Skurrile Kleinbrauereien

josef

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#1
Wienerin braut „Muschicraft“-Bier
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Eine ehemalige Wiener Sozialarbeiterin vertreibt „Muschicraft Bier“ für Durstige mit feministischer Haltung. Es soll ein Bier von Frauen für Frauen sein. Noch bevor es Anfang März auf den Markt kommt, ist das Bier bereits in aller Munde.
26. Februar 2022, 19.19 Uhr
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Vor zwei Jahren kam Sophie Tschannett das Wort „Muschikraft“ in einem Gespräch mit einer Freundin spontan über die Lippen: „Sie hat mir eine Geschichte von ihren Chefs erzählt, wo sie aufgrund ihrer Weiblichkeit und ihres Frauseins despektierlich behandelt worden ist. Und die Art und Weise, wie sie gekontert hat, war so großartig, dass mir wirklich so rausgeflutscht ist: ‚Das ist, weil du halt die ur Muschikraft hast‘“, erzählte Tschannett am Samstag im „Wien heute“-Gespräch.

Sticker in Form einer Vulva
Das Wort ließ die ehemalige Sozialarbeiterin nicht mehr los. Sie begann Sticker in Form einer Vulva zu designen. Sie wolle das weibliche Geschlecht, das „sehr unterrepräsentiert“ sei, mehr in den öffentlichen Raum bringen und „einfach auch sichtbarer machen“. Der Weg zum Etikett und zum eigenen Bier begann.

„Ich bin selbst passionierte Biertrinkerin. Und mich hat immer sehr geärgert, wenn ich mit meinem Freund was trinken war. Und dann ist ihm meistens das Bier hingestellt worden und mir das Campari Soda, obwohl ich das Bier bestellt hatte.“
Vorbestellungen laufen gut
Aus „Muschikraft“ wird schließlich das „Muschicraft“ Bier – gebraut und abgefüllt in einer kleinen Brauerei in Ottakring. „Der Gedanke war, dass es etwas Fruchtiges, Hopfenaromatisches ist. Weil wir oft das Gefühl gehabt haben, dass ein klassisches Helles oder ein Zwickel viel zu bitter ist und das ein bisschen rausnehmen sollten“, erklärte Anna Haider von der Brauerei Schalken gegenüber „Wien heute“.

Interessierte für den feministischen Gerstensaft gibt es genug. 30 Bars, Restaurants, Shops und auch ein Frisör bestellten es bereits. Mit 2.000 Flaschen pro Monat will Tschannett beginnen. „Ein Bier braucht von der Produktion bis es fertig ist im Durchschnitt zehn Tage“, so die Bierbrauerin Haider. Am 8. März am Internationalen Frauentag soll das Bier auf den Markt kommen.

Zehn Cent pro Flasche an Frauenhäuser
Vom Verkaufserlös soll im ersten Jahr ein Anteil in die Frauenhäuser in Österreich fließen. Zehn Cent pro verkaufter Flasche werden von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen zur Verfügung gestellt. „Einfach weil das letzte Jahr so bezeichnend war wieder mit 31 Femiziden. Es ist wichtig, dass das genau hingeschaut wird“, so die „Muschicraft“-Erfinderin.
red, wien.ORF.at

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#2
Pensionistenheim braut eigenes Bier
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Im Pensionistenheim Haus Atzgersdorf gibt es für die Bewohnerinnen und Bewohner ein spezielles Angebot: Einmal pro Woche wird Bier gebraut. Das Bierbrauen soll dabei nicht nur zur Unterhaltung dienen, sondern auch die Gesundheit fördern.

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Seit 2020 werden im Haus Atzgersdorf „Oma“ und „Opa“ abgefüllt. So ist nämlich der Name der Biersorte, die einmal in der Woche von sechs bis acht Bewohnerinnen und Bewohnern produziert wird. Unter fachmännischer Leitung wird gebraut. „Wir sind ständig auf der Suche nach innovativen Projekten für unsere Bewohnerinnen und Bewohner, und das Bierbrauen ist eben eines davon“, sagt Christoph Gruber aus dem gastronomischen Management bei den „Häusern zum Leben“.

Erinnerungen wecken
Neben „Oma“ und „Opa“, einem Wiener Lager, gibt es auch „Hellga“ und „Hellmut“, ein Helles. Die Brauarbeit macht den Bewohnerinnen und Bewohnern nicht nur Spaß, erklärt Ursula May aus der betrieblichen Gesundheitsförderung. „Man kann das mit allen Sinnen machen. Die Gerüche wecken dann Erinnerungen, vor allem bei unseren dementen Bewohnerinnen und Bewohnern.“

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Das Bierbrauen soll auch der Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner helfen

Außerdem wird die Feinmotorik beansprucht, die Abläufe beim Bierbrauen muss man mitdenken, „so können wir die Ressourcen der Bewohnerinnen und Bewohner stärken, aber vor allem auch ihren Selbstwert“, so May. Vom Einmaischen über das Flaschenwaschen bis hin zum Zustoppeln und Etikettieren ist alles Handarbeit.

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In allen Häusern verfügbar
„Sonst ist mir fad, und beim Bierbrauen sind Leute, da ist es lustig, da ist eine Gaudi“, erzählt Bewohner Gustav Paier. Valerie Ubber macht auch gerne mit, das Bier trinkt sie aber nur zum Gulasch, erzählt sie. „Weil ich so schläfrig werde aufs Bier.“ Verkosten können es nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner, die mitmachen – das Bier wird in alle 30 „Häuser zum Leben“ geliefert und kann dort um zwei Euro erstanden werden.
21.03.2022, red, wien.ORF.at

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