Kriegsgefangenenlager Neckenmarkt (Sporonnyék) im heutigen Burgenland:
Das Kriegsgefangenenlager des
1. Weltkriegs in Neckenmarkt im Mittleren Burgenland war flächenmäßig eines der größten der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Das Lager erstreckte sich über den ganzen nordöstlichen Höhenzug des Ödenburger Gebirges. Es hatte eine Länge von mehr als 2 km. Die Voraussetzung für die Errichtung eines Lagers dieser Größenordnung war für die Militärbehörden ideal gegeben.
Zu Anfang des Jahres 1915 erfolgte bereits eine kommissionelle Besichtigung der zur Auswahl vorgesehenen Bauplätze für die notwendige Erweiterung des Lagers. Das Lager Neckenmarkt soll fähig sein genug Platz für 15 000 kriegsgefangene Serben zu bieten.
Am 14. Juli 1916 legte der Lagerkommandant General Niemeczek dem k.u.k. Kriegsministerium in Wien auf direktem Wege eine dringliche Meldung vor, in welcher er berichtete, dass sich mit genanntem Tage 595 russische Kriegsgefangene darunter 41 Offiziere im Kriegsgefangenlager Sopronnyék befinden und außerdem 5 054 bosnisch-herzegowinische Landesangehörige beiderlei Geschlechts und jeglichen Alters als Internierte im Lager festgehalten werden.
Krankenstation im Kriegsgefangenenlager Neckenmarkt
Im Lager Neckenmarkt gab es zwei am Rande des Lagers errichtete getrennte Gruppen für erkrankte Kriegsgefangene und Zivilinternierte. Die Krankengruppe hatte 14 Baracken. Die zweite Gruppe war die sogenannte Infektionsgruppe. In diese Gruppe wurden ausschließlich jene Kriegsgefangenen und Internierten eingeliefert, die übertragbare und ansteckende Krankheiten wie Lungenerkrankungen, Gelbfieber, Rote Ruhr, Cholera oder Typhus hatten.
Die Freilassung der ersten Kriegsgefangenen
Die Freilassung der ersten russischen Kriegsgefangenen nach der Ratifizierung des Friedensschlusses von Brest – Litovsk mit Russland am 4. Juli 1918. Viele russische Kriegsgefangene standen den revolutionären Vorgängen in ihrer Heimat verunsichert und skeptisch gegenüber. Es gab aber auch Kriegsgefangene, welche ersuchten in Österreich zu bleiben. Die betroffenen Personen konnten einen Antrag stellen. Kein Gefangener wurde gegen seinen Willen repatriiert (zurück in sein Land geschickt). Sie mussten auch nicht gegen ihren Willen für die österreichisch-ungarische Armee kämpfen.
Die Militärseelensorge im Lager Neckenmarkt
Die österreichisch-ungarische Monarchie erlaubte den Kriegsgefangenen die freie Religionsausübung. Der Sonn – und Feiertag galt allgemein als Ruhetag. Ausnahmen waren die Erntezeit. Mussten die Kriegsgefangenen aufgrund der Umstände an Sonn – oder Feiertagen arbeiten bekamen sie eine Arbeitszulage. Für Muslime galt der Freitag als Ruhetag, ihrer Religion entsprechend. Sie bekamen auch ihre Fleischration, wobei bei den Muslimen kein Schweinefleisch vorhanden war, freitags.
Quelle: deutschwestungarn (Kriegsgefangenenlager Neckenmarkt (Sporonnyék)
Soldatenfriedhof Neckenmarkt:
Den Friedhof konnte ich zuletzt besuchen zwischen den Weinstrassen etwas abgelegen des Ortes Haschendorf!
unter Wiki fanden sich diese Zeilen zu diesen Thema:
Der
Soldatenfriedhof Neckenmarkt wurde 1916 als Ergänzung für das Kriegsgefangenenlager Neckenmarkt im damaligen Deutsch-Westungarn – heute Burgenland – angelegt. Beigesetzt wurden hier verstorbene kriegsgefangene Soldaten, aber auch Zivilisten aus Bosnien-Herzegowina, die wegen vermuteter politischer Unzuverlässigkeit aus ihrer im Kriegsgebiet gelegenen Heimat entfernt worden waren.
Das Kriegsgefangenenlager Neckenmarkt umfasste Grundstücke in den Katastralgemeinden Neckenmarkt und Haschendorf. Der Soldatenfriedhof Neckenmarkt befindet sich auf einem 4410 Quadratmeter großen Grundstück in Haschendorf, wo er 1916 auf einem unter Berufung auf das ungarische Kriegsleistungsgesetz von 1912 beschlagnahmten Grundstück angelegt, später erweitert und zu einem unbekannten Zeitpunkt auf die heutige Größe verkleinert wurde. Eine unbekannte Anzahl von Gräbern kam dadurch außerhalb des Friedhofs zu liegen und befindet sich heute vergessen auf wieder landwirtschaftlich genutzten Flächen.
Während über die Zahl der hier beigesetzten verstorbenen Soldaten unklare und widersprüchliche Angaben vorliegen, gibt es über die ebenfalls hier bestatteten Zivilinternierten kaum Angaben. Einem Bericht der Gemeinde Neckenmarkt an die burgenländische Landesregierung aus dem Jahr 1936 zufolge wurden auf dem Soldatenfriedhof 495 Militärangehörige und 328 internierte Zivilisten beigesetzt. Quelle für diese Angabe war das Sterberegister, dem allerdings ein Band mit geschätzt bis zu 1.500 Einträgen fehlt. Mit 177 Militärangehörigen und 225 nennt die staatliche Sterbematrik allerdings andere Zahlen. Anlässlich einer der häufigen Überprüfungen des Friedhofs durch einen Vertreter des Reichsstatthalters für Niederdonau wurde am 24. September 1940 die Zahl der Gräber von Militärangehörigen mit 713 festgelegt. Zu diesen kamen noch jene der 95 auf dem Gedenkstein angeführten Italiener, von denen zwei zu einem unbekannten Zeitpunkt nach Italien überführt worden waren. Die Massengräber der Zivilinternierten waren kein Thema.
1922 wurde für die hier beigesetzten italienischen Soldaten ein Denkmal in Form eines Obelisken errichtet. Die Weihe fand im Rahmen einer militärischen Feier mit Vertretern österreichischer Behörden, des Bundesheeres und einer italienischen Delegation statt.
Aus dem Jahr 1936 ist Schriftverkehr zwischen der Gemeinde und dem Land erhalten, in dem sich Neckenmarkt um einen Rückersatz der Instandhaltungskosten für den Soldatenfriedhof durch das Burgenland bemüht. Über den Erhaltungszustand des Friedhofs gibt es während dieser Zeit unterschiedliche Aussagen.
Während der NS-Zeit waren die nationalsozialistischen Behörden im Auftrag des Statthalters von Niederdonau um ein ansprechendes Erscheinungsbild des Friedhofs bemüht, um beim italienischen Bündnispartner einen guten Eindruck zu hinterlassen. Eine geplante Überführung der sterblichen Überreste der Italiener auf dem Wiener Zentralfriedhof kam nicht zu Stande.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, im Jahr 1944, übergab Neckenmarkt, das die Pflege und Erhaltung des Soldatenfriedhofs übernommen hatte, obwohl dieser auf dem Gemeindegebiet von Haschendorf lag, der Gemeinde Haschendorf mit der Begründung, den damit verbundenen Verwaltungs- und Arbeitsaufwand nicht mehr leisten zu können.
die Ruhestätte zwischen den Weinstrassen:
