Elektrisch betriebene "Autonomous Aerial Vehicle"

josef

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#22
Bundesforste testen Schwerlastdrohne
Die Bundesforste testen derzeit in Zell am See (Pinzgau) Schwerlastdrohnen für die Waldarbeit. 200 Baumsetzlinge hat das Fluggerät problemlos in 1.700 Meter Seehöhe transportiert und kann so helfen, Aufforstungen einfacher und effizienter durchzuführen.
Die Drohnen seien eine große Chance für die Forstwirtschaft, die Arbeiten schneller aber auch sicherer zu erledigen, betont Bundesforste-Vorstand Rudolf Freidhager. Die zwei Mal zwei Meter große Lastendrohne hat bei ihrem Jungfernflug 15 Kilogramm Lärchen- und Fichtensetzlinge über 300 Höhenmeter in ein steiles, entlegenes Schutzwaldgebiet transportiert. Die Drohne hat den Test problemlos gemeistert und könnte sogar bis zu 80 Kilogramm oder 1.000 Setzlinge bewegen. Allein im Jahr 2018 haben die Bundesforste rund zwei Millionen junge Lärchen, Weißtannen, Fichten und Bergahorne in ihren Wäldern gepflanzt.

Bundesforste / IONICA / Studio Kopfsache
Zwei mal zwei Meter große Schwerlastdrohne

Bundesforste / IONICA / Studio Kopfsache
Schwerlastdrohne im Testeinsatz in Zell am See


Bundesforste / IONICA / Studio Kopfsache
Bis zu 80 Kilogramm Last kann diese Drohne transportieren


Bundesforste / IONICA / Studio Kopfsache
Schwerlastdrohne über dem Wald hoch über Zell am See


Bundesforste / IONICA / Studio Kopfsache
Drohne setzt Lastennetz mit Fichtensetzlingen ab

Forstarbeiter von Transporthilfe begeistert
Bisher müssen meist Forstfacharbeiter die Jungpflanzen auf dem Rücken durch das unwegsame und gefährliche Gelände tragen oder es müssen teure Transporthubschrauber angefordert werden. Ferngesteuerte Drohnen gelten daher als zukunftsweisende Alternative. Die elektrisch betriebenen Lastendrohnen seien vergleichsweise leise und abgasfrei unterwegs und haben Potenzial, zu einem umweltschonenden und klimafreundlichen Transportmittel im Steilgelände zu werden. Weil sich die Mitarbeiter durch ihren Einsatz gefährliche Wege ersparen würden, könnte auch das Unfallrisiko bei Forstarbeiten sinken, betont Freidhager. Der Testeinsatz der Schwerlastdrohne fand in Kooperation mit der Zeller Fachmesse IONICA und den Naturfreunden statt.

Links:
Landwirtschaft: Bundesforste testen Schwerlastdrohne
 

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#23
Kärntnern Flugtaxis droht das Scheitern

In Pörtschach hätte Mitte September eine Passagierdrohne abheben sollen. Der Termin wurde abgesagt. Genehmigungen fehlten.
Mitte September hätte in Pörtschach eine Passagierdrohne abheben sollen, der groß angekündigte Termin wurde kurzfristig abgesagt - angeblich aus Termingründen. Nun droht der vom Land Kärnten im Juni präsentierten Kooperation für autonome Flugtaxis das Scheitern. Wie sich herausstellte, waren weder für das Fluggerät noch für den Flug selbst Genehmigungen vorhanden, schreibt die Kleine Zeitung.
"Es wurden vom Betreiber keine Bescheide beantragt", sagte der zuständige Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) am Dienstag zur APA. Deshalb habe er den Termin abgesagt, verwaltungsrechtliche, allenfalls auch strafrechtliche Konsequenzen seien nicht abschätzbar gewesen. Das Projekt "Suraaa" lässt in Pörtschach während der Sommermonate auch einen autonom fahrenden Bus verkehren - allerdings aus rechtlichen Gründen mit einem menschlichen "Operator" an Bord.



Der Fördervertrag des Landes Kärnten zu "Suraaa" läuft bis Ende des Jahres. Sollte der Endbericht keine hoffnungsvolle Perspektive enthalten, wird er wohl nicht verlängert werden, sagte Schuschnig. Er sieht zwar noch Möglichkeiten, wie die Drohne der chinesischen Firma eHang - ohne Passagiere zu einem "Erprobungsflug" - doch noch abheben könnte. Bis die Behördenverfahren dazu abgeschlossen sind, wird es aber wohl noch dauern.

Das Projekt bekam vom Land Kärnten rund 800.000 Euro an Förderung für 22 Monate Laufzeit. Neben dem Bus und der Drohne wurden daraus auch noch ein Büro in Pörtschach angemietet, in dem Vernetzungstreffen für Start-ups stattfanden.
Quelle: Kärntnern Flugtaxis droht das Scheitern
 

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#24
Autonome Drohne hob erstmals mit Passagieren ab
Ein selbstfliegender Hubschrauber hat die weltweit erste kommerzielle Reise mit Passagieren in China unternommen – mit Video

Dass die Passagierdrohne ohne Piloten fliegen kann, wurde bereits bewiesen. Bei einem zehnminütigen Flug in China waren nun das erste Mal auch Menschen an Bord.
Foto: APA/AFP/JOE KLAMAR

Der chinesische Technologiekonzern Ehang hat Anfang vergangener Woche ein neues Kapitel im autonomen Flug geschrieben. Das erste Mal hob das Fluggerät 216 eVTOL mit Passagieren zu einer Tour über den Fischerkai in Yantal, China, ab. Der Flugzeughersteller hat in den letzten Jahren schon öfter bewiesen, dass die 216 ohne Piloten fliegen kann. Dies ist jedoch das erste Mal, dass ein Hersteller vom Prototyp zum kommerziellen Lufttourismus übergeht und das Potenzial des Fahrzeugs als Lufttaxi mit Passagieren an Bord zeigt.

"Die positive Unterstützung und das positive Feedback haben unsere Entschlossenheit gestärkt, den Menschen diesen neuen Mobilitätsstil näherzubringen", sagte CEO Hu Huazhi nach den Flügen.

EHang

Die Yantal-Besichtigungstour war der Höhepunkt einer zweijährigen Welttournee, bei der die 216 mehr als 2.000 Flüge in 21 Städten und sechs Ländern durchgeführt hat.

Flugtaxidienst
Die 216 ist ein zweisitziges Flugzeug mit 16 Propellern, die von 16 Elektromotoren angetrieben und von einer 17-Kilowatt-Batterie angetrieben werden. Laut veröffentlichten Berichten fliegt das Flugzeug mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 95 Kilometer pro Stunde und einer Reichweite von ungefähr 32 Kilometer, abhängig von der Nutzlast. Während es sich selbstständig fliegt, kann sein Betrieb entweder von den Passagieren an Bord oder von einer zentralen Kontrollstation überwacht werden. Das Flugzeug verfügt außerdem über Back-up-Systeme, um die Flugsicherheit zu gewährleisten.

Das in China ansässige Unternehmen Ehang, das an der Nasdaq notiert ist, war schneller auf dem Markt als andere Wettbewerber in diesem Sektor. Es gab kürzlich bekannt, dass es eine Partnerschaft mit der LN Holdings in Shenzen, China, eingehen wird, um einen Lufttaxi-Service zum und vom LN Garden Hotel anzubieten.

Das Unternehmen hat den Flugtaxidienst als einen potenziellen Markt ins Visier genommen, geht aber auch davon aus, dass der 216 eine Rolle bei der Zustellung auf kurze Distanz, bei der Reaktion auf Notfälle und in der Logistik spielen wird. Das Unternehmen plant, die Produktion des 216 noch in diesem Jahr in Österreich aufzunehmen. Ehang sagte nicht, ob man plant, mehr Flüge über die Yantal Waterfront anzubieten. "Ich habe zum ersten Mal eine solche Vogelperspektive erlebt", sagte einer der Teilnehmer nach dem zehnminütigen Flug. "Ich kann es kaum erwarten, eine weitere Reise zu unternehmen."
(red, 26.7.2020)
Autonome Drohne hob erstmals mit Passagieren ab - derStandard.at
 

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#25
Flugtaxis in Nordrhein-Westfalen geplant

lughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf kooperieren mit Start-up Lilium

8. September 2020, 13:37


Der Lilium-Gleiter bei einem Testflug.
Foto: Lillium

In Nordrhein-Westfalen könnten die Städte künftig per Flugtaxi miteinander verbunden werden. Die Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf sowie das Luftfahrt-Start-up Lilium prüfen das Vorhaben auf Basis von Absichtserklärungen, wie das Verkehrsministerium in Düsseldorf am Dienstag mitteilte.

Flüge in vier Städte geplant
Demnach sollen beispielsweise Aachen, Bielefeld, Münster und Siegen im Elektrojet mit einem Piloten und vier Passagieren elektrisch und emissionsfrei erreichbar sein.


Nach Angaben von Lilium läuft aktuell ein Genehmigungsverfahren bei der Europäischen Agentur für Flugsicherheit. "Wir sind zuversichtlich, dass wir in mehreren Regionen bis 2025 als neuer Verkehrsträger etabliert sein werden", erklärte Lilium-Mitgründer Daniel Wiegand. (APA, 08.09.2020)

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Lilium
Quelle: Flugtaxis in Nordrhein-Westfalen geplant - derStandard.at
 

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#26
Flugtaxi-Entwickler Lilium plant mit Flughafen München Bayern-Netzwerk

Das Flugtaxi soll zukünftig Nürnberg mit München verbinden aber auch in den USA sind Verbindungen geplant


Die Flugtaxi-Firma Lillium will ab 2025 Flughäfen verbinden.
Foto: Lillium

Der bayerische Flugtaxi-Entwickler Lilium setzt auf Süddeutschland. Die Flughäfen München wie auch Nürnberg würden zu Knotenpunkten für den Betrieb, kündigte das an der Verschmelzung mit dem US-Börsenmantel (Spac) Qell Acquisition arbeitende Unternehmen am Montag an. Dabei handelt es sich allerdings noch um Zukunftsmusik: Der elektrische Senkrechtstarter von Lilium durchläuft derzeit den Zertifizierungsprozess.

Betrieb

Bis 2025 will die Firma in einigen Städten und Regionen einen Airline-Service in Betrieb genommen haben. Dazu gehören neben Süddeutschland auch Nordrhein-Westfalen und Florida. Ziel ist es, in wenigen Jahren vollelektrische Verbindungen anzubieten, mit denen mehrere Passagiere gebündelt zwischen den verschiedenen Standorten transportiert werden können – laut Lilium auf einem Preisniveau vergleichbar mit herkömmlichen Verkehrsmitteln. Der Vorsitzende der Geschäftsführung des Flughafen Münchens, Jost Lammert, sagte, die Verbesserung der Anbindungsqualität des Flughafens gehöre nach der Corona-Krise zu den "wichtigsten Zukunftsaufgaben".

Bei dem Ende März angekündigten Spac-Deal wird die mit Volocopter aus Deutschland und Joby aus den USA konkurrierende Firma mit rund 3,3 Milliarden Dollar bewertet. Lilium entwickelt seit fünf Jahren mit inzwischen rund 400 Ingenieuren einen hubschrauberähnlichen Senkrechtstarter, der über einen Elektroantrieb verfügt. Neu ist, dass die Münchner neben ihrem Fünf-Sitzer auch an einer Maschine mit sieben Sitzen arbeiten, die laut Lilium mit einer Reichweite von mehr als 250 Kilometern wirtschaftlich am rentabelsten ist und als erstes Modell in die Serienfertigung gehen soll. (Reuters, 19.04.2021)
Quelle: Flugtaxi-Entwickler Lilium plant mit Flughafen München Bayern-Netzwerk
 

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#27
Start des Münchner Flugtaxis verzögert sich
Hersteller Lilium verspricht erste Kleinserie der siebensitzigen Fluggeräte für 2023

Das Flugtaxi des Münchner Herstellers Lilium startet senkrecht, fliegt dann aber wie ein Flugzeug.
Foto: Reuters/Handout

Der Münchner Flugtaxi-Hersteller Lilium will seine Elektro-Jets ein Jahr später als angekündigt auf den Markt bringen. Statt bisher für das Jahr 2024 wird nunmehr im Jahr 2025 die Zulassung des Elektro-Senkrechtstarters und damit der Beginn des kommerziellen Betriebs erwartet, wie aus einem Blog-Eintrag von Lilium-Chef Daniel Wiegand von Ende März auf der Firmen-Internetseite hervorgeht.

Zulassungsbehörden und Pandemie
Der "Welt am Sonntag" sagte Wiegand, es gebe mehrere Gründe für die Verschiebung. Hierzu zählten leichte Verzögerungen bei der Auslegung des Modells, die Covid-Pandemie und Detailgespräche mit den Zulassungsbehörden. "Es ist ein hochkomplexes Programm, und wir können und wollen keine Abstriche bei der Sicherheit machen", zitierte das Blatt den Unternehmenschef. Mit den Verzögerungen kommt auch später Geld in die Kasse. "Wenn sich die Zulassung verschiebt, verschiebt sich auch der Umsatz", sagte der Firmenchef.

Das Unternehmen ist seit September an der US-Technologiebörse Nasdaq notiert. Die siebensitzigen Elektrojets sollen nach bisherigen Plänen in Deutschland in Serie gebaut werden. Sie sollen senkrecht starten und landen, aber die Strecke mithilfe von Tragflächen wie konventionelle Flugzeuge zurücklegen. Damit sollen sie schneller und wirtschaftlicher sein als Modelle von Wettbewerbern. Seit dem Börsengang im September 2021 ist die Lilium-Aktie deutlich gefallen – von anfangs teils mehr als zehn Dollar je Anteil auf zuletzt rund 3,90 Dollar.
(dpa, 3.4.2022)

Link
Lilium
Start des Münchner Flugtaxis verzögert sich
 

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#28
START-UPS
192 Millionen Euro Investment für bayerischen Flugtaxi-Entwickler Lilium
Lilium wird demnach 386 Millionen Dollar Kapital haben, damit sollte das Unternehmen bis zum Erstflug des "Lilium Jet" ausfinanziert sein


Der Lilium Jet soll ab dem zweiten Halbjahr 2024 abheben.
REUTERS

Mit einer Kapitalspritze über 192 Millionen Dollar ist der bayerische Flugtaxi-Entwickler Lilium die größten Finanzsorgen auf dem Weg zu seinem ersten bemannten Flug los. Zu den neuen Aktionären zählt der Start-up-Investor Earlybird Ventures, der eine außerbörsliche Platzierung über 42 Millionen Dollar anführte, an der auch sich der deutsche Tech-Investor Frank Thelen und mehrere Lilium-Manager beteiligten, wie das Unternehmen am Freitag in Weßling bei München mitteilte. 75 Millionen Dollar kamen durch eine Kapitalerhöhung herein. Für diesen Fall hatte der chinesische Großaktionär Tencent zugesagt, seine Kapitalspritze von 100 Millionen um 75 Millionen Dollar aufzustocken.

Nach Abschluss der Kapitalerhöhung wird Lilium nach eigenen Angaben 386 Millionen Dollar auf der hohen Kante haben. Damit dürfte die Finanzierung bis zu dem für das zweite Halbjahr 2024 geplanten Erstflug des "Lilium Jet" gesichert sein. Danach will sich das Unternehmen mit Anzahlungen potenzieller Käufer weiterfinanzieren. Earlybird-Migründer Hendrik Brandis sagte dem "Handelsblatt", er sei bei Lilium lange skeptisch gewesen: "Wir gehörten nicht zu den frühen Investoren, weil wir zu großen Respekt vor den technischen und finanziellen Herausforderungen hatten. Aber jetzt sind die wesentlichen Hindernisse überwunden und der Erstflug ist nicht mehr weit entfernt."

Die neuen Aktien wurden zu 1,30 Dollar platziert, das ist ein Abschlag von knapp 24 Prozent zum Schlusskurs an der US-Technologiebörse Nasdaq vom Donnerstag. Am Freitag wurden die Papiere vorbörslich bei 1,41 Dollar gehandelt. Der Aktienkurs hat sich in den vergangenen drei Monaten mehr als verdreifacht, das Unternehmen wird mit gut 600 Millionen Dollar bewertet.
(Reuters, 14.7.2023)
192 Millionen Euro Investment für bayerischen Flugtaxi-Entwickler
 

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#29
Diesmal wirklich: 2024 sollen die ersten Flugtaxis in Europa abheben
Das deutsche Unternehmen Volocopter möchte ab Sommer 2024 Lufttaxiflüge in Paris anbieten. Rom, Osaka und die saudi-arabische Planstadt Neom sollen folgen

In Paris werden noch relativ kurze Strecken geflogen, das könnte sich in Zukunft ändern.
Volocopter

In diesem oder im nächsten Jahr werden in Europa die ersten kommerziellen Flüge mit Lufttaxis durchgeführt: Das ist ein Versprechen, das im Laufe des 21. Jahrhunderts in regelmäßigen Abständen immer wieder ausgesprochen, aber nie gehalten wurde. Diesmal soll es aber wirklich so weit sein, wie Dirk Hoke, CEO des deutschen Unternehmens Volocopter, prognostiziert. Die von seinem Unternehmen entwickelten und produzierten Luftfahrtgeräte sollen im Sommer 2024 in Paris fliegen.

Im vergangenen Jahr waren in der französischen Hauptstadt bereits Testflüge durchgeführt worden. "Voloports", quasi die Taxistopps für die futuristisch wirkenden Fluggeräte, wurden eingerichtet. Und es wurde regelmäßig getestet, wie die Bevölkerung auf derartige Pläne reagiert. Auch in anderen Städten und Regionen hat das deutsche Unternehmen seit 2016 regelmäßig Testflüge durchgeführt.

Warum dauert das so lange?
Dass sich der Siegeszug der Lufttaxis immer wieder verzögert hat, hat mehrere Gründe. Einer davon ist, dass vergangene Prognosen unter der Annahme getätigt wurden, die Batterieentwicklung würde schneller voranschreiten. Diese verzögerte sich aber, und die Anforderungen sind bei Fluggeräten deutlich strenger als bei Elektroautos: Aus Sicherheitsgründen wird die Batterie der rein elektrisch betriebenen Volocopter nur genutzt, bis ihre Kapazität bei 80 Prozent liegt, danach wird sie ausgetauscht. Denn während ein E-Auto bei einer leeren Batterie einfach stehenbleibt, wäre ein Ausfall bei einem fliegenden Gerät deutlich dramatischer.


Neben Personen- könnten die Fluggeräte auch für Gütertransporte genutzt werden.
Volocopter

Aus ähnlichen Gründen ist die Flugstrecke der Volocopter in Paris auf vorerst 21 Kilometer begrenzt: Schließlich muss das Gerät auch mit plötzlich aufkommendem Gegenwind und anderen Überraschungen klarkommen können.

Ein anderes Thema sind behördliche Genehmigungen, denn freilich sind diverse Zertifizierungen nötig, unter anderem für das Fluggerät per se, für den Betreiber und für diverse Dienstleister im Bereich Service und Wartung. Auch hier ist Sicherheit die oberste Priorität, die Behörden stützen sich oft auf bestehendes Luftfahrtrecht und fordern entsprechende bauliche Änderungen ein.

Zum Beispiel müssen alle Komponenten, deren Ausfall Schaden verursachen würde, "redundant" sein, bei einem Ausfall muss also ein Ersatzgerät einspringen können. Im Fall von Volocopter gilt das zum Beispiel für jene 18 Rotoren, die das Gerät fliegen lassen.

Leise, aber noch nicht autonom
Und ist die Genehmigung einmal da, so wird nicht wild in der Gegend herumgeflogen, sondern in fix definierten Luftkorridoren. Das hängt auch mit der Akzeptanz in der Bevölkerung zusammen. Für diese dürfte etwaige Lärmbelästigung übrigens weniger ein Thema sein, wie Hoke ausführt: Die Frequenz der elektrisch betriebenen Volocopter soll deutlich niedriger und somit auch weniger störend sein als das oft als lästig empfundene hochfrequente Surren kleiner Hobbydrohnen. Die Lautstärke soll bei rund 65 Dezibel liegen, das entspricht in etwa einer normalen Gesprächslautstärke.

Akzeptanzprobleme gibt es hingegen in einem anderen Bereich: dem autonomen Fliegen, also nur mit Passagieren, ohne Pilot. Dies wäre laut Hoke technisch bereits möglich, der Gedanke daran sorgt jedoch für Unwohlsein. Daher werden Volocopter und die meisten anderen Anbieter noch mindestens bis Ende des Jahrzehnts auf Piloten setzen, erst dann wird schrittweise auf autonome Flüge umgesattelt.

Schrittweise soll es leistbar werden
Während der ebenfalls aus Deutschland stammende Konkurrent Lilium an der Börse notiert ist, ist Volocopter rein durch private Geldgeber finanziert, doch auch hier haben die Investoren viel Geld in die Wette auf die Luftfahrt der Zukunft gesteckt: 600 Millionen Euro an Kapital sind bisher in das Unternehmen geflossen, durch eine aktuelle Finanzierungsrunde sollen weitere 300 bis 500 Millionen Euro hinzukommen.

Eine konkrete Bewertung des Unternehmens nennt der CEO zwar nicht, als "Unicorn" – also ein nicht an der Börse notiertes Unternehmen mit mehr als einer Milliarde Euro Bewertung – gilt Volocopter aber schon lange. Und das, obwohl noch kein nennenswerter Umsatz gemacht wird.


Die "Voloports" sollen in bestehende Verkehrskonzepte integriert werden.
Volocopter

Dies soll sich nach Hokes Vorstellung nun ändern. In diesem Jahr sollen bis zu 18 Fluggeräte produziert werden, außerdem wird in den nächsten Jahren die Infrastruktur ausgebaut. So sollen die Volocopter von den Voloports abheben, die wiederum in bestehende Verkehrskonzepte integriert werden: Denkbar wäre etwa, dass Personen am Flughafen aus ihrem Langstreckenflug aussteigen, mit einem Volocopter in die Innenstadt fliegen und schließlich per Auto an ihre finale Destination gebracht werden.

Lilium rechnet auf der eigenen Website vor, wie sich Kosten und Reisezeit unter solchen Bedingungen auf einer Reise von New York nach Philadelphia unterscheiden. So soll der Lilium Jet nicht nur das schnellste von drei Verkehrsmitteln sein, sondern mit 200 Dollar Kosten auch billiger als ein Taxi und nur geringfügig teurer als ein Zug.



Laut Hoke werden die Flüge schrittweise günstiger werden. So werden in den Zweisitzern in Paris zunächst nur ein Pilot und ein Passagier Platz haben, die Kosten sind mit zehn bis 15 Euro pro Kilometer noch relativ hoch. Bei späteren fünfsitzigen Fluggeräten sollen die Preise auf drei Euro pro Kilometer sinken. Noch mehr Kostenvorteile sollen sich schließlich ergeben, wenn die Batterietechnologie Fortschritte macht und in den 2030er-Jahren das autonome Fliegen zur gelebten Praxis wird.

Rom, Neom – und Österreich?
Bei Paris soll es außerdem nicht bleiben. Auf der Agenda für die kommenden Jahre stehen unter anderem die italienische Hauptstadt Rom und das japanische Osaka – sowie die futuristische Planstadt Neom, die in der saudi-arabischen Wüste entstehen soll. Und Österreich?

Auch hierzulande gäbe es im Grunde einen Bedarf. Denn Fluggeräte wie jene von Volocopter sollen sich vor allem in abgelegenen Regionen bezahlt machen, wo keine U-Bahn fährt und ein regelmäßiger Bus- oder Bahnbetrieb nicht kostendeckend bewerkstelligt werden kann. Solche Gegenden gibt es in Österreich mehr als genug.

Und für die Pläne nach der Premiere in Paris ist Hoke überzeugt: "Wer heute noch skeptisch ist, der wird in zehn Jahren gar nicht mehr darüber nachdenken, sondern es einfach in seinen Tagesablauf integriert haben."
(Stefan Mey, 20.1.2024)
Diesmal wirklich: 2024 sollen die ersten Flugtaxis in Europa abheben
 

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#30
Flugtaxi-Start-up Volocopter darf in die Serienherstellung gehen
Außerdem darf das deutsche Unternehmen Piloten ausbilden. Fraglich ist noch der Start bei den Olympischen Spielen in Paris, hier gibt es Verzögerungen bei der Zulassung

Laut Plan soll der Volocity bei den Olympischen Spielen in Paris im Sommer 2024 abheben.
Volocopter

Das deutsche Flugtaxi-Start-up Volocopter darf seine Flugtaxis vom Typ Volocity in Serie herstellen und Piloten an den senkrecht abhebenden und landenden Fluggeräten ausbilden. Für beides habe das Luftfahrtbundesamt die Zulassungen erteilt, erklärte das Unternehmen aus der Stadt Bruchsal im Bundesland Baden-Württemberg.

"Dies ist ein weiterer bedeutender Meilenstein auf dem Weg zur Einführung von elektrischen Flugtaxis in Städten auf der ganzen Welt", erklärte der für die Zertifizierung zuständige Volocopter-Manager Oliver Reinhardt laut Mitteilung vom Freitag. "Damit haben wir erneut unter Beweis gestellt, dass wir ein ernst zu nehmendes Luftfahrtunternehmen sind." Die Musterzulassung für den angestrebten kommerziellen Passagierbetrieb bei den Olympischen Spielen in Paris steht allerdings weiter aus.

Verzögerung bei Zulassung
Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums teilte die Einschätzung des Unternehmens, dass das Vorhaben sehr ambitioniert sei. Eine Volocopter-Sprecherin hatte Anfang der Woche erklärt, der Flugtaxi-Hersteller halte an den Plänen generell fest, es gebe aber Verzögerungen im Zulassungsverfahren. Das liege unter anderem daran, dass zum ersten Mal derartige Fluggeräte zugelassen würden. Man sei mit der Agentur der Europäischen Union für Flugsicherheit Easa aber in einem konstruktiven Prozess.

Der Ministeriumssprecher erklärte: "Da die Volocopter GmbH bereits viele Test- und Demonstrationsflüge durchgeführt hat, spricht aus technischer Sicht nichts gegen einen Flugbetrieb bei den Olympischen Spielen." Dreh- und Angelpunkt für den regulären Betrieb neuer Luftfahrzeuge sei aber die Musterzulassung, die die Easa erteilen müsse. Darauf aufbauend könne ein Luftverkehrsbetreiberzeugnis beantragt werden, das bei Vorliegen aller Voraussetzungen für in Deutschland ansässige Unternehmen vom Luftfahrtbundesamt oder in Ausnahmefällen von der jeweiligen Landesluftfahrtbehörde erteilt werde.

"In greifbarer Nähe"
"Um die Musterzulassung zu erhalten, sind in der Regel jahrelange Prüfprozesse zu durchlaufen, insbesondere geht es dabei um die Sicherstellung der Einhaltung der hohen Sicherheitsstandards in der Luftfahrt", erklärte der Sprecher. Abweichend davon könne eine vorläufige Verkehrszulassung mit Auflagen erteilt werden. Das Verfahren gehe schneller.

Mit Blick auf die genehmigte Serienproduktion erklärte der Parlamentarische Staatssekretär im Verkehrsministerium, Oliver Luksic (FDP): "Das Fliegen mit Flugtaxis rückt in greifbare Nähe." Die Zulassung zeige, dass Deutschland bei der Herstellung von Flugtaxis Weltspitze sei. Mit der Industrie arbeite die Politik an einer Strategie für den Betrieb von Flugtaxis in Deutschland, in der alle technischen und rechtlichen Fragen unbürokratisch geklärt würden.
(APA/dpa, 3.3.2024)

Flugtaxi-Start-up Volocopter darf in die Serienherstellung gehen
 

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#31
INNOVATIONEN
Saudia bestellt bei Lilium bis zu 100 elektrische Flugtaxis
Pilger sollen mit den Flugtaxis aus Bayern zwischen Mekka und Dschidda herumgeflogen werden

Der deutsche Flugtaxi-Entwickler Lilium Air Mobility hat seinen bisher größten Auftrag bekommen. Die staatliche saudi-arabische Fluggesellschaft Saudia will bis zu 100 der elektrischen Lilium-Jets kaufen, teilte die Firma mit Sitz in Oberpfaffenhofen bei München am Donnerstag mit. Bei einem Besuch dort wurden die Verträge über 50 fixe Bestellungen und eine Option auf weitere 50 Maschinen unterzeichnet.

Die Saudia Group will die Flugtaxis nach eigenen Angaben unter anderem für die Beförderung von Pilgern zwischen Mekka und Dschidda, aber auch für den Transport von Gästen zu sportlichen Großereignissen in der Hauptstadt Riad sowie zu touristischen Zielen einsetzen. Die erste Maschine solle 2026 ausgeliefert werden.

Test Flight September 28: Lilium Jet Demonstrates Maneuverability

Erstflug für Anfang 2025 geplant
Damit würde Saudia zu den ersten Abnehmern der Fluggeräte gehören. Lilium hatte am Mittwoch den bemannten Erstflug seines Senkrechtstarters von Ende dieses Jahres auf Anfang 2025 verschoben, hält aber daran fest, die ersten Maschinen 2026 an Kunden zu übergeben. Saudia hatte bereits vor eineinhalb Jahren eine Absichtserklärung zum Kauf von 100 Lilium-Jets unterzeichnet.

Lilium hat nach eigenen Angaben bisher 780 feste Bestellungen und Absichtserklärungen für die elektrisch betriebenen Flugtaxis vorliegen. Das junge Unternehmen braucht Anzahlungen von Kunden, um sein Flugtaxi fertig zu entwickeln.
(APA, 18.7.2024)
Saudia bestellt bei Lilium bis zu 100 elektrische Flugtaxis
 

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#32
Flugtaxis warten weiter auf den großen Durchbruch
Nachdem Deutschland das bayerische Flug-Start-up Lilium vorerst nicht finanziell unterstützen will, droht dem Unternehmen die Insolvenz. Viele fragen sich aber ohnehin: Wofür brauchen wir das?

Bis zu sechs Passagiere sollen in einem Lilium-Jet Platz haben. Als Massentransportmittel dürfte es sich daher vorerst nicht eignen.
IMAGO/Cover-Images

Lilium hatte große Pläne. 2024 wollte das Unternehmen bereits 90 Jets in der Luft haben: Futuristisch aussehende, elektrisch betriebene Kleinflugzeuge, die vertikal starten und landen. Diese sollten kleinere Städte oder Zentren mit Flughäfen besser verbinden und die Reisezeit im Vergleich zum Zug oder Auto deutlich verkürzen. 240 Millionen Euro Umsatz wollte man ab 2024 pro Jahr damit machen.

Das waren die Pläne im Jahr 2021. Drei Jahre später hat das Unternehmen knapp 1,5 Milliarden Euro ausgegeben, kaum Umsätze generiert, noch keinen einzigen Menschen mit einem Flugtaxi transportiert und steht nun kurz vor der Insolvenz, nachdem vor wenigen Tagen wahrscheinlich eine 100 Millionen Euro schwere Finanzierungshilfe vom deutschen Staat und dem Freistaat Bayern gescheitert ist, die dem Unternehmen aus der Not helfen sollte.

Hohe Verluste
Es ist damit nicht das einzige. Auch das deutsche Flugtaxi-Unternehmen Volocopter warnte vor wenigen Monaten vor einer Insolvenz, sollte Staatshilfe ausbleiben, konnte sich schließlich aber doch noch einmal mit den bestehenden Investoren auf eine neuerliche Finanzierung einigen. Allein im vergangenen Jahr haben Volocopter und Lilium jeweils mehr als 150 Millionen Euro Verlust gemacht.

Dennoch will die EU-Kommission Lufttaxis bereits bis 2030 zu einem Teil des europäischen Lebens machen. Noch hat die Europäische Agentur für Flugsicherheit (Easa) jedoch kein einziges Flugtaxi für Transporte mit Passagieren genehmigt. Warum schaffen die Lufttaxis so schwer den Durchbruch?

Sensibles Thema
"In Europa sind die regulatorischen Anforderungen in der Luftfahrt sehr hoch", sagt Anna Straubinger, Luftfahrtexpertin am Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim. Flugtaxis, die etwa in China bereits genehmigt sind, müssen in Europa weit länger auf eine Zulassung warten. "Es geht vor allem darum sicherzugehen, dass niemand zu Schaden kommt."

Aber auch gesellschaftlich sind Flugtaxis ein sensibles Thema. Das zeigte sich etwa in den aktuellen Diskussionen rund um eine staatliche Hilfe für Lilium in Deutschland. Während die einen den Lufttaxis kaum Chancen auf Erfolg attestieren, weil sie zu teuer, unnötig und kaum nachhaltig seien, sehen die Befürworter darin eine innovative Zukunftstechnologie. Diese soll nicht nur emissionsfreies, leises und schnelles Reisen ermöglichen, sondern auch tausende neue Arbeitsplätze.

Längere Strecken überwinden
Mehrere Modelle habe man bereits fertiggestellt, zuletzt auch einen Großauftrag von der Fluggesellschaft Saudia aus Saudi-Arabien für 100 Lilium-Jets erhalten, heißt es von Lilium. Bei vielen Kritikpunkten fühle man sich missverstanden: etwa schon beim Begriff Flugtaxi. Dieser sei eigentlich irreführend. Denn statt Taxistrecken zu ersetzen, soll der entwickelte Jet regelmäßig auf festgelegten Routen fliegen und damit längere Strecken über mehr als hundert Kilometer etwa zwischen zwei Städten überbrücken, auf denen eine Fahrt mit dem Zug oder dem Auto weit länger dauert.

Auch für Patiententransporte könnten die Jets künftig zum Einsatz kommen. Während zunächst maximal sechs Personen darin Platz haben, könnten im späteren Verlauf auch größere Jets entstehen, die europaweit Flugzeuge ersetzen sollen, so die Vision. Damit könnte die Technologie den Einstieg in die elektrische Luftfahrt ermöglichen, um die gesamte Branche zu dekarbonisieren.

Staatshilfe unerlässlich
Das Problem: Mit Flugtaxis, die von der Aufsichtsbehörde Easa noch nicht einmal für den Personentransport zugelassen sind, lässt sich schwer Geld verdienen. Mehrmals hatte Lilium in der Vergangenheit deshalb bereits mehr Kapital gefordert. Eine Staatshilfe sei nun unerlässlich, um die Lücke bis zum Markteintritt zu überbrücken, heißt es.


Die Flugtaxis von Volocopter erinnern noch eher an Hubschrauber. Einen kleinen Auftritt hatten sie auch bei den Olympischen Spielen in Paris in diesem Jahr.
EPA/ANDRE PAIN

Vergangene Woche wandten sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Lilium gemeinsam mit 650 anderen Unterstützern aus dem Start-up-Umfeld in einem offenen Brief an die deutsche Bundesregierung. Darin warben sie für die insgesamt 100 Millionen Euro schwere Bürgschaft von Bund und Land für das bayerische Start-up. Für 50 Millionen Euro würde das Land Bayern, für weitere 50 Millionen Euro der Bund bürgen. Auch große Unternehmen wie Airbus hätten einst staatliche Unterstützung erhalten, so das Argument – und gehören nun zu den erfolgreichsten Unternehmen Europas. Vorerst fand sich im deutschen Bundestag jedoch keine Mehrheit für die Bürgschaft. Das dürfte eine Staatshilfe für Lilium auch in den kommenden Monaten unwahrscheinlich machen.

Teures Vergnügen
Eines der großen Bedenken: Noch weiß niemand, ob sich Flugtaxis überhaupt durchsetzen werden. "Die Frage ist: Wer kann so etwas brauchen?", sagt Straubinger. Sie rechnet damit, dass sich Flugtaxi-Fahrten anfangs nur reiche Menschen leisten können. Der Grund: Sofern die Flugtaxis nicht autonom unterwegs sind, kommen auf einen Piloten nur eine Handvoll Passagiere. Auch die hohen Herstellungs- und Energiekosten müssen durch die Ticketpreise wieder hereingespielt werden.

"Die negativen Effekte dieser Transportmittel bekommen aber alle zu spüren", sagt Straubinger. Sie meint damit nicht nur den Lärm, der von den Fliegern ausgeht, sondern auch die visuelle Beeinträchtigung. "Sollte sich das wirklich großflächig durchsetzen, ist der Himmel irgendwann so voll wie die Straßen."

Häufig keine Zeitersparnis
Auch dass man mit Flugtaxis häufig schneller unterwegs sei, bezweifelt sie. Das habe auch eine Studie widerlegt, an der sie beteiligt war. "Entscheidend ist, wie groß das Netzwerk an Vertiports ist – also jenen Orten, an denen Flugtaxis vertikal starten und landen können." Diese auf Hochhäusern zu errichten sei aufgrund von statischen und Feuerschutzgründen häufig schwierig. Auf Flughäfen wiederum können Verwirbelungen großer Passagierflugzeuge gefährlich für kleinere Flugtaxis werden. Zudem dürfe auch der reguläre Flugverkehr nicht beeinträchtigt werden, was nicht einfach sei.

Zur Reisezeit hinzurechnen müsse man jedenfalls die Anfahrtszeit zu diesen Vertiports, die Zeit für mögliche Sicherheitskontrollen vor Ort und die Möglichkeiten, am Ausstiegsort weiter zum Zielort zu kommen, sagt Straubinger. "In den meisten Fällen bieten Flugtaxis dadurch keine so große Zeitersparnis."

Energieintensives Transportmittel
Auch der Beitrag zum Klimaschutz sei wahrscheinlich nicht so hoch, wie es von den Herstellern heißt. "Es ist immer wesentlich energieintensiver, zu fliegen als beispielsweise mit dem E-Auto unterwegs zu sein", sagt Straubinger. Solange grüner Strom nicht unbegrenzt zur Verfügung stehe, seien energiesparsamere Transportmittel vorzuziehen.

Und was ist mit der schönen Vorstellung, eines Tages mit Flugtaxis den Autoverkehr auf den Straßen zu entlasten und damit zumindest den Autolärm zu reduzieren? Auch das dürfte laut Straubinger nur bedingt funktionieren. "Die Verlagerungseffekte wären wahrscheinlich nur gering." Je weniger Staus es zunächst gibt, weil Menschen etwa auf Flugtaxis umsteigen, desto mehr Leute kehren schließlich wieder zum Auto zurück. "Das nennt sich induzierter Verkehr."

Gibt es dennoch Hoffnung für die Flugtaxis? Expertinnen wie Straubinger sehen mögliche Einsatzgebiete vor allem in Ländern außerhalb Europas, etwa im asiatischen Raum. In Europa könnten sie hingegen vor allem in abgelegenen Regionen zum Einsatz kommen, etwa auf Inseln oder im Gebirge, wo eine Anbindung mit herkömmlichen Transportmitteln schwierig ist. Auch als Transportmittel für Notärzte in solchen Gegenden könnten Flugtaxis nützlich sein. Im Vergleich zu Hubschraubern sollen sie vor allem kostengünstiger unterwegs sein. Mehr als eine Nische würden die Lufttaxis damit hierzulande jedoch nicht sein. Geht es nach nicht wenigen Verkehrsexpertinnen und Verkehrsexperten, ist das aber vielleicht auch gut so.
(Jakob Pallinger, 24.10.2024)
Flugtaxis warten weiter auf den großen Durchbruch
 
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