Traditionelle Reitgerten aus Birkenzweigen für die Wiener "Spanische Hofreitschule"

josef

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Gerten für Hofreitschule im Wienerwald geerntet
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Die Wälder der Österreichischen Bundesforste waren Schauplatz einer jahrhundertealten Tradition: Für das Training und die Vorführungen der weltberühmten Lipizzaner in der Spanischen Hofreitschule wurden Reitgerten aus Birkenzweigen geschnitten.
Online seit heute, 14.03 Uhr
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Die Tradition geht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Elevinnen und Eleven sowie Bereiteranwärterinnen und Bereiteranwärter der Spanischen Hofreitschule kommen in den Wienerwald, um junge Birkenzweige zu ernten, die dann zu Reitgerten verarbeitet werden. „Junge Birkenzweige sind trotz ihrer hohen Stabilität biegsam und äußerst elastisch. Sie bringen somit von Natur aus beste Voraussetzungen mit“, so Andreas Gruber, Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz der Österreichischen Bundesforste.

Aus den Birkenzweigen aus dem Bundesforste-Revier Pressbaum (Bezirk St. Pölten) werden etwa 1.000 Reitgerten gemacht. Beste Erntezeit ist im Winter, wenn die Bäume in sogenannter Saftruhe stehen. Für die Reitgerten werden die Haupttriebe von jungen, meist drei- bis sechsjährigen Birken verwendet. Diese sind gerade gewachsen, wenig verzweigt und verfügen über einen Durchmesser von ein bis zwei Zentimeter.

Fotostrecke mit 5 Bildern
ÖBf-Archiv/F. Helmrich
Elevin Michaela Winkler beim Schneiden der Birkenzweige
ÖBf-Archiv/F. Helmrich
Alfred Hudler, Geschäftsführer Spanische Hofreitschule, und Elevin Michaela Winkler. Es wurde „Rohstoff“ für etwa 1.000 Gerten geerntet
ÖBf-Archiv/F. Helmrich
Eleve Vinzenz Zöchling beim Entfernen der Seitentriebe
Spanische Hofreitschule/R. van Bakel
Die Zweige werden über mehrere Monate im Keller der Hofreitschule luftgetrocknet. Bevor die Naturreitgerten zum Einsatz kommen, werden sie knapp davor in Wasser eingelegt, um die Elastizität zu sichern
ÖBf-Archiv/F. Helmrich
Alfred Hudler, Geschäftsführer Spanische Hofreitschule (l.) und Gerald Oitzinger, ÖBf-Betriebsleiter Wienerwald (r.) mit Elevinnen und Eleven sowie Bereiteranwärterinnen und Bereiteranwärter der Spanischen Hofreitschule

Äste werden im Keller luftgetrocknet
Nach dem Schnitt der Zweige entfernen die Elevinnen und Eleven sowie die Bereiteranwärterinnen und Bereiteranwärter die Seitentriebe. Anschließend werden die Äste gebündelt und über mehrere Monate im Keller der Hofreitschule luftgetrocknet.

Bevor die Naturreitgerten zum Einsatz kommen, werden sie knapp davor in Wasser eingelegt, um die Elastizität zu sichern. „Diese Tradition, die über die Jahrhunderte bewahrt und an die Jüngsten in unserem Team übertragen wurde, zeigt in wunderbarer Weise wie lebendige Geschichte in der Spanischen Hofreitschule weitergeschrieben wird“, so Alfred Hudler, Geschäftsführer der Spanischen Hofreitschule.
06.02.2023, red, noe.ORF.at/Agenturen
Gerten für Hofreitschule im Wienerwald geerntet
 
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