen wird der rohe Kalk aufgeschlichtet, oben kuppelförmig geschlossen und das Feuer in der Mitte desselben angerichtet. Man wirft so lange Holz hinein und unterhält das Feuer, bis die Kalksteine von oben gesehen ganz schwarzbraun erscheinen. Diese Farbe gilt als Zeichen eines hinlänglich gebrannten Kalkes“.

Der eine oder andere Kalkofen, wie ihn Schultes beschrieb, wurde im 19. oder 20. Jahrhundert vergrößert und zu einem gewerblichen Betrieb ausgebaut.
Quelle: http://www.muggendorf.at/orte/kalkofen/
Weitere Hinweise auf den Bildern 4,8 und 9!

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Bunker Ratte

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#73
Kalkbrennofen Mühldorf in der Wachau
bei der Durchreise entdeckt!
Das Handwerk des Kalkbrennens währt im Waldviertel eine lange Tradition. Bereits im 11. Jahrhundert wurde hier Kalkstein gebrannt. Durch die kalksteinhaltige Böhmische Masse ist die Region prädestiniert für das Kalkbrennen. Bevor Kalk durch Zement als Bindemittel für Mauern abgelöst wurde, war dieser ein gefragter Werkstoff. Verwendung fand der Kalk als Mauermörtel, als Anstrich sowie im Straßenbau. Aber auch bei der Glas- und Keramikherstellung, als Farbstoff oder als Dünge- und Heilmittel wurde der Baustoff eingesetzt.

Ab dem 19. Jahrhundert erlebte das Kalkbrennen durch das gestiegene Bauaufkommen seine Blütezeit. Viele Bauern produzierten im Nebenerwerb selbst Kalk. Ab dem 2. Weltkrieg wurden diese allerdings durch große Industrieanlagen, aber auch durch andere Baustoffe wie Beton, verdrängt. In der Nachkriegszeit gab es erneut eine kurze Blütezeit für die bauerlichen Feldöfen, bis die traditionelle Kalkbrennerei in den 1970er-Jahren schließlich endgültig aufgegeben wurde.
Quelle: Kalkbrennen Mühldorf

Ein Video der Geschichte des Kalkbrennofens in Mühldorf
Quelle:
Kalkbrennen Mühldorf Film

407.jpg
 

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#78
Ergänzung zu "Kalkofen Gumpoldskirchen" (Beitrag #2)
Und hier die Infotafel hatte ich vorher in der eile vergessen,hätte ganz am Anfang gehört,aber da ist sie schon und die restlichen Fotos.

LG Harry
Spät aber doch:
Die "Höhle" könnte zur Bandverladung gehört haben - die Förderbänder bereits abgebaut.
Ich fuhr Anfang der 1980er mit dem LKW für die damaligen Kowall - Steinbrüche in Gumpoldskirchen und Gaaden und war 2016 wieder mal dort.
Schade um die Anlage - gute Qualität und Arbeitsplätze.
Kalkbrennerei gab es auch in Gaaden in großem Umfang wie die Dorfchronik verrät.
Werde mal sehen ob noch was davon zu finden ist.

Gruß
R.
 
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#79
Kalkofen Unterkohlstätten im Bezirk Oberwart:
Vergangenen Sommer, in einen nahen Wald bei Unterkohlstätten, diesen originalgetreuen Nachbau eines Kalkofens entdeckt, leider sind die historischen Öfen die einst hier standen nicht mehr vorhanden.

In der Zwischenkriegszeit nützten einige Bauern das Kalkgesteinvorkommen rund um Unterkohlstätten um den alten wertvollen Baustoff „Kalk“ herzustellen. Vorwiegend in der Ried Steinwandriegel wurden Steine aus der Felswand gebrochen, dieser Kalkstein war das Ausgangmaterial für die Kalkbrennerei.
Der Kalkofen war aus Ziegel gemauert und zum Teil in die Erde hineingebaut. Die Kalksteine wurden zylinderförmig im Kalkofen aufgeschichtet. Für eine Füllung waren ca. 5000kg Steine notwendig. Der Ofen musste auf 1100 °C aufgeheizt werden. Bei einem Brennvorgang wurden ca. 10 Raummeter Holz verheizt.
Erst nach ca. 32-36 Stunden Brenndauer war der Branntkalk (Stückkalk) fertig. Diese Branntkalkstücke wurden früher mit Pferdefuhrwerken auf die Baustellen gebracht. Die Kalkstücke wurden durch die Zugabe von Wasser erst gebrauchsfertig gemacht. Ursprünglich sollte auch beim Bau der Lungenheilstätte am Geschriebenstein Kalk aus Unterkohlstätten verwendet werden, doch die vorhandenen Brennereien sahen sich außerstande, so große Mengen zu liefern. In den 50er Jahren wurde der Stückkalk vom industriegefertigten Staubkalk verdrängt, weil die Erzeugung dieses Produktes wesentlich billiger und einfacher war.
Die alten Kalköfen sind inzwischen verfallen und von der Natur überwuchert.

Früherer Anwendungsbereich:
- Beim Hausbau zur Herstellung des Mörtels
- Als Löschkalk zum Weißen der Wände
- Für die Getreidebeize
Quelle: Kalkofen Unterkohlstätten

Der Schaukalkofen in Unterkohlstätten:
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