Seilwinde

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#21
Joe das hast Du falsch verstanden :)
Tarzan hat - als gelernter DDR-Bürger - ganz bestimmt von einer Trabi-Bergung aus einer Schlammpfütze geschrieben, für jedes andere Auto und jeden anderen Anwendungsfall würde ich DRINGENDS von dieser Vorgehensweise abraten da Lebensgefährlich!!!
 
#22
Hi Kollegen

Als Offroad- und Trophyfahrer kann ich den Beitrag so nicht unkommentiert stehen lassen.

Bitte macht das NICHT nach.

Warum?
Es beginnt bei der Charakteristik eines Kletterseils. Dies soll einen Aufprall dämpfen und tut dies über elastische Energieaufnahme. Dies ist bei einem Fall ins Seil gut, für konstante Lastaufbringung denkbar schlecht. Denn, da ist dann Energie gespeichert. Und zwar eine ganze Menge! Im Fall eines Seilrisses (und die Zugfestigkeit ist, wie schon angemerkt, viel zu gering für ein feststeckendes Fahrzeug, darauf komm ich gleich noch) wirkt das Seil wie eine Peitsche und wenn es dann trifft, kann man abends am Stammtisch nix mehr erzählen. Bestenfalls in der Notaufnahme.

Zugkraft: eine Seilwinde wird nach dem maximalen Fahrzeuggewicht ausgelegt. Alles unter 3.5 Tonnen Zugkraft ist ein Spielzeug (neuerdings werden für leichte Autos wie Jimnys 2.2 Tonnen Winden verkauft, hab ich schon rauchen gesehen - Spielzeug eben).
Möchtet ihr wirklich gerne an Eurer Radaufhängung einseitig diese Zugkraft aufbringen? Und wenn das gegenüberliegende Rad durchdreht, zieht eh nix mehr...
Ein Windenseil wird übrigens auf die doppelte Zugkraft ausgelegt - heutzutage nimmt man aber keine Stahlseile, sonder Seile aus vorgerecktem Dyneema. Diese Kunstfaser hat eine Seildehnung bis zum Bruch vom ungefähr 1%. Im Falle eines Seilrisses fällt es auf den Boden und hat keinen Peitscheneffekt.
Zum Bergen ist prinzipiell das Beste gut genug - billiger Eigenbau hat vielleicht vor 50 Jahren funktioniert, weil man nichts Besseres hatte.

So, was empfehle ich also, wenn es keine Winde sein soll und auch nicht zu teuer?
Ein ganz simpler Greifzug.
Kostet weit weniger, ist leichter und wenn man ihn selten braucht, vollkommen ausreichend. Und die Heizung braucht man auch nicht, da wird einem schön warm dabei ;-)
Dazu einen Baumgurt ( der Blödsinn mit dem Gartenschlauch schneidet genauso ein wie ohne), ein paar Schäkel (ich bevorzuge Softschäkel) und einen 5 oder 8m Bergegurt zum Verlängern und ihr könnt euch selbst bergen.

Aber bitte nicht wie beschrieben.
Zum Thema Bergematerial hab ich hier ein bisschen geschrieben:
Bergematerial | Racing out of Money

Wenn sich eine Winch montieren lässt, ist es eine sehr feine Sache (ich kenne deren Vorzüge sehr gut), aber das Gewicht und der Aufwand sind nicht ohne.

LG
Bernhard
 
#23
Hombre, Du willst doch nicht etwa ein Kletterer sein und kennst nicht ein mal den Schweizer Rettungsflaschenzug !! Aber das hat man ja bei der Dachkletterei auf dem Stephansdom gesehen. Sicherheit ist euch ein Fremdwort !!

Wenn wie Du behauptest die Windenseile angeblich auf die doppelte Zugkraft ausgelegt sein sollen, dann frage ich mich warum bei einem Aufzug (Lift) oder beispielsweise auch Seilbahn, wenn da z.B. 1000 Kg Nutzlast dran stehen, diese nicht die doppelte Zugkraft besitzen.
Als Kletterer sollte Dir bekannt sein das Seile überhaupt keine "Zugkraft" haben, sondern eine Bruchlast. Kletterseile i.d.R. 22 kN. Dabei ist es unerheblich ob Halbstatisch oder Dynamisch !!

Wenn ich den Schweizer Rettungsflaschenzug vervielfache hebe bzw. ziehe ich Dir damit auch einen 40-Tonner-Sattelzug voll beladen aus dem Dreck.
Dazu gibt es auf YT ein Video, wie ein 6 jähriges Mädchen, einen 16 Tonnen Baumstamm alleine mit dem Schweizer Rettungsflaschenzug hebt.

Deine Einlassung: "Möchtet ihr wirklich gerne an Eurer Radaufhängung einseitig diese Zugkraft aufbringen? Und wenn das gegenüberliegende Rad durchdreht, zieht eh nix mehr... ", ist leider falsch !!
Wenn ich auf der beiden Seiten eine leere Felge als Seiltrommel, natürlich mit längeren Radbolzen, schraube, und von der einen Seite über eine Umlenkrolle zur anderen Seite das Seil lege habe ich schon einen Flaschenzug mit 1:2.
Und je nach dem wie das Differenzial mit spielt, wird sich immer der kleiner Durchmesser über die Umlenkrolle aufwickeln.
Wenn der Kraftaufwand nicht allzugroß ist kann man bei jedem Auto auch das Differenzial mit einem kleinen Trick sperren. Dazu braucht man nur beim Gas geben gleichzeitig leicht auf die Fußbremse treten. :) Dadurch wird das sich durchdrehende Rad abgebremst und es drehen beide Räder !!
Damit habe ich aus eigener Kraft schon Mercedes-Sprinter, hoch und lang, (Fronttriebler), mit ausgeschaltetem ASR, aus dem Dreck gefahren.

Diese Art der Differenzialsperre kennt jeder ältere Trucker und selbst mit heutigen Fahrzeugen ist das noch anwendbar !!

"Dazu einen Baumgurt ( der Blödsinn mit dem Gartenschlauch schneidet genauso ein wie ohne), ein paar Schäkel (ich bevorzuge Softschäkel) und einen 5 oder 8m Bergegurt zum Verlängern und ihr könnt euch selbst bergen."
Über solchen Blödsinn kann ich als ausgebildeter Industriekletterer und Höhenarbeiter (inkl. Seilretter) nur Lachen.

Selbst mit Deiner "Jimnys 2.2 Tonnen Winde" und ein paar Umlenkrollen ziehe ich Dir auch einen Panzer weg. :) Da ist Deine Winde noch nicht einmal mit 50% ausgelastet !! :)

Selbst wenn kein Baum oder anderer Festpunkt in der Nähe ist, hat man bestimmt 2-3 Freunde mit Auto.
Die Autos werden wie beim abschleppen zusammen gehängt und man am letzten Auto einen sicheren Festpunkt.

Mike, wenn Du weiter Hilfe brauchst, gerne mit PN oder danach auch per Whatsapp.
 
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