Russlands Marine testet ein neues Unterseeboot - es ist das längste je gebaute Unterwasserfahrzeug.

josef

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Russlands neuestes U-Boot ist 178 Meter lang
Die Belgorod, die am Wochenende erstmals zu Erprobungsfahrten aufbrach, soll eine neuartige Unterwasserdrohne transportieren

Am 23. April 2019 lief die Belgorod in Sewerodwinsk vom Stapel.
Foto: imago /ITAR-TASS/Oleg Kuleshov

Moskau – Russlands Marine testet seit Freitag ein neues Unterseeboot. Die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldet, dass die nuklear angetriebene Belgorod zu Erprobungsfahrten in das Weiße Meer ausgelaufen ist.

Die Weiterentwicklung der von der Nato als Oscar-Klasse bezeichneten Sowjet-U-Boote ist mit einer Länge von 178 Metern das längste je gebaute Unterwasserfahrzeug.


Bei einer Ansprache anlässlich der jährlichen Marineparade in St. Petersburg hatte Präsident Wladimir Putin vor einem Jahr angekündigt, dass die Belgorod mit Hyperschall-Atomwaffen sowie nuklear bewaffneten Unterwasserfahrzeugen ausgestattet wird.
Die Waffensysteme Zirkon und Poseidon sollen Russlands Zweitschlagkapazität sicherstellen: Die Belgorod könnte im Fall eines Atomangriffs aus ihrem Versteck gegnerische Ziele angreifen, wenn Raketenabschussanlagen und Flugplätze auf der Erdoberfläche längst zerstört sind.

Poseidon misst 24 Meter
Über das unbemannte Poseidon-Unterwasserfahrzeug ist nur wenig bekannt. Im November 2015 schwenkte eine Fernsehkamera bei Putins Pressekonferenz in Sotschi über die ausgedruckten Unterlagen eines Marineoffiziers. Darauf war eine Zeichnung des neuen U-Boots mit einem bisher unbekannten 24 Meter langen Torpedo zu erkennen, der mit "Status 6" beschriftet ist.

Bei seiner Ansprache in St. Petersburg fünf Jahre später erklärte Putin dann, Russlands neue Waffen seien besser als alles, was potenzielle Gegner aufzubieten hätten. Gleichzeitig verkündete das Verteidigungsministerium, die Belgorod, die als erstes U-Boot die neuen Systeme beherbergen kann, werde demnächst in See stechen.

Keine Erstschlagwaffe
Russische Medien berichten, der Sprengkopf der Poseidon-Drohne enthalte Kobaltisotope, wodurch bei dessen Explosion weite Landstriche verseucht würden. Als Erstschlagwaffe seien Kobaltbomben nicht geeignet, weil bei deren Einsatz in großem Maßstab alles Leben auf der Erde vernichten würde, schrieb die staatliche "Rossijskaja Gaseta".

Zur Abschreckung potenzieller Angreifer hingegen taugen sie allemal: Auch wenn Kommandozentren zerstört würden und die Staatsspitze ausgeschaltet werde, hätte der Gegner einen nuklearen Gegenschlag "mit aller Kraft der russischen Atomstreitkräfte" zu befürchten.
(bed, 29.6.2021)

Links
The Barents Observer: Gigantic special mission submarine starts sea trials in White Sea
Naval News: Russia’s Gigantic Submarine, Belgorod, Sails For The First Time
Forbes:
Russia Is Building Four Special Submarines To Haul Its Weird Doomsday Drone
Russlands neuestes U-Boot ist 178 Meter lang
 
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