Schifffahrt auf den Kärntner Seen und der Drau

josef

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#1
MS Landskron im Ossiacher See „gelandet“
Die Schifffahrtflotte am Ossiacher See ist mit Dienstag um ein Schiff reicher. Die MS Landskron wurde nach 35 Jahren von der Drau auf den Ossiacher See übersiedelt. Der Schwertransport des 80-Tonners über die Autobahn und die Ossiacher Süduferstraße erfolgte ohne Zwischenfälle.
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Die MS Landskron musste die Drau verlasen und wasserte am Dienstag in ihrem neuen zu Hause, im Ossiacher See
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Screenshot v. ORF-Video

Zwei Monate wurde die MS Landskron für den Einsatz am Ossiacher See umgebaut. Am Dienstag wurde das Schiff ins Wasser gelassen. Die Umsiedlung war laut Schifffahrtsbetreiber unter anderem wegen der häufigen Hochwasser an der Drau in den vergangenen Jahren notwendig geworden.

Vorerst keine Schifffahrt auf der Drau
Daher wird es in der kommenden Saison keine Schifffahrt auf der Drau geben – mehr dazu in Schifffahrt zieht positive Bilanz (kaernten.ORF.at; 6.10.2019). Für das Jahr 2021 soll es ein Nachfolgeschiff an der Drau geben. Am Ankauf will sich die Stadt Villach beteiligen. Derzeit wartet man noch auf konkrete Ideen.
04.12.2019, red, kaernten.ORF.at
MS Landskron im Ossiacher See „gelandet“
 

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#2
Unsichere Zukunft der MS Magdalena
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Seit Februar läuft das Insolvenzverfahren über die Schifffahrt Südkärnten GmbH 72.000 Euro Überschuldung. Das einzige Schiff der Gesellschaft, die MS Magdalena, dümpelt allerdings schon länger an der Anlegestelle Seidendorf bei St. Kanzian. 2024 könnte sie wieder fahren, vorausgesetzt, es findet sich jemand mit Kapitänspatent.
6. April 2023, 17.32 Uhr
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Masseverwalter Michael Opetnik aus Völkermarkt sagte, das Verfahren sei noch im Laufen. Ein Gutachter aus Wien habe sich die MS Magdalena angeschaut, sein Urteil könnte in den nächsten Wochen entscheiden, wie es weitergeht. Es geht um den Zustand des Stahlrumpfschiffes und seinen Wert. 150 Personen finden auf dem Ausflugsschiff Platz.

Konkurs muss nicht Ende bedeuten
Das Konkursverfahren müsse nicht das Ende für die Schifffahrt auf der Drau bedeuten, sagte der St. Kanzianer Hotelier und letzter Geschäftsführer der Schifffahrtsgesellschaft, Michael Mori. Die kleine Attraktion mit 10.000 Gästen pro Saison könnte im Sommer 2024 wieder in den Stausee stechen, wenn alles klappt.

Es gibt aber viele Voraussetzungen: Wenn das Schiff versteigert wird und eine Gruppe in St. Kanzian das ehemalige Wörtherseeschiff erwirbt, wenn alle Lizenzen da sind, wenn dann noch das Schiff nach drei Jahren mit wenige Pflege wieder in Schuss gebracht wird und wenn das nötige Personal gefunden wird.

Suche nach Personen mit Kapitänspatent
Männer und Frauen mit Kapitänspatent, die so ein Schiff steuern dürfen und die gesetzlichen Voraussetzungen dafür haben, sind nämlich rar. Das war auch in Pandemiezeiten das große Problem. Die Nostalgieschifffahrt vom Wörthersee half zwar immer wieder mit Personal aus, rechnen kann der zukünftige Betreiber aber nicht damit.

Die MS Magdalena hieß früher „Maria Wörth“ und gehörte zur Wörtherseeschifffahrt. 2005 und 2006 wurde das 34 Tonnen schwere Schiff verkauft, restauriert und in die Drau gehoben. Damals wurde auch die Schifffahrt Südkärnten GmbH gegründet.
06.04.2023, red, kaernten.ORF.at
Unsichere Zukunft der MS Magdalena
 

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#3
Schifffahrt startet in die Saison
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Am Wörthersee und Ossiacher See fahren ab Sonntag wieder die Schiffe. Die letzten Vorbereitungen sind abgeschlossen, jetzt erwarten sich die Schifffahrtsbetreiber eine erfolgreiche Saison. Die Trockenheit führt aber zu niedrigen Wasserständen und das wiederum führt stellenweise zu Problemen.
Online seit heute, 8.00 Uhr
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Der Betriebsleiter der Wörthersee Schifffahrt, Kevin Paulie, spricht derzeit von einem recht gesunden Wasserstand. Momentan liegt der Pegel im langjährigen Durchschnitt. Aber im Frühling haben wir normalerweise aufgrund der Schneeschmelze einen hohen Wasserstand. „Ein normaler Wasserstand heißt jedoch nicht, dass wir gut unterwegs sind“, so Paulie.

Speziell in der zweiten Sommerhälfte wird der Wasserstand extrem niedrig – so auch im vorigen Jahr. Das passiert normalerweise alle fünf bis sechs Jahre, sagte Paulie. In den letzten vier bis fünf Jahren ist das jedoch immer passiert. Die Trockenheit ist auch in Kärnten spürbar.

Probleme in Krumpendorf
Größere Probleme bereitet der niedrige Pegel zwar nicht, aber die Kapitäne müssen ihn dennoch im Auge behalten, weil es einige Stellen gibt, die gefährlich werden können, die jedoch normalerweise nicht im Fahrwasser liegen. „Wir haben nur in Krumpendorf Schwierigkeiten, weil wir dort beim Anlegemanöver über einen Felsen fahren müssen“, so Paulie. Ab einem Pegelstand von 190 Zentimetern können wir den Propeller beschädigen. Durch den Umweg verliert ein Schiff bei jedem Anlegemanöver in Krumpendorf mehr als zehn Minuten.

Keine Probleme am Ossiacher See
Die stark sinkenden Wasserstände im Sommer werden auch von Josef Nageler, dem Eigentümer der Ossiacher See Schifffahrt, beobachtet. Hier bereitet der niedrige Pegel keine Probleme. Die Schiffe haben nur 80 Zentimeter Tiefgang und die erneuerte Anlegestelle in Sattendorf wurde schon vorbeugend um 30 Zentimeter tiefer gelegt. Am Ossiachersee startet am Sonntag eines der zwei Schiffe den Betrieb, am Millstätter See geht es am 29. April los und am Weissensee am 1. Mai.
09.04.2023, red, kaernten.ORF.at

Schifffahrt startet in die Saison
 

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#4
Aus für Schifffahrt am Lendkanal
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Obwohl es eine Förderzusage des Landes für drei Jahre gegeben hat und die Wörtherseeschifffahrt bereits rund 25.000 Euro in die Planung investierte ist das Projekt einer Schifffahrt auf dem Lendkanal in Klagenfurt geplatzt. Grund dafür sind Bedenken der Umweltabteilung des Landes wegen der Tier- und Pflanzenwelt.
Online seit heute, 16.58 Uhr
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Das Schiff, das Touristen vom Lendhafen in Klagenfurt zum Wörthersee gebracht hätte, wäre umweltfreundlich gewesen, so Franz Huditz, Geschäftsführer der Wörtherseeschifffahrt: „Wir haben gemeinsam mit der Tourismusregion und der Stadt Klagenfurt ein Projekt geplant, wo wir den Lendkanal wieder mit einer Schifffahrt neu beleben.“ Die Linie hätte vom Lendhafen direkt zu einer Anlegestelle der Wörtherseeschifffahrt geführt, von wo aus man mit einem Linienschiff den ganzen See bis zum Pyramidenkogel befahren hätte können.

Es hätte auch ein neues Schiff geplant und gebaut werden sollen, das den Anforderung des Lendkanals entspreche: „Wir haben ja schon einmal vor ein paar Jahren ein Schiff gebaut. Es wurde uns aber auch von der Umweltabteilung aus Angst um die Flora und Fauna leider untersagt, weiter hineinzufahren.“


Usser Exi Wikipedia/Scan aus Hansgeorg Prix Klagenfurt einst, 1993
Die Schifffahrt am Lendkanal hatte eine lange Tradition

Land erteilte Bewilligung nur für drei Jahre
Das neue, emissionsfreie Elektroschiff hätte eine behutsame Einfahrt ermöglichen sollen. Es sei eine Bewilligung für die nächsten zehn Jahre nötig gewesen. Die Umweltabteilung habe jedoch nur eine dreijährige Bewilligung erteilt. Das sei bei Kosten von 1,2 Millionen Euro betriebswirtschaftlich nicht machbar gewesen, so Huditz.

ORF/Iris Hofmeister
Der Lendkanal heute

Umweltbedenken: Längere Förderphase nicht möglich
Es hätte zehn Jahre für den Bau eines speziellen Schiffs benötigt, heißt es. Das Land habe allerdings Bedenken wegen der Flora und Fauna auf dem Lendkanal geäußert. Eine längere Förderphase sei daher nicht möglich gewesen.
13.04.2023, red, kaernten.ORF.at

Link:
Aus für Schifffahrt am Lendkanal
 

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#5
Schiff „Magdalena“zu kaufen
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Die Magdalena, ein 23 Meter langes Personenschiff, steht zum Verkauf. Nach der Insolvenz der Schiffahrt Südkärnten GmbH wartet das Schiff bei der Tainacher Brücke in der Drau auf einen neuen Besitzer. Ein Gutachten schätzt den Wert auf 100.000 Euro.
Online seit heute, 9.22 Uhr
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Äußerlich zeigt die Magdalena einige Spuren von Rost und Schmutz, doch im Inneren ist sie in einem verhältnismäßig guten Zustand. Das Gutachten des Zivilingenieurs für Schiffahrtstechnik bestätigte dies. Das Fahrgastschiff, das bis 2022 unterwegs war, liegt nun festgetäut am Anleger. Hervorzuheben ist die Wandstärke des Rumpfes, die meist um die vier Millimeter und nie unter 3,4 Millimeter beträgt. Eine Sanierung der Magdalena würde allerdings einige tausend Euro kosten. An Bord gibt es ein WC und die Maschine scheint noch in Ordnung zu sein.

Noch keine Interessenten
Wer die Magdalena erwerben möchte, muss auch die Kosten für die Stege an den beiden Haltestellen im Stausee berücksichtigen, vorausgesetzt, man möchte sie nutzen. Der Schätzwert hierfür liegt bei 15.000 Euro. Sollte das Schiff an einen anderen Ort gebracht werden, kommen noch Kran- und Transportkosten hinzu. Das Schiff ist für 160 Passagiere zugelassen.

Bislang meldete sich laut dem Völkermarkter Masseverwalter Manfred Opetnik noch niemand, der den Schätzwert von 100.000 Euro plus Steuern zahlen oder die Passagierschifffahrt in Südkärnten wieder aufnehmen möchte.
red, kaernten.ORF.at

Link:
„Magdalena“-Schiff zu verkaufen
 

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#6
CHRONIK
Schiff „Magdalena“ droht Verschrottung
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Das einstige Wörthersee- und dann Völkermarkter Passagierschiff „Magdalena“ steht seit 2023 zum Verkauf, weil die Betreibergesellschaft in Konkurs gegangen ist. Doch das 60 Jahre alte, 23 Meter lange und 20 Tonnen schwere Schiff fand keinen Interessenten. Nun droht dem Stück Verkehrsgeschichte die Verschrottung.
Online seit heute, 5.54 Uhr
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Seit 2006 war die „Magdalena“ im Völkermarkter Stausee mit Touristen unterwegs. Seit dem Konkurs sucht der Masseverwalter, der Völkermarkter Anwalt Manfred Opetnik, einen Abnehmer für das Schiff. Der Schätzwert beträgt 100.000 Euro, der Stahlrumpf ist dicht und auch nach sechs Jahrzehnten dick genug. Interessenten und Ideen habe es sehr wohl gegeben, so Opetnik: „Von der ursprünglichen Überlegung, die Schifffahrt auf der Drau weiter zu betreiben bis hin zu einem stationären gastronomischen Betrieb auf dem Schiff, das war die letzte Idee. Der Kaufinteressent ist erst letzte Woche abgesprungen.“

Fotostrecke
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Die Magdalena an einer der Landungsbrücken
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Die Magdalena an einer der Landungsbrücken

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Masseverwalter Manfred Opetnik

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Die Magdalena einst als Ausflugsschiff

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Alter RettungsringORF

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Beliebtes Ausflugsschiff
Einst war die „Magdalena“ eine Attraktion für bis zu 160 Passagiere und wurde im Sommer gerne genutzt. Doch dann kam die Pandemie, seither liegt das Motorschiff an der Brücke in den Tauen: „Es gibt keine Feuchtigkeitseinwirkung, wir haben den Motor in Gang gesetzt, der Zustand ist wider Erwarten gut“, so Opetnik.

Einiges in Renovierung zu investieren
Der nächste Schritt, wenn kein Käufer gefunden wird wäre die Schrottpresse. Die „Magdalena“ ist mittlerweile unter 100.000 Euro zu haben, dazu kommen noch die drei Anlegebrücken. Als eigenes Hobby kann sich der Masseverwalter das Schiff nicht vorstellen, denn es liege auch am Kapitänspatent. Wer die „Magdalena“ als Schiff weiter nutzen will, muss wohl einige Tausend Euro hineinstecken. Dann kommt noch der Transport vom Völkermarkter Stausee dazu.
13.06.2024, red, kaernten.ORF.at
Schiff „Magdalena“ droht Verschrottung
 

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#7
WÖRTHERSEE
Mit geretteten Nostalgieschiffen unterwegs
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Das Wörtherseeschiff „Thalia“ ist 115 Jahre alt. Etwas jünger, aber auch noch 100 Jahre alt, sind die Motorschiffe „Loretto“ und „Lorelei“. Retter der beiden Schiffe und Betreiber ist die Nostalgieschifffahrt. Beide Schiffe wurden restauriert und sind auf dem Wörthersee unterwegs.
Online seit heute, 6.03 Uhr
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„Loretto“ und „Lorelei“, die 19 Meter langen Schiffe vom Wörthersee haben eine bewegte Vergangenheit hinter sich und entkamen nur knapp der Schrottpresse. Zur Flotte der Nostalgieschifffahrt am Wörthersee gehörte einst ein drittes Schiff, die „Magdalena“. Sie wurde verkauft und auf der Drau eingesetzt. Doch nun droht ihr die Verschrottung, weil der Betreiber pleite ging – mehr dazu in Schiff „Magdalena“ droht Verschrottung.

Die zwei Schwesternschiffe hatten eigentlich andere Namen, sagte Hansgeorg Prix: „Als die Schiffe gekommen sind, hießen sie ‚Koschat‘ und ‚Hülgerth‘. In der Zeit vor dem 2. Weltkrieg, wurden sie dann auf ‚Wiesbaden‘ und ‚Stuttgart‘ umgetauft und nach dem 2. Weltkrieg haben sie die Namen ‚Loretto‘ und ‚Lorelei‘ bekommen. Wobei man bei ‚Lorelei‘ nicht weiß, warum sie so heißt.“

ORF/Peter Matha
Schriftzug „Lorelei“

Beschwerlicher Transport 1924
Schon der erste Weg war beschwerlich, von der Donauwerft in Wien nach Kärnten, so Prix: „Man hat die Schiffe teilzerlegt und mit der Bahn bis zum Frachtenbahnhof Klagenfurt gebracht, aber wie weiter? Dann hat uns ein Zeitungsartikel dazu gebracht, dass wir das Rätsel lösen konnten. Die Schiffe wurden händisch auf den Güterwagen der Klagenfurter Straßenbahn verladen und mit der Klagenfurter Straßenbahn 1924 zum Wörthersee gebracht.“

Eines der Schiffe war ab den 1980er Jahren noch geeignet, um in den Landkanal einzufahren: „Dazu wurde die ‚Lorelei‘ heftig umgebaut und alle hohen Aufbauten inklusive des Steuerhauses entfernt.“ Wo heute Gruppen bis 50 Personen unterwegs sind, um zum Beispiel die Architektur am See erklärt zu bekommen, stecken viel Herzblut und Handwerksstunden: „Die Stadt Klagenfurt hat auf die beiden Schiffe keinen großen Wert gelegt und hat die beiden Schiffe 1995 nach Wien verkauft. Obwohl es zahlreiche Proteste der Klagenfurter Bürgerschaft gegeben hat, sind die Schiffe nach Wien gekommen und sollten dort als große Reklame für den Wörther See dienen.“

Beide Schiffe schwer beschädigt
Das war aber nur mäßig erfolgreich: „Die ‚Loretto‘ ist nach einer Ausfahrt und einer Fehlhandlung des Personals in der Donau untergegangen und wurde dann als Wrack mit dem Kran herausgehoben und in der Nähe von Fischamend auf eine Wiese gestellt. Die ‚Lorelei‘ wurde durch unsachgemäße Bedienung gegen eine Betonmauer in der Donau gefahren und war vorne komplett eingedrückt.“

Nostalgische Eisenbahnfreunde wie Hansgeorg Prix machten sich stark für die Rückkehr der Beiden: „Vor 25 Jahren ist es uns gelungen, mit einer Spendenaktion die ‚Loretto‘ in Wien freizukaufen, als Schwertransport an den Wörthersee zurückzuholen und mit der Restaurierung zu beginnen. Der Erfolg dieses Nostalgieschiffs war so groß, dass wir im Herbst 2000 auch noch die ‚Lorelei‘ freigekauft haben. Da sie ein Wrack war, haben wir sie aber nicht an den Wörthersee gebracht sondern in die Werkstätten des Historamas nach Ferlach. Die Strecke Wien-Klagenfurt wurde mindestens dreimal pro Schiff zurückgelegt und wir hoffen, dass das jetzt ein Ende hat und die beiden Schiffe am Wörthersee eine lange Zukunft haben werden.“

Neben der Wörthersee Schifffahrt ist die kleine Nostalgieschifffahrt gut gebucht. „Da haben wir in den nächsten Tagen eine kleine Feier. Wir werden mit den beiden Schiffen dann 3.000 Mal am Wörthersee ausgefahren sein.“

Amüsanter Fehler einer Mitarbeiterin
Wenn’s läuft, dann läuft’s, heißt es auch bei den Buchungen der Nostalgieschiffe, manchmal sogar zu gut, so Prix: „Wir hatten eine neue Mitarbeiterin, die die Aufgabe hatte, die Bestellungen für die Schiffe entgegenzunehmen. Da gibt es ein eigenes Formular, wo der Fahrgast aussuchen kann, ob er die ‚Loretto‘ oder die ‚Lorelei‘ haben will oder ob es ihm egal ist. Die junge Dame hat in ihrem Eifer nicht nur die ‚Loretto‘ und die ‚Lorelei‘ vermietet, sondern an einem Sommertag auch die ‚Egal‘. Dann sind die Gäste dann auf der Brücke gestanden und haben auf die ‚Egal‘ gewartet, die leider nie gekommen ist.“

Er habe dann zu den Fahrgästen gehen müssen, sagte Prix und erklären müssen, dass das Schiff nicht kommen würde. Das Lachen habe er dabei aber nicht unterdrücken können.

ORF/Peter Matha
Hansgeorg Prix ist einer der guten Geister des Vereins

Die schlanken, langgezogenen Schiffe mit ihren Salons sind optisch im Zustand von 1924: „Wir haben Schiffe weitgehend in den Originalzustand zurückgebaut, allerdings wurde ein bisschen mehr Komfort eingebaut, es gibt heute gekühlte Getränke an Bord, es gibt auch ein funktionierendes WC.“

Bewegungen der Schiffe gewöhnungsbedürftig
Ein bisschen vorsichtig muss man bei der Bauweise der Schiffe sein, denn sie neigen zum Wackeln: „Ein Schiff, das keine Wellen macht, ist ein sehr sparsames Schiff. Das sieht man beim Dampfschiff ‚Thalia‘, das sieht man bei der ’Loretto und ‚Lorelei‘, allerdings geht das oft auf Kosten des Komforts und der Stabilität“, sagte Prix.

„Es wackelt mehr, das Personal muss umsichtiger sein. Es herrscht zwar keine Gefahr dadurch, aber das Gefühl, wenn das Schiff eine leichte Schlagseite hat, ist für manche Fahrgäste beängstigend und daher versuchen wir immer, unsere Schiffe sehr in der Waage zu halten.“

ORF/Peter Matha
Die Loretto am Steg

Wenn es richtig stürmt auf dem See, heißt es draußen abwarten, sagte Prix: „Jedes Schiff am Wörthersee muss damit rechnen, vor allem in der jetzigen Zeit, in einen starken Sturm zu kommen. Entscheidend ist dann, dass die Mannschaft die Fahrgäste informiert, dass man in einer solchen Situation nicht landet, sondern am See draußen bleibt, bis der Sturm abgeklungen ist.“

Würden es vermutlich wieder machen
Auf die Frage, ob man heute diese aufwendige Rettung und Rückführung mit ehrenamtlichen Helfern noch durchführen, sagte Prix: „Rückblickend ist es natürlich leicht zu sagen, wenn eine Sache erfolgreich ist, das machen wir wieder. Umgekehrt muss man sagen, dass es damals sehr viel Courage gebraucht hat, einen Kredit aufzunehmen, um ‚Loretto‘ und ‚Lorelei‘ zu retten. Ich glaube, ein Großteil der Mannschaft, die heute aus 26 Personen besteht, würde wieder mitziehen.“

Zum Verbrauch sagte Prix: „Ein voll besetztes Schiff bei unserer normalen Fahrgeschwindigkeit, umgerechnet 14 Stundenkilometer, braucht in der Stunde ganze sechs Liter Diesel.“ Das entspricht etwa 42 Litern Diesel auf 100 Kilometer Fahrtstrecke.
27.06.2024, red, kaernten.ORF.at
Mit geretteten Nostalgieschiffen unterwegs
 
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