Danke für die spannenden Ansichten.
Bild 11 zeigt ein interessantes Detail des Antriebes des Sägewerkes:
Rechts das Großzahnrad mit Holzzähnen, das vom Wasserrad mittels der Vierkantwelle angetrieben wird, dieses Zahnrad treibt wiederum das kleine gußeiserne Rad an, dessen Welle die für die Sägebewegung benötigte höhere Drehzahl aufweist. Auf dieser Welle befindet sich hinter dem kleinen Zahnrad ein mit exzentrischem Gegengewicht versehenes Massenausgleichs-Schwungrad, und unmittelbar dahinter das Exzenter in Form einer Exzenterscheibe, die nun die auf- und abgehende Bewegung über die schräg laufende eiserne Zugstange im Hintergrund nach oben zum Sägegatter bzw. Sägeblatt überträgt. Das Massenausgleichsrad vermindert die Belastungsstöße durch die hin- und hergehenden Massen der Sägeeinrichtung und dessen Antriebsstange.
Im Vordergrund sieht man eine Spannrolle an einem Holzhebel: Damit wird der zur Drehrichtungsumkehr gekreuzt laufende Flachriemen, der lose über das im Vordergrund erkennbare Flachriemenrad gelegt ist, bei Bedarf gespannt und treibt damit anzunehmenderweise den Rücklauf des Vorschubwagens an, nachdem das Holz durch die Säge geführt wurde. Der Vortrieb des Wagens im Sägebetrieb erfolgt bei diesen Sägen in der Regel durch die Auf- und Abbewegung des Sägegatters selbst. Dies deshalb, um die Vorschubbewegung rein in der schnittfreien Bewegung des Blattes durchführen zu können. Der Wagen befördert somit den Holzstamm ruckweise synchron mit der Sägeblattbewegung in Richtung Sägezähne. Dies noch dazu mit einer einstellbaren Vorschublängenbewegung, angepasst an die zu schneidende Holzart.
Das Abschalten der Säge wird wiederum durch Ableitung des Wassers vom Wasserrad erledigt. Kein Foto gibt es vom weiteren Antrieb des Vorschubes, also da, wo der Flachriemen links hinführt. Hier müssten sich noch etliche mechanische Komponenten zur Bewegung des Vorschubwagens befinden.
Weiters ist bemerkenswert, dass die Sägeebene sich bei dem Gebäude im ersten Stock befindet: Das Holz muss relativ umständlich über die sichtbare Rampe hinaufgerollt werden. Dies war wohl aufgrund der Topografie und der Wasserführung nicht anders möglich, unpraktisch bleibt es trotzdem.
Nicht zuordnen kann ich das kleiner aussehende , an das Haus angelehnte Wasserrad abseits des Wasserkanals. Ob es tatsächlich zur Mühle gehört hat, wäre zu hinterfragen.
In jedem Falle ist es erfreulich, dass sich das Sägewerk offenbar in einem betriebsfähigen Zustand befindet. Es wäre daher interessant zu erfahren, ob es entsprechende Sägevorführungen gibt.