ein Artikel auf tirol.com
http://www.tirol.com/chronik/suedtirol/26019/index.do
Südtirols Bunker: Unbekannte Parallelwelt
Im Grenzland Südtirol wurden während des Kalten Krieges (1960-1980) rund 350 Bunker und Abwehranlagen errichtet. 20 Anlagen sollen jetzt museal genutzt werden.
Aufmarschpläne, Pläne zu Bewaffung und Verminung - wer einen Blick in die Archive der Militärs wirft, der kann erahnen, was im Grenzland Südtirol los gewesen wäre, wenn der Kalte Krieg in den 60er, 80er und 90er Jahren ein heißer geworden wäre. Während man Pläne aber ohne weiteres in Archiven verschwinden lassen kann, begegnet man den steinernen Zeugen dieser Zeit in Südtirol heute noch auf Schritt und Tritt.
1999 sind nach langen Verhandlungen zusammen mit anderen 2500 Immobilien auch rund 350 Bunker vom Staat dem Land Südtirol übertragen worden. Diese Anlagen unterlagen bis dahin strengster Geheimhaltung und waren damit Teil einer unbekannten Parallelwelt.
"Einer Parallelwelt, die glücklicherweise obsolet geworden ist", wie Josef Urthaler, Direktor der Landesabteilung Vermögensverwaltung, heute bei der Vorstellung des Buches "Bunker" (Athesia Verlag, Bozen, 244 Seiten) betonte.
Mit dem Übergang oblag es der Vermögensabteilung, sich ein genaues Bild der Bunker in Südtirol zu machen, sie zu erheben und grundbücherlich eintragen zu lassen. "Unter den Bunkern waren zahlreiche Objekte, die architektonisch und historisch hoch interessant waren, und über deren weitere Verwendung wir zu entscheiden hatten", bestätigt LH Luis Durnwalder.
So ist im Auftrag des damaligen Vermögenslandesrats Hans Berger eine Bestandsaufnahme über 20 der herausragenden Strukturen entstanden, "die wir museal nutzen wollen", wie LH Durnwalder heute erklärte.
Die Bestandsaufnahme bildete auch das Rückgrat des Buches, das Josef Urthaler, Christina Niederkofler und Andrea Pozza von der Vermögensabteilung des Landes über die Bunker in Südtirol verfasst haben. "Es ist ein schönes und wichtiges Buch über einen Teil unserer Geschichte, einen Teil unserer Landschaft. Denn auch wenn wir die Bunker nicht gebaut und auch nicht gewollt haben, so sind sie doch eine Realität", betonte Durnwalder. Im Buch werden die Anlagen beschrieben, detailliert nachgezeichnet und fotografisch belegt.
Das Buch "Bunker" beleuchtet auch die Geschichte der Verteidigungsanlagen, von ihrer Entstehung als Teil des faschistischen Alpenwalls, über die Anpassung im Kalten Krieg bis hin zu ihrer Schließung nach Ende des Ost-West-Konflikts.
Genauestens beschrieben werden auch das Verteidigungssystem entlang der Linien an Etsch, Eisack, Drau und Rienz, die technischen und militärischen Aspekte, Ausstattung und Bewaffnung und nicht zuletzt die Aufgaben, die die Bunker in der militärischen Logik übernommen hätten.
http://www.tirol.com/chronik/suedtirol/26019/index.do
Südtirols Bunker: Unbekannte Parallelwelt
Im Grenzland Südtirol wurden während des Kalten Krieges (1960-1980) rund 350 Bunker und Abwehranlagen errichtet. 20 Anlagen sollen jetzt museal genutzt werden.
Aufmarschpläne, Pläne zu Bewaffung und Verminung - wer einen Blick in die Archive der Militärs wirft, der kann erahnen, was im Grenzland Südtirol los gewesen wäre, wenn der Kalte Krieg in den 60er, 80er und 90er Jahren ein heißer geworden wäre. Während man Pläne aber ohne weiteres in Archiven verschwinden lassen kann, begegnet man den steinernen Zeugen dieser Zeit in Südtirol heute noch auf Schritt und Tritt.
1999 sind nach langen Verhandlungen zusammen mit anderen 2500 Immobilien auch rund 350 Bunker vom Staat dem Land Südtirol übertragen worden. Diese Anlagen unterlagen bis dahin strengster Geheimhaltung und waren damit Teil einer unbekannten Parallelwelt.
"Einer Parallelwelt, die glücklicherweise obsolet geworden ist", wie Josef Urthaler, Direktor der Landesabteilung Vermögensverwaltung, heute bei der Vorstellung des Buches "Bunker" (Athesia Verlag, Bozen, 244 Seiten) betonte.
Mit dem Übergang oblag es der Vermögensabteilung, sich ein genaues Bild der Bunker in Südtirol zu machen, sie zu erheben und grundbücherlich eintragen zu lassen. "Unter den Bunkern waren zahlreiche Objekte, die architektonisch und historisch hoch interessant waren, und über deren weitere Verwendung wir zu entscheiden hatten", bestätigt LH Luis Durnwalder.
So ist im Auftrag des damaligen Vermögenslandesrats Hans Berger eine Bestandsaufnahme über 20 der herausragenden Strukturen entstanden, "die wir museal nutzen wollen", wie LH Durnwalder heute erklärte.
Die Bestandsaufnahme bildete auch das Rückgrat des Buches, das Josef Urthaler, Christina Niederkofler und Andrea Pozza von der Vermögensabteilung des Landes über die Bunker in Südtirol verfasst haben. "Es ist ein schönes und wichtiges Buch über einen Teil unserer Geschichte, einen Teil unserer Landschaft. Denn auch wenn wir die Bunker nicht gebaut und auch nicht gewollt haben, so sind sie doch eine Realität", betonte Durnwalder. Im Buch werden die Anlagen beschrieben, detailliert nachgezeichnet und fotografisch belegt.
Das Buch "Bunker" beleuchtet auch die Geschichte der Verteidigungsanlagen, von ihrer Entstehung als Teil des faschistischen Alpenwalls, über die Anpassung im Kalten Krieg bis hin zu ihrer Schließung nach Ende des Ost-West-Konflikts.
Genauestens beschrieben werden auch das Verteidigungssystem entlang der Linien an Etsch, Eisack, Drau und Rienz, die technischen und militärischen Aspekte, Ausstattung und Bewaffnung und nicht zuletzt die Aufgaben, die die Bunker in der militärischen Logik übernommen hätten.
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