Die höchsten Windräder und größten Photovoltaik-Anlagen Österreichs...

josef

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#1
Größte Windräder Österreichs werden errichtet
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Zwischen Gols und Mönchhof (Bezirk Neusiedl am See) errichtet die Windkraftfirma Püspök in diesen Wochen die größten Windräder Österreichs. Ihre Rotorspitze erreicht eine Höhe von 242 Metern.
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Mit einer Blattspitzenhöhe von 242 Metern sind die neuen Windräder der Firma Püspök deutlich größer als die alten Anlagen mit einer Höhe von 150 Metern. Zum Vergleich: Der Wiener Stephansdom ist 136 Meter hoch. Da die Anlagen bisher relativ weit voneinander entfernt aufgestellt waren, finden nun auf derselben Fläche 30 statt 25 Windräder Platz. Der Windpark liefere künftig Strom für 90.000 Haushalte, sagt Geschäftsführer Lukas Püspök.

Fotostrecke
ORFWindpark zwischen Gols und Mönchhof – hier werden die neuen Windräder errichtet
ORF
Der Turm der neuen Anlage ist 162 Meter hoch

ORF
Die Rotorspitze erreicht am Ende eine Höhe von 242 Metern

ORF
Die Montage ist Präzisionsarbeit (Archivbild einer kleineren Anlage)

ORF
Anstatt der 25 alten Anlagen werden hier 30 neue errichtet

Mehr Anlagen auf gleicher Fläche
„Wir können auf dieser Fläche sogar mehr Anlagen errichten, als hier früher gestanden sind, und das führt dazu, dass wir mit diesen neuen, sehr effizienten, sehr großen Anlagen dreieinhalb- bis viermal mehr Strom erzeugen, als der ursprüngliche Windpark, der vor 20 Jahren errichtet wurde, erzeugen konnte“, sagt der Unternehmer. Die Anlagen würden immer effizienter, der Windstrom immer kostengünstiger, so Püspök.

ORF
Lukas Püspök

„Zenit noch nicht erreicht“
Den Zenit sieht er für diese Art der Stromproduktion noch nicht erreicht. „Aber was richtig ist: dass wir hier im Nordburgenland eine sehr gute Flächenausnutzung erreicht haben, sehr viele Windräder haben. Wir sind ja nicht nur rechnerisch stromautark mit erneuerbaren Energien im Burgenland, sondern weit darüber hinaus – fast das Zweifache bald“, so Püspök.

Schwerpunkt bleibt in Österreich
Künftig will die Firma Püspök verstärkt Strom aus Sonnenenergie erzeugen. „Fotovoltaik auf der einen Seite, wenn viel Sonne ist, und Windkraft auf der anderen Seite, wenn viel Wind ist – das macht viel Sinn. Wir sind auch nicht nur im Burgenland, sondern auch in anderen Bundesländern in Österreich aktiv, aber trotzdem aus dem Burgenland heraus als burgenländisches Unternehmen. Wir sind außerdem auch sehr selektiv in einzelnen Märkten außerhalb von Österreich aktiv“, so Püspök. Der Schwerpunkt der unternehmerischen Tätigkeit bleibe aber in Österreich, sagt Püspök.
19.04.2021, red, burgenland.ORF.at
Größte Windräder Österreichs werden errichtet
 

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#2
Vorige Woche sind in der Gegend gleich 2 Windräder abgebrannt:
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Erneuter Windrad-Brand im Bezirk Neusiedl
In Neudorf bei Parndorf (Bezirk Neusiedl am See) ist Samstagabend aus bisher unbekannter Ursache ein Windrad in Brand geraten. Es ist bereits der zweite derartige Brand innerhalb einer Woche.

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Die Alarmierung ging bei der Landessicherheitszentrale Samstagabend um 18.16 Uhr ein. Im Einsatz waren zunächst die Feuerwehren Neudorf bei Parndorf, Gattendorf und Potzneusiedl. Eine Stunde nach der Alarmierung war dann nur noch die Feuerwehr Neudorf am Einsatzort.

„Löschen in dieser Höhe nicht möglich“
Löschmaßnahmen seien in dieser Höhe nicht möglich, man könne das Windrad nur „kontrolliert abbrennen lassen“, sagte ein Sprecher der Landessicherheitszentrale.

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Franz Werdenich
Franz Werdenich

Franz Werdenich

Franz Werdenich
Der jetzige Brand ist bereits der zweite innerhalb weniger Tage. Erst am Montag brannte in Gols das Maschinenhaus eines Windrades in mehr als 90 Meter Höhe – mehr dazu in:
Windrad in Gols brannte.

red, burgenland.ORF.at
Erneuter Windrad-Brand im Bezirk Neusiedl
 

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#3
Größer und stärker: Windräder der Rekorde
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Um die Klimaziele zu erreichen, wird die Windkraft weiter ausgebaut. Dabei helfen auch technologische Fortschritte. Bei Groß-Schweinbarth (Bezirk Gänserndorf) wurden nun die leistungsstärksten und zugleich größten Windräder Österreichs montiert.
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Die Dimensionen sind gewaltig: 150 Meter Durchmesser haben die Rotorblätter des neuen Windradtyps, der nun im Windpark bei Groß-Schweinbarth bundesweit erstmals zum Einsatz kommt. Die Flügel werden in 166 Metern Höhe montiert, damit ist das gesamte Windrad deutlich über 200 Meter hoch. Wenn die Anlagen in wenigen Tagen ans Netz gehen, liefern sie Strom für etwa 12.000 Haushalte.

Ein spezieller Schwerlastkran hebt die tonnenschweren Einzelteile an ihre endgültige Position. Ein Windrad entsteht so – von der Planung und vom Fundament abgesehen – in wenigen Tagen. Zwei der drei geplanten Windräder im Windpark sind schon fertig. Es ist der entscheidende Tag. Bei der dritten Anlage sind das Maschinenhaus, die Nabe und die daran zu montierenden Rotorblätter an der Reihe. Jede Minute Verzögerung wäre teuer.
„Wir freuen uns über starken Wind. Wenn er aber während der Montagephase weht, ist es oftmals nicht möglich zu montieren“, sagt Martin Krill, Projektleiter des Planungsbüros Profes. Die Verantwortlichen haben Glück, es ist fast windstill.

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ORF/Felix Novak
Ein gewaltiger Kran war auf der Baustelle im Einsatz
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Dutzende Schwerlast-Transporte wurden alleine benötigt, um den Kran in seinen Einzelteilen zu transportieren
ORF/Felix Novak
ORF-Redakteur zum Größenvergleich
ORF
In wenigen Tagen soll auch dieses Windrad einsatzbereit sein
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ORF/Felix Novak
Die Rotorflügel sind jeweils knapp 75 Meter lang
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An der runden Nabe (rechts im Bild) werden später die Rotorblätter montiert
ORF/Felix Novak
So sieht das neue Windrad aus, wenn es fertig ist

Eine Straße für einen Transport
Abgesehen vom Glücksspiel mit dem Wetter ist das Schwierigste auf dieser Baustelle aber bereits geschafft: der Transport der riesigen Einzelteile. Alleine der Schwerlastkran muss in zerlegter Form von dutzenden Lkw zum Einsatzort gebracht werden. „Die längsten Transporte haben eine Länge von 80 Metern, ein Rotorblatt 74 Meter. Das ist schon eine logistische Herausforderung“, sagt Krill. Dafür habe man extra Autobahnabfahrten ausbauen müssen, etliche Kurven wurden temporär mit Spezialplatten erweitert, „weil wir auf den normalen Wegen mit den Reifen der Lkw nicht mehr fahren konnten“.

Während neue Windräder anderswo regelmäßig massive Anrainerproteste auslösen, gab es in diesem Fall keinen größeren organisierten Widerstand. „Die Gemeinde Groß-Schweinbarth hat das Projekt von Anfang an unterstützt“, sagt Bürgermeisterin Marianne Rickl-List (ÖVP). Schließlich brauche man den Windstrom, um die Klimaziele zu erreichen.

Die drei Windräder im Weinviertler Windpark sind die bisher größten und leistungsfähigsten in Österreich, international sieht es allerdings anders aus. „Weltweit haben wir schon 1.000 dieser Anlagen in Betrieb“, sagt Daniela Dolkowski, Projektleiterin seitens des Windkraftanlagenherstellers Vestas. „Schön, dass wir jetzt auch hier die Genehmigung bekommen haben.“

„Ordentlicher Technologiesprung“
Der Vorteil des Modells zeige sich bereits anhand der übrigen Windräder in der Gegend. Diese leisten rund zwei Megawatt, „das war Stand der Technik vor etwa zehn Jahren“, so Dolkowski. „Jetzt produzieren wir Anlagen, die 4,2 Megawatt Energie liefern, das ist das Doppelte und schon ein ordentlicher Technologiesprung.“
Dass gerade jetzt gebaut wird, ist kein Zufall. Zuvor wurden etwa eineinhalb Jahre lang kaum Anlagen errichtet. Im Fall des Groß-Schweinbarther Windparks lagen die Genehmigungen schon seit etwa fünf Jahren vor. Erst seit 2019, als das neue bundesweite Ökostromgesetz bis zum Jahr 2022 beschlossen wurde, habe man allerdings die nötigen Förderbedingungen erhalten, sagt Stefan Moidl, Geschäftsführer der Interessenvertretung IG Windkraft: „Dadurch konnten Anlagen, die schon jahrelang ihre Bewilligung haben, endlich den Bau beginnen. Das zeigt sich nun.“ Alleine in Niederösterreich errichte man bis Jahresende 23 neue Windräder, bundesweit sollen es 80 werden.

Spannung im Nationalrat
Wie es dann weitergeht, ist momentan noch unklar. Aktuell wird im Parlament erneut verhandelt. Das sogenannte Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) befindet sich derzeit im Entwurfsstadium, benötigt für einen Beschluss aber eine Zweidrittelmehrheit. Bei der Windkraft sieht der Entwurf eine Steigerung um zehn Terawattstunden pro Jahr vor. Das würde wiederum zahlreiche neuen Anlagen erfordern. Moidl hofft hier auf einen Beschluss des Nationalrats bis Ende Juni.


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Neues Gesetz als „enormer Schub für Energiewende“


Beim Ausbau in den nächsten Jahren sollen die neuen Technologien jedenfalls helfen. „Wir haben heute bundesweit 1.300 Anlagen und werden den Strom verdreifachen“, sagt der Geschäftsführer der IG Windkraft. „Die Anlagenanzahl müssen wir nur auf 1.900 steigern.“ Im kommenden Jahrzehnt müsse man schließlich auch zahlreiche ältere Windräder durch neue, effizientere Modelle ersetzen.

Dabei sind durchaus auch noch größere Modelle denkbar. Diese könnten schon nächstes Jahr auf den Markt kommen. „Man dachte schon vor fünf oder zehn Jahren, es wäre das Ende der Fahnenstange erreicht, es würde nicht mehr gehen“, sagt Vestas-Projektleiterin Daniela Dolkowski. „Wir wurden eines Besseren belehrt.“
02.05.2021, Felix Novak, noe.ORF.at
Größer und stärker: Windräder der Rekorde
 

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#4
Wettkampf der Superlativen?
Beim Ausbau in den nächsten Jahren sollen die neuen Technologien jedenfalls helfen. „Wir haben heute bundesweit 1.300 Anlagen und werden den Strom verdreifachen“, sagt der Geschäftsführer der IG Windkraft. „Die Anlagenanzahl müssen wir nur auf 1.900 steigern.“ Im kommenden Jahrzehnt müsse man schließlich auch zahlreiche ältere Windräder durch neue, effizientere Modelle ersetzen.
Sicher muss in Richtung "erneuerbarer-grüner" Energie etwas geschehen! Aber wenn es da heißt: "Die Anlagenzahl müssen wir nur auf 1.900 steigern", da stellen sich bei mir die noch spärlich vorhandenen Haare auf!

Wo sollen die fehlenden 600 Anlagen errichtet werden? Bei uns in Österreich stehen nicht die weiten Flächen wie an bzw. in der Nord- und Ostsee zur Anlage von Windparks zur Verfügung! Sollen die Bergmassive der Alpen samt Voralpen dafür herhalten? Ich finde die flachen Landstriche des Weinviertels samt Marchfeld sowie das nördliche Burgenland schon genug "verschandelt"...
 

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#6
Ich finde die flachen Landstriche des Weinviertels samt Marchfeld sowie das nördliche Burgenland schon genug "verschandelt"...
Ein Zoombild von der Kamera am Funkturm Arsenal in Richtung Marchfeld (NO):
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Links die "Seestadt Aspern" und rechts das "KW-Donaustadt". Im Hintergrund die "Kleinen Karpaten" (Malé Karpaty ) in der Slowakei und dazwischen ein Teil des "Marchfeldes" mit dem Mastenwald...

Und aus dem fernen Burgenland grüßt ein noch dichterer Wald bis nach Wien - Ausschnittsvergrößerung Raum östlich "Brucker Pforte" :
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Blickrichtung Osten über die Silos des Hafen Albern und den Donau-Auen des "Nationalparks" zur "Brucker Pforte" mit den Windrädern der Windparks um Parndorf. Links, nicht im Bild schließen die "Hundsheimer Berge" an und rechts außerhalb des Bildes der Höhenzug des "Leithagebirges"...
(Bildausschnitte aus Webcam Wien - Arsenal - PANOMAX 360°)
 

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#7
WINDRADLAND
Burgenland: Vom Drehstrom zur Lichtenergie
Im Burgenland wird weit mehr regenerativer Strom erzeugt, als das Land selbst braucht. Windräder gehören zum Land wie der Neusiedler See. Nun kommt die Photovoltaik
Im Burgenland hat man sich mit den Windrädern arrangiert wie sonst kaum wo. Das beweist ein Blick nach Parndorf. Dort befindet sich am Fuße eines Windrades eine Motocross-Strecke. Eine erstaunliche Symbiose. Die Motorradfahrer nutzen den freien Raum rund ums Windrad und den Vorteil, dass sie niemanden mit ihrem Lärm und Staub stören. Und das Windrad hat auch kein Problem mit den Crossern. Ganz im Gegenteil. So regt sich wenigstens niemand über das Windrad auf.


472 Windräder stehen im Burgenland. Viel mehr dürften es nicht mehr werden. Nun will das Burgenland die Photovoltaik ausbauen, um bis 2025 komplett mit erneuerbaren Energieträgern auszukommen. Ein Windrad beim Service. In rund hundert Meter Höhe beginnen sich Industriekletterer entlang der etwa 40 Meter langen Rotorblätter Zentimeter für Zentimeter abzuseilen.
Foto: Wolf-Dieter Grabner

Obwohl, kaum wo ist die Akzeptanz von Windrädern so groß wie im Burgenland. Rund 60 Prozent der Bevölkerung stehen den Windrädern positiv gegenüber, hat die Energie Burgenland erhoben. Derzeit drehen sich im Burgenland 472 Windräder – und es werden kaum mehr werden. Das Südburgenland ist für die Gewinnung von Strom aus Windkraft wenig geeignet, das Nordburgenland gut versorgt, allein im Mittelburgenland werden noch ein paar Propeller dazu kommen. Was aber passiert, ist die Erneuerung älterer bestehender Anlagen durch effizientere.

Mehr Stromerzeugung als Verbrauch
Dabei wird im Burgenland schon jetzt mit 140 Prozent weit mehr Strom erzeugt, als das Bundesland selbst braucht. Dabei gab es im vergangenen Jahr sogar etwas weniger Wind als gewöhnlich. Obwohl, so dramatisch ist das jetzt auch nicht. Hat die Energie Burgenland im Geschäftsjahr 2019/ 2020 noch 1019 Gigawattstunden Strom aus der Windkraft gewonnen, waren es im Jahr davor 1080 Gigawattstunden. Und nur um einen Vergleich zu haben: Zur Windenergie kamen 2019/20 vergleichsweise bescheidene 62 Gigawattstunden aus Biomasse und 17 Gigawattstunden aus Photovoltaik. Doch zu den Solaranlagen kommen wir noch später. Erst ziehen wir unter die Zahlen einen generösen Schlussstrich, und darunter steht, dass das Burgenland fast zur Gänze mit dem Strom aus Windkraft auskommt.


Ein Windrad beim Service. In rund hundert Meter Höhe beginnen sich Industriekletterer entlang der etwa 40 Meter langen Rotorblätter Zentimeter für Zentimeter abzuseilen.
Foto: Wolf-Dieter Grabner

Noch beeindruckender als diese Zahlen sind die Windräder selbst. Schon allein, wenn man vor einem solchen steht. Mehr aber noch, wenn man die seltene Gelegenheit hat, so ein Kraftwerk zu erklettern. Ja, natürlich gibt es einen Lift – oder nennen wir es einen Lastenaufzug, denn sehr komfortabel ist die Reisekabine nicht. Man kann die rund hundert Meter bis rauf, wo sich der Generator befindet, aber auch über eine garstige Hühnerstiege meistern.

Nein, Leiter wäre der falsche Ausdruck, denn die Sprossen gehen links und rechts von einem Zentralrohr weg, und an den Seiten ist gar nichts. Gut, die rutschfesten Metallstreben, auf die man steigt, sind auf der Außenseite wenige Zentimeter weit nach oben gebogen, damit man ja nicht abrutschen kann. Jetzt mag man sich aber auch vorstellen, was so Sprossen für Schien- und Hosenbeine bedeuten, wenn man da nicht aufpasst. Da ist alles dem perfekten Halt untergeordnet. Dabei ist man ohnedies eigens gesichert, wenn man den Aufstieg mit Eigenantrieb wagt. Im Zentralrohr fährt ein Schlitten mit, an den man den Brust- und Sitzgurt hängt. Der Schlitten lässt sich nur nach oben, nicht nach unten schieben. Für den Abstieg gibt es da natürlich eine Lösung. Und zur Sicherheit auch ein Fangnetz etwa in der Mitte des Turms.

Servicearbeiten
Alle paar Jahre muss so ein Windrad durchgecheckt werden. Darum kümmern sich Industriekletterer, und die durfte ich – das ist auch schon Jahre her – einmal begleiten. Vor der Überprüfung wird das Windrad natürlich abgeschaltet. Und es muss windstill sein. Denn für eine genaue Begutachtung seilen sich die Kletterer entlang jedes einzelnen Rotorblattes ab, um es auf Risse, Schäden oder andere Auffälligkeiten abzusuchen.

Während die Experten Rotor, Generator, Drehgestelle und Kabel überprüfen, ist unsereins allein schon von der Aussicht beeindruckt. Und davon, wie sich jene, die öfter hier oben sind, bewegen. Angst scheint ihnen ebenso fremd zu sein wie Respektlosigkeit.


Die Aussicht da oben ist fantastisch. Der Pulsschlag aber besorgniserregend, wenn einem das neu ist.
Foto: Wolf-Dieter Grabner

Respekt vor der Natur ist es, der uns als Gemeinschaft antreibt, die regenerativen Quellen besser zu nutzen. Windräder emittieren ja im Grunde keine Abgase und kein Kohlendioxid. Einmal gebaut, halten sie Jahrzehnte und verrichten ohne großes Theater ihren Dienst. Ganz problemlos sind sie aber auch nicht.

Vogelschlag
Ein Thema, das die Umweltschützer sehr beschäftigt, ist der sogenannte Vogelschlag. Ein bis zwei Vögel werden jährlich von einem Windrad getötet. Das hat zumindest der Naturschutzbund Deutschland geschätzt. Die Schätzung liegt bei einem Vielfachen der Funde von getöteten Vögeln. Wo die Wahrheit genau liegt, weiß niemand. Aber klar ist, dass auf den Schutz von Vögeln im Burgenland besonders viel Wert gelegt wird – da geht es nicht nur um Störche, das ganze Land gilt ja als Vogelparadies. Darum arbeitet die Energie Burgenland mit NGOs wie Birdlife und dem WWF, etwa beim Projekt Kaiserradler, zusammen.

Ein anderes Thema, das immer wieder gegen die Windräder vorgebracht wird, ist die Entsorgung der Rotorblätter. "Es sind Holzkonstruktionen mit einem Überzug aus Epoxyharz", erklärt Jürgen Schwarz, Pressesprecher Energie Burgenland, und erzählt von diversen Upcycling-Projekten, die entstehen. Es gibt Entwürfe, Brücken für Radfahrerinnen und Radfahrer aus alten Rotorblättern zu machen, oder etwa auch Bushaltestationen. Die erste beiden Reuse-Wings-Brücken dürften übrigens demnächst im Burgenland errichtet werden.


An den Rotoren befinden sich kleine Spitzen, die als Blitzableiter dienen.
Foto: Wolf-Dieter Grabner

Bereits im Betrieb ist der Photovoltaikpark in Eisenstadt. Weitere sollen folgen – und das müssen sie auch, wenn die Vision, dass das Burgenland bis 2025 auf ein vollständig erneuerbares Energiesystem zurückgreifen will, wahr werden soll.

Solarparks
Derzeit ist man auf der Suche nach Brachflächen, in denen weitere Anlagen errichtet werden können. Im Fokus liegen dabei Felder, die in der Nähe von Windrädern liegen, weil dort die Infrastruktur zum Einspeisen des Stromes schon vorhanden ist. Aber auch abseits davon will man Solarstrom erzeugen – nicht immer zur Begeisterung der Bürger. Die vorgebrachten Argumente sind, dass die Anlagen nicht schön seien und den Boden versiegelten, das Wild störten. Über Ästhetik kann man streiten, ob jetzt ein Kraftwerk so viel schöner ist, darf man hinterfragen. Das Argument mit der Bodenversiegelung geht auch ins Leere. Den die Stützen werden in den Boden eingeschlagen, und unter den Paneelen wächst Gras, Regenwasser kann überall versickern.


Weil sich der obere Teil des Windrades ja drehen kann, gibt es einen kleinen Spalt. Durchfallen kann man nicht. Außer man ist ein Werkzeug.
Foto: Wolf-Dieter Grabner

Die Gegner solcher Anlagen wünschen sich die Solaranlagen lieber auf Dächern. Dort stören sie das Ortsbild weniger. Allerdings ist die Errichtung am Boden deutlich günstiger.

Lösungen wird es brauchen, um ein weiteres Problem zu lösen, das mit dem regenerativen Strom zusammenhängt. Und zwar geht es da um die Speicherung von überschüssigem Strom für die Zeit, wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint.

Energie speichern
Wasserstoff kommt hier immer wieder ins Spiel. Aus regenerativem Strom könnte man sauberen Wasserstoff herstellen. Dabei gibt es zwar einige Verluste, dafür aber Umweltvorteile. Es ist etwa geplant, Erdgas mit zehn Prozent sauberem Wasserstoff zu mischen. Moderne Gasthermen können damit wunderbar arbeiten und brauchen keine Adaptierungen. Auf diese Art könnte der Strom aus Wind und Sonne im Burgenland langfristig auch Erdgas als Brennstoff für Heizungen verdrängen.
(Guido Gluschitsch, 30.6.2021)
Burgenland: Vom Drehstrom zur Lichtenergie
 

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#8
Rotorblatt von Windrad abgebrochen
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In Glinzendorf (Bezirk Gänserndorf) ist bei einem Windrad ein Rotorblatt abgebrochen und zu Boden gestürzt. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. Dem Betreiber EVN ist „kein vergleichbarer Fall“ bekannt.
Online seit heute, 14.54 Uhr
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Das Windrad wurde Samstagnachmittag von einem vollautomatischen Sicherheitsprogramm gestoppt. Das 45 Meter lange Rotorblatt fiel aus diesem Grund gerade zu Boden und wurde nicht weiter weggeschleudert. Es landete in einem Feld, verletzt wurde niemand. „Das ist äußerst ungewöhnlich, uns ist kein vergleichbarer Fall bekannt“, sagte dazu EVN-Sprecher Stefan Zach gegenüber noe.ORF.at.
Das Rotorblatt fiel aus einer Höhe von etwa 100 Metern. Das Windrad sei erst vor einer Woche gewartet worden, dabei habe es keine Unregelmäßigkeiten gegeben, so Zach. „Das Sicherheitsprogramm hat am Samstag funktioniert und das Rad automatisch abgeschaltet, weil irgendetwas nicht gepasst hat.“ Am Montag werden nun Experten, u. a. von der Herstellerfirma, an Ort und Stelle, um nach dem Grund für den Unfall suchen.

Fotostrecke
EVN
Das Rotorblatt ist etwa 100 Meter tief gefallen
EVN
Am Windrad selbst wurde nach Angaben der EVN nur eine Stiege durch die Spitze des Rotorblattes beschädigt

EVN
Ausschnitt der Abbruchstelle am Windrad

Windpark wurde 2012 errichtet
„Eine einzelne Ursache kann es nicht gewesen sein, womöglich handelt es sich um eine Verkettung von mehreren Faktoren“, sagte Sprecher Zach. In diesem Windpark habe man noch nie ein Problem mit einem Windrad gehabt, so Zach weiter. Die anderen acht Räder laufen weiter. Der Park in Glinzendorf wurde 2012 von der Wien Energie und der EVN errichtet, die neun Windräder liefern Strom für 15.000 Haushalte.
08.08.2021, red, noe.ORF.at
Rotorblatt von Windrad abgebrochen
 

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#9
Glinzendorf: Abgestürztes Rotorblatt wird untersucht
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Im Windpark Glinzendorf (Bezirk Gänserndorf) sind am Dienstag die letzten Reste des am 7. August abgebrochenen Rotorflügels beseitigt worden. Ein Teil wird nun untersucht. In den kommenden Wochen soll das Windrad repariert werden.
Online seit heute, 15.39 Uhr
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Das 45 Meter lange Rotorblatt war aus etwa 100 Meter Höhe zu Boden gekracht. Es landete im Feld, verletzt wurde niemand. EVN-Sprecher Stefan Zach bezeichnete den Vorfall vor mehr als drei Wochen als „äußerst ungewöhnliches Gebrechen“.

Nun wurden die letzten Reste aus Glinzendorf abtransportiert, das abgeschnittene Blattlager wurde für weitere Untersuchungen ins EVN-Kraftwerk Korneuburg gebracht, teilte Zach mit. Mit der Zerkleinerung des Flügels wurde am Montag begonnen. In den kommenden Wochen soll das Windrad repariert werden und danach wieder Naturstrom für 1.400 Haushalte in der Region erzeugen, sagte Zach.

Der Windpark in der Marchfeldgemeinde ist ein Gemeinschaftsprojekt von Wien Energie und EVN. Neun Anlagen produzieren seit 2012 Ökostrom für etwa 15.000 Haushalte. Die anderen acht Windräder sind weiterhin in Betrieb.
31.08.2021, red, noe.ORF.at/Agenturen
Abgestürztes Rotorblatt wird untersucht
 

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#10
Flughafen baut größte PV-Anlage Österreichs
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Am Flughafen Wien in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) entsteht bis zum nächsten Frühjahr die mit 24 Hektar größte Photovoltaik-Anlage Österreichs. Der Flughafen will damit künftig ein Drittel seines Jahresstromverbrauchs decken.
Online seit heute, 14.42 Uhr
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Ein Metallsteher nach dem anderen wird in den Boden gerammt. Bis April nächsten Jahres werden es 110.000 Steher sein, auf denen dann 55.000 Photovoltaik-Module installiert werden. Die Anlage soll sich über 24 Hektar erstrecken, was 48 Fußballfeldern entspricht. „Das sind Flächen direkt an der Piste, die nicht landwirtschaftlich nutzbar sind, und es ist daher sinnvoll, die Flächen für die Energieerzeugung zu nutzen“, sagte Flughafen-Vorstand Günter Ofner bei der Projektpräsentation am Donnerstag.

Seit 2016 betreibt der Flughafen sechs Photovoltaik-Anlagen, vor allem auf den Dächern, etwa auf dem Areal der ehemaligen Kläranlage oder dem neuen Office Park 4. Eine siebente Anlage entsteht derzeit auf dem Dach des Parkhaus 3 und wird bis Ende 2021 in Betrieb gehen. Mit der Inbetriebnahme der bisher größten PV-Anlage will der Flughafen künftig ein Drittel seines gesamten Stromverbrauchs aus Erneuerbaren Energien decken.

Vorbild für Klimastrategie des Landes
Der Flughafen sei damit aber auch Vorbild für die Klimastrategie des Landes, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP): „Wir wollen die Stromproduktion über Photovoltaik verzehnfachen, das heißt hohe Ziele, die wir jetzt angehen, und da braucht es natürlich auch eigenes Tun und Handeln.“ Sowohl den Flughafen als auch das Land würde hier einen, Vorreiter im Bereich des Klimaschutzes zu sein.

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Österreichs bisher größte Photovoltaik-Anlage soll direkt neben der Piste – auf einer Fläche von 24 Hektar – entstehen

Derzeit gibt es in Niederösterreich etwa 40.000 Photovoltaikanlagen, sagte der für den Energiebereich zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf: „Wir haben hier immerhin schon eine Leistung von 500 Megawatt, regional auf Einfamilienhäusern, in Betrieben, auf Großanlagen, und das entspricht in etwa dem, was das Atomkraftwerk Zwentendorf konzentriert geleistet hätte.“

„Werden jede Kilowattstunde brauchen“
Dieser ökologische Klimapfad soll auch dazu beitragen, die Klimaziele des Bundes zu erreichen. Bis 2030 soll der gesamte Stromverbrauch in Österreich aus erneuerbaren Energien kommen, bis 2040 will man klimaneutral sein, sagte Magnus Brunner (ÖVP), Staatssekretär im Umweltministerium: „Die Wirtschaft, die Politik und die Verwaltung müssen zusammenarbeiten, das ist ganz entscheidend, denn wir werden jede Kilowattstunde brauchen, um diese Ziele zu erreichen.“

ORF
Bisher sind am Flughafen sechs PV-Anlagen in Betrieb, dafür wurden vor allem bestehende Dachflächen genutzt

Der Flughafen will das Ziel der Klimaneutralität noch vor 2030 erreichen. Bereits in den letzten Jahren konnte der Airport seinen CO2-Ausstoß pro Verkehrseinheit um 70 Prozent und Energieverbrauch um mehr als 40 Prozent senken. Mit all diesen Maßnahmen will man letztlich zu einem der ersten Green Airports in Europa werden.

Synthetische Kraftstoffe für Flugzeuge
Während der Flughafen seinen CO2-Ausstoß senkt, gibt es für die Luftfahrt an sich noch Handlungsbedarf. Potenzial sieht Flughafen-Vorstand Andreas Jäger in der Verwendung synthetischer Kraftstoffe: "Die Technologie gibt es, nun braucht es Beimengungspflichten und Investitionen in Forschung und Entwicklung, um die Verbreitung zu fördern und Geschäftsmodelle zu schaffen.“ Weltweit würde die Luftfahrt jedoch nur 2,7 Prozent der CO2-Emissionen verursachen.
14.10.2021, red, noe.ORF.at

Link:
Flughafen baut größte PV-Anlage Österreichs
 

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#11
Rotorblattabsturz in Glinzendorf war Folge von „Fehlerverkettung“
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Eine „Verkettung mehrerer ungewöhnlicher Fehler“ hat laut EVN dazu geführt, dass Anfang August in Glinzendorf (Bezirk Gänserndorf) bei einem Windrad ein Rotorblatt abgebrochen und zu Boden gestürzt ist. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand.
24. Oktober 2021, 6.47 Uhr
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Seit dem Unfall wurde die Ursache „akribisch“ untersucht, sagte EVN-Sprecher Stefan Zach. Laut dem Abschlussbericht sei in den Bohrungen des Blattlagers leichter Rostflug, also Korrosion, festgestellt worden. Dadurch sei die Verschraubung der Rotorblätter geschwächt gewesen.
Um solche Beschädigung zu registrieren, sind in den Windkraftanlagen speziell für diese Fälle Früherkennungsüberwachungssysteme installiert. Diese Systeme führen dazu, dass die Anlagen abgeschaltet werden, lange bevor es zu einem Schadensfall kommen kann. In Glinzendorf konnte jedoch das Fehlersignal nicht weitergegeben werden, erklärt Zach. Der Abschaltprozess wurde daher zu spät eingeleitet, weshalb das Rotorblatt brach und zu Boden stürzte.

Laut EVN „absoluter Einzelfall“
Neben den Anlagen in Glinzendorf betreibt die EVN zehn weitere Anlagen dieses Typs in Niederösterreich. Nach dem Unfall bzw. den Erkenntnissen, die zum Unfall geführt haben, haben die Experten alle baugleichen Anlagen auf mögliche Korrosionsschäden und Störungen der Überwachungsanlagen hin überprüft. Es wurden jedoch keine ähnlichen Schäden gefunden, hieß es gegenüber noe.ORF.at. Die EVN spricht von einem „absoluten Einzelfall“.

Beim defekten Windrad im Glinzendorf gehen die Reparaturarbeiten in den kommenden Tagen in die letzte Etappe. Als letzter Schritt wird ein neues Rotorblatt montiert. Die Arbeiten werden etwa drei Tage in Anspruch nehmen. Am Sonntag könnten die letzten beiden Rotorblätter abgenommen werden, danach folgen die Nabe bzw. die neuen Blätter. Sollten die Windprognosen halten, könnte das Windrad gegen Ende nächster Woche wieder in Betrieb gehen.

Experten und Expertinnen jener deutschen Firma, die das Windrad gebaut hatte, haben die Windkraftanlagen in den vergangenen Wochen genau untersucht. Zunächst war unklar, ob es Materialermüdung war oder ob ein Steuerungsfehler in der Elektronik den Absturz des Rotorblattes ausgelöst haben könnte. Die Windkraftanlage ist mit neun Jahren noch nicht sehr alt, üblicherweise sind Windräder auf eine Betriebsdauer von 20 Jahren ausgelegt.

Ein vollautomatisches Sicherheitsprogramm hatte das Windrad bei dem Vorfall gestoppt. Somit fiel das 45 Meter lange Rotorblatt gerade zu Boden und wurde nicht weiter weggeschleudert. Es landete in einem Feld. Bei einer Wartung eine Woche vor dem Vorfall seien „keine Unregelmäßigkeiten“ festgestellt worden, sagte Zach, der von einem „äußerst ungewöhnliches Gebrechen“ sprach – mehr dazu in Rotorblatt von Windrad abgebrochen (noe.ORF.at; 8.8.2021).

Der Windpark in der Marchfeldgemeinde ist ein Gemeinschaftsprojekt von Wien Energie und EVN. Neun Anlagen produzieren seit 2012 Ökostrom für etwa 15.000 Haushalte. Die anderen acht Windräder sind weiterhin in Betrieb.
red, noe.ORF.at
Rotorblattabsturz war Folge von „Fehlerverkettung“
 

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#12
IG Windkraft fordert mehr Ausbauflächen
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Bis 2030 will Österreich den Strombedarf komplett aus Erneuerbaren Energieträgern wie etwa Windkraft decken. Im Februar wurde dafür das Erneuerbare-Ausbau-Gesetz (EAG) beschlossen. Die IG Windkraft fordert vom Land nun bessere Rahmenbedingungen.
Online seit heute, 6.09 Uhr
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Der Ausbau der Windkraft nimmt heuer wieder etwas an Fahrt auf: Niederösterreichweit sollen 57 Windräder mit einer Leistung von 225 Megawatt gebaut werden. Damit wird zwar der Rückstau von Anlagen, die teilweise schon vor Jahren genehmigt, aber mangels Förderung nicht errichtet werden konnten, weitgehend abgebaut. Trotzdem liegt man deutlich unter den Spitzenausbaujahren und jenen Ausbaumengen, die man für die Klimaziele benötigt.

Denn schon ab dem kommenden Jahr droht laut Stefan Moidl, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft (IG) Windkraft, beim Ausbau erneut ein deutlicher Rückfall: „Das Erneuerbare-Ausbau-Gesetz bietet die wirtschaftliche Möglichkeit für neue Projekte, aber es braucht etwa eineinhalb bis zwei Jahre, wenn alles geklärt und die Förderung gesichert ist, bis ein Projekt tatsächlich gebaut werden kann.“

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Gesetz verhindert Vorarbeiten
Dass die Windkraftbetreiber etwa durch Planungen oder Vorbestellungen vorarbeiten, um Lieferzeiten zu verkürzen, ist laut Frank Dumeier, Vorstand des Energieerzeugungs-Unternehmens WEB Windenergie, gesetzlich nicht möglich: „Wir wissen schon, was wir bauen wollen, aber laut Gesetz ist vorgeschrieben, dass mit den Bau- oder Planungsarbeiten, sprich Bestellungen, erst nach einer Tarifreform begonnen werden kann.“ Andernfalls würden die Betreiber um Förderungen umfallen.

Deshalb fordern Moidl und Dumeier nun von den Ländern bessere Rahmenbedingungen. Damit ab dem Sommer, wenn voraussichtlich alle nötigen Verordnungen des Umweltministeriums vorliegen, nicht „noch mehr unnötige Zeit“ vergeht. Denn um die Klimaziele zu erreichen, zeige sich laut Dumeier schon jetzt, „dass die Flächen nicht ausreichen“ – das würde also weitere Planungszonen bedeuten.

Verfahren „verschlanken“
Zudem sollen die Genehmigungsbehörden mit ausreichend Ressourcen und Personal ausgestattet und die Genehmigungsverfahren „verschlankt und beschleunigt“ werden, ohne bei der Qualität Abstriche zu machen. „Es muss beispielsweise reichen, wenn das Landschaftsbild einmal im Verfahren geprüft wird, und nicht wie derzeit üblich drei Mal“, fordert Dumeier. Verfahren würden sich so oft „unnötig in die Länge ziehen.“

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In Spannberg (Bezirk Gänserndorf) werden derzeit vier neue Anlagen gebaut, die Strom für 15.000 Haushalte liefern sollen

Das Land fordert hier ebenfalls mehr Tempo. Laut dem für die Umwelt zuständigen Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf müsse „die Ministerin eine Novelle vorlegen, die eine echte Beschleunigung bringt. Tausende Energiewende-Projekte warten auf die Umsetzung. Diese Warteliste muss endlich abgebaut werden.“ Allerdings seien in Niederösterreich noch ausreichend Flächen für neue Windparks ausgewiesen – mehr dazu in Ökostrom-Ausbau: Land fordert mehr Tempo (noe.ORF.at; 21.12.2021).

Wie viel wird durch Erneuerbare Energie gedeckt?
Unterschiedliche Auffassungen gibt es auch bei der Stromversorgung. Laut dem Land deckt Niederösterreich seit 2015 den gesamten Strombedarf komplett aus heimischer Erneuerbarer Energie. „Der Bund hat sich dieses Ziel für 2030 gesteckt, das bedeutet wir haben 15 Jahre Vorsprung.“
Moidl widerspricht dieser Rechnung: „Niederösterreich rechnet die Verluste im Stromnetz sowie den Eigenverbrauch der Anlagen einfach nicht mit ein, das geht natürlich nicht, man muss den gesamten Verbrauch berücksichtigen.“ Demnach stehe das Land derzeit bei einem Anteil von 92 Prozent, und das seien jene Zahlen, die für die europäischen Klimaziele relevant seien.

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Angesichts der derzeit hohen Strompreise müsse sich das Land laut IG Windkraft von fossilen Energien unabhängig machen

Hohe Stromproduktion dämpft Preis
Einig sind sich Land und IG Windkraft darin, dass Erneuerbare Energieträger schnell ausgebaut werden müssen. „Wir sehen gerade in der jetzigen Situation, dass die fossile Energie sauteuer ist“, betont Moidl. Davon müsse sich das Land unabhängig machen. „Wir sehen heute schon, wenn die Windenergie in Europa viel Strom produziert, dann sinken die Preise, und dieser Effekt wird stärker, wenn wir mehr Windkraft und Photovoltaik ausgebaut haben.“

Dem Argument, dass sowohl die Windkraft als auch Photovoltaik vom Wetter abhängig sind, während fossile Energieträger stabil Strom liefern, hält Dumeier entgegen: „Der Energiebedarf ist im Winter am höchsten, da ist aber auch das Windangebot am höchsten. Im Sommer brauchen wir weniger Energie. Da gibt es auch weniger Wind, dafür mehr Sonne, aber wenn wir beides kombinieren, können wir über das Jahr eine Region komplett versorgen.“
20.02.2022, Stefan Schwarzwald-Sailer, noe.ORF.at
IG Windkraft fordert mehr Ausbauflächen
 

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Worte im Dunkel
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#13
Die ältesten Windräder werden schon entfernt und durch modernere ersetzt.

Artikel mit Video von der Sprengung:

Windradturm in Potzneusiedl gesprengt

In Potzneusiedl (Bezirk Neusiedl am See) sind am Freitag erstmals zwei alte Betontürme von Windrädern gesprengt worden. Es waren die ersten derartigen Sprengungen in Österreich. Die Türme waren rund 100 Meter hoch. Die Sprengung war für 13.00 Uhr angesetzt.

17 Jahre lang trug je ein Betonturm ein Windrad. Nach der Sprengung krachten jeweils 1.000 Tonnen Beton auf den Erdboden und hinterließen viel Staub. „Ich bin sehr erleichtert, dass das alles nach Plan gelaufen ist“, so Georg Waldner, „ImWind“-Gesellschafter.

Die Sprengung des Windrades

Eine Stunde vorher sah alles anders aus. Wie bei einer Baumfällung wurde zuvor durch ein Loch im Betonturm die Fallrichtung bestimmt. Die Sprengung eines alten Windradturmes war jedenfalls eine Premiere in Österreich. Es sei das erste Mal in Österreich und das Burgenland gehe voran, weil man hier auch als erstes Land auf Windenergie gesetzt habe, so Waldner.

2005 errichtet

Im Jahr 2005 wurden die beiden Windräder in Potzneusiedl errichtet – das erste gemeinsame Projekt mit der Energie Burgenland. Gemeinsam mit den anderen Anlagen im Windpark konnten 2.200 Haushalte versorgt werden, nach der Modernisierung – also der Errichtung neuer Windräder an gleicher Stelle – werden es 5.700 sein. Durch den Fortschritt in der Windkraft-Technologie sei es möglich mit zwei Windrädern zweieinhalbfach soviel Energie zu produzieren, so Waldner.

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Bei der Sprengung durfte sich im Radius von 200 Metern niemand befinden. Übrigens – das Ende der Windkraftanlage ist ein völlig rückstandsfreies. Der Beton wird zerkleinert und künftig auf Baustellen als Schüttmaterial verwendet – das Windrad selbst wird demnächst in Bulgarien wieder aufgebaut.

red, burgenland.ORF.at
Quelle: Windradturm in Potzneusiedl gesprengt
 

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#14
Drei Windräder in Potzneusiedl gesprengt
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Die Burgenland Energie treibt ihr Repowering-Programm der Windkraftanlagen im Burgenland voran. Am Freitag wurden hierzu drei Masten von Windrädern im Windpark Potzneusiedl (Bezirk Neusiedl am See) gesprengt.
Online seit gestern, 17.03 Uhr
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Es waren drei der letzten alten Windräder im Windpark in Potzneusiedl, die am Freitag zu Fall gebracht wurden. Sie werden durch neue, leistungsstärkere Anlage ersetzt.

Die Sprengung wurde unter strengsten Sicherheitsauflagen durchgeführt. Das Abbruchmaterial wird zerkleinert, Stahl und Beton getrennt, das recycelte Material wird für den Unterbau etwa bei Wegen verwendet.

Fotostrecke mit 5 Bildern
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Burgenland Energie-Vorstandsvorsitzender Stephan Sharma

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Drei Windräder wurden gesprengt

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Weniger Windräder, aber mehr Strom
Aktuell betreibt die Burgenland Energie 225 Windräder, nach dem Abschluss des Repowerings sollen es 218 sein. Mittels der neuen Anlagen soll aber 35 Prozent mehr Energie erzeugt werden. Statt einer Million MWh/Jahr soll die Leistung künftig bei 1,351 Millionen MWh/Jahr liegen. Insgesamt 251 Millionen Euro werden bis 2023 in das Repowering investiert. „Wir bauen damit unsere langjährige Vorreiterrolle als Ökostrompionier aus und stärken gleichzeitig die Wirtschaft“, so Burgenland-Energie-Vorstandsvorsitzender Stephan Sharma.
08.07.2022, red, burgenland.ORF.at
Drei Windräder in Potzneusiedl gesprengt
 

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#15
Weinviertel
Neuer Windpark für mehr als 19.000 Haushalte
Derzeit entsteht in den Gemeinden Großkrut und Altlichtenwarth (beide Bezirk Mistelbach) ein neuer Windpark. 250 neue Windräder sollen ab kommenden Jahr 19.200 Haushalte in der Region mit Strom versorgen.
Online seit heute, 16.02 Uhr
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Seit Oktober wird der Windpark Großkrut-Altlichtenwarth gebaut, ein Gemeinschaftsprojekt der EVN und des Unternehmens „ImWind“. Es entstehen vier Windkraftanlagen mit einer Leistung von 24,8 Megawatt – damit können laut Presseaussendung 19.200 Haushalte mit Ökostrom versorgt werden.

Die jährliche CO2-Einsparung durch den neuen Windpark liege bei etwa 35.000 Tonnen, heißt es. Im Dezember 2023 sollen die neuen Anlagen in Betrieb genommen werden. Man wolle damit ein weiteres „Zeichen in Richtung erneuerbare Energiezukunft setzen“, betonten die Bürgermeister der beiden Gemeinden.

Langer Weg von der Vorstellung bis zur Umsetzung
Bereits im Jahr 2014 wurde das Projekt in den Standortgemeinden vorgestellt, acht Jahre dauerte es bis es nun schließlich auch Realität wird, schildert der CEO von „ImWind", Georg Waldner: „Das Projekt hat uns bereits über viele Jahre begleitet und uns vor die eine oder andere Herausforderung gestellt.“ Nun beginne der Bau, "natürlich im Einklang mit Natur- und Artenschutz“, so Waldner.

Die EVN setzte sich das Ziel, ihren Ausstoß an Treibhausgasen bis 2034 um rund 60 Prozent zu reduzieren. Für EVN-Vorstandsdirektor Franz Mittermayer ist das Projekt ein wichtiger Schritt. „Um die ambitionierten Klimaschutzziele zu erreichen, streben wir in der EVN beinahe eine Verdopplung der Windkraft an", sagte er.

Große Ziele in Sachen Klimaschutz setzte sich auch das Land. „Mit unserem erst kürzlich neu festgelegten Fahrplan haben wir uns ganz klar für die Windkraft ausgesprochen. Bis 2035 soll diese verdreifacht werden", sagte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf.
30.10.2022, red, noe.ORF.at
Neuer Windpark für mehr als 19.000 Haushalte
 

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#16
Schotterteich als Sonnenstrom-Anlage
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In Niederösterreich gibt es die höchste Dichte an Photovoltaikanlagen. In Grafenwörth (Bezirk Tulln) wurde eine Anlage gebaut, die in ihrer Dimension Neuland ist. Wobei „Land“ der falsche Ausdruck ist, denn es ist die größte schwimmende Photovoltaik-Anlage Mitteleuropas.
Online seit heute, 18.18 Uhr
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Mehr als 45.000 Photovoltaik-Paneele bedecken seit Februar zwei Schotterteiche und liefern 24,5 Megawattpeak Strom zur Versorgung von 7500 Haushalten. Zur Eröffnung machte sich allerdings die Hauptdarstellerin rar, die Sonne blieb hinter den Wolken versteckt.

Viele bürokratische Hürden waren zu überwinden, ehe das Projekt verwirklicht werden konnte, jetzt aber gilt es als Referenz für weitere ähnliche Anlagen auf dem Wasser – siehe auch „Schwimmende PV-Anlage für 7500 Haushalte“. Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf ist bekannt für seine ablehnende Haltung gegenüber Groß-PV-Anlagen, das gelte hier aber nicht, sagt er bei der Eröffnung: „Hier werden keine Agrarflächen verbaut, die wir zur Lebensmittelproduktion brauchen. Wir wünschen uns solche Anlagen, weil damit nur ehemalige Schottergruben genützt werden.“
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In Grafenwörth gibt es weitere Schotterteiche. Auch sie sollen künftig PV-Anlagen beherbergen

Im Endausbau fünfmal so groß
14 Hektar groß ist die Anlage jetzt schon, dabei soll es aber nicht bleiben, das Potenzial in Grafenwörth liegt bei 70 Hektar. Bürgermeister Alfred Riedl will es zur Gänze ausschöpfen: „Ein weiterer Schotterteich ist schon umgewidmet, ich will diese Art der Energiegewinnung auf allen unseren Wasserflächen. Das sind jetzt 24,5 Megawattpeak, im Endausbau sollen es 120 sein.“

Die Projektpartner – die EVN und das Kilber Unternehmen Ecowind – haben jedenfalls Interesse, nicht nur in Grafenwörth, bestätigt Ecowind-Chef Johann Janker: „Gott sei Dank haben wir in Österreich viele leere Baggerseen, die eigentlich Brachfläche sind, auf denen man weder baden noch fischen darf und die daher wirklich leer stehen. Diese würden sich hervorragend eignen, um hier in Zukunft mehr erneuerbare Energie zu erzeugen.“
Die PV-Anlagen auf dem Wasser sind teurer als auf dem Land, haben aber Vorteile, wie Janker beschreibt: „Das Wasser bleibt durch das Zudecken mit PV-Paneelen kühler, was für die Ökologie besser ist, es kommt zu weniger Algenbildung, und andererseits werden die Paneele von unten gekühlt und haben mehr Leistung als auf einem freien Feld oder einem Dach. Also insgesamt kann man sagen: Die besten Standorte sind auf dem Wasser.“

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Die neuen PV-Paneele schwimmen auf dem Wasser und schirmen es daher von der Sonneneinstrahlung ab

Netzkapazitäten werden ausgebaut
Allerdings muss durch den massiven Ausbau von Wind und Photovoltaik die Infrastruktur nachziehen. Das tue die EVN, kündigt Vorstand Franz Mittermayer an: „So hohe Leistungen erfordern Netzkapazitäten, und das sind die eigentlichen Herausforderungen der nächsten Jahre: das Netz dazu in die Lage zu bringen, dass diese Kapazitäten auch immer vernünftig genützt werden können.“ Für die EVN bedeute das, „dass wir unsere Netz-Kapazitäten verdreifachen werden in den nächsten Jahren. Wir werden 40 neue Umspannwerke bauen und sämtliche Verbindungsleitungen dafür verstärken". Mittermayer zufolge entspricht das Investitionen von jährlich 350 Millionen Euro in den Netzausbau.“

In Grafenwörth ist eine Energiegemeinschaft geplant, also ein regionales Netzwerk von Erzeugern und Abnehmern. Im Endausbau könnte von hier aus der ganze Bezirk Tulln versorgt werden.
14.05.2023, Robert Salzer, noe.orf.at

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Schotterteich als Sonnenstrom-Anlage
 

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#17
„KLIMA.FIT“
Neue Windräder für die Zukunft
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25 Jahre ist es her, dass der erste Windpark im Burgenland in Betrieb gegangen ist. Die alten Windkraftanlagen werden nach und nach durch neue ersetzt – im Fachjargon heißt das „Repowering“.
Online seit heute, 5.23 Uhr
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1998 wird in Zurndorf im Bezirk Neusiedl am See der erste Windpark im Burgenland eröffnet. Eine schwierige Geburt, lange wurde um eine Finanzierung gerungen werden, Fachleute bescheinigten damals der Windenergie nur eine bescheidene Zukunft. Die sechs Windräder konnten 1.000 Haushalte mit Strom versorgen.

Viel mehr Leistung
Jessica Bauer, war damals zwei Jahre alt. Heute ist sie Projektleiterin für das Repowering von Windparks. „Das heißt, wir ersetzen alte Windräder durch leistungsstärkere neue Anlagen. So ein altes Windrad, das muss man sich vorstellen, hat bis zu 1,5 Megawatt bekommen. Mittlerweile haben die neuen Anlagen eine Leistung, die ist fünfmal so groß und das bringt einfach den Vorteil mit, dass wir am Standort mit weniger Windkraftanlagen viel mehr Strom produzieren können für die burgenländischen Haushalte“, so Bauer.

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Alte Windräder werden durch neue ersetzt

Der Abbau der alten Windräder geht um einiges schneller als der seinerzeit der Aufbau. In einer ersten Phase wurden 69 alte Windräder der Burgenland Energie durch 47 neue ersetzt. Bis 2030 soll die Stromgewinnung aus Wind um 1.800 Gigawatt gesteigert werden.

Für Jessica Bauer ist ihr Beruf gleichzeitig Berufung, Klimaschutz ist ihr nämlich auch privat ein großes Anliegen. Sie sehr das als sehr wichtige Aufgabe, Schritte gegen den Klimawandel zu setzen, um die Welt für spätere Generation zu bewahren, so Bauer.
24.05.2023, Red, burgenlnad.ORF.at/Andreas Riedl
Neue Windräder für die Zukunft
 

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#18
KI berechnet optimale Windrad-Standorte
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Wo sind die idealen Standorte für Windräder in Österreich? Diese Frage will GeoSphere Austria mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI) beantworten. Es sollen Windfelder berechnet und damit der Politik Empfehlungen für die Installation künftiger Windparks geliefert werden.
Online seit heute, 17.26 Uhr
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GeoSphere Austria (vormals Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik – ZAMG) arbeitet in mehreren Forschungsprojekten zu Windkraftanlagen mit künstlicher Intelligenz. Mit „AI4Wind“ (Anm.: AI steht für „artificial intelligence“) und „Wind4Future“ sollen räumlich und zeitlich hochaufgelöste Windfelder in verschiedenen Höhen berechnet werden, um verschiedenen Turbinentypen Rechnung zu tragen.

„Darüber hinaus entsteht ein Dokument mit spezifischen Empfehlungen für politische Verantwortliche für die Installation künftiger Windparks. In beiden Projekten spielt der Einsatz von künstlicher Intelligenz eine wichtige Rolle“, so Annemarie Lexer, Koordinatorin der Windprojekte bei GeoSphere. Windrichtung und -stärke würden selbst innerhalb kleinräumiger Regionen stark variieren, heißt es von GeoSphere. Windmessungen von Wetterstationen seien nicht repräsentativ für die Umgebung.
ORF
Ein Windpark in Bruck an der Leitha. 762 Windräder versorgen in Niederösterreich 1,2 Million Haushalte mit Strom

Für die Luftschichten bis einige hundert Meter über Grund – die für Windkraftanlagen entscheidend sind – gebe es kaum direkte Messungen, so die Forschungsanstalt. Für diese Werte würden Messungen von Wetterstationen auf das umliegende Gelände umgerechnet werden. Das geschehe immer häufiger mit Methoden der KI, wie Machine Learning, da diese komplexe Zusammenhänge in sehr großen Datenmengen verarbeiten.

Windräder nach Bundesland
NÖ: 762
Burgenland: 445
Steiermark: 114
OÖ: 31
Kärnten: 10
Wien: 9
Vorarlberg, Tirol, Salzburg: 0
Quelle: IG Windkraft

KI bildet „Verhalten“ von Windfeldern nach
„Vereinfacht gesagt lernen die Programme beim Einsatz von KI, aus Daten der Vergangenheit die Zusammenhänge zu erkennen und sie auf neue Situationen und Umgebungen umzulegen“, sagt Irene Schicker, KI-Expertin der GeoSphere. „Im Falle von Wind geht es zum Beispiel darum, aus Messungen der Vergangenheit zu erkennen, in welchem Zusammenhang die Windrichtung und Windstärke an einem bestimmten Messpunkt mit dem Windfeld der Umgebung stehen.“ Beim Projekt der GeoSphere würden vertikal Windfelder zwischen zehn bis 350 Meter Höhe berechnet werden.

Die Projekte mit KI-Berechnungen würden ein Problem bisheriger Studien löse. Darin würden sich nämlich kaum Bewertungen der Auswirkungen des Klimawandels auf Wind und die Folgen für die Windstromerzeugung ableiten leisten, heißt es von GeoSphere. Die Projekte laufen noch bis 2025. Daran beteiligt sind auch zwei niederösterreichische Windparkbetreiber: die WEB Windenergie AG mit Sitz in Pfaffenschlag bei Waidhofen an der Thaya und die Windkraft Simonsfeld AG mit Sitz in Ernstbrunn (Bezirk Korneuburg).
28.05.2023, red, noe.ORF.at

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KI berechnet optimale Windrad-Standorte
 

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#19
Auch wenn die Windräder "grünen, nachhaltigen Strom" produzieren, sind für mich solche An- bzw. Ausblicke aus dem Fenster, von der Terrasse, von der Liege im Garten usw. wie auf den Bildern oben zu sehen, nicht erstrebenswert! Da sollte man verstärkt auf Standorte außerhalb dicht besiedelter Regionen, aufs Meer usw. ausweichen.
Meine subjektive Meinung...
 

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#20
38 Windräder für Projekt "Windpark am Wagram" - davon bis zu 13 Windräder im Gemeindegebiet von Stetteldorf
NÖN-Korneuburg, JULI 2023
Herwig Mohsburger

"ImWind"-Projektleiter Michael Pölzler hat gerne den Überblick von oben.
Foto privat

Anlagen sind höher als der Donauturm, bringen Geldsegen für die Gemeinde und geringere Energiekosten für die Einwohner.

„Windpark am Wagram“ ist der Titel eines Projekts von EVN, Tulln Energie und „ImWind“, bei dem insgesamt bis zu 38 Windräder in Großweikersdorf, Absdorf, Tulln und Stetteldorf aufgestellt werden können. Die Details präsentierte Michael Pölzler, Projektentwickler von „ImWind“, dem Gemeinderat. Im Anschluss wurde eine grundsätzliche Willenserklärung für den Ausbau der Windkraft einstimmig beschlossen.

Maximal 13 Windräder, aufgeteilt auf zwei Flächen, würden im Gemeindegebiet Stetteldorf errichtet. Eine Fläche ist westlich der B19 etwa zwischen Eggendorf und Trübensee vorgesehen. Die zweite Fläche befindet sich südlich von Stetteldorf an der Gemeindegrenze zu Absdorf. Südlich von Absdorf könnten auf dem Gebiet dieser Gemeinde zehn weitere Windräder aufgestellt werden, erklärte Pölzler. Wichtig ist dabei, dass ein Mindestabstand von 1.200 Metern zum bebauten Gebiet eingehalten wird.

Pro Windrad wird inklusive der Zufahrtswege im Schnitt eine Fläche von 5.000 Quadratmetern benötigt. Beachtlich sind auch die Dimensionen der Stromerzeuger: Für die 7,2 MW Leistung ist die Nabe in 199 Metern Höhe montiert, der Rotordurchmesser liegt bei 172 Metern. Laut Pölzler beträgt die Gesamthöhe 285 Meter. Zum Vergleich: Der Donauturm in Wien ist als höchstes Bauwerk Österreichs 252 Meter hoch.

Der Windpark soll aber auch Vorteile für die Gemeinde und für die Einwohner bringen. So soll die Umsatzbeteiligung zwischen garantierten 30.000 Euro und 50.000 Euro pro Jahr und Windrad ausmachen. Beim Vollausbau könnte die Gemeinde jährlich 1,24 bis 1,5 Millionen Euro lukrieren, rechnete Pölzler vor. Bei einer Laufzeit von 30 Jahren könnten bis zu 19,5 Millionen Euro eingenommen werden. Gleichzeitig kann für die Stetteldorfer Bürger der Strom günstiger werden. Pölzler rechnet mit einem Preis von rund acht bis 24 Cent pro KWh für die nächsten 20 Jahre. Eingespeist würde über die EEG Energiegenossenschaft Wagram.

Bei einer Infoveranstaltung Ende August will man im nächsten Schritt die Bürger über die Details des Windparks informieren. Erst danach würde im Gemeinderat beschlossen, ob und wieviele Windräder aufgestellt werden. Theoretisch könnte die Zahl auch geringer als 13 Stück ausfallen.
Bis zu 13 Windräder im Gemeindegebiet von Stetteldorf


Entrüstung bei den Bewohnern der Region über die Pläne für den Windpark mit den aktuell größten Windräder Europas:


Einen Größenvergleich bietet diese grafische Darstellung.
Quelle Bürgeriniative

Dazu ein weiterer NÖN-Beitrag vom 17.07.2023:
„Nicht polemisieren, sondern informieren“
 
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