Geschützturm Augarten zerbröselt ....

cerberus9

Well-Known Member
#23
@Ian

Ist zwar schon mind. 100 mal besprochen worden, aber okay.

Abreißen ist techn. gesehen kein Problem, nur kann das niemand bezahlen. Man würde dann nur ein Stück Wiese mit immensen Kosten gewinnen.

Rechtlich gesehen stehen die Türme unter Denkmalschutz. Dieser ist allerdings derzeit beim GT Augarten ausgesetzt, wegen Gefahr im Verzug (wers glaubt wird selig). Die Sanierung ist "notwendig" geworden, weil eine Firma im GT Turm ein Datenlager plus Büros und noch ein paar Kleinigkeiten errichten will.

Wenn du einwenig googlest wirst du darüber einiges Erfahren können.

Cerberus9
 

Soundy

† (17. Juli 2020)
#24
Meines Wissens nach bestand Gefahr durch herunter fallende Betonteile für die Parkbesucher. Die Umgebung des Turmes war schon länger abgesperrt.
Ob aus dem Projekt des "Datenbunkers" noch etwas wird, glaube ich nicht.

Soundy
 
#25
cerberus9 hat geschrieben:
@Ian

Ist zwar schon mind. 100 mal besprochen worden, aber okay.

Abreißen ist techn. gesehen kein Problem, nur kann das niemand bezahlen. Man würde dann nur ein Stück Wiese mit immensen Kosten gewinnen.

Rechtlich gesehen stehen die Türme unter Denkmalschutz. Dieser ist allerdings derzeit beim GT Augarten ausgesetzt, wegen Gefahr im Verzug (wers glaubt wird selig). Die Sanierung ist "notwendig" geworden, weil eine Firma im GT Turm ein Datenlager plus Büros und noch ein paar Kleinigkeiten errichten will.

Wenn du einwenig googlest wirst du darüber einiges Erfahren können.

Cerberus9
Danke fuer die Antwort und die Erklaerungen. Ich lebe im Ausland und kenne mich hinsichtlich Denkmalschutz in Wien weniger aus, ich bin eher ueberrascht, dass ein solches Gebaeude unter Denkmalschutz steht.

Schoen finde ich die Flakturme allesamt nicht. Warum wurden gerade in Wien oder in Hamburg so viele davon gebaut, und noch dazu in dieser Groesse.
Stuttgart hat ja auch einige bauliche Dinge aus der NS Zeit, allerdings lange nicht so gross-globig, wie die Flaktuerme in Wien oder Hamburg.


@Datenlager:

Beruflich habe ich mit IT zu tun, und bin grundsaetzlich der Ansicht, dass ein solcher Flakturm sich sicherlich als Back-Up Rechenzentrum nutzen liesse, da das Mauerwerk undurchdringbar erscheint und als Hochsicherheits-Raum fungieren kann.

Ob die innen-Architektur dafuer ausgelegt ist, bzw. fuer IT Zwecke dementsprechend veraendert werden kann, ist ein fraglicher Punkt.
 

cerberus9

Well-Known Member
#26
Also ich bin kein Fachmann aber die beiden Flakplattformen wären sicher die nächsten 20 Jahre noch oben geblieben. Möglich das kleinste Teile von der Bruchstelle runterfielen. Aber mal ehrlich, wo sind die dann immer geblieben. Im abgsperrten Bereich jedenfalls nicht.
Das mit den herabfallenden Trümmer war nur eine Ausrede, der Auftakt. Schließlich wurde ein Grund gesucht den Denkmalschutz aufheben zu können um so mit der "Sanierung" und mit den Arbeiten für das Datenlager beginnen zu können. Das ganze zog sich allerdings über sehr lange Zeit hin. Und glaube mir die liebe Politik hat da ihre Finger ganz tief drinnen.

Es wurden nicht nur die beiden Flakplattformen abgesägt, sondern auch der gesamte Schutt aus dem Inneren entfernt. Bin zwar nicht am neuesten Stand, aber wenn ich nicht irre, sollte auch schon die Entfernung eines, etwa einem Tortenstück entsprechenden, Teiles des letzten und vorletzten Stockes begonnen worden sein.

Cerberus9
 

cerberus9

Well-Known Member
#27
@Ian
Als Datenlager eignet sich der Bunker ausgezeichnet. Die Raumaufteilung wird komplett geändert. Der Bunker ist "schwimmend" gebaut. Steht auch auf ehemaligem Augrund. Soll heissen Erschütterungen der Umgebung werden nicht bis minimal an das Bauwerk übertragen.
Ob schön oder nicht darüber kann man geteilter Meinung sein. Ich denke das römische Kastelle oder Wehrburgen zur damaligen Zeit auch nicht als schön angesehen wurden. Es waren schließlich Wehr- oder Schutzbauten. Heute wären die Historiker froh sowas noch Original und unversehrt zu haben.
Villeicht denkt man in 100 Jahren anders über die Flaktürme.
Sie haben aber auch ihre guten Seiten. Sie sind eindeutig kleine Wahrzeichen.
Bitte mich nicht falsch zu verstehen, nicht im Sinne eines Schloß Schönbrunn oder eines Stephansdoms (um bei Wien zu bleiben), aber welche Städte außer Hamburg Berlin und Wien haben Flaktürme. Lediglich Wien hat noch alle 3 Paare (fast) unversehrt.

Gebaut wurden sie um die Städte vor Bombardierung zu schützten sowie Schutzräume für die Bevölkerung und kriegswichtige Firmen zu schaffen. Sicher hätte man den so erzielten Flakschutz auch mit geringerem Aufwand erreicht. Später hätten dieTürme mit französischem Mamor verkleidet als Monument dienen sollen.

lg
Cerberus9
 
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josef

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Mitarbeiter
#28
Lt. ORF-Meldung Sanierung in 3 Monaten beendet

@Cerberus9:
Das mit den herabfallenden Trümmer war nur eine Ausrede, der Auftakt. Schließlich wurde ein Grund gesucht den Denkmalschutz aufheben zu können um so mit der "Sanierung" und mit den Arbeiten für das Datenlager beginnen zu können. Es wurden nicht nur die beiden Flakplattformen abgesägt, sondern auch der gesamte Schutt aus dem Inneren entfernt. Bin zwar nicht am neuesten Stand, aber wenn ich nicht irre, sollte auch schon die Entfernung eines, etwa einem Tortenstück entsprechenden, Teiles des letzten und vorletzten Stockes begonnen worden sein.
Wird mit der heutigen ORF-Meldung bestätigt:

Große Brocken bei Flakturm-Sanierung
Große Brocken werden derzeit aus dem Flakturm im Wiener Augarten gehoben. Die Sanierung des bröckelnden Turms soll in spätestens drei Monaten abgeschlossen sein.

Schutt aus Flakturm gehievt
Bis zu 50 Tonnen wiegen die Betonteile, die derzeit mit einem Kran aus dem Inneren des Flakturms gehievt werden. Rund ein Fünftel der Trümmer muss nach Angaben der Baufirma mit Hilfe von Spezialwerkzeug zerkleinert werden, bevor es mit dem Kran geborgen werden kann.

Schutt im Turminneren verrutscht
Im Mai des vergangenen Jahres hatte sich im Inneren des Turms Schutt verschoben. Dadurch wurden Teile des Mauerwerks nach außen gedrückt. Die Turmdecke wurde an zwei Stellen geöffnet. Nun werden Teile von insgesamt fünf eingestürzten Decken entsorgt. Bereits im November des Vorjahres wurden locker gewordene Plattformen an der Spitze des Turms abgetragen.

Vier-Meter-Schicht Taubenkot
Neben dem Schutt mussten auch große Mengen Taubenkot entsorgt werden. Rund 1.200 Kubikmeter füllten laut Baufirma die Auffangbehälter eines Saugwagens. Allein im Erdgeschoss war die Kotschicht vier Meter dick.
Chemische und biologische Untersuchungen ergaben allerdings, dass der Tierkot keine Gefahr für Menschen dargestellt hat.

Sanierung in drei Monaten beendet
Die Sanierungsarbeiten sollen in zwei bis drei Monaten beendet sein. Die Arbeiten sollen bis zu drei Millionen kosten. Der Sperrkreis rund um den Flakturm soll schon nächste Woche von 200 auf 100 Meter reduziert werden.

Im Unterschied zu den anderen fünf Wiener Flaktürmen gilt der im Augarten als instabiler. Er wurde durch eine Explosion im Jahr 1946 arg in Mitleidenschaft gezogen. Spielende Kinder waren damals mit zwei im Turm gelagerten Waggonladungen Munition in die Luft geflogen.


Quelle: http://wien.orf.at/stories/176230/
 
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