Russischer T-72 Kampfpanzer beim ÖBH in Zwölfaxing

josef

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Das Bundesheer erwarb in den 1990ern einige Kampfpanzer und Panzerfahrzeuge, darunter T-72, billig aus alten DDR-Beständen als Anschauungsmaterial und für Beschusstests.

Dazu ein Bildbericht bei "Die Presse":
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Im Ukraine-Krieg sind sehr viele Panzer im Einsatz. Anderswo auch, nur fiel das selten so auf. Im Westen hat man im Zuge des Wettabrüstens nach Ende des Ostblocks den militärischen Wert von Panzern politisch und medial oft irrig untertrieben, ja teils fast verlacht. Das hat sich gründlich geändert.


Der T-72 wird seit 1972 vom Unternehmen Uralwagonsawod (Sitz: Nischni Tagil im Ural) in enormen Stückzahlen (>25.000) und vielen Varianten gebaut. Die aktuellste Serienvariante ist der T-72B3.


125-mm-Kanone, 2 MG, 12-Zylinder-Diesel mit bis ca. 1100 PS, ca. 60 bis 70 km/h, Masse je nach Version etwa 37 bis 45 Tonnen, Länge 9,5 Meter, drei Mann Besatzung. Reichweite >450 km, 600-700 km mit Zusatztanks.


Panzerung aus Stahl, Kompositmaterialien wie Kunststoff/Kunstharz und Quarzsand, reaktive Zusatzpanzerungselemente.


Der Fahrer: Oberst Walter Posch, Vizekommandant Heereslogistikzentrum Wien, ehemals Panzerbataillon 33 und Panzertruppenschule.


Blick aus dem Turm. Die effektive Schussweite der Kanone beträgt je nach Munition drei bis fünf Kilometer.


Blick in den Turm, Kommandantensitz. Der T-72 ist noch in rund drei Dutzend Ländern im Einsatz, neben Russland etwa in Indien, Algerien, Iran, Äthiopien, Nigeria, Venezuela, Syrien, Polen.


Auf dem Kommandantensitz. Mehrere Staaten haben ihn nachgebaut und auch eigene Panzermodelle daraus entwickelt.


Blick (aufnahmetechnisch etwas verzerrt) durch die Kommandantenoptik...


...und durch einen Sehschlitz. Im Einsatz ist der T-72 seit Anfang der 80er, beginnend mit dem Iran-Irak-Krieg 80-88 und dem Libanonkrieg 1982 (durch Syrien). Seine Gefechtsbilanz ist durchwachsen, aber besser als oft vermutet.


Alles ist extrem beengt. In der russischen Armee ist er trotz der Nachfolgemodelle T-80 und T-90 weiter der häufigste Kampfpanzer (mehr als 2000, plus 7000 eingelagert).


Hier ein Teil des ringförmigen Magazins des Ladeautomaten am Turmboden. Es hat sich mittlerweile als Problemzone des T-72 erwiesen, weil von oben oder seitlich durchschlagende Geschosse die Munition darin entzünden können.


Das Bundesheer erwarb in den 1990ern einige Panzer aus DDR-Beständen als Anschauungsmaterial. zu Vergleichsanalysen und für Beschusstests.


Gangschaltung im Fahrerabteil.


Pedale.

Bei den Beschusstests fiel auf, dass der damalige Kampfpanzer M60A3 "Patton" des Bundesheers mit seiner 105-mm-Kanone zumindest die Frontpanzerung des T-72 nicht mehr knacken konnte. Das war ein Grund, der Ende der 90er im Rahmen des "Mech-Pakets" zum Erwerb 114 stärkerer Leopard 2 (125-mm-Kanone) aus niederländischen Beständen führte.
Alle Fotos bisher "DiePresse" Clemens Fabry


Bei der Truppe bereits ausgeschiedener Kampfpanzer M60A1Ö beim Nationalfeiertag 2015 am Heldenplatz in Wien
(HGM und ÖBH: Bei Facebook anmelden)


Leo 2 des Bundesheers: Hier ein Video. Die berüchtigte "Panzerschlacht im Marchfeld" war übrigens immer eine Chimäre von uninformierten Politikern und Medienleuten. Das Bundesheer hätte sich in dieser Gegend nämlich nie gestellt - Wien allerdings aufgegeben.
Foto BUNDESHEER/Günter Filzwieser
Der russische T-72-Kampfpanzer im Bundesheer
 
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