H

Harald 41

Nicht mehr aktiv
#21
Ups einige Bilder sind mir durcheinander gekommen beim umsortieren,aber jeder weiss was gemeint ist.:D
 

Anhänge

josef

Administrator
Mitarbeiter
#24
Ehem. Raxwerke - "Große Serbenhalle"

Nachstehend einige Fotos der "Großen Serbenhalle" vom 15.08. am Gelände des ehemaligen "Raxwerkes" in Wiener Neustadt. Wie in einigen anderen Beiträgen zu lesen, sollte in der Halle die Herstellung des A4 (V2) aufgenommen werden. Das Vorhaben kam aber über die Planungsphase und der Herstellung von kleinen Losen an Zulieferteilen für andere Werke nicht zustande. Noch vor dem eigentlichen Produktionsstart wurde ein Hochfahren der Fertigung gestoppt und ins Mittelwerk verlagert. In einem Anbau an die Halle war ein Aussenlager des KZ-Mauthausen untergebracht.

Siehe dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Raxwerke
http://www.geheimprojekte.at/firma_raxwerk_wr-neustadt.html
 

Anhänge

Zuletzt bearbeitet:

josef

Administrator
Mitarbeiter
#25
Splitterschutzzelle bei ehem. Raxwerk WN

...und noch 3 Bilder der die Zeiten "überlebenden" Splitterschutzzelle an der ehemaligen Westseite des Raxwerk-Geländes. Heute weithin bekannt und unübersehbar am Rand einer Parkplatzeinfahrt zu einem Einkaufszentrum in der Stadionstraße:
 

Anhänge

josef

Administrator
Mitarbeiter
#26
1532035858628.png

Aufführung in der "Serbenhalle" in Wiener Neustadt:
"Die letzten Tage der Menschheit" von Karl Kraus


Das fast 800 Seiten dicke Werk, 1922 veröffentlicht, erzählt vom Wahnsinn des Ersten Weltkriegs und vom Zusammenbruch der K.u.K-Monarchie - und es gilt als unspielbar. Mehr als 1000 verschiedene Figuren treten darin auf, in 220 Szenen, die in Ausflugslokalen, Büros, Amtsstuben und Palästen angesiedelt sind.

Der Regisseur Paulus Manker inszenierte nun in der Serbenhalle und im Außenbereich des ehemaligen Rax-Werkes seine Version des Stückes mit einer frei zusammengestellten Truppe von rund 30 Schauspielerinnen und Schauspielern und etlichen Kinderdarstellern in einer monumental konzipierten Bilderschlacht immerhin 75 der Stückszenen. Seine Zuschauer verköstigt er nicht nur mit einem als "Leichenschmaus" deklarierten Menü, sondern er lädt sie auch zum Benutzen ihrer Smartphones und Tablets ein.

Per Handzettel und Programmheft verteilte QR-Codes sollen den Theatergästen in Wiener Neustadt helfen, ihr Wissen über das große Menschengemetzel und den Text von Karl Kraus zu vertiefen. Die Serbenhalle und ein paar auf zwei Stockwerken gelagerte Nebenräume sind hergerichtet wie ein prächtiger Kaiserglanz- und Weltkriegs-I-Besucherpark. Der Ausstatter Georg Resetschnig hat unter anderem eine Zeitungsredaktion mit antiquierten Schreibmaschinen, eine Badeanstalt und ein Soldatenlazarett in die Fabriklandschaft hineingebaut. Die Räume sind nicht nur zum Bestaunen, sondern auch zum Anfassen und Benutzen gedacht.

Beim sechseinhalb Stunden lang dauernden Abstieg in die Hölle sieht man Fackeln, Feuerschalen und Leuchtbuchstaben lodern und Rauch aus den Innereien eines rostigen Uraltpanzers aufsteigen. Man hört Schrapnellgeschosse donnern und Musik von Richard Strauss und Gustav Mahler jauchzen. Man fiebert mit, während sich auf einem Stahlgerüst, das auf einen Eisenbahnwaggon geschweißt ist, Männer in Militäruniformen und Frauen in schönen langen Kleidern die Angst, den Hass und die Liebe aus dem Leib brüllen...

"Sie betreten", heißt es im Programmheft, "sozusagen einen fremden Planeten." Die Zuschauer dürfen sich auf Redakteursstühle lümmeln, in klapprigen Krankenhausbetten zum Probeliegen niederstrecken und die Hände ins Badewannenwasser tauchen. Sie werden auf rollende Aussichtsplattformen hinaufkomplimentiert und hinausgekarrt in eine verwilderte Steppe vor der Serbenhalle, wo Soldaten im Gebüsch kauern und mit alten Gewehren herumballern. Der Erste Weltkrieg ist hier eine begehbare, von Flammen illuminierte, von Geschützlärm und Musik durchtoste Skulptur. Ein Gesamtkunstwerk aus Feuer, Krawall und vielen Worten...

Szenenfotos

Die letzten Tage der Menschheit
 
#30
Ja, man liest immer wieder von diesen verrückten Dingen....
Mich hat auch beeindruckt, dass er sein Stück ALMA in unzähligen Aufführungen in verschiedenen Kontinenten umsetzen konnte - da gab es eine längere TV Doku.
Soweit ich mich erinnere gibt es da keine fixen Texte, sondern das Stück lebt von der Improvisation und der unterschiedlichen Umgebung.
Auch Lost Places wie z.B am Semmering wurden als Aufführungsorte verwendet.

Also ich denke, wenn man so ein Projekt erfolgreich hinbekommt, muss man etwas verrückt sein.
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#31
BLICK ZURÜCK
Als in Wiener Neustadt noch Schiffe gebaut wurden
NÖN-Wr.Neustadt, 28. JUNI 2023
Brigitte Steinbock


Ein Blick in die Halle des Raxwerks wo die Schiffe gebaut wurden.
FOTO: Archiv Stadt Wiener Neustadt, Archiv Stadt Wiener Neustadt
(Anmerkung zum Foto - siehe auch Beitrag #1)

Dass in Wiener Neustadt Lokomotiven und Flugzeuge gebaut wurden, ist bekannt. Dass aber auch zwei verschiedene Bootstypen in der Allzeit Getreuen entstanden, weiß fast niemand.

Deshalb hat Stadt-Archiv-Leiter Gerhard Geissl anhand von Fotos aus dem Bestand des Hauses genau dieses Thema am „Tag des Archives“ gewählt:



Diese Leichter wurden im Raxwerk während und nach dem 2. Weltkrieg gebaut.
FOTO: Archiv Stadt Wiener Neustadt, Archiv Stadt Wiener Neustadt

Skurril der erste Bootstyp: Der „Argonaut“ wurde 1919 in der Österreichischen Flugzeugfabrik AG entwickelt, nachdem man nach dem Friedensvertrag von St. Germain keine Flugzeuge mehr bauen durfte. Der „Argonaut“ war ein 15 Meter langes Schiff, dessen Rumpf aus Mahagoniholz gefertigt wurde und über Cockpit, Kajüte, kleine Küche und Waschraum verfügte. Für die Motorisierung zeichnete Ferdinand Porsche selbst verantwortlich, der einen Reihenmotor mit 200 PS baute. Der Prototyp des Schiffes wurde im Sommer 1920 fertig und zu Werbezwecken wurde das Boot zum Winterhafen der Donau gebracht und fuhr von dort die ganze Länge des Flusses durch Wien bis Nussdorf ab. Man erhoffte sich von der Fahrt Aufträge für weitere Boote, „aber in der Zwischenkriegszeit war so ein Luxusboot kein 'Verkaufsrenner' – es wurde nur der Prototyp gebaut“, so Geissl.

Aber auch während und nach dem zweiten Weltkrieg wurden in Wiener Neustadt Boote gebaut: Sogenannte Marine-Artillerie- und Marine-Nachschub-Leichter. Das waren flache Landungsboote, die für die Wehrmacht für den weiteren Vorstoß im Bereich des Schwarzen Meeres, des Kaspischen und des Asowschen Meeres von Krupp in Rheinhausen konstruiert wurden, um den russischen Öltransport zu unterbinden. „Da mussten Boote gebaut werden, die in zerlegtem Zustand über Land transportiert werden konnten“, so Geissl. Die Schiffe mit 35 bis 38 Metern Länge und wenig Tiefgang wurden in den Rax-Werken gebaut und dann in sechs, bzw. acht Teilen versandt. Geissl: „Diese Schiffe konnten zwei Panzer oder 200 Soldaten befördern und die Nachschub-Leichter wurden auch noch nach dem Krieg für die russischen Besatzer und für die Donauschifffahrt gebaut.“



Archiv-Leiter Gerhard Geissl mit einem Foto des Prototyps des "Argonauten".
FOTO: NÖN, B. Steinbock

Als in Wiener Neustadt noch Schiffe gebaut wurden
 
Oben