St.Pölten: Bei Grabungen wurden Teile des alten Linzer Tores gefunden

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BEIM ALTEN LINZER TOR
Zeugen aus der St. Pöltner Vorzeit entdeckt
Bei Grabungen kamen Teile des alten Linzer Tores zum Vorschein.
NÖN-St.Pölten, von Beate Steiner. Erstellt am 03. September 2021

Ausschnitt aus der Stadtansicht von Balduin Hoyel 1623: Zu erkennen ist das Wilhelmsburger Tor, später Linzer Tor genannt, mit dem Vorwerk.
Foto Stadtmuseum St. Pölten

Aufgegraben sind derzeit zahlreiche Straßen und Gassen der Innenstadt. Dabei sind nicht nur altersmarode Leitungen zu sehen, sondern auch Zeugen der Vergangenheit St. Pöltens, die einiges über das Leben im ehemaligen Aelium Cetium und die Stadt im Mittelalter erzählen.

Reste des inneren Torturmes kamen zum Vorschein
Am Europaplatz gruben die Archäologen die Barbarakapelle mit dem dazugehörigen Friedhof aus, der bis 1894 belegt wurde, erzählt Archäologe Ronald Risy: „Ein Knackpunkt für den Bauzeitplan ist vor allem der Kreuzungsbereich Josefstraße – Linzer Straße – Promenade, wo sich das Vorwerk eines der ursprünglichen drei Tore der ehemaligen Stadtbefestigung von St. Pölten befand.“

Dort kamen bei den Grabungen zahlreiche hoch erhaltene Mauern zutage, die gemäß den Vorgaben des Bundesdenkmalamtes dokumentiert werden müssen.


Hier ist ein Brückenpfeiler des Linzer Tores zu sehen, der bei den Ausgrabungen zum Vorschein kam.
Foto Stadtmuseum St. Pölten

In der inneren Linzer Straße kamen dann bei Untersuchungen der Stadtarchäologie Reste des inneren Torturmes zum Vorschein. „Es zeigten sich längliche Mauerpfeiler einer Brücke, über die man von der Stadt in das Vor- und Außenwerk gelangte, das rundherum vom Stadtgraben umgeben war“, so Risy.

Die ursprüngliche Befestigung aus der Mitte des 13. Jahrhunderts bestand aus der Stadtmauer mit drei Tortürmen, der Zwingermauer und einem vorgelagerten Graben. Der Ausbau der Stadtbefestigung mit Vortoren und Geschütztürmen erfolgte etwa 200 Jahre später. „Dank der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten konnte eine weitgehende Zerstörung der erhaltenen Reste vermieden werden“, freut sich der Stadtarchäologe.

Grabungen gab es darüber hinaus bei einem geplanten Wohnhaus in der Fuhrmannsgasse 14. Zahlreiche Grubenobjekte von der Römerzeit über das Mittelalter bis in die Neuzeit kamen da zum Vorschein sowie eine römische Straßenkreuzung und ein neuzeitlicher Hafnerofen.
Zeugen aus der St. Pöltner Vorzeit entdeckt
 
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