Salzburg: Große Felsstürze auf der "Hohen Arche" im Oberpinzgau, aus der "Dachstein-Südwand", dem Göllmassiv und im Tennengebirge

josef

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#1
Großer Felssturz im Pinzgau
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Auf der Hohen Arche (2.453 Meter) bei Niedernsill ist vor zwei Tagen ein großer Felssturz in Richtung Mühlbachtal abgegangen. Viele Oberpinzgauerinnen und Oberpinzgauer hörten das Donnern und sahen eine Staubwolke über den Hohen Tauern. Donnerstagnachmittag hat der Landesgeologe vom Polizeihubschrauber aus die Lage erkundet.
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Etwa 25.000 Kubikmeter Fels aus kristallinem Urgestein haben sich Mittwoch im hochalpinen Gelände direkt beim Gipfelgrat gelöst, sagt der Salzburger Landesgeologe Gerald Valentin: „Das Material ist dann in eine Steilrinne und ungefähr 500 Höhenmeter ins Tal gestürzt. Es ist ein sehr imposantes Ereignis – aber zum Glück in der hochalpinen Wildnis des Mühlbachtales weit abseits aller Verkehrswege, abseits aller Almbewirtschaftungen und Wanderwege.“

Keine Gefahr für Almen und Wege
Wenn in den nächsten Tagen oder Wochen noch etwas nachstürzen sollte, dann sei auch das keine weitere Gefahr für Menschen, so der Experte. Mit dem Klimawandel – wie bei vielen anderen Felsstürzen der letzten Monate – habe dieser nichts zu tun, betont Valentin: „An und für sich würde man wegen der doch großen Höhenlage und der schattigen Exposition vermuten, dass da Eis aufgegangen ist, dass der Permafrost im Boden weggeschmolzen ist. Man hat aber bei der Erkundung klar gesehen, dass die Bruchflächen trocken sind, kein Eis und kein Wasser dabei war. Ein klassisches Phänomen, bei dem Gestein seine Festigkeit verloren hat.“

Fotostrecke mit 8 Bildern
Flugbilder: Gerald Lehner
Flugbilder: Gerald Lehner
Abbruchbereich beim Grat nördlich des Gipfels
Flugbild: Gerald Lehner
Roter Punkt: Bis hierher stürzten in der Steilrinne die Gesteinsmassen. Das Mühlbachtal und seine Almen blieben komplett verschont
Flugbild: Landesgeologie/Gerald Valentin
Es gab neben dumpfem Grollen auch eine starke Staubentwicklung am Mittwoch. Zahlreiche Oberpinzgauer bei Niedernsill sahen die Wolke – im sieben Kilometer entfernten Salzachtal. Auch aus Uttendorf und Stuhlfelden erreichten uns Meldungen über Beobachtungen
Flugbild: Landesgeologie/Gerald Valentin
Flugbild: Landesgeologie/Gerald Valentin
Flugbild: Landesgeologie/Gerald Valentin
Flugbilder: Gerald Lehner

„Klimawandel spielte hier keine Rolle“
Wegen Turbulenzen in den Hohen Tauern war es Donnerstag ein eher rauer Erkundungsflug der Airbus-135-Polizeibesatzung mit Captain Christian Graf und Oliver Anzböck. Geologe Valentin weiß die Künste der Berufsflieger zu schätzen: „Es ist sehr wichtig, dass Piloten bei solchen Missionen sehr erfahren sind, dass sie auch im Bereich des Felssturzes sehr nahe an die Abbruchstelle und den Fels heranfliegen können. Das ist natürlich entscheidend. Denn es bringt nichts, wenn man das Ganze von einem Kilometer Entfernung begutachten würde.“

Die Hohe Arche ist ein mehr als 700 Meter niedrigerer Nachbargipfel des Kitzsteinhorns (3.203 Meter). Sie unterscheidet sich vom topografisch viel sanfteren Skigebiet auf dem Gletscher (Schmiedinger Kees) durch ihre extrem steilen Westflanken, die ins Mühlbachtal abbrechen. Der Berg steht vom Kitz etwas nordwestlich – nicht weit von der Gegend, in der es vor fast 21 Jahren im freien, ungesicherten und hochalpinen Gelände ein großes Lawinenunglück gab. Das war März des Jahres 2000.
13.11.2020, Gerald Lehner, salzburg.ORF.at

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Großer Felssturz im Pinzgau
 
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#2
Großer Felssturz auf dem Dachstein

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In der Südwand des Dachsteins hat ein riesiger Felssturz drei Eingänge zu unerforschten Höhlen freigelegt. 700 Meter unterhalb wurde der Zustiegsweg zu einem Klettersteig verschüttet, oben ein Strommast fast „entwurzelt“. Der Salzburger Landesgeologe sah sich das Szenario in der grenznahen Steiermark nach einem Kontrollflug in den Lungau an.
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Die Trümmer mit einer Gesamtmasse von etwa 50.000 Tonnen prallten nach ca. 400 Meter fast freiem Fall im Gemeindegebiet von Ramsau (Bezirk Liezen) auf Steilhänge und stürzten dann noch viel weiter hinunter. Felsvolumen: ca. 20.000 Kubikmeter. Viele Tonnen zerbarsten und bildeten eine murenartige Masse – mit der durch den Druck auf den vielen Neuschnee entstandenen Nässe. So wurde auch noch ganz unten der Zustiegsweg zum populären Erzherzog-Johann-Klettersteig verschüttet. Oben auf dem Plateau blieb ein stählerner Mast knapp vor dem Absturz in die Südwand verschont. Über ihn läuft das Stromkabel für einen Lift im Gletscherskigebiet.

Das Szenario trifft in ca. 2.600 Meter Seehöhe die Südwand und ihren obersten Rand – zwischen den „Dirndln“ (ca. 2.800 Meter hohe Gipfelgruppe östlich des Dachstein-Hauptgipfels mit 2.995 Meter) und dem knapp 2.700 Meter hohen Hunerkogel (Bergstation der Südwandbahn).

Wann brach der Felsturm?
Der Salzburger Landesgeologe Gerald Valentin war am 25. Oktober bei einer privaten Wanderung auf dem viel niedrigeren Rötelstein zwischen Filzmoos (Salzburger Pongau) und Ramsau am Dachstein, wo es einen großartigen Blick in die Südwand gibt. Damals war nur ein erster, relativ kleiner Teil der labilen Massen aus der Wand gebrochen. „In den folgenden Tagen oder Nächten dürfte sich dann der Hauptteil auf die steirische Seite ins Tal verabschiedet haben“, so der Wissenschafter der Salzburger Landesregierung.
Wenige Tage danach flog er in beruflicher Funktion mit dem Polizeipiloten Harald Strimitzer im Hubschrauber über die Schladminger Tauern in den Lungau. Sie kontrollierten dort einige ältere Felsstürze und möglicherweise gefährdete Talpositionen. Auf dem Rückweg sahen sie die neuen und viel größeren Spuren beim Dachstein und flogen näher heran.

Fotostrecke
Flugbild: Gerald Valentin
Flugbild: Gerald Valentin
Neue Höhleneingänge

Flugbilder: Gerald Valentin, Gerald Lehner
Linkes Bild: Bergstation der Südwandbahn oben rechts. Rechtes Bild unten: Murenartige Masse verschüttet Weg

Flugbild: Gerald Valentin
Der erste Abbruch erfolgte im Bereich der unteren Bildhälfte, ehe die Felstürme weiter oben beim Strommast nachstürzten

Flugbilder: Gerald Valentin

Flugbild: Gerald Lehner
Bergstation der Südwandbahn oben rechts

Bild: Gerald Valentin
Erste Stufe des Abbruchs, Foto vom 25. Oktober, als der Hauptteil noch nicht ins Tal gestürzt war. Die Gipfelwand unter dem Strommast ist noch intakt, und auch die murenartigen Massen auf dem Neuschnee sind noch nicht vorhanden

Flugbild: Gerald Lehner
Nunmehr aktueller Zustand in der letzten Woche

Flugbild: Gerald Lehner
Nunmehr aktueller Zustand in der letzten Woche

Flugbild: Gerald Lehner
Nunmehr aktueller Zustand in der letzten Woche

Flugbild: Gerald Lehner
Dachstein-Hauptgipfel (links), Dirndln, Abbruch, Südwandbahn

Flugbild: Gerald Lehner
Mitterspitz, Gosaugletscher, Dachstein-Hauptgipfel, Dirndln, Abbruch

Wegen CoV-Sperren kaum Wanderer und Kletterer
Das weitläufige Dachsteinmassiv mit seinen Liften ist auch bei Salzburger Wanderern, Kletterern, Bergsteigern, Skitourengehern und Pistenskifahrern sehr beliebt. Nun wäre schon wieder Hochsaison in dem meist nebenfreien und sehr sonnigen Hochgebirge – würden nicht Maßnahmen der Politik wegen CoV heuer auch hier den gesamten Tourismus empfindlich stören bzw. auch verhindern.
Bis auf wenige Einheimische, die noch auf Wanderwegen unterwegs sind, ist auch unter der Südwandbereich nun fast menschenleer.

„Höhlenforscher freuen sich“
Viel Zukunftspotenzial könnte das Geschehen für Höhlenforscher haben, schätzt Gerald Valentin: „Bei unserem Erkundungsflug haben wir gesehen, dass der Felssturz die Eingänge zu drei riesigen Höhlen freigelegt hat. Die sind im Berg möglicherweise miteinander verbunden.“

Aber sind die Löcher nicht für die Forschung unerreichbar – wegen der extremen Lage in der Wand? Nein, schmunzelt der behördliche Geologe Valentin, der auch staatlich geprüfter Berg- und Skiführer und sehr erfahrener Felskletterer ist: „Wer Höhlenforscher aus Alpenregionen oder aus Polen kennt, der weiß, dass für diese fast nichts unerreichbar ist. In diesem Fall sieht es so aus, als wären die Einstiege über lange Abseilstrecken von oben her sogar gut erreichbar.“

Kommt noch etwas nach?
Laut Valentin dürfte ursprünglich ein kleineres Stück aus der Wand gebrochen sein, 60 bis 100 Meter unter der Kante des Plateaus. Die abstützende Wirkung fehlte dann für darüberliegende Felstürme. So gerieten diese bis zum Fuß des Strommasten bald auch in Bewegung. Mit dem Klimawandel und damit vielerorts verbundenen Auftauen des Permafrost-Bodens im Hochgebirge dürfte auch dieser Felssturz nichts zu tun haben, sagt der Salzburger Landesgeologe. Die Ursache sei ähnlich wie auf der Hohen Arche beim Kitzsteinhorn in den Hohen Tauern (Gemeindegebiet Niedernsill, Pinzgau). Dort stürzte vor einigen Tagen viel kristallines Urgestein ins Mühlbachtal. Es richtete keinen Schaden bei Almen oder anderer Infrastruktur an.

„Nichts ist absolut sicher“
Der Experte führt diese beiden Geschehnisse auf „normale Erosion“ der Hochgebirge zurück, mit der immer und überall gerechnet werden müsse. Andere Felsstürze ab Seehöhen von ca. 3.000 Metern seien sehr wohl auch Folgen des Klimawandels, betont Valentin und verweist auf tauende Permafrostböden, denen zunehmend die Festigkeit fehle.

Im Fall der Dachstein-Südwand hält er wenig von einer generellen Warnung an Wanderer, Bergsteiger und Kletterer: "Es gibt für solche Felsstürze im Risiko-Management keine direkte Wahrscheinlichkeitsrechnung. Und für Alpinisten ist die Erkenntnis ohnehin klar, dass nichts absolut sicher sein kann. Würde jemand von einem solchen Felssturz direkt getroffen, dann wäre die Überlebenschance nur sehr gering.“

Anders sei das beim „normalen Steinschlag“, von dem die Dachsteinregion traditionell stark betroffen sei: „Darum wird klassischen Kletterern und Begehern von stählernen Klettersteigen schon immer dringend geraten, einen Steinschlaghelm zu tragen.“ Dass der bei solchen Felsstürzen im Fall des Falles nutzlos wäre, das sei auch klar, betont Gerald Valentin: „Es gibt eben viele Dinge, die sind nicht abschätzbar, und mit denen müssen wir leben.“
19.11.2020, Gerald Lehner - salzburg.ORF.at
Großer Felssturz auf dem Dachstein
 

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#3
Felsstürze: Uni-Projekt will Gefahrenstellen finden
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Salzburgs Berge sind oft unberechenbar. Das will eine Forschungsgruppe der Uni Salzburg jetzt ändern und nach noch unbekannten Gefahrenstellen im Fels der Alpen suchen. Dabei wird nach „alten Wunden“ in den Alpen gesucht, die jetzt durch das Wetter aufreißen könnten.
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Der Klimawandel macht den Bergen im Allgemeinen und natürlich auch in Salzburg zu schaffen. Denn mehr extreme Wettereignisse mit starken Niederschlägen oder großen Temperaturunterschiede in kurzer Zeit können zu vermehrten Felsstürzen führen.

Dennoch gilt: Berg ist nicht gleich Berg. Je nach Entstehungsgeschichte reagiert das Gestein sehr unterschiedlich auf die Umwelteinflüsse. So sind zum Beispiel Kalkberg,e wie etwa der Kapuzinerberg in der Stadt Salzburg, im Prinzip versteinerte Korallenriffe, die über die Jahrmillionen aufgefaltet und gequetscht wurden. Dabei sind in vielen Bergen potenziell gefährliche Störungszonen im Fels entstanden.
Flugbilder: Gerald Lehner
Archiv: Felssturz bei Niedernsill

Störungszonen zum Teil Millionen Jahre alt
Genau solche Zonen zu finden und zu erforschen ist das Ziel des neuen Forschungsprojekts an der Geologie der Universität Salzburg, sagt dessen Leiter Christoph von Hagke: „Die Störungszonen bilden heute Schwächezonen im Gestein, die dann zu einem Felssturz führen können. Die Anlage der Störungszonen ist aber alt, manchmal sogar Millionen Jahre alt.“

Diese Wechselwirkung zwischen Erdgeschichte und Auswirkungen des Klimawandels wollen die Wissenschaftler erforschen. Ein Ziel dabei sei, eine Salzburg-Karte mit noch nicht aktiven, aber potenziell gefährlichen Stellen im Fels zu erstellen, sagt von Hagke.
01.03.2021, red, salzburg.ORF.at
Felsstürze: Uni-Projekt will Gefahrenstellen finden
 

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#4
5.000 Kubikmeter Fels abgestürzt

Oberhalb des Schotterwerks bei Stegenwald in Werfen (Pongau) ist jetzt ein 5.000 Kubikmeter großer Felsblock des Tennengebirges in die Tiefe gestürzt. Die Stelle stand seit Monaten unter Beobachtung. Wegerhalter wie der Salzburger Alpenverein zeigen sich über die zunehmenden Felsstürze generell besorgt.
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Der Fels zwischen dem Hochkogel und dem Tiroler Kopf ist rund 500 Meter in die Tiefe gestürzt und hat sich am Fuß der Steilwand pulverisiert, schildert Geologe Gerald Valentin. Die Ursache für den Felssturz war Wasser, das in Felsspalten gedrungen ist und durch ständige Temperaturunterschiede schließlich zur Ablösung des Gesteins geführt hat.

„Die Kartierung vor Ort hat ergeben, dass noch weitere, frische Risse im Gestein vorhanden sind. Ich rechne damit, dass sich in den nächsten Monaten und Jahren hier weitere Felsstürze ereignen werden. Ich gehe von Kubaturen von 5.000 Kubikmeter aus und weit über zehntausend Tonnen, die hier in die Tiefe stürzen werden“, sagt Valentin.

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ORF
Spalten im Felsen an der Abbruchstelle
Markus Holzer
Standbild aus Handyvideo mit der Staubwolke des Felssturzes
ORF
Blick vom Polizeihubschrauber auf die Abbruchstelle am Tennengebirge
ORF
Geologe Gerald Valentin inspiziert den Fels rund um die Abbruchstelle
ORF
Mit Hilfe des Polizeihubschraubers untersucht der Geologe die Felswand

„Verwitterungsprozess“ bereitet Wegerhaltern Sorge
Die Geologen betrachten zwar dieses Felssturzereignis als normalen Verwitterungsprozess und es sei keine auffällige Häufung solcher Ereignisse zu beobachten, heißt es vom Landesgeologischen Dienst. Dennoch müssen bekannte Schwachstellen im Fels weiter unter genauer Beobachtung stehen.

Wegerhaltern wie dem Österreichischen Alpenverein in Salzburg bereiten solche Felsstürze zunehmend Sorge: "Wir müssen immer wieder Wege sperren und bei einzelnen Wegen ist es überhaupt die Frage, ob wir sie in Zukunft aufrecht erhalten können, sagt Alpenvereinsvorsitzende Claudia Wolf. „Die Frage ist immer, gibt es einen anderen Weg, der nicht so gefährlich ist?“, ergänzt Wolf.

30.06.2021, red, salzburg.ORF.at/Agenturen

5.000 Kubikmeter Fels abgestürzt
 

josef

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#5
Radarmessung aus dem All gegen Felsstürze
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Mit Aufnahmen von Radarsatelliten wollen Experten des Landes künftig besser erkennen, wo Felsstürze drohen und Hänge im Bergland gefährlich in Bewegung sind. Dafür tut man sich mit der Forschungsgesellschaft Georesearch in Puch (Tennengau) zusammen. Das Projekt bietet völlig neue Möglichkeiten und extreme Genauigkeit.
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Die Basis ist das so genannte Kopernikus-Erdbeobachtungsprogramm. Dabei tasten Satelliten mit Radar-Strahlen die Erdoberfläche ab. Die Reflexionen liefern sehr genaue und dreidimensionale Bilder der Strukturen auf dem Erdboden, sagt Markus Keuschnig von Georesearch: „Wir erreichen derzeit Genauigkeiten von einem bis zwei Millimeter. Das ist schon sehr sehr genau.“

Veränderungen von einem Millimeter sichtbar
Funktionsprinzip: Jeder beobachtete Punkt hat eine Geschichte seiner Messdaten. Die aktuelle Lage wird dann digital mit bisher aufgezeichneten Satellitendaten verglichen. So bekommen die Fachleute heraus, ob zum Beispiel eine Stelle im Felsen stabil ist, oder ob sie sich bewegt – auch mit welchem Tempo.

Erstmals solide Prognosen möglich
Das Ziel dieses von der Arge Alp geförderten Projektes sei ehrgeizig, sagt Gerald Valentin vom landesgeologischen Dienst: „Das Problem bei alpinen Felsstürzen und Massenbewegungen ist, dass wir immer erst im Nachhinein erfahren, dass etwas passiert ist. Mit dieser Technik können wir nun auf großen Flächen sehen, wo sich etwas bewegt. Das erlaubt uns Prognosen, ob sich dort dann in Zukunft etwas Gefährliches abspielen wird.“

Spezialisten aus Norditalien im Boot
Die anfallenden Datenmengen sind riesig. Für die Auswertung braucht es eine Reihe von Spezialisten, die eine Firma in Milano (Mailand) einbringt. Die Methodik steckt noch in der Anfangsphase, könnte aber schon in wenigen Jahren der wissenschaftliche Standard im Katastrophenschutz bzw. der Vorbeugung sein.
22.08.2022, red, salzburg.ORF.at

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Radarmessung aus dem All gegen Felsstürze
 
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