Sowjetunion wollte Atombombe auf dem Mond zünden
10. Oktober 2017
http://derstandard.at/2000065684566/Sowjetunion-wollte-Atombombe-auf-dem-Mond-zuenden
10. Oktober 2017
Zündung sollte als Machtdemonstration im Kalten Krieg dienen
Moskau – Die Sowjetunion hat Geheimpapieren zufolge die Zündung einer Atombombe auf dem Mond in Auftrag gegeben. Die Sowjetführung habe bei einer Sitzung am 6. September 1958 beschlossen, Pläne dafür zu entwickeln, sagte der Historiker Matthias Uhl der Deutschen Presse-Agentur in Moskau. "Wir können ganz eindeutig sagen, es hat eine Sitzung beim Politbüro stattgefunden, auf der beschlossen wurde, wir bringen einen nuklearen Sprengsatz zum Mond, lassen ihn dort zünden", so Uhl.
Uhl, der am Deutschen Historischen Institut in Moskau arbeitet, hatte die Akten vor einiger Zeit im russischen Staatsarchiv entdeckt und nun veröffentlicht. Zuvor hatte bereits der "MDR" darüber berichtet. Gerüchte über derartige Pläne kursierten im Westen schon 1957, nachdem die UdSSR mit Sputnik 1 den ersten Satelliten ins All brachte und damit ihre technische Überlegenheit gegenüber den USA demonstrierte.
Die Pläne gab es tatsächlich: Der sowjetische Führungskreis sah offenbar vor, eine Rakete mit einer Bombe zu bestücken, die eine Sprengkraft ähnlich der Hiroshima-Bombe haben sollte. Die Zündung sollte als Machtdemonstration im Kalten Krieg dienen. Sowjetische Forscher hätten jedoch davor gewarnt, dass es beim Raketenstart zur Explosion der Bombe und nicht kalkulierbaren Folgen kommen könnte – weshalb das Vorhaben einige Monate später wieder aufgegeben wurde. (APA, 10.10.2017)
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MDR: "Sowjetunion wollte eine Atombombe auf dem Mond zünden"
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Die Pläne gab es tatsächlich: Der sowjetische Führungskreis sah offenbar vor, eine Rakete mit einer Bombe zu bestücken, die eine Sprengkraft ähnlich der Hiroshima-Bombe haben sollte. Die Zündung sollte als Machtdemonstration im Kalten Krieg dienen. Sowjetische Forscher hätten jedoch davor gewarnt, dass es beim Raketenstart zur Explosion der Bombe und nicht kalkulierbaren Folgen kommen könnte – weshalb das Vorhaben einige Monate später wieder aufgegeben wurde. (APA, 10.10.2017)
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