Russischer Laser soll feindliche Satelliten unbrauchbar machen

josef

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Russischer Laser soll feindliche Satelliten blenden und damit unbrauchbar machen
Projekt "Kalina" läuft seit über zehn Jahren – 2023 soll der Laser fertig und einsatzbereit sein

Auf den aktuellsten Satellitenbildern ist der Fortschritt des militärischen Stützpunkts erkennbar. Seit 2011 ist das Projekt "Kalina" in Arbeit.
Foto: Google Earth / Maxar Technologies

Neue Satellitenbilder wollen beweisen, dass Russland mit der Produktion des Laser namens Kalina gute Fortschritte macht. Zu den Aufgaben von Kalina soll unter anderem das Blenden von feindlichen Satelittenkameras, die über Russland fliegen, gehören. Der zusätzliche Clou: Nach Fertigstellung soll Kalina auch mobil einsetzbar sein.

Blenden und zerstören
Gefunden wurde Kalina auf dem Luftraumüberwachungsstützpunkt Krona, der vom russischen Verteidigungsministerium geleitet wird. Dieser dient schon jetzt dazu, feindliche Satelliten zu erfassen und zu beobachten. Die Weiterentwicklung soll erlauben, Satelliten zu blenden. Damit erreicht man, dass Sensoren vorübergehend ihre Abbildungsfähigkeit verlieren, indem sie mit Licht überflutet werden, das heller ist als das, was sie abzubilden versuchen. Blendung fügt solchen Systemen zudem dauerhaften Schaden zu.

Kalina soll bereits seit 2011 in Entwicklung sein, diverse Probleme scheinen die Forschung behindert zu haben, vermutet "Space Review". 2019 tauchten neue Luftaufnahmen des Areals auf, wo man eindeutig laufende Bauarbeiten erkennen konnte. Im März dieses Jahres wurde dann ein neues Gebäude nahezu fertiggestellt, dessen Aussehen an Informationen erinnert, die mit Kalina in Verbindung stehen. Darin sollen sich zwei Teleskope befinden, die den sogenannten Laser Locator stützen. In Zusammenarbeit mit einem Radarsystem, der die Flugbahn des gesuchten Objekts ermittelt, kann diese Einrichtung bisher zumindest die Entfernung zu einem Satelliten ermitteln und diesen auch fotografieren. Nach Fertigstellung wird Kalina den bisher eingesetzten Laser ersetzen und erstmals das "Blenden" des Zielobjekts ermöglichen.

Die Zerstörung von Satelliten ist aktuell noch nicht möglich, soll aber in einem der nächsten Schritte das Ziel von solchen Abwehrsystemen werden. Laut russischer Regierung hat man bereits ein mobiles Lasersystem, Zadira, welches immerhin in der Lage ist, Drohnen vom Himmel zu holen. Noch nicht bestätigt sind Pläne Russlands, auch an Abwehrsystemen zu arbeiten, die im Weltall stationiert werden sollen. Unter dem Arbeitstitel Stan wurde hier zumindest schon in Form eines Abwehrsystems gearbeitet, das an Flugzeugen angebracht werden kann. Stan kann mit einem Laser Infrarot-basierte Zielsysteme feindlicher Raketen ablenken und damit unschädlich machen.

Russische Laserwaffen
Kalina ist eines von drei Laser-Systemen, die gegen Satelliten eingesetzt werden sollen. Seit 2019 ist das System Peresvet einsatzbereit, das auf einem Truck montiert ist. Laut russischer Regierung kann Peresvet Satelliten blenden, die in maximal 1.500 Kilometer Höhe schweben. Das eigentlich für den Luftraum geplante Sokol-Eshelon ist zwar bereits seit 2001 in Entwicklung, scheint aber aufgrund unterschiedlicher Faktoren noch immer nicht im Einsatz zu sein. Beweise, dass eines der Systeme bereits in der Ukraine zum Einsatz kam, gibt es nicht. Kalina soll 2023 fertiggestellt sein.
(red, 29.7.2022)
Russischer Laser soll feindliche Satelliten blenden und damit unbrauchbar machen
 
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