Gedenken an die durch das NS-Regime ermordeten Roma und Sinti im Burgenland, Lager Lackenbach usw. ...

josef

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#21
Erinnerungsstätte in Kemeten eingeweiht
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Schon in den frühen 2000er-Jahren wurde über eine Roma-Gedenkstätte in Kemeten (Bezirk Oberwart) diskutiert. Am Sonntag wurde am Friedhof eine Gedenkstätte für alle Opfer des Nationalsozialismus eingeweiht.
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Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es in Kemeten eine Romasiedlung mit rund 200 Bewohnern, nur wenige davon überlebten allerdings den Terror der Nazis. Nach vielen Jahren der Diskussion hat sich Kemeten vorigen Herbst in einer Bürgerbefragung dazu entschieden, aller Opfer des Nationalsozialismus in Kemeten zu gedenken – mehr dazu in Kemeten: Mehrheit für Gedenkstätte. „In Zeiten der gesellschaftspolitischen Veränderung und einem Krieg in Europa ist es wichtig, an die Vergangenheit zu erinnern und auf gemachte Fehler aufmerksam zu machen“, so Bürgermeister Wolfgang Koller.
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Die Erinnerungsstätte in Kemeten

„In der Gemeinde Kemeten haben schon meine Vorgänger für die verschleppten Roma vorgesprochen. Diese Gespräche haben leider nicht gefruchtet. Es hat noch seine Zeit gebraucht sich mit der Geschichte hier in der Gemeinde Kemeten auseinanderzusetzen“, so der Volksgruppenbeirat der Roma, Emmerich Gärtner Horvath.

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Emmerich Gärtner Horvath, Volksgruppenbeirat der Roma

Schräge Gedenktafel: Gemeinde aus dem Gleichgewicht
Initiiert wurde diese Erinnerungsstätte von der Roma-Volkshochschule Burgenland in Kooperation mit den Romavereinen. „Nachdem ungefähr ein Fünftel der Bevölkerung in der Zeit des Zweiten Weltkrieges ermordet worden ist, muss man davon ausgehen, dass in der Gemeinde etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist. Deswegen ist dieser Stein nicht gerade aufgestellt, sondern er ist schräg, so als würde er fallen. Und er hat auch ein zweites Element, dass darauf hinweist, dass etwas fehlt in der Gemeinde. Das diese Menschen fehlen. Das sind diese ungefähr 200 Löcher, die durch den Stein gebohrt wurden“, so Andreas Lehner, Vorsitzender der Rohma-Volkshochschule.

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Der Gedenkstein soll an alle Opfer des NS-Regimes erinnern, besonders aber an die rund 200 Kemeter Roma. Sie waren neben den Juden die von den Nazis am meisten verfolgte Ethnie des Burgenlandes. „In vielen Gemeinden hat es Widerstand gegeben, dass man sich erinnert und das aufarbeitet. Das waren viele, das war nicht nur Kemeten. Aber da hat es jetzt einen Ruck gegeben: Wir müssen dazu stehen. Die burgenländische Geschichte ist eine Erfolgsgeschichte, aber auch eine mit dunklen Kapiteln. Die gehören aufgearbeitet, und zwar in jeder Gemeinde“, so Landtagpräsidentin Verena Dunst betont.
04.04.2022, red, burgenland.ORF.at
Erinnerungsstätte in Kemeten eingeweiht
 

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#22
Gedenkstätte für NS-Opfer in Langental
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In Langental, einem Ortsteil von Großwarasdorf, (Bezirk Oberpullendorf) ist am Ostermontag eine Gedenkstätte für die Opfer der NS-Diktatur eingeweiht worden. 69 ermordete Romnija und Roma werden namentlich angeführt.
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Die Gedenkstätte erinnert an die Frauen, Männer und Kinder aus der Gemeinde Großwarasdorf, die von 1938 bis 1945 dem Terror des Nationalsozialismus zum Opfer fielen.

Ein Stahl-Glaskörper für jedes Opfer
Der Künstler Peter Kedl gestaltete zum Gedenken an die 69 ermordeten Romnija und Roma und an weitere vier Menschen, die wegen ihres politischen Widerstandes ermordet worden waren oder denen aufgrund von Erkrankungen oder Behinderungen das Lebensrecht abgesprochen worden war und die der NS-Medizin zum Opfer gefallen waren, Stahl-Glaskörper gestaltet. Für jedes Opfer ragt nun im Ortszentrum ein Steher aus Stahl und Glas empor, auf dem der Name steht. Von weiteren hundert Angehörigen der Langentaler Roma-Familien gibt es nach 1945 kein Lebenszeichen mehr, ihr Schicksal ist unbekannt.

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Gedenkstätte in Langental
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Gedenkstätte in Langental

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Gedenkstätte in Langental

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Gedenkstätte in Langental

Vlasich: Auseinandersetzung mit der Geschichte
Das Grab auf dem Friedhof sei wichtig zur Erinnerung, aber dort gehe man einmal im Jahr zu Allerheiligen hin und das sei es dann gewesen, meinte Projektkoordinator Josko Vlasich. Doch die neue Gedenkstätte mitten im Ort konfrontiere die Menschen jeden Tag mit der Geschichte, sodass man sich damit auseinandersetzen müsse. Man wisse, da sei etwas passiert, das nie mehr passieren sollte.

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Einweihung der Gedenkstätte

Karall: Symbol des Erinnerns und des Friedens
In Zeiten, in denen auf europäischem Boden ein Krieg tobe, sei es umso wichtiger, solche Gedenkstätten als Symbole des Erinnerns und des Friedens hochzuhalten, sagte der Bürgermeister von Großwarasdorf, Martin Karall. Wenn man nur ein paar hundert Kilometer weiter schaue, sehe man, was alles passiere, wenn es keinen Respekt und keine Anerkennung von anderen Kulturen, von unterschiedlichen Menschen gebe. Deswegen sei es wichtig, Bewusstsein zu schaffen, damit man nicht vergesse, was passiert sei und wie man es in Zukunft besser machen solle.
Mit der Gedenkstätte in Langental wird 84 Jahre nach dem Beginn der NS-Diktatur ein dunkles Kapitel der Gemeindegeschichte aufgearbeitet.
19.04.2022, red, burgenland.ORF.at
Gedenkstätte für NS-Opfer in Langental
 

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#23
Verschwundene Romasiedlung in Stegersbach
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Bereits seit Ende des 18. Jahrhunderts siedelten sich Roma in Stegersbach an. Die erste Siedlung entstand im Bereich der heutigen Berggasse. 1936 lebten dort über 220 Roma. Die meisten wurden in der NS-Zeit deportiert und ermordet.
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Bei einem im Jahr 1957 erbauten Kriegerdenkmals in Stegersbach entdeckte ORF-Burgenland-Redakteur Adolf Gussak den Namen seines Ur-Ur-Großvaters Philip Gussak. Die gemeinsamen Kinder mit Resi Gussak besuchten die sogenannte „Zigeunerschule“, diese war damals die einzige Schule nur für Roma im Burgenland, entstanden, weil „Nichtroma-Eltern“ die Kinder der Roma nicht duldeten.

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Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten Hunderte Roma in Stegersbach

Vetreibung der Roma
Durch einen Erlass im Jahr 1938 des damaligen Landeshauptmanns Portschy, wurde die Schule aber aufgelöst und den Roma Kindern der Schulbesuch verboten. Während des Zweiten Weltkrieges wurden die meisten Roma deportiert und ermordet. Seit vergangenem Jahr gibt es für sie einen Gedenkstein in Stegersbach. Es sei wichtig, die Geschichte entsprechend aufzuarbeiten, ganz besonders dort, wo die meisten Roma angesiedelt waren, so der Stegersbacher Bürgermeister Jürgen Dolesch.
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Der Gedenkstein soll die Geschichte der Roma aufarbeiten

Ungefähr 20 Roma kamen aus den Konzentrationslagern zurück und bauten die Siedlung wieder auf. Gertrude Gussak wohnt heute noch am Rande des sogenannten Roma-Grabens und erinnert sich an ihre Kindheit. Man sei mit den anderen Roma Kindern oft zusammengesessen, habe geredet und viele gemeinsame Abende verbracht, so Gertrude Gussak. Derzeit leben ungefähr 40 Roma in Stegersbach. Eine eigene Siedlung gibt es aber nicht mehr.
11.02.2023, red, burgenland.ORF.at
Verschwundene Romasiedlung in Stegersbach
 

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#24
Verschwundene Roma-Siedlung in Holzschlag
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Holzschlag ist ein Ortsteil der Gemeinde Unterkohlstätten (Bezirk Oberwart). Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten in der 600-Einwohner-Gemeinde mehr als 300 Romnija und Roma. In der NS-Zeit wurden die meisten deportiert und ermordet. Heute lebt nur eine Romni in Holzschlag.
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In Holzschlag gab es drei große Roma-Siedlungen. Sie alle lagen außerhalb des Ortes am Waldrand. Heute ist davon bis auf einen Brunnen – verwachsen und versteckt im Wald –, wo früher die Roma ihr Wasser holten, kaum mehr etwas übrig.

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Alter Brunnen der Roma-Siedlung

In einer der ehemaligen Siedlungen steht aber noch immer das Haus des Holocaust-Überlebenden Anton Papai, der 2011 starb. Heute wohnt seine Tochter Ingrid Klein darin. Sie ist die einzige noch in Holzschlag lebende Romni. Sie habe nach 30 Jahren Ehe beschlossen, zu ihrem Vater zu ziehen, weil sie beide allein gewesen seien. Ihre Brüder hätten ihr später das Haus geschenkt.

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Ingrid Kleins Haus in Holzschlag

Klein: Hatte eine glückliche Kindheit
Die heute 64-Jährige Klein erinnert sich gerne an früher. Sie habe eine sehr glückliche Kindheit gehabt. „Wir waren immer unter uns“, erzählte sie im ORF-Burgenland-Interview. Im Ortsteil Günseck habe es ein paar Kinder gegeben, die mit ihr, ihren drei Geschwistern und den Nachbarskindern gespielt hätten, aber es seien eben wenige gewesen.

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Ingrid Klein mit ihrem Vater Anton Papai

Nadine Papai: Roma-Wurzeln früher verschwiegen
Kleins Nichte Nadine Papai wuchs in Wien auf. Ihre Roma Wurzeln musste sie als Kind verschweigen: „Es war eigentlich schon ein schwieriges Thema. Wir – als quasi nur mehr halbe Roma – durften eigentlich nicht viel darüber reden und auch nicht viel erfahren darüber, weil unsere Vorfahren gemeint haben, es ist besser, wenn man das nicht weiß, wenn man eben in der Mehrheitsbevölkerung lebt.“ Heute stehe sie zu ihren Roma-Wurzeln. Es gebe schon immer wieder Situationen, wo Leute damit ein Problem hätten, aber mittlerweile sei ihr das egal, erklärte Papai.

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Nadine Papai, Ingrid Klein und Adi Gussak

Gedenkstein für deportierte und ermordete Roma
An die in der NS-Zeit deportierten und ermordeten Roma von Holzschlag erinnert ein Gedenkstein auf dem Friedhof. Ursprünglich habe es eine Gedenktafel am Friedhof gegeben, erzählte Bürgermeister Christian Pinzker. Diese habe im Zuge von Bauarbeiten kurzfristig weichen müssen und man habe jetzt ein Mahnmal, das quasi für die Ewigkeit gedacht sei.

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Gedenkstein auf dem Friedhof von Holzschlag

Der Bürgermeister zeigte ORF-Reporter Adi Gussak die Roma-Gräber, die früher nur am Rande des Friedhofs geduldet waren, so wie die Roma selbst. Auch Anton Papai fand auf dem Friedhof in Holzschlag seine letzte Ruhestätte.
16.04.2023, red, burgenland.ORF.at
Verschwundene Roma-Siedlung in Holzschlag
 

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#25
Holzschlag: Gedenkstein für ermordete Roma
Auf dem Friedhof in Holzschlag, einem Ortsteil der Gemeinde Unterkohlstätten (Bezirk Oberwart), ist am Pfingstwochenende der neue Gedenkstein für Roma und Romnija, die während des NS-Terrorregimes ermordet wurden, enthüllt und eingeweiht worden.
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Die Deportation der Roma aus Holzschlag erfolgte laut Roma Volkshochschule Burgenland in zumindest drei Phasen. 1939 wurden arbeitsfähige Männer abgeholt. In der Nacht zum 31. Oktober 1941 wurden die damals in Holzschlag lebenden unterversorgten Romafrauen und Kinder in das „Zigeunerlager“ Litzmannstadt in der polnischen Stadt Lodz deportiert und kurz darauf im Vernichtungslager Kulmhof ermordet.

Nur 28 kamen zurück
Im April 1943 wurden die letzten verbliebenen Roma nach Auschwitz deportiert. 1937 lebten 318 Angehörige der Roma-Volksgruppe in Holzschlag, nur 28 kehrten nach 1945 in den Ort zurück.

Roma Volkshochschule Burgenland
Martin Horvath (Hango Roma), Emmerich Gärtner-Horvath (Roma Service), Horst Horvath und Andreas Lehner (Roma Volkshochschule Burgenland), Historiker Gerhard Baumgartner, Manuela Horvath (Romapastoral), Pfarrer Gerhard Harkam, Matthias Platzer, Bürgermeister Christian Pinzker vor dem neue eingeweihten Gedenkstein

„Das Denkmal ermahnt uns, Minderheiten zu schützen, uns für ihre gesellschaftliche Integration einzusetzen und aus der Geschichte zu lernen. Wenn uns das gelingt, haben wir unser Ziel erreicht“, sagte Bürgermeister Christian Pinzker bei der Enthüllung des Gedenksteins auf dem Friedhof von Holzschlag.
30.05.2023, red, burgenland.ORF.at

Holzschlag: Gedenkstein für ermordete Roma
 

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#26
Roma-Holocaust-Gedenken in Oberwart
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Am 2. August ist Internationaler Roma-Holocaust-Gedenktag. 2015 wurde dieser Tag auf EU-Ebene anerkannt, in Österreich hat sich der Verfassungsausschuss des Nationalrats erst heuer für einen nationalen Gedenktag ausgesprochen. Aus diesem Anlass findet Mittwochabend in Oberwart eine Gedenkfeier für die ermordeten Roma und Romnja statt.
Online seit heute, 8.25 Uhr
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In der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 wurden mehr als 4.000 Roma und Romnja, Sinti und Sintizze in den Gaskammern des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau ermordet. An dieses schreckliche Verbrechen erinnert der Roma-Holocaust-Gedenktag am 2. August. In Österreich lebten vor dem Zweiten Weltkrieg rund 10.000 Roma, der Großteil – etwa 8.000 – im Burgenland. Nut wenige überlebten die Naziherrschaft zwischen 1938 und 1945.
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Tausende Roma und Romnja wurden von den Nazis deportiert und ermordert

Gedenkfeier im Stadtgarten
Aus diesem Anlass findet heuer, neben der alljährlichen Veranstaltung in Wien, auch am 2. August eine Gedenkfeier in Oberwart für die ermordeten Roma und Romnja statt. Das Gedenken im Stadtgarten Oberwart wurde von der Roma-Pastoral in Kooperation mit den Vereinen Roma-Service, Hango Roma und der Roma Volkshochschule Burgenland organisiert. Beginn ist um 18.00 Uhr.
02.08.2023, red, burgenland.ORF.at

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Roma-Holocaust-Gedenken in Oberwart
 

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#27
Zeitzeugin Schneeberger bricht ihr Schweigen
Rosa Schneeberger bricht nach vielen Jahrzehnten ihr Schweigen: Die heute 87-Jährige wurde von den Nazis als kleines Kind ins Lager Lackenbach deportiert. Dort verbrachte sie vier Jahre und entging nur knapp dem Tod. Bis heute kann die Sintizza diese grauenvolle Zeit nicht vergessen.

Online seit heute, 6.15 Uhr
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ORF-Burgenland-Reporter Adi Gussak traf die Zeitzeugin in ihrer Wohnung in Villach. Die gebürtige Wienerin wurde 1941 als Fünfjährige gemeinsam mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern von den Nazis ins Lager Lackenbach deportiert. Die Kinder hätten arbeiten müssen, egal ob Sommer oder Winter, ohne Kopfbedeckung, nur mit „unseren kleinen Kleidern“ – erzählte Schneeberger. Sie hätten die großen Steine von den Feldern tragen müssen, damit die Ernte besser wachse und seien dabei von einer Aufseherin überwacht worden.

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Rosa Schneeberger im Gespräch mit ORF-Burgenland-Redakteur Adi Gussak

Bauchtyphus wütete im Lager
Die Zustände im Lager waren grauenvoll. Es sei eine schwere Krankheit gekommen, erinnerte sich Schneeberger. Denn das Klo sei vielleicht 30 Schritte von dem Brunnen entfernt und alles sei in das Wasser gesickert und alle hätten Bauchtyphus bekommen. Das Lager Lackenbach wurde 1945 von sowjetischen Truppen befreit.

Viele Verwandte wurden ermordet
Die neunjährige Rosa kehrte mit ihrer Familie nach Wien zurück. Die Erlebnisse von damals und die Trauer über die vielen ermordeten Verwandten belastet sie bis heute: „Ich hab’ dann schwere Depressionen bekommen und die habe ich noch heute.“ Sie nehme Nerventabletten. „Und denke ich immer an unsere kleinen Kinder, unsere Cousinen, Cousins, was mussten gehen – die letzte Minute, was wir sie gesehen haben – ich kann das nicht vergessen“, sagte Schneeberger.

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Rosa Schneeberger kann die grauenvolle Zeit nicht vergessen

Nach dem Krieg lernte Rosa Schneeberger ihren Mann kennen und gründete in Kärnten eine Familie. Sie zog vier Kinder groß und ist heute stolze Großmutter von sieben Enkeln.
08.10.2023, Adi Gussak/red, burgenland.ORF.at

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Zeitzeugin Schneeberger bricht ihr Schweigen
 

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#28
Neue Roma-Gedenkstätten im Südburgenland
Im Südburgenland sind am Wochenende im Vorfeld des heutigen Internationalen Tages der Roma zwei neue Gedenkstätten für die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordeten Roma errichtet worden. Die Gedenkstätten auf den Friedhöfen in Kitzladen und Loipersdorf (Bezirk Oberwart) sollen an das Schicksal der Roma erinnern.
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Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten in der Gemeinde Loipersdorf-Kitzladen rund 160 Romnja und Roma. Ein Großteil von ihnen wurde von den Nazis deportiert und ermordet. Die Gedenkstätten auf den Friedhöfen in den beiden Orte sollen an die dunkelsten Zeiten in der Geschichte erinnern.

„Ich finde es für die Aufarbeitung ganz wichtig, diese beiden Gedenkstätten – vor allem für unsere Nachkommen, für unsere Nachfahren, für unsere Kinder, die ja sehr wenig von dieser Zeit wissen. Es sollte auch in anderen Gemeinden, wo es vertriebene Roma gegeben hat, passieren, damit wir ja nicht vergessen“, sagte Bürgermeister Jürgen Zimara bei der Enthüllung der Gedenktafeln.

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Mahnmal in Kitzladen

26 Gedenkzeichen bis jetzt
In mehr als 120 Gemeinden des Burgenlandes lebten einst Roma. Mit der Enthüllung der Gedenkstätten in Loipersdorf und Kitzladen gibt es nun in 26 Gemeinden Roma-Gedenkzeichen. Es sei wichtig, dass es auch hier einen Ort gibt, der an das Leid der Roma in der NS-Zeit erinnert, sagte Manuela Horvath von der Romapastoral. „Jede einzelne Ortschaft, ist noch so klein, kann jetzt dazu beitragen, durch diese Gedenk- und Erinnerungszeichen ein würdevolles Gedenken für die Opfer und für die Nachkommen der Opfer zu ermöglichen“, so Horvath.

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Das Mahnmal in Loipersdorf ist identisch mit jenem in Kitzladen

Die Mahnmale in Loipersdorf und Kitzladen wurden von der Volkshochschule der burgenländischen Roma in Kooperation mit den Roma-Vereinen des Burgenlandes errichtet und vom Land Burgenland gefördert.

Doskozil: „Diskriminierung entgegentreten“
„Es bleibt unsere Aufgabe, jeglicher Form der Diskriminierung und der Gewalt gegen Minderheiten entschlossen entgegenzutreten“, sagte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. „Daher stärken wir auch gelebte Erinnerungskultur, indem wir unter anderem Gedenkstätten gegen das Vergessen und als Symbol für ein friedliches Miteinander fördern“, so Doskozil.

„Es ist unsere Pflicht, dass wir uns mit diesem Teil unserer Geschichte auseinandersetzen. Wir müssen das Schicksal der unter dem Nationalsozialismus ermordeten Menschen in Erinnerung halten und dürfen es nicht vergessen“, sagte Landesrat Leonhard Schneemann.
„Wir müssen auch heute wachsam sein, wenn Hass geschürt und gegen Minderheiten gehetzt wird. Rassismus und Ausgrenzung dürfen keinen Platz in unserer Gesellschaft haben“, sagte Landtagspräsident Robert Hergovich.
08.04.2024, red, burgenland.ORF.at

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Neue Roma-Gedenkstätten im Südburgenland
 
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