Ehemalige Erdölraffinerie Korneuburg

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bunkertommy

Nicht mehr aktiv
#21
Hallo Zusammen!
Also was den Bunker unter der Autobahnabfahrt betrifft kann ich nur sagen,das ich im Winter 2007/2008 drinnen war!Die gemauerte Türe funktioniert tadellos,ist aber vor ca. einem Jahr verschweisst worden!Der Bunker wurde für Sperrmüll missbraucht,war damals voller Monitore und TV-Geräte!Im Raum befindet sich noch eine Art Belüftungsanlage,es sind einige Rohre,Filter etc. an und in der Wand!An einer Seitenwand ist ein kleiner Schacht,der nach ca. einem Meter einen knick macht und unter der Autobahn durch weiterläuft!Im kommenden Winter werde ich das Gelände nochmal abgehen,vielleicht finde ich noch was!
Lg.Thomas
 

josef

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#23
Ansichtskarte von Korneuburg aus 1940

Auf der Karte aus 1940 mit Blick auf Korneuburg sind einige hier behandelte Objekte zu erkennen:

Direkt an der Donau das Tanklager, am rechten Bildrand die Raffinerie, daneben Richtung Stadt die Kaserne. Oberhalb der Gebäude in den Feldern, quer zum rechten Rand, erkennt man die Baracken entlang der Bahnstrecke nach Ernstbrunn. Diese stammten noch von den ehem. Eisenbahntruppen (Pioniere) der K.u.K. Armee. Heute befindet sich am Gelände die "Dabsch-Kaserne" des ÖBH (ABC-Abwehrschule).
 

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#24
Korneuburger Kasernen

Servus!

Ich bin neu hier im Forum und gleich hier mal loslegen:
In Korneuburg gab es mehrere Kasernen:
1. Albrechtskaserne
2. "Jahnkaserne", mit richtigen Namen Franz-Josefskaserne
3. Panzerkaserne i.d. Kleinengersdorferstraße/Bisamberg: Sollte eine moderne Panzerkaserne werden. Teile davon wurden gegen Ende 2.WK fertiggebaut. Der Bauprozess wurde in den Kriegswirren abgebrochen. Teile der Kaserne werden von FA Blaha weiterverwendet.
4. "Klosterkaserne": Aufgelassenes Augustinerkloster war kurzzeitig als Mil. Kaserne in verwendung.
5. Dabschkaserne. Besonderheit: Gemeindegrenze geht mitten durch das Grundstück.

Interessant zu erforschen wären die Brückenköpfe der ehemaligen Brücke von der Werft Richtung altes Zollhaus oder der aufgelassene Judentempel in der Rossmühlgasse. Angeblich war das ursprünglich eine Mühle.
 
#25
Auf der Karte aus 1940 mit Blick auf Korneuburg sind einige hier behandelte Objekte zu erkennen:

Direkt an der Donau das Tanklager, am rechten Bildrand die Raffinerie, daneben Richtung Stadt die Kaserne. Oberhalb der Gebäude in den Feldern, quer zum rechten Rand, erkennt man die Baracken entlang der Bahnstrecke nach Ernstbrunn. Diese stammten noch von den ehem. Eisenbahntruppen (Pioniere) der K.u.K. Armee. Heute befindet sich am Gelände die "Dabsch-Kaserne" des ÖBH (ABC-Abwehrschule).
..daneben Richtung Stadt: Das war die Jahnerkaserne. Wurde vor ein paar Jahren geschliffen.
 

Ich

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#27
Hallo Zusammen
Ich versuche jetzt schon ein halbes Jahr den Bunker zu finden darum meine Frage:
Wo zur Hölle finde ich den Bunker bei der Autobahn
Lg
Kurt
 
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josef

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#32
Raffinerie in Korneuburg: Übrig blieb eine Altlast
NÖN-Korneuburg, 06. JUNI 2022
HM - Herwig Mohsburger

Ein Luftbild vom 20. Juni 1944 zeigt einen der vielen Bombentreffer der Raffinerie. Zerstört wurde sie dabei aber noch nicht.
FOTO: Museumsverein Korneuburg

Erst wurde rumänisches Öl verarbeitet, dann Öl aus dem Weinviertel. Mit der Eröffnung der Raffinerie Schwechat wurde der Korneuburger Standort geschlossen.
Weniger als vier Jahrzehnte war die Raffinerie Korneuburg in Betrieb, die Auswirkungen auf die Umwelt sind aber noch immer zu erkennen. Eigentlich hätte die Anlage 1921 gebaut werden sollen, von der rumänischen Mineralölgesellschaft Creditul Minier. Die Angst vor einer Geruchsbelästigung in der Stadt bremste das Projekt aber. Erst 1927 entstand die Anlage in der Tuttendorfer Breite – zwischen Bahn und der Bundesstraße B3 nahe der Anschlussstelle zur Donauufer-Autobahn A22.

Erdöl aus Rumänien wurde zur Verarbeitung mit Tankschiffen über die Donau und in Kesselwagen per Bahn geliefert. Doch zu Beginn der 1930er-Jahre wurde im Weinviertel vor allem in der Gegend von Zistersdorf Öl gefördert. Verstärkt wurde inländisches Öl verarbeitet. Im Jahr 1937 hatten die Produkte klingende Namen wie „Cremin“ für Benzin. Die Motoröle hießen „Creminoil“, „Python“ und „Scodol“.

Nach dem Anschluss an das „Deutsche Reich“ wurde das Werk in die deutsche Firma Gasolin eingegliedert und ausgebaut, auch ein Tanklager entstand. Dieses besteht noch immer, es wird vom ungarischen Unternehmen MOL betrieben.

140 Tote bei Bombenangriff
Erste Bombentreffer im Juni und Juli 1944 verliefen glimpflich, bei einem Luftangriff im August starben aber 72 Menschen. Gegen Kriegsende wurden die Angriffe auf Raffinerie und Werft immer heftiger. Die Raffinerie brannte nach Treffern schließlich lichterloh und wurde vollständig zerstört. Bei diesem Angriff waren 140 Tote zu beklagen, auch in der Stadt gab es schwere Schäden.

Nach dem Krieg wurde die Raffinerie in die sowjetische Mineralölverwaltung eingegliedert. Diese baute die Anlage wieder auf. 1947 ging die modernste Destillationsanlage des Landes in Betrieb – um wenige Monate später zeitweise stillgelegt zu werden. Grund waren die bescheidenen Erträge der heimischen Ölfelder.

Nach 1955 übernahm die Österreichische Mineralölverwaltung (ÖMV) den Betrieb. Erzeugt wurde die gesamte Erdölpalette: Benzin, Petroleum, Gasöle, Öldestillate, Bitumen sowie Heizöle. Mit der Fertigstellung der Großraffinerie in Schwechat kam im Jahr 1961 aber das Aus für Korneuburg.

Was zurückblieb, war ein Umweltproblem wegen dem durch Öl verunreinigten Erdreich. Angeblich könnte die Verunreinigung bereits 1929 erfolgt sein, dokumentiert sind die Altlasten erst seit 1956. Beim Donauhochwasser 1965 wurde das Öl bis an die Erdoberfläche geschwemmt, die Brunnen in der näheren Umgebung sind für Trinkwasser unbrauchbar.

2008 wurde damit begonnen, die Verunreinigungen aus dem Boden zu beseitigen. Dazu wurde auf ein biologisches Verfahren gesetzt, das es in dieser Größe zuvor in Österreich nicht gegeben hat. „Ölfressende Bakterien“ sollen den Boden reinigen. Bis zum Jahr 2020 wurden auf diese Weise bereits rund 1.100 Tonnen Rohöl aus dem Boden entfernt.
Raffinerie in Korneuburg: Übrig blieb eine Altlast
 

josef

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#33
LS-Bunker Bauart "Salzgitter" in Korneuburg
Es gab 3 Bunker von diesem Typ:
einer steht in der Kaiseralle (ist der oben beschriebene)
ein etwas größerer stand Ecke Wiener Str/Kaiseralle (wo heute eine Kunststofffirma ist)
der dritte war Wiener Str/ Johann Pammer Str. hinter der Tankstelle.
Bei der Suche zum Thema "Bunker in der Hofau Korneuburg" stieß ich auf einen Kurzartikel mit historischem Foto des von @erberus9 an dritter Stelle angeführten Bunkers gegenüber der Kreuzung Wiener Straße - Sudetendeutsche Straße:

Der Bezirk Korneuburg "Damals & Heute"
Kreuzung Wiener Straße und Sudetendeutsche Straße

8. November 2021


1672165150359.jpeg
Foto: Reinhard Schröpfer,
Kreuzung Wiener Straße und Sudetendeutsche Straße in Korneuburg im April 1969: Der alte Luftschutzbunker wurde im Juni 1997 zerstemmt.
In Kooperation mit dem Museumsverein Korneuburg
Der Bezirk Korneuburg "Damals & Heute": Kreuzung Wiener Straße und Sudetendeutsche Straße


Die "Johann Pammer Straße" verläuft in Verlängerung der im Vordergrund sichtbaren "Sudetendeutschen Straße" von der quer durchs Bild verlaufenden "Wiener Straße" weg und ist aktuell als "Raiffeisenstraße" zu finden.

1672147508289.png
Pfeil GELB -> Aufnahmerichtung Foto aus 1969 mit Bunker
 
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