101 Jahre Autoschleuse durch Tunnel der Tauernbahn zwischen Böckstein und Mallnitz

josef

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101 Jahre Tauernschleuse
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Vor 101 Jahren wurden erstmals Autos durch den Tunnel der Tauernbahn zwischen Kärnten und Salzburg geschleust. In ihrer Form ist die Autoschleuse Tauernbahn einzigartig in Österreich. Bedingt durch die Pandemie wurde das Jubiläum heuer, ein Jahr nach dem 100er, gefeiert.
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In Böckstein im Salzburger Gasteiner Tal und in Mallnitz, im Bezirk Spittal an der Drau wurde am Freitag zurück und optimistisch nach vorne geschaut. Wenn am Bahnhof Mallnitz zwei Musikkapellen aus Salzburg und Kärnten die Landeshymne anstimmen, dann wurde hier nicht nur eine Bahnverbindung, sondern etwas Völkerverbindendes gefeiert.
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Zwei Musikkapellen gestalteten die Feier in Mallnitz

1020er Lokomotive für Jubiläumszug
Seit 101 Jahren verkehrt die Schleuse zwischen Mallnitz in Kärnten und Böckstein in Salzburg. Angefangen hat alles mit einer Vision in den 20er Jahren.
Die 81 Jahre alte Lokomotive 1020 erlebte dann die Glanzzeiten in den 60er und 70er Jahren mit. Am Freitag zog die 1020, das Schmuckstück der Eisenbahnfreunde Lienz, den Jubiläumszug.

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Die 1020er Lokomotive

400.000 Passagiere pro Jahr
Die Zeichen der Zeit deuten darauf hin, dass die Tauernschleuse auch weiterhin eine große Bedeutung haben werde, sagte Heinz Freunschlag, Vorstand für den ÖBB-Personenverkehr: „Es wird auch zukünftig eine große Rolle für uns spielen, wenn wir hier Autos huckepack nehmen können, sowohl touristisch, als auch im Sinne des kombinierten Verkehrs.“
Pro Jahr transportiert die Autoschleuse 200.000 Fahrzeuge und 400.000 Passagiere durch die Tauern.

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Seit 101 Jahren fährt der Autozug

Stillstand nach Brandkatastrophe von Kaprun
Doch die Autoschleuse Tauernbahn hat nicht immer nur positive Zeiten erlebt. Vor allem nach der Brandkatastrophe von Kaprun stand sie lange Zeit still, die Bevölkerung kämpfte gegen eine dauerhafte Einstellung. Günther Novak, der Bürgermeister von Mallnitz: „Uns ist es wichtig, dass unsere Mitarbeiter im Mölltal, die in Salzburg bei den Betrieben angestellt sind, die Möglichkeit haben, mit dem Auto dorthin zu fahren, um ihrer Arbeit nach zu gehen.“

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Täglicher Austausch zwischen Regionen
Politik und ÖBB Manager wollten zum Jubiläum zwar keine 100jährige Bestandsgarantie abgeben, aber sie sehen eine positive Zukunft der Autoschleuse. Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig sagte, wenn man sich die Kennzeichen auf den Autos am Autoreisezug ansieht, „dann sieht man, dass das sehr viele einheimische Salzburger sind, die nicht nur vor dem Regenwetter geflüchtet sind, um hier Urlaub zu machen, sondern man sieht, dass der Austausch zwischen diesen beiden Regionen tagtäglich stattfindet.“

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Feier am Bahnhof in Mallnitz

Immer mehr Radfahrer nutzen die Schleuse
Vor allem Radfahrer benutzen die Schleuse – auf dem Weg von Salzburg an die Adria – immer öfter, sagte ÖBB-Regionalmanager Reinhard Wallner: „In den letzten Jahren hatten wir beinahe eine Verzehnfachung des Aufkommens zu verzeichnen und ein Ende ist nicht absehbar.“ Das Erlebnis an sich und an die Nachfrage angepassten Angebote sollen die Schleuse langfristig absichern, hieß es zur Jubiläumsfeier.
10.07.2021, red, kaernten.ORF.at

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Eisenbahnfreunde feiern 101 Jahre Tauernschleuse
Am Wochenende haben Eisenbahnfreunde das 101-Jahr-Jubiläum der ÖBB-Tauernschleuse zwischen Böckstein (Salzburger Pongau) und Mallnitz (Kärnten) gefeiert. Zum Einsatz kamen historische Fahrzeuge – u. a. eine 1020er-Berglokomotive. Dieser Typ stand einst auf der Tauernbahn im Vorspanndienst für Güterzüge.
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Die ÖBB-Autoschleuse über die Hohen Tauern wird seit 1920 betrieben. Sie war vor dem Bau der Tauernautobahn (Eröffnung 1980) eine äußerst wichtige, transeuropäische Verbindung – auch für den internationalen Pkw-Fernverkehr. Millionen Urlauber – besonders auch aus Deutschland – benutzten die landschaftlich prachtvolle Route seit den 1950er-Jahren für ihre Reiseziele in Italien und dem früheren Jugoslawien.

Neben Semmering zweiter Weg nach Triest
Die ÖBB-Züge durchqueren zwischen Böckstein und Mallnitz den 8,37 Kilometer langen Eisenbahntunnel zwischen Salzburg und Kärnten und überwinden dabei die Wasserscheide des Alpenhauptkammes. Die Autos der Reisenden werden dabei auf die Züge verladen. Zwischen Gastein und Oberkärnten gibt es hier keine direkte Straße über die Hohen Tauern, nur Saumpfade und alpinistische Routen. Die Fahrzeit der Überstellzüge beträgt jeweils ca. zwölf Minuten.

Fotostrecke
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Nikita Chruschtschow im Juli 1960 bei der Abfahrt in Böckstein – auf dem Weg durch die ÖBB-Tauernschleuse nach Mallnitz. Der sowjetische Staatschef und Diktator war damals auf Staatsbesuch in Österreich und befand sich mit seinem Auto-Tross auf Rundreise
Walter Hager
Auch Oldtimer-Fans nahmen mit ihren Autos am Samstag an der historischen Bahnfahrt teil
ÖBB-Archiv
1956 in Böckstein
Clemens Hager
ÖBB-Archiv
Historische Postkarte: Andrang von Italien-Reisenden aus Deutschland in den 1960er-Jahren auf Kärntner Seite. Rückweg nach Norden. Hinten: Hohe Tauern mit Ankogel
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1920 kurz nach Inbetriebnahme der Autozüge
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Historische Postkarte: 1960er-Jahre in Mallnitz
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Historische Postkarte: Böcksteiner Seite mit Eisenbahnersiedlung im Anlauftal
Walter Hager
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Clemens Hager
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Clemens Hager
Clemens Hager
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Frühling 2021 in Mallnitz mit Autoüberstellzug
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Historische Postkarte: Böcksteiner Portal des Tauerntunnels

Wegen der CoV-Lockdowns konnte das 100-Jahr-Jubiläum im Sommer 2020 nicht gefeiert werden. So wurde das nun heuer nachgeholt. Hauptorganisatoren dieser „Historischen Tauernschleusenfahrt“ am vergangenen Wochenende waren die „Lienzer Eisenbahnfreunde“ aus Osttirol. Sie stellten den Festakt mit Unterstützung der ÖBB auf die Beine.

Vorgeschichte
Der Spatenstich für die Tauernbahn und für den Tauerntunnel in Bad Gastein erfolgte am 24. Juni 1901, in Mallnitz am 6. Juli 1901. Die Freude war sehr groß in den Gemeinden. Eine Eisenbahnstrecke versprach mehr Touristen und folglich mehr Wohlstand.

Bau
Der Bau des Tauerntunnels ging dann schnell. Mehrere tausend Arbeiter aus vielen Teilen der Habsburgermonarchie zogen mit ihren Familien nach Bad Gastein und Mallnitz. Sie lebten in so genannten „Brettldörfern“. Nach einer Weile wurden den Baracken kleine Ortschaften mit eigenem Krankenhaus und Kasino – heutige „Vororte“ der Gemeinden.

Durchschlag
Am 21. Juli 1907 erfolgt 4.50 Uhr der Durchschlag des Tauerntunnels. Die Vermesser arbeiteten damals schon extrem genau. Dadurch wichen die Höhe des Tunnels nur um 56 Millimeter, die Richtung nur um 55 Millimeter und die Länge nur um 293 Zentimeter ab. Der Bau forderte auch Todesopfer. So hatten die Familien und Gemeinden insgesamt 684 Verletzte und 55 Tote zu beklagen – darunter einige durch Lawinen.

Erster Zug
1909 war der Bau des Tunnels abgeschlossen. Schon im Februar fuhr der erste Zug über die neue Bahnstrecke, die für die eher abgeschiedenen Gemeinden Mallnitz und Bad Gastein ein Symbol großer Hoffnung war. Die Signifikanz der Tauernbahn wurde noch untermauert, als Kaiser Franz Jusef persönlich am 5. Juli 1909 die Bahnstrecke eröffnete. Bis zur Inbetriebnahme der ersten Autozüge dauerte es dann noch elf Jahre.

„Weit mehr als Nostalgie“
Auch die beiden Eisenbahnfans Walter und Clemens Hager – Vater und Sohn aus der Stadt Salzburg – fuhren mit und fotografierten.
Der Senior arbeitet im Brotberuf als leitender Fluglotse für Piloten aus vieler Herren und Frauen Länder sowie die staatliche Flugsicherheitsagentur Austro Control auf dem Salzburger Flughafen: „Wie in der Fliegerei gibt es auch im Bereich der Eisenbahnen immer weniger Veranstaltungen mit historischen Bezügen. Das ist sehr schade. Es lässt sich wohl auch damit erklären, dass sich immer weniger Menschen ehrenamtlich engagieren, um unser technisches und kulturelles Erbe zu pflegen. Natürlich dürften auch die dauernd steigenden Kosten für Private eine Rolle spielen. Umso wichtiger sind Initiativen wie die der Lienzer Eisenbahnfreunde.“
12.07.2021, Gerald Lehner - salzburg.ORF.at

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