Stadtmuseum St.Pölten - Sonderausstellungen

josef

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#1
Sonderausstellung St.Pölten 1945



Achtung:
Die Sonderausstellung "St.Pölten 1945" ist nur mehr bis 13.03.2016 zu sehen!

Sah mir heute die Ausstellung im Stadtmuseum an und war positiv überrascht! Würde besonders den St.Pöltner'n unter uns den Besuch empfehlen :superOK

Infos:
Stadtmuseum St. Pölten - Prandtauerstraße 2, 3100 St. Pölten
Öffnungszeiten: Mittwoch - Sonntag jeweils 10 - 17 Uhr

Die Herbstausstellung 2015,
Beginn: 23.09.2015
Ende: 13.03.2016
ist im Stadtmuseum St. Pölten einem besonderen Thema der jüngeren Stadtgeschichte gewidmet. Bei den Bombenangriffen auf die Stadt zum Ende des 2. Weltkriegs wurden ganze Straßenzüge in Schutt und Asche gelegt:
Vor 70 Jahren endete der 2. Weltkrieg, in St. Pölten wurden die letzten Kriegstage von massiven Bombenangriffen begleitet, die zu großen Zerstörungen in der Stadt führten.

Die Ausstellung „St. Pölten 1945“ berichtet über die dramatischen Ereignisse des Jahres 1945 und wagt einen kurzen Ausblick auf die Zeit der Besatzung durch russische Truppen und den Wiederaufbau in der schwer getroffenen Stadt.

Sofort nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde mit umfassenden Luftschutzmaßnahmen begonnen. Auch in St. Pölten gab es bereits 1938 erste Pläne zur Errichtung von Luftschutzkellern. Für diese Ausstellung konnte umfangreiches luftschutzbezogenes Planmaterial des Stadtbauamtes erstmals ausgewertet werden. Der 1939 von Hitler losgetretenen Krieg nahm spätestens ab dem Jahr 1944 auch für die St. Pöltner Bevölkerung verheerende Ausmaße an.

Fotos aus dem Jahr 1945 zeigen das Ausmaß der Zerstörung, das die sieben alliierten Bombenangriffe in der Stadt hinterlassen hatten. Hunderte Zivilisten wurden getötet, 39 % des Häuserbestandes wurden zerstört oder beschädigt. Manche Stadtviertel – wie die Gegend um den Bahnhof – wurden durch die Angriffe besonders stark in Mitleidenschaft gezogen. Ganze Häuserzeilen in der Stadt – wie etwa in der Brunngasse – wurden durch Kriegseinwirkungen völlig in Schutt und Asche gelegt.

Der Wahnsinn des NS-Regimes kam in den letzten Kriegstagen noch einmal in aller Deutlichkeit zur Geltung! Am 13. April – zwei Tage vor dem Einrücken der sowjetischen Truppen in die Stadt - wurden 13 Widerstandskämpfer im Hammerpark erschossen, die eine kampflose Übergabe der Stadt vorbereitet hatten. Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene wurden in Barackenlagern festgehalten und die schwer gezeichneten Insassen des ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiterlagers in der Viehofner Au wurden noch kurz vor Kriegsende nach Mauthausen getrieben, was viele nicht überlebten…

Nach der Eroberung der Stadt durch die Sowjets wurde die Lage der Zivilbevölkerung nicht besser – die St. Pöltnerinnen und St. Pöltner waren der Willkür und den – in manchen Fällen tödlichen - Übergriffen der Besatzungstruppen ausgesetzt! Die Wohn- und Versorgungslage der in der Stadt verbliebenen Menschen war dramatisch, die Forderungen der Besatzer waren oft nur sehr schwer zu erfüllen. Doch nicht nur Zerstörung prägte das Bild dieser Tage – sofort nach dem Zusammenbruch des verbrecherischen Nazi-Staats machten sich beherzte Frauen und Männer daran, das Überleben der Menschen zu sichern und eine funktionierende Kommune aufzubauen.

In der Ausstellung wird auch darüber berichtet, wie Kinder dieses Jahr in der Stadt erlebt haben. Aus Privatbesitz wird ein Tagebuch aus dem Jahr 1945 gezeigt, das uns anschaulich darüber berichtet, wie ein elfjähriges Mädchen das letzte Kriegsjahr erlebt hat. Das in den letzten Kampftagen herrenlos gewordene Kriegsmaterial übte auf Kinder eine große Faszination aus, dramatische Unfälle blieben leider nicht aus.

Aus dem Besitz von Prof. Heinrich Wohlmeyer bekam das Stadtmuseum Reservetanks von amerikanischen Bombern geschenkt, die von ihm selbst - als Neunjährigem - 1945 zu Booten umfunktioniert und auf der Traisen zu Wasser gelassen wurden…
 

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josef

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#2
Sonderausstellung „Aufstieg und Untergang – St. Pölten 1880-1918“

„Aufstieg und Untergang – St. Pölten 1880-1918“

Infos:
17.06.2016 bis 30.12.2016
Stadtmuseum St. Pölten - Prandtauerstraße 2, 3100 St. Pölten
Öffnungszeiten: Mittwoch - Sonntag jeweils 10 - 17 Uhr
Die Sonderausstellung „Aufstieg und Untergang – St. Pölten 1880-1918“ ist einem besonderen Kapitel der Stadtgeschichte gewidmet. Am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wuchs die Stadt rasch- in den Jahren von 1890 bis 1910 kam es zu einer Verdopplung der Stadtbevölkerung auf 22.000 Einwohner.

Die großen Fabriken wie Voith oder Glanzstoff wurden in Betrieb genommen, aber auch die neu errichtete Eisenbahn-Werkstätte gab vielen Menschen Arbeit. Ein regelrechter Bauboom entstand – viele, die Stadt prägenden Gebäude stammen aus diesen Jahren, wie der Bahnhof, die Stadtsäle, die Kasernen, die alte Sparkasse, die Bezirkshauptmannschaft und die Synagoge. Es wurden aber auch viele neue Wohn- und Geschäftshäuser gebaut, Franz Pittner eröffnete in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs sein „Grand Hotel“ und 1911 wurde schließlich die städtische Straßenbahn eröffnet.

Die Namen der Bürgermeister jener Tage, wie Hermann Ofner, Otto Eybner, Karl Heitzler oder Wilhelm Voelkl, sind durch nachfolgende Straßenbenennungen noch heute vielen Menschen bekannt.

Die Besuche von Kaiser Franz Josef in der Stadt sind die Höhepunkte im Gesellschaftsleben dieser Epoche! Die Anwesenheit seiner Majestät versetzte die Stadt in helle Aufregung – 1895 kam Franz Josef, um das nach ihm benannte Krankenhaus einzuweihen, 1910 kam er anlässlich seines 80. Geburtstags zu einem Huldigungsschießen in die neu erbaute Schießstätte. Vom letzten Besuch des alten Kaisers existiert auch ein Filmdokument, das in der Sonderschau gezeigt werden kann.

Der Aufstieg der Stadt bis zum 1. Weltkrieg findet auch in der Kunst des Jugendstils ihren Widerhall – in der kleinen Stadt St. Pölten gab es damals große Kunst zu bewundern. Ernst Stöhr, Ferdinand Andri, Hans Ofner und Charlotte Andri-Hampel schufen großartige Werke, das von Joseph Maria Olbrich geplante Haus in der Kremser Gasse ist heute Pilgerstätte für Architekturfans!

Der rasante Aufstieg der Stadt endete mit dem 1. Weltkrieg! Tausende zogen mit den St. Pöltner Regimentern in den Krieg, wurden verwundet oder starben auf den Schlachtfeldern. Zu Kriegsende herrschte Hunger und Wohnungsnot – es war ein schwieriger Neubeginn mit ungewissem Ausgang!
http://www.stadtmuseum-stpoelten.at/Aufstieg_und_Untergang._St._Poelten_1880-1918
 
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