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#41
K.u.K. Truppen- u. Kriegsgefangenenlager „Halterbachtal“ – Teil 3

Fotos 13 - 18:

13.u.14. Die Reste eines Vorratskellers des ehem. Lagers sind noch vorhanden…

15. Vorratskeller (ist im Heimatbuch der Gemeinde Bergern ebenfalls als solcher beschrieben…) mit Steinmauern an der Seite und eher ungewöhnlicher Art eines Ziegelgewölbes an der Decke (normalerweise ist bei einem Ziegelgewölbe die Schmalseite der Ziegel parallel zur Längsrichtung, hier sind sie aber quer zur Längsrichtung…).

16. Nochmals ein Blick ins Innere des kleinen Kellers.

17. Steinmauer am Hang, weitere Abstufung/Terrasse für eine Baracke oder Wegrandbefestigung ?

18. An der Ostseite des ehemaligen Lagergeländes führt ein Forstweg (bei den Einheimischen Russenstrasse genannt -> durch die Kriegsgefangenen gebaut) den Hang hoch zu einem weiteren ehemaligen Truppenlager „Im See“…
 

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#42
K.u.K. Truppenlager "Im See"

Am Nordhang über dem Halterbachtal befand sich in der Ried „Im bzw. Am See“ ein weiteres Truppenlager für die Einheiten des Brückenkopfes Krems-Süd. Dort ist bis auf die Waldstraßen (-> Russenstrassen), die die einzelnen Lager mit den Stützpunkten verbanden, nur mehr eine Zisterne -> “Russenbründl“ , erhalten. Diese Bezeichnungen im Volksmund deuten auf den Einsatz der russischen Kriegsgefangenen hin.

a.: Kartenausschnitt des Brückenkopfes Krems-Süd

- Die Lage des Truppenlagers ist ROT markiert.
- Der Pfeil GELB zeigt auf die Lage des vorhin beschriebenen Truppen- u. Gefangenenlager „Halterbachtal-Sendlbach“ hin.
- Die Markierung BRAUN zeigt die Lage der ehemaligen Holzfällersiedlung „Ginglsee“.
- Der Pfeil GRÜN zeigt in etwa den Aufnahmeort und die Richtung des folgenden Bildes b.

Karte aus dem“ Kriegsarchiv des Österreichischen Staatsarchivs – Wien“, publiziert bei P. Dr. Udo E. Fischer ; Atlas der Pfarre Paudorf Göttweig; Paudorf 2002

b.: Foto vom „Giritzer“ Richtung Süd:
- Hinter (bzw. unter) der quer durchs Bild laufenden Feldkante verläuft das Halterbachtal (links Richtung Steinaweg, rechts nach Oberbergern).
- Pfeil GELB – > unten im Tal Standort des ehem. Truppen- u. Kriegsgefangenenlagers „Halterbachtal“.
- Kreis ROT -> Truppenlager „Im See“ (-> mit Russenbründl).
- Kreis GELB -> Lage der ehemaligen "Holzfällersiedlung Ginglsee"
- Linien GELB -> sogenannte „Russenstraßen“…

Es folgt noch ein Bildbeitrag zum Lager „Im See“.
 

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#43
Truppenlager "Im See"

1. Rechts der Forststraße (-> Russenstraße) befand sich das Truppenlager „Im See“.

2.-4. Als einziges noch sichtbare Objekt verblieb das „Russenbründl“. Eine Zisterne, gespeist durch Oberflächenwasser.

5. Blick nach Norden über das Halterbachtal zum „Giritzer“. („Gegenschuss zum Foto b. aus vorigem Beitrag).

6. Verwilderter Zufahrtsweg (von der Russenstraße abzweigend ) zum Verteidigungsstützpunkt oberhalb des „Kohlgrabens“.
 

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#44
Verteidigungsstellungen oberhalb Lager "Im See" und Kohlgraben

Auf den Höhenrücken oberhalb des Halterbachtales, zwischen den nach Süden verlaufenden Seitentälern von Sendlbach und Kohlgraben, befanden sich 2 Verteidigungsstützpunkte.

Die auf der nachstehenden Karte ROT gekennzeichnete Stellung oberhalb des Truppenlagers „Im See“ sperrte den Zugang zu den höher gelegenen Waldflächen des Dunkelsteinerwaldes.

Die „GRÜNE“ Stellung war am Hang oberhalb der Einmündung des Kohlgrabens ins Halterbachtal. Von dieser Hangstellung war eine Kontrolle sowohl das Halterbachtales, des Einganges zum Kohlgraben und die nördlich des Halterbachtales gelegene Hochfläche Richtung Unterbergern – Baumgarten möglich.

GELB kennzeichnet die Lage des vorhin beschriebenen Truppenlagers „Im See“ und das kleine rote Dreieck die Lage einer Sperre im Talgrund des Kohlgrabens.

Die ehemaligen Anlagen sind auf Ausschnitten der alten K.u.K.-Armeekarte und einer aktuellen NÖGIS 1:50 Karte eingezeichnet.

1. Karte aus dem“ Kriegsarchiv des Österreichischen Staatsarchivs – Wien“, publiziert bei P. Dr. Udo E. Fischer ; Atlas der Pfarre Paudorf Göttweig; Paudorf 2002
2. Karte NÖGIS
 

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#45
Verteidigungsstellung oberhalb Truppenlager „Im See“

Auf Detailkarte ROT eingezeichnet:

1. Die noch erkennbaren Grabenstellungen liegen am Übergang zur Hochfläche nachdes Anstiegs des Weges aus dem Tal.

2. -6. Noch gut erkennbares Grabensystem, Fotos aus verschiedenen Vegetationszeiten.
 

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#46
Verteidigungsstellung oberhalb Einmündung Kohlgraben ins Halterbachtal

Auf Detailkarte GRÜN eingezeichnet:

1.-5. Noch erkennbare Hangstellungen.

6. Ein Holzschlag gibt den Blick nach NW frei: Von rechts leicht nach links oben quer durchs Bild verläuft das Halterbachtal Richtung Oberbergern. Links vom Tal der leicht ansteigende Rücken führt zur Ried „Im See“ und hinter der im Dunst verschwindenden Hochfläche im N liegt Unterbergern. Außerhalb des rechten Randes ist der Abfall zur Einmündung des Kohlgrabens. Aufnahme- bzw. Blickrichtung Pfeil GRÜN auf NÖGIS-Karte.
 

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#47
Sperrstellung im Tal des Kohlgrabens

Um die Dokumentation der "Brückenkopfreste" weiterzuführen, stelle ich nun ein paar Bilder aus 2004 der ehemaligen "Tal- und Wegsperre" im Kohlgraben ein. Von den damals schon nur mit "geübten Blick" kaum noch zu erkennenden Stellungen ist heute durch Wegsanierung und Holzlagerung nichts mehr zu erkennen.

Die Sperre befand sich auf den Detailkarten unter Beitrag #44 am Ort des roten Dreiecks:
 

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#48
Brückenkopfabschnitt Waxenberg

Das miese Wetter verschafft mir wieder einige Zeit, das angesammelte Fotomaterial zu meinen Dokumentationen über den "Brückenkopf Krems - Abschnitt Süd" weiter aufzuarbeiten:

Der Waxenberg liegt durch das Tal der Fladnitz getrennt westlich des Göttweiger Stiftberges bzw. des Predigtstuhls. Knapp unterhalb der 500 m hohen Bergspitze gab es ein rund um den Gipfel führendes Stellungssystem, Auch der vom höchsten Punkt nach Westen abfallende Kamm wies lt. zeitgenössischen Karten Verteidigungsstellungen auf. Die Anlagen um die felsige Bergspitze sind teilweise noch erkennbar, auf der Kammlinie konnte ich jedoch keine auffälligen Hinweise mehr finden.
Am Weg vom im Talboden liegenden Kleinwien zum Waxenberg befand sich im untersten Drittel der Waldstraße ein Truppenlager. Hier konnte ich noch geringe Reste der Anlage aufspüren.

Auf den nachfolgenden Detailkarten ist die Lage des Truppenlagers GELB und der Stützpunkt am Waxenberg-Gipfel ROT gekennzeichnet. Die ehemaligen Anlagen im Bereich der Kammlinie befanden sich in der GRÜNEN Umrandung.

1. Karte aus dem“ Kriegsarchiv des Österreichischen Staatsarchivs – Wien“, publiziert bei P. Dr. Udo E. Fischer ; Atlas der Pfarre Paudorf Göttweig; Paudorf 2002

2. Karte NÖGIS

3. Blick von Göttweig zum Waxenberg. ROT -> Verlauf der Stellungen um den Gipfel, Pfeil GELB -> Lage des ehemaligen Truppenlagers. Im Tal ist die Kirche von Kleinwien zu erkennen.
 

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#50
Verteidigungsstellungen am Waxenberg - Teil 1

Nachfolgend einige Panoramabilder, welche die dominierende Stellung des Berges im südlichen Brückenkopfbereich darstellen:

Teil 1:

1. Gipfelkreuz Waxenberg auf 500 m.

2. Blick nach Osten zum Stift Göttweig. Im Hintergrund der Austreifen der Donau mit dem nördlichen Tullnerfeld.

3. Blick nach Nord mit Donau und dahinter rechts die Altstadt von Krems, links der Stadtteil Stein. Auf den hinter der Stadt liegenden Höhen waren die Stellungen des nördlichen Brückenkopfes. Im Hintergrund der Droßer- und Gföhlerwald auf der Hochfläche des Waldviertels.

4. Zoombild der Kremser Altstadt. In der Bildmitte im Vordergrund verschwindet die Trasse der Bahnstrecke Krems-Herzogenburg im Auwald der Donau. Die durch die Anlagen des Brückenkopfes zu schützende Eisenbahnbrücke ist durch die Aubäume verdeckt…

5. Westwärts der Kremser Altstadt erkennt man den Stadtteil Stein.

6. Zoombild von Stein mit den Weingartenterrassen an den Hängen. Rechts der Steiner Kreuzberg, links die Donauwarte.
 

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#51
Verteidigungsstellungen am Waxenberg - Teil 2

Teil 2:

Noch einige Überblicks-Fotos und Beginn der Stellungsbilder:

7. Donauaufwärts dann die Stadt Mautern mit der damals zu schützenden Straßenbrücke nach Stein. Quer durch das Bild wieder die Donau. Auf den Bergen dahinter befanden sich die Anlagen im Bereich Scheibenhof (-> Jägerberg).

8. Blichrichtung NW über die Höhen oberhalb Baumgarten und Bergern mit den Anlagen im Bereich der Ferdinandswarte usw. . Leicht rechts der Mitte ist die Ruine Dürnstein schwach zu erkennen.

9. Blick nach Westen über das ehemalige Lager „Im See“ über das Halterbachtal in Richtung Oberbergern.

10. Blickrichtung SW auf die Weiten des Dunkelsteinerwaldes…

11. Blick nach Süden mit Fladnitzdurchbruch bei der „Hohen Brücke“ zwischen Meidling und Statzendorf. Im Hintergrund die nördlichen Kalkalpen, im Dunst der Schneeberg…

12. In Felsen gehauene Stellungen im Gipfelbereich.
 

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#56
Stellungen Göttweig - Predigtstuhl

Die Stellungen und der Weg am Predigtstuhl, siehe Beiträge #32-24, wurden anlässlich des heurigen Gedenkjahres unter Mithilfe von Insassen der Justizanstalt St. Pölten revitalisiert. Dazu ein Bericht im ORF-NÖ:
Auf den Spuren des Ersten Weltkriegs

Der Brückenkopf Krems, dessen Bau im Sommer 1914 von Kaiser Franz Joseph angeordnet wurde, sollte den Donauübergang vor Feinden schützen. Reste davon sind in Furth erhalten, diese Spuren des Ersten Weltkriegs werden nun zugänglich gemacht.

Der Brückenkopf Krems wurde als Befestigungsgürtel um die beiden 1914 schon bestehenden Donaubrücken angelegt. 34.000 Soldaten sollten im Ernstfall hier stationiert sein, um russische oder italienische Truppen abzuwehren.

Auch der Göttweiger Berg spielte dabei eine wichtige strategische Rolle, erklärt Peter Juster von der Niederösterreichischen Militärhistorischen Gesellschaft: „Dazu waren Artillerie- und Infanteriestellungen vorgesehen. Am so genannten Vorderhang war die Annäherung des Feindes schon zeitgerecht einsehbar. Diese Stellungen waren auch mit Stacheldrahthindernissen gesichert, um dem Feind die Annäherung nicht zu ermöglichen.“

Verteidigungsanlage wäre nie erfolgreich gewesen
Im heurigen Jahr legten freiwillige Helfer die Anlagen des Brückenkopfes Krems am Göttweiger Berg frei. Reinhard Geitzenauer ist in der Gemeinde Furth bei Göttweig (Bezirk Krems) für Kulturangelegenheiten zuständig: „Dieser Brückenkopf Krems, der die Mauterner Donaubrücke und die Eisenbahnbrücke umspannt hat, ist im Bereich Göttweiger Berg sicher am intensivsten erhalten. Es sind hier noch die meisten Relikte sichtbar, weil das Gelände später nie genützt wurde. Dadurch blieben hier diese relativ schönen Stellungen erhalten, in anderen Bereichen, die landwirtschaftlich genutzt wurden, ist dies nicht mehr der Fall.“

Ihre Kriegstauglichkeit musste die Anlage nie unter Beweis stellen, erläutert der Militärhistoriker Peter Juster: „Der Einsatz der Anlage wäre wahrscheinlich nicht erfolgreich gewesen, denn die Waffenwirkung hat sich im Verlauf des Krieges enorm verändert. Die Verteidiger wären vermutlich durch die Gegner, die über schwere Waffen verfügten, niedergekämpft worden.“

Ausstellung initiiert Beschäftigung mit Geschichte
Die diesjährige Ausstellung „Jubel & Elend“ über den Ersten Weltkrieg auf der Schallaburg war der Auslöser für die Grabungen in Furth, sagt Kurt Farasin, Geschäftsführer der Schallaburg: „Eine Ausstellung ist dann erfolgreich, wenn man nach dem Ausstellungsbesuch mit mehr Fragen nach Hause geht, als man davor hatte. Sie ist auch dann erfolgreich, wenn Geschichte sichtbar gemacht werden kann, nicht nur während der Zeit der Ausstellung, sondern auch auf Dauer. Daher ist gerade eine solche Initiative wie jene in Furth so wichtig: Durch ein Gedenkjahr und eine Ausstellung angeregt geschieht hier etwas, wo auch die Bevölkerung zeigen kann, wie sie mit Geschichte umgeht.“

Auf den Spuren des Ersten Weltkriegs wandern
Die Anlage am Stützpunkt Göttweig ist in ihrer Gesamtheit sehr gut erhalten, man kann noch Steinwälle, Reste von Stellungen, Steinstufen, Wege und Inschriften sehen. Seit kurzem gibt es auch einen Rundwanderweg („Verteidigungsweg 1914“) um den Göttweiger Berg zu den bisher freigelegten Stellungen aus dem Jahr 1914, und im Hellerhof in Paudorf ist eine Ausstellung über den Brückenkopf Krems zu sehen.

Reinhard Geitzenauer über die Vorstellungen, die man in der Gemeinde Furth bei Göttweig hat: „Wir wollen das sicher auch in den nächsten Jahren weiter betreiben. Wir werden wehrhistorische Führungen anbieten, aber auch im Gelände tätig sein und die Ausgrabungen weiter forcieren. Wir hoffen, dass wir mit der Unterstützung von Freiwilligen so viel wie möglich sichtbar machen können.“

Reinhard Linke, noe.ORF.at
Text- u. Bild: http://noe.orf.at/radio/stories/2660611/
 

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#58
Stützpunkt Göttweig - Predigtstuhl Herbst 2014, Teil 1

Nachfolgend einige herbstliche Fotos vom Stützpunkt Göttweig des Brückenkopfes Krems (Süd):

Die Bilder vom 29.10. verdeutlichen die Rekonstruktionsarbeiten an den Verbindungswegen und Stiegen zwischen den teilweise wieder ausgegrabenen und hergestellten Infanteriestellungen gegenüber den Fotos aus 2012 (Beiträge #32-#34):

Teil 1 von 3:

1.-2. Stiegen- u. Steiganlagen an der felsigen SW-Seite des Predigtstuhls.
3.-6. Rekonstruierte Infanteriestellung am Hang.
 

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#59
Stützpunkt Göttweig - Predigtstuhl Herbst 2014, Teil 2

Teil 2 von 3:

7. Eine freigelegt Steintreppe führt zu einer weiteren Stellung.
8.-11. Die Stellung oberhalb des Fladnitztales bei Paudorf.
12. Auf der abgeflachten Kammlinie oberhalb der Infanteriestellungen bzw. unterhalb des höchsten Punktes des Predigtstuhles sind die Reste von Artilleriestellungen zu erkennen.
 

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#60
Stützpunkt Göttweig - Predigtstuhl Herbst 2014, Teil 3

Teil 3 von 3:

13. -14. Tiefblick nach SW auf Paudorf im Fladnitztal.
15. Mit 449 m ist hier der höchste Punkt des Predigtstuhls. Im Vordergrund die Fundamentreste der ehemaligen St.Georgskirche. Diese wurde ca. 1130 vom Göttweiger Klostergründer Bischof Altmann an Stelle einer bereits seit dem 9. Jahrhundert bestehenden Holzkapelle errichtet und vermutlich 1529 von türkischen Truppen zerstört.
16. Stift Göttweig vom Predigtstuhl aus… (-> Richtung N)
17. …und der Blick vom Stift in die Gegenrichtung zum Predigtstuhl (-> Richtung S). Rechts das Fladnitztal zwischen Paudorf und Klein Wien.
18. Im Dunst der bald untergehenden Sonne der Waxenberg (-> siehe auch Beiträge #48 - #52).
 

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