Antike Maschinen

MHSTG44

Well-Known Member
#1
Im Dachgeschoss eines alten Wohnhauses in Wien entdeckt. Dadurch die Maschinen im letzten Stock stehen, in einer alten Waschküche wurden die zum Glück noch nicht entsorgt. Sind sicher schon Museumsreif und meines erachtens außer Betrieb genommen worden. Hilfreich wären Hinweise auf Baujahr usw.
 

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HF130C

Well-Known Member
#2
Gefühlsmäßig würde ich die Maschine als unmittelbare Nachkriegsproduktion ansehen. Es handelt sich um eine elektrotechnisch sehr einfach aufgebaute Waschmaschine, dem Typenschild entsprechend gab es als Stromverbraucher nur den Motor, die Beheizung der Trommel erfolgte gemäß unterem Typenschild mit Stadtgas. Dies begründet die Bedienelemente unterhalb der Gerätemitte und das kleine Fenster neben der Einfüllöffnung wird für die Flammüberwachung gedient zu haben. Das Waschpulver wurde durch die abschließbare Öffnung an der Oberseite eingefüllt.

Irgendein Programmschaltwerk ist nicht zu erkennen. Man musste offenbar selbst die Zeit abstoppen und dann die nötigen Handgriffe setzen. Immerhin hat die Waschmaschine schon einen Temperaturregler gehabt, wie man am ersten Bild erkennen kann.

Waschmaschinen mit Programmschaltwerk gab es erst ab 1960. Die umständliche Gasheizung wurde mit der zunehmenden Verbesserung der elektrischen Installationen hinfällig. Man muss bedenken, dass die elektrischen Hausinstallationen, aber auch die zuführenden Versorgungsleitungen der E-Werke nur für den Lichtbedarf ausgelegt waren und Leistungen von 2000W und mehr für eine Waschmaschinenheizung nicht verkraftbar gewesen wären. Der Motor der gezeigten Waschmaschine mit 320W Leistung passte gerade noch zu den Versorgungsleitungen der besseren Haushalte der Nachkriegszeit.

Die Maschine scheint noch recht komplett zu sein. Ein Museumsstück wäre sie allemal.

Die ebenfalls gezeigte Wäscheschleuder fand sich noch lange Jahre in vielen Haushalten. Frühere Waschmaschinen konnten nicht schleudern, da der Motor sonst sehr aufwendig gebaut hätte werden müssen, andererseits das Unwuchtproblem der horizontal laufenden Waschtrommel noch nicht gelöst war. Das hatte man bei den senkrecht laufenden Wäscheschleudern besser im Griff, trotzdem konnte man diese auch nicht alleine laufen lassen, da sie durchaus im Raum hin- und her wanderten. Meist wurde dies so vermieden, dass die Schleuder nur mit händisch gedrücktem Verschlussdeckel bzw. Schalter lief, d.h. die Bedienkraft immer vor Ort sein musste.
 
S

Senator74

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#6
Im Dachgeschoss eines alten Wohnhauses in Wien entdeckt. Dadurch die Maschinen im letzten Stock stehen, in einer alten Waschküche wurden die zum Glück noch nicht entsorgt. Sind sicher schon Museumsreif und meines erachtens außer Betrieb genommen worden. Hilfreich wären Hinweise auf Baujahr usw.
"Antik" halte ich für ein wenig übertrieben, "ALT" hätte auch gereicht.:cool::p
 

MHSTG44

Well-Known Member
#13
Austromat war ein Markenname der ehemaligen Fa. Felber & Co aus Wien, die Industriewaschmaschinen herstellte. Die gegenständliche Maschine wurde mit Gas beheizt, in der Nachkriegszeit nicht ungewöhnlich wegen oft mangelnder Kraftstromanschlüsse.

Die Fa. Felber versuchte sich auch in den 50ern im Kleinautomobilbau - ohne nennenswerten Erfolg.
besten Dank für deine Info;)
 
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