Atommülllager Asse: Kammer kurz vor dem Einsturz

Joe

Fehlerkramrumschlager a. D. :)
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#1
Im Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel steht eine Kammer mit radioaktiv belastetem Atommüll kurz vor dem Einsturz.


Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) als neuer Asse-Betreiber berichtete am späten Mittwochabend auf seiner Internetseite von Deckenschäden in der sogenannten Kammer 4 auf der 750-m-Sohle der Schachtanlage. Der Leiter des Referats Endlagerung beim niedersächsischen Umweltministerium, Joachim Bluth, sagte am Donnerstag in Hannover, die Decke könne jederzeit einstürzen.

In der Kammer lagern etwa 6000 Fässer mit schwach radioaktiven Abfällen. «Es besteht die Gefahr, dass die Fässer zerstört werden», sagte Bluth.

Weiter und Quelle: Ruhrnachrichten.de
 

SuR

... wie immer keine Zeit ...
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#2
Die ganze Geschichte mit Asse spottet jeder Beschreibung. :hilfe2:

Das erinnert mich fatal an unsere Landesbanken. Auch da hat die Aufsicht von Vater Staat aber sowas von versagt. :motzen:
 

Joe

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#4
Die weißen Sümpfe von Wittmar - Eine kurze Geschichte des Atommüllendlagers Asse II

Hubert Mania 17.01.2009
Eine kurze Geschichte des Atommüllendlagers Asse II

Die unterirdische Salzwüste

In Deutschland steht ein Hochhaus, das man zwar betreten, aber nie in voller Größe sehen kann. Es wird von einem bewaldeten Hügel getarnt, der rund siebzig Meter aus der niedersächsischen Ackerlandschaft emporragt: Die Asse. Wenige Kilometer nordwestlich liegt Wolfenbüttel, das Stadtzentrum von Braunschweig ist mit dem Auto in einer knappen halben Stunde erreichbar, und im Süden lässt sich die blassblaue Silhouette des Harzes mit dem Brocken erkennen. Ein Spaziergänger auf dem östlichen Abschnitt des Assekammwegs hat zwar die Häuser der Gemeinde Remlingen im Visier, ist sich aber wahrscheinlich nicht bewusst, dass er in unmittelbarer Nähe des unsichtbaren Gebäudes wandert. Wollte er es besichtigen, müsste er mit einem Fahrstuhl 750 Meter in die Tiefe fahren. Dort befindet sich das Parterregeschoss mit 12 großzügigen Räumen von jeweils 60 Metern Länge, 40 Metern Breite und 15 Metern Höhe.

Weiter und Quelle: Heise.de
 

SuR

... wie immer keine Zeit ...
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#6
Asse II; "Die Kosten für den Weiterbetrieb und die Stilllegung trägt der Bund"
Nicht nur "toxische Wertpapiere", auch die Kosten für den toxischen Atommüll in der einstürzenden Deponie Asse II werden beim Bund abgelagert

Der Bundestag hat heute abschließend über eine Novelle des Atomgesetzes beraten und sie mit den Stimmen von Union, SPD und FDP verabschiedet. Allseits wird betont, das marode Atommüll-Lager (Die weißen Sümpfe von Wittmar) könne nun stillgelegt werden, weil der Bundestag mit dem Gesetz die rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen habe. Allerdings findet sich in der Novelle der Satz, mit dem die Steuerzahler zu Gunsten der Stromkonzerne heftig zur Kasse gebeten werden.

Denn über die Neuregelung wird vom Verursacherprinzip des bisherigen Atomgesetzes Abschied genommen und über sie werden die Kosten für die Deponie im niedersächsischen Asse auf den Bund und damit auf die Steuerzahler abgewälzt. Der Satz in dem von der Regierung eingebrachten Entwurf hat es in sich: "Die Kosten für den Weiterbetrieb und die Stilllegung trägt der Bund."

Als Begründung wird knapp ausgeführt: "Die Regelung dient der Klarstellung, dass der künftige Weiterbetrieb und die Stilllegung der Schachtanlage Asse – wie bislang – als Bundesprojekt betrieben und finanziert wird.

Die Koalition begründete das Vorhaben mit den "Besonderheiten" in Asse, in der radioaktives Material im Rahmen der atomaren Forschung eingelagert worden sei. Doch allseits wird davon ausgegangen, dass ein Großteil der Abfälle in dem "Versuchs-Endlager" aus Atomkraftwerken stammt. Nichts Genaues weiß man nicht, denn eine der Besonderheiten dieses absaufenden und einstürzenden Lagers ist, dass nahezu unkontrolliert mehr als 120.000 Fässer in das Bergwerk eingelagert wurden.

"Der Fall Asse zeigt nicht nur, wie gefährlich die Lagerung von Atommüll ist, sondern dass für die Risiken der Atomenergie im Zweifel der Steuerzahler aufkommen soll", sagte BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Der Staat dürfe die Energiekonzerne nicht aus der Haftung entlassen und es müsse geklärt werden, woher der radioaktive Müll stamme, fordert die Umweltschutzorganisation. Atomkraftwerksbetreiber hätten lange von der billigen Entsorgungsmöglichkeit profitiert, dafür müsse man sie in die Verantwortung nehmen und dürfe ihr Vorgehen nicht noch im Nachhinein über das Atomgesetz legalisieren.

Auch Grünen hatten die Pläne scharf kritisiert. Sylvia Kotting-Uhl, die umweltpolitische Sprecherin der Bundesfraktion, spricht von einem "Skandal", dass die große Koalition die Novellierung des Atomgesetzes dazu nutze, "die Atomindustrie vollständig von den Kosten der Asse-Sanierung freizustellen". Die Kosten dafür lägen noch über den bisher vom Umweltministerium angesetzten 2,2 Milliarden Euro für Morsleben. Die Grünen gehen davon aus, dass 75 % der Strahlung in Asse II ihren Ursprung in kommerziellen Atomkraftwerken haben, "der allergrößte Teil stammt aus dem AKW Obrigheim". Die AKWs hätten ihren Müll in einem ausgeklügelten System als Geschenke für die Forschung über die Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe weitgehend kostenlos in die Asse entsorgt und dafür fast nichts bezahlt

Auch mit Sigmar Gabriel als Umweltministerium werde mit dieser Atomgesetznovelle weiter an der Legende vom billigen Atomstrom gestrickt. "Die Atomkonzerne können ihre Stromerzeugungskosten nur deshalb tief rechnen, weil sie es immer wieder schaffen, die Allgemeinheit für die von ihnen verursachten Kosten bluten zu lassen", erklärt Kotting-Uhl.

Man darf gespannt sein, für welche Kosten in der nächsten Zeit die Steuerzahler noch aufkommen sollen. Neben den Rettungsplänen für die Banken, stehen nun die "Bad Banks" (Schlechte Banken) auf dem Programm, wo die Finanzinstitute ihre wertlosen Wertpapiere auf Staatskosten ablagern können. Doch auch bei der angeblich so zukunftsträchtigen Einlagerung von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) im Untergrund sollen die Verursacher von der Haftung für mögliche Schäden freigestellt werden. Für die die Atomgesetznovelle ist noch die Zustimmung des Bundesrats erforderlich.


http://www.heise.de/tp/blogs/2/126666
 
S

steinchen

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#7
Rien ne va plus!!!
Und? Wo ist die Opposition? Wo sind die Leute, die nicht nur reden, sondern auch etwas tun? Und wenn es Streiks vor den Toren sind?
Ich möchte niemanden zu nahe treten. Aber ich habe immer mehr das Gefühl, dass die Menschen in Lethargie verfallen, zwar argumentieren, aber glauben oder wissen, dass sie nichts tun können...

Gruß Gabi
 
#8
"Der Fall Asse zeigt nicht nur, wie gefährlich die Lagerung von Atommüll ist...
Hä Hä,
ich bin da damals um drei Ecken zu dieser Führung gekommen.
Meine Frau, die schon immer Öko war :D stellte laufend kritische Fragen.
Aber man beruhigte: Alles sicher, kein Problem , alles im Griff...

Wenn ihr bei dem Video auf der Stelle mit den Fässern, die sie da einafch abgekippt haben seid,
hört man, wenn man genau hinhört, wie der mittlerweile leichtgenervte "Führer" nach der "Sicherheitserklärung" zu den Fässern noch sagt: noch Fragen? und es kommt allgemeines Gelächter.

Bei jeder meldung in der Zeitung muss ich mir jetzt anhören, siehste, ich hab´s ja gleich gesagt.
Und ich bin jetzt Schuld an unserer Kontamination...
Das ist Technikhörigkeit oder ...
 
S

steinchen

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#9
Hä Hä,
ich bin da damals um drei Ecken zu dieser Führung gekommen.
Meine Frau, die schon immer Öko war :D stellte laufend kritische Fragen.
Aber man beruhigte: Alles sicher, kein Problem , alles im Griff...

Wenn ihr bei dem Video auf der Stelle mit den Fässern, die sie da einafch abgekippt haben seid,
hört man, wenn man genau hinhört, wie der mittlerweile leichtgenervte "Führer" nach der "Sicherheitserklärung" zu den Fässern noch sagt: noch Fragen? und es kommt allgemeines Gelächter.

Bei jeder meldung in der Zeitung muss ich mir jetzt anhören, siehste, ich hab´s ja gleich gesagt.
Und ich bin jetzt Schuld an unserer Kontamination...
Das ist Technikhörigkeit oder ...
ich fürchte, das stimmt! :hau
 

Joe

Fehlerkramrumschlager a. D. :)
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#10
Angeblich auch Arsen in Asse gelagert

Nicht nur radioaktiv, sondern auch giftig?

Im maroden Atommülllager Asse nahe Wolfenbüttel liegt einem Magazinbericht zufolge auch Arsen. Neben radioaktiven Abfällen seien auch hochgiftige Pflanzenschutzmittel in dem ehemaligen Salzbergwerk entsorgt worden, berichtet der "Stern". Insgesamt liegen demnach 497 Kilogramm Arsen in der Asse.

Hinzu kämen weitere hochgiftige Stoffe wie Quecksilber sowie Tonnen von Blei. Sie könnten bei Kontakt mit dem Grundwasser genauso zu einer Gefahr werden wie die dort deponierten vermutlich acht Tonnen Plutonium.

Weiter und Quelle:Tagesschau.de
 
#11
Ich halte von den "Grünen" ansonsten nicht allzu viel , doch hier muß ich zustimmen . Die Betreiber der AKW´s -- müssen ganz einfach die Kosten zur Sanierung der Asse tragen - und zwar in vollem Umfang .
Sind Sie es doch letztendlich die riesige Gewinne aus dem Atomstrom erzielen . Hier gehört eine "kompetente und vor Allem unabhängige " Aufsicht her und in der Folge eine GERECHTE Kostenverteilung !
 
J

Justus

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#12
"kompetente und vor Allem unabhängige " Aufsicht her und in der Folge eine GERECHTE Kostenverteilung !
:lol1:

Träume man schön weiter. Auch hier wird es gehen wie immer. Die Gewinne wurden bereits privatisiert und die Kosten werden noch sozialisiert.
 
H

Harald 41

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#13
Hallo;
Was Joe berichtet,über Queksilber,Arsen und andere Giftstoffe kann ich bestätigen.
Habe dies am vergangenen Wochenende wieder in einer Doku auf N24 oder sonstwo gesehen,aber schon das zweite mal.(leider nur mehr ein halbe Stunde)
Die Arsenfässer werden in Metallfässern in den Salzstollen gelagert,und wenn sie voll sind vermauert.
Weiters werden von jedem Fass eine Probe in einem Glasfläschchen extra gesammelt,weiß die genaue Anzahl nicht mehr aber es dürften zwischen 2 und 4 Tausend Proben extra in einem Stollen gelagert werden.

LG Harry

PS:Weiß leider nicht mehr wie die Doku geheissen hatte,aber es ging darin auch über alte Ubahnstollen die jetzt verfestigt werden.
Ist aber schon sicher Xmal wiederholt worden.
Mir ist noch eingefallen das Die Stollen ca.800m unter der Erde liegen,wurde zumindest gesagt,dürfte eigentlich nichts an die Oberfläche kommen??
 
J

Justus

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#16
Meine persönliche Meinung muß auch nicht der Maßstab für die Umsetzung sein .
Das wir uns da nicht missverstehen: Das, was Du da schreibst, entspricht zu 100% auch meinen Wünschen. Nur leider ist die Realität nicht so.

Es besteht doch der begründete Verdacht, dass dort wieder einmal eine Umweltschweinerei passiert sein könnte. Wenn ich da nicht falsch liege, gibt es doch für die Asse nur eine Betriebsgenehmigung für Forschungen zur sicheren Endlagerung radioaktiver Abfälle. Die Hannoversche Allgemeine schrieb am 15.04.09:

Zitat: …479 Kilogramm Arsen sollen in der einsturzgefährdeten Asse lagern. Auch Quecksilber, Tonnen von Blei und andere giftige Metalle seien dort zu finden, berichtet das Magazin „stern“. Zudem sollen giftige Pflanzenschutzmittel aus Bayern in dem früheren Forschungsbergwerk entsorgt worden sein. … Zitat Ende

Wenn da also anderer Giftmüll gefunden wurde, ist der ja mal irgendwann da rein gekommen und jemand hat sich das eingesparte Geld (abzüglich der Schmiermittel) für die „nicht artgerechte Entsorgung“ des Sondermülls in die Hosentasche gesteckt. Deshalb also meine Aussage: Die Gewinne wurden schon privatisiert.

Gerichtsfest festzustellen, woher der Kram stammt und wer da seine Finger drin hatte, wird heute äußerst schwierig werden. Wahrscheinlich wird die jetzt beginnende Suche der Schuldigen ausgehen, wie das Hornberger Schießen. Egal, was sie mir dem ganzen Müll machen, ob sie die Anlage sichern oder das ganze Zeug wieder ausgraben: Am Ende wird das so oder so aus Steuermitteln bezahlt werden. Deshalb also meine Aussage: Die Kosten werden noch sozialisiert.
 
J

Justus

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#17
Ergänzung: Bericht der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 16.04.09

Zitat: …. „Nicht nur Arsen und Blei lagerten in der Asse, sondern offensichtlich auch in Beton eingegossene Tierkadaver“, erklärte gestern der Vorsitzende des Landtagsumweltausschusses, Stefan Wenzel (Grüne). Er appellierte dringend an den SPD-Landtagsvorsitzenden Wolfgang Jüttner, doch noch der Einsetzung eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses zuzustimmen, der die gesetzwidrigen Einlagerungen in dem Salzbergwerk Asse bei Wolfenbüttel gründlich untersucht. „Nur mit einem solchen Ausschuss kann es gelingen, die offenbar mafiösen Strukturen, die sich über Jahre um die Asse gebildet haben, freizulegen“, meinte Wenzel. Auch die Linke forderte gestern die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zur Asse-Problematik.

Wenzel stützt seine Erkenntnis über angeblich in der Asse versenkte Tierkadaver auf zwei Müll-Listen aus dem Jahr 2004, die nach seinen Worten auch dem Umweltministerium in Hannover vorliegen. Allerdings seien die Mengenangaben unterschiedlich. „In der einen Liste heißt es, 900 Kilogramm Tierkadaver seien eingelagert, in der anderen ist von 2,6 Tonnen die Rede. Sie sind offenbar in Fässer einbetoniert worden – Praktiken, die man aus Filmen über die Mafia kennt. Warum hat man die Tiere nicht einfach zum Abdecker gebracht?“, fragt Wenzel – eine Frage, die auch der Untersuchungsausschuss klären sollte. …. Zitat Ende

Falls man da keiner Ente aufgesessen sein sollte, Frage eines Unwissenden:

Hat jemand eine plausible Erklärung, warum man Tierkadaver in Beton eingegossen haben könnte, bevor man sie in der Asse versenkt hat?
 
J

Justus

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#19
Yeep Flori, das ist im Prinzip plausibel. :gruebel

Also Versuchstiere, solche, die medizinisch mit radioaktiven Stoffen behandelt wurden und ggf. das Hündchen des Ingenieurs, das beim Kontrollgang im AKW im Abklingbecken für abgebrannte Brennelemente unbedingt schwimmen gehen musste.:D

Dabei ist mir neu, dass die Atomindustrie noch Tierversuche macht, um die Wirkungen radioaktiver Strahlung zu erforschen. Da gab es doch schon genügende Tests am Menschen. Aber ich werde demnächst mal meine Tierärztin fragen, ob sie die Produkte ihrer vergeblichen Bemühungen in der Asse entsorgen läst.:)
 

otto

... nicht mehr im Dienst.
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#20
Asse - News 05.05.2009

Insgesamt 200 Störfälle bei Atommüll-Einlagerung

Störfallliste; das Thema wird bestimmt noch recht lustig werden :D

Jahrelang wurden Störfälle in Atommüllager Asse bestritten. Doch eine nun bekannt gewordene Liste beweist, dass es beim Einlagern von Fässern über die Jahre rund 200 Mal problematische Ereignisse gegeben hat.

Wolfenbüttel - Meistens waren die Probleme mit radioaktiven Kontaminationen unter oder über Tage verbunden. Das zeigt eine Liste mit dem Titel "Betriebsstörungen bei der Einlagerung", die das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) am Dienstag öffentlich gemacht hat. Erstellt hatte das Dokument noch der frühere Betreiber der Asse, das Helmholtz Zentrum München. Seit Beginn dieses Jahres betreibt das BfS das Atommülllager.

Das Dokument listet Störfälle aus den Jahren 1968-1980 in Stichworten auf. So heißt es unter dem Datum 04.12.1969: "Nukem-Fass Nr.256 mit Loch (Durchmesser 10 cm) im Fassmantel." Für den 19.01.1971 wird eine "Kontamination durch auslaufende Flüssigkeiten auf der 750-Meter-Sohle" beschrieben. Am 04.02.1971 wurde eine "Kontamination an den Fassklammern der Gabelstapler über und unter Tage durch äußerliche Kontamination an Fässern von HMI, Berlin" festgestellt.

In zahlreichen weiteren Fällen wurden Fahrzeuge, Werkzeuge und Arbeitskleidung radioaktiv verstrahlt, mehrmals auch "Schachthallensohlen" und der Förderkorb kontaminiert. Am 10.04.1972 trat aus einem vom Kernkraftwerk Obrigheim angelieferten Fass eine "dicke, gelbgrüne Flüssigkeit" aus. Am 04.03.1974 hieß es: "Fahrer des Wieger-Teleskopbaggers kontaminiert an Kleidung und Haaren." In der Zeit vom 15.04. bis 29.10.1980 wurden 1725 Fässer in andere Kammern umgelagert: "Bei einer dieser Umlagerungsaktionen platzte am 10.09.1980 das Fass, das am 12./13.12.1978 vom KGB Gundremmingen geliefert wurde."

Die Liste datiert vom 15. Dezember 2008. Für ihre Erstellung wertete das Helmholtz Zentrum nach eigenen Angaben unter anderem sogenannte Fasskontrollbücher, Akten des Strahlenschutzes sowie Berichte über Kontaminationen aus.
...
Das ehemalige Salzbergwerk Asse II war von 1967 bis 1978 offiziell als Forschungsendlager genutzt worden, um verschiedene Lagertechniken zu erproben. Auf direktem oder indirektem Weg landete so Müll aus quasi jedem westdeutschen Atomkraftwerk tief unter dem Boden Niedersachsens. Dabei war offenbar von Anfang an klar, dass die einmal eingebrachten Abfälle nicht wieder aus dem Berg entfernt werden sollen.
...
Quelle & Weiterlesen bei Spiegel-Online.

... und beim BfS liest sich das so:

Am Montagabend, den 4.5.2009, erreichten das BfS Anfragen der Presse, in denen auf ein Schreiben des niedersächsischen Umweltstaatssekretärs Stefan Birkner an den BfS-Präsidenten Wolfram König vom gleichen Tag Bezug genommen wurde. Gefragt wurde nach einer „Störfallliste“ für die Asse. Eine solche Liste von Störfällen nach der Atomrechtlichen Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung (AtSMV) liegt dem BfS nicht vor.

Das Schreiben des Staatssekretärs, das am Montag an die Presse verteilt wurde, ging am Dienstagmorgen per Telefax im BfS ein. Dem Schreiben liegt eine „Liste über Betriebsstörungen bei der Einlagerung, Stand 15.12.2008“ bei, die noch vom alten Betreiber Helmholtz Zentrum München (HMGU) erstellt wurde.

Diese Liste wurde vom HMGU im Zusammenhang mit dem Entwurf eines Antrags nach §7 Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) erstellt und ging auch dem BfS als künftigem Betreiber zu. Sie erstreckt sich über Ereignisse in der Zeit von 1968 bis 1980, in der das Land Niedersachsen die Aufsicht über die Asse führte. Die aufgeführten wichtigen Ereignisse sind, soweit sie Auswirkungen auf das Endlager hatten, in verschiedenen Berichten reflektiert und veröffentlicht. Sie werden im Rahmen des jetzt vom BfS als neuem Betreiber zu stellenden Antrags nach §7 StrlSchV bewertet.

Die Liste weist jedoch erhebliche Mängel auf, vor allem hinsichtlich ihrer Vollständigkeit. So ist beispielsweise ein wesentliches Ereignis nicht aufgeführt, wie der Transportunfall von 1973, über den schon vorher im Statusbericht vom 01.09.2008 berichtet worden war. Dieser Unfall hatte damals zu erheblichen Kontaminationen geführt.

Das BfS ist wie gewünscht dem Niedersächsischen Umweltministerium gerne behilflich, Vorgänge bei der Aufsicht des Landes über den Betrieb der Asse aufzuarbeiten. Offensichtlich liegt bei der zuständigen Aufsichtsbehörde kein Überblick über die in der Vergangenheit auf der Asse stattgefundenen Störfälle und Betriebsstörungen vor.
Da fragt man sich ernsthaft wofür eine Aufsichtsbehörde bezahlt wird ... :lol1:

LG
Gerd
 
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