Umbau Flak-Turm Augarten zu Datenlager

josef

Administrator
Mitarbeiter
#1
Gestern, 8.10. Meldung bei ORF-Landesstudio Wien:

Datenlager im Flakturm genehmigt
Das Bildungsministerium gibt grünes Licht für das umstrittene Flakturm-Projekt im Augarten. Ein Datenlager soll nun doch entstehen. Das berichtet "Die Presse". Spezielle Auflagen
Noch im Sommer 2004 hatte das Denkmalamt die Pläne eines Umbaus des Turmes zu einem Speicher für elektronische Daten abgelehnt. Nun hat das Ministerium die geplanten Zu- und Aufbauten genehmigt, wenn auch mit Erteilung spezieller Auflagen, hieß es in der "Presse".

Laut dem Bericht darf der geplante Aufbau auf dem Turm nicht wie geplant vier, sondern nur drei Stockwerke ausmachen.
Zudem müssen laut "Presse" Lift- und Stiegenturm angebaut werden. Ausständig ist zudem noch das Bauverfahren der Stadt.

Wirtschaftlichkeit wird geprüft
Der Projektbetreiber DCV (Daten Center Vienna) prüft nun, ob das 80 Millionen Euro teure Vorhaben noch wirtschaftlich ist. Ob es sich noch rechnet, soll bis Jahresende feststehen.


http://wien.orf.at/stories/62855/

Im Bericht ist aber kein Hinweis zu finden, ob der Gefechts- oder der Leitturm umgebaut werden soll. Jedenfalls zeigt das Foto auf der ORF-Wien Seite keinen der beiden "Augarten-Türme" sondern den Gefechtsturm "Arenbergpark"!

lg
josef
 
Zuletzt bearbeitet:

cerberus9

Well-Known Member
#2
Weil Josef den Flakturm im Arenbergpark erwähnt hat:
Heute war im Geschützturm des Arenbergpark die Möglichkeit die Depots für Gegenwartskunst des MAK zu besichtigen. Dabei war es auch möglich einen kleinen Teil der Räume zu sehen und im 8. Stock auf die Plattform hinaus zu gehen.

Grüße

Cerberus9
 

Anhänge

Gefällt mir: peer

josef

Administrator
Mitarbeiter
#3
Umbau Flak-Turm Augarten wird immer konkreter...

Dazu wieder eine neue Meldung beim ORF-Landesstudio Wien:

Augarten-Flakturm 25.11.2005

Grünes Licht für Datenlager
Das Datenlager im Augarten-Flakturm scheint so gut wie fix. Die Errichtungsgesellschaft DCV hat sich für eine Umsetzung entschieden. Die Arbeiten könnten bereits im Frühjahr 2006 starten.
Baugenehmigung steht noch aus
Wenn bis Anfang nächsten Jahres alle Verfahren abgeschlossen sind, steht einem Umbau nichts mehr im Weg, hieß es am Freitag. Die ErrichtungsgesellschaftDCV will demnächst bei der Stadt Wien um die erforderlichen Baugenehmigungen ansuchen. In Sachen Denkmalschutz war das Unternehmen bereits erfolgreich. Zwar gab es zunächst Proteste von Seiten des Bundesdenkmalamtes, das übergeordnete Bildungsministerium stimmte dem Projekt aber schließlich zu.

Das gewaltige Datenlager soll nach Angaben der DCV das erste dieser Art in Europa sein und bereits in der Anfangsphase rund 250 Menschen Arbeit bieten.

Völlig abgeschirmt und damit sicher
Der riesige Speicher ist auf Grund der dicken Betonwände gegen Schall, Wärme und Strahlung völlig abgeschirmt. Gedacht ist er für Unternehmens- und Versicherungsdaten, Bankkonten und ähnlich heikles Datenmaterial. Zu Beginn sollen auf rund 10.000 Quadratmetern etwa 5.000 Server betrieben werden. Der Zugang zu dem Bau wird nur durch einen Tunnel erfolgen. Im Gegensatz zu anderen Datencentern werden auch nur wenige Mitarbeiter Zugang erhalten, um das Sicherheitsrisiko möglichst gering zu halten.

Besitz der Republik Österreich
Der - vorerst noch desolate und verwahrloste - Flakturm ist Eigentum der Republik Östereich. Das Wirtschaftsministerium hat als zuständige Behörde den Flakturm an die Errichtungsgesellschaft DCV unbefristet vermietet.
Meterdicke Schicht von Taubenkot. Eine aufwendige Sanierung des Turms sei notwendig, hieß es vom Betreiber. Immer wieder würden sich Betonbrocken lösen. Zudem sei der innere Bereich von einer meterdicken Schicht von Taubenkot und Taubenkadavern bedeckt. Die Bauzeit soll maximal drei Jahre betragen. Geplant ist dabei die Aufstockung des Turms um drei Geschoße. Ängste der Anrainer vor dem Projekt seien unbegründet, wurde versichert.

Laut DCV profitieren nämlich auch die Parkbenutzer - unter anderem sei die Reaktivierung eines derzeit geschlossenen Augarten-Eingangs geplant. Zudem wurde angekündigt, 80 neue Bäumen zu pflanzen. Laut Rathaus steht das Verfahren zum Datenlager erst am Anfang. Konkret ist derzeit das so genannte Vorprüfungsverfahren im Gange.


Der ganze Bericht mit Entwurfsskizze:
http://wien.orf.at/stories/72521/

lg
josef
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#4
Auch Nachnutzungsplanungen für Geschützturm Arenbergpark

In einer Meldung vom 20.11. berichtete der ORF über Planungen für eine "Kunstsammlung des 21. Jahrhunderts" im Geschützturm Arenbergpark. Teile des Flakturmes werden ja bereits als Kunstdepot genutzt (=> siehe dazu Beitrag von @cerberus9).

Geplant 20.11.2005

Flakturm soll zur Kunstsammlung werden
Der Flakturm im Arenbergpark soll zu einer "Kunstsammlung des 21. Jahrhunderts" werden. Bereits 2006 soll umgebaut werden. Initiator des Projekts ist der Direktor des Museums für Angewandte Kunst (MAK), Peter Noever.

Äußerlich kaum Veränderungen
Bereits jetzt wird der Flakturm als Kunstdepot für das MAK genutzt. Rein äußerlich wird der Flakturm im Arenbergpark kaum verändert. Lediglich ein gerüstartiger, schmaler Versorgungsturm soll außen angebaut werden.

Wechselnde Künstler, bleibende Werke
Innen wird der Turm sein Aussehen aber in den kommenden Jahren ständig wandeln. Das Konzept von MAK-Direktor Peter Noever sieht vor, immer neue Künstler einzuladen. Diese sollen dann live vor Ort ihre Kunstwerke und Projekte realisieren. Während die Künstler immer wechseln, bleiben ihre Werke auch nach der Fertigstellung im "Contemporary Art Tower", wie der umgebaute Flakturm dann heißen soll.

Kosten: 20 Millionen Euro
Finanziert werden soll das Projekt durch ein so genanntes Private-Public-Partnership: Bund und Stadt teilen sich die Kosten mit privaten Finanziers. Zusätzlich werden noch Kredite aufgenommen. Die geschätzten Kosten: 20 Millionen Euro. Mit der "Fertigstellung" des Projekts ist aber erst in 20 Jahren zu rechnen. Dann nämlich wird im Turm kein Platz mehr für neue Kunstwerke sein.


Dazu als Quelle der ORF-Bericht v. 20.11.:
http://oesterreich.orf.at/wien/stories/71270/

lg
josef
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#5
Scheitert Umbau Flak-Turm Augarten an Flächenwidmung?

Heutige Meldung zum Thema: Stadt Wien dagegen!

Dazu wieder einBericht v ORF-Wien:

Datenspeicher 07.12.2005

Bratislava als Alternative möglich
Der Flakturm im Augarten wird nicht wie geplant umgebaut. Die Stadt wird dem Projekt in der jetzigen Form nicht zustimmen. Der Betreiber droht nun damit, nach Bratislava abzuwandern.

"Mit offenen Armen empfangen"
Der Datenspeicher im Augarten wäre von den projektierten Arbeitsplätzen her "ein ungeheures Plus" für Wien, so ein Sprecher von DCV (Daten Center Vienna). Man habe "positive Indizien", dass dies von der Stadt auch so gesehen werde. Die Gespräche verliefen in einem "guten Klima", und man sei zuversichtlich, zu einer Einigung zu kommen. Allerdings stellte der Sprecher dann der Stadt die Rute ins Fenster. Man bevorzuge zwar aus patriotischen und logistischen Gründen Wien, in Bratislava aber würde man mit offenen Armen empfangen.

Streitpunkt Flächenwidmung
Der groß angekündigte Umbau des Flakturms in einen Hochsicherheits-Datenspeicher war, ist und bleibt umstritten. Aktuell geht es um die Flächenwidmung. Denn der geplante dreistöckige Dachaufbau auf dem Turm für Büros wird von der Stadt nicht genehmigt. Der Flakturm liegt in einem "Parkgrünraum" und in einem Park darf naturgemäß nicht groß gebaut werden.

Bliebe noch die Möglichkeit umzuwidmen, doch auch da winkt die Stadt ab - Park bleibt Park.

Betreiber gibt nicht auf
Bereits im Vorfeld hatte es Proteste gegen den Datenspeicher gegeben. Das Wiener Denkmalamt lehnte den Umbau in erster Instanz ab, das Bildungsministerium genehmigte ihn in zweiter Instanz. Der Betreiber des umstrittenen 80-Millionen-Projektes will weiterverhandeln. Eine Möglichkeit wäre, den Turm nur innen umzubauen. Allerdings dürften dann wohl die Büroräume aus arbeitsrechtlichen Gründen nicht genehmigt werden, da kein Tageslicht in den Turm einfällt.


Quelle: http://wien.orf.at/stories/75021/

lg
josef
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#6
Projekt Datenlager im Flakturm Augarten

Neuer Anlauf zwecks Erteilung einer Baubewilligung für einen Datenspeicher im Flakturm Augarten...

dazu ein Bericht im ORF-Wien:

Neuer Anlauf für Datenspeicher im Augarten
Die Errichtungsgesellschaft DCV (Daten Center Vienna) gibt nicht auf: Seit Jahren plant das Unternehmen ein Datencenter im Augarten-Flakturm - und hat nun einen Teil des Projekts bei der Baupolizei eingereicht.

Zuerst Projekt für Innenausbau
Das eingereichte Projekt betrifft ausschließlich die Innenausbauten im Weltkriegs-Bau und nicht den umstrittenen Wunsch nach Auf- und Zubauten. "Wir haben das alte Projekt geteilt", sagte DCV-Chef Wolfgang Bleim. Vergangene Woche habe man die Bauteile eingereicht, die bewilligungsfähig seien. Der Wunsch von DCV bleibe jedoch aufrecht, weitere Stockwerke auf dem Flakturm zu errichten. Ob dies statisch möglich sei, nachdem der Turm im Vorjahr wegen eines Schuttabrutsches im Inneren saniert wurde, sei noch unklar. Weitere Gutachten sind nötig.

Leitungen und Strom verfügbar
DCV bemüht sich seit Jahren um ein Datencenter in dem 55 Meter hohen Flakturm - bisher scheiterte man jedoch stets an fehlenden Genehmigungen. Dennoch rechne sich die Projektidee im Vergleich zu einem Neubau auf der grünen Wiese, unterstrich Bleim. Schließlich habe man in der Nähe des Augartens durch ein Umspannwerk der Wien Energie den notwendigen Strom und darüber hinaus Glasfaserleitungen.

DCV hofft auf Baubeginn nächstes Jahr
Das Projekt will DCV auch dann verwirklichen, wenn keinerlei Veränderungen am Äußeren des Baus vorgenommen werden dürften. Dann sollen Büros in der Umgebung angemietet werden. DCV würde auch die im Auftrag der Burghauptmannschaft durchgeführte Sanierung des Bauwerks bezahlen und darüber hinaus 300.000 Euro für den Augarten zur Verfügung zu stellen, hieß es. Die Anlieferung der Daten im Turm erfolge dann ausschließlich über unterirdische Kabel, und der Zugang sei nur durch einen Tunnel möglich. Bleim rechnet mit einer Genehmigung bis Jahresende und einem Baubeginn 2008.

Keine Bedenken wegen Denkmalschutz
Die Grünen stellen sich gegen die Pläne des Investors DCV. Bevor der Leitbildprozess im Frühjahr 2008 nicht abgeschlossen sei, sollten die Behörden das Projekt nicht bewilligen. Der Turm solle als begehbares Mahnmal dienen. Nichts gegen ein Projekt im Inneren des Flakturms, das von außen nicht zu sehen ist, hat Wiens oberste Denkmalschützerin Barbara Neubauer. Schließlich seien alle Stiegenhäuser des Turms eingebrochen und die Decken nicht mehr tragfähig. Abwartend zeigt man sich im Büro von Planungsstadtrat Rudolf Schicker. "Die Flächenwidmung bleibt wie sie ist", stellte ein Sprecher klar. Diese würde zumindest Zubauten ausschließen.


Quelle: http://wien.orf.at/stories/209909/
 
Gefällt mir: peer
Oben