Betreffend Projekt Cyanid:
Es führten drei Mundlöcher parallel in den Berg welche durch sieben Stollenachsen verbunden waren.
Ein viertes Mundloch war ein seitlicher Eingang.
Visuell auffallend war die Errichtung der Stollen mittels Betonformsteinen - die entsprechenden Fotos habe ich leider verloren.
Die Stollen waren in das Verlagerungsprogramm der WNF (Wiener Neustädter Flugzeugfabrik) eingebunden, wobei die Stollen die eigentliche Verlagerung in der direkt angrenzenden "Rohrbacher-Spinnerei" (ab 1943) ergänzten.
Berichtet wurde von 53 Arbeitern direkt im Stollen (1944).
Wahrscheinlich waren es aber hauptsächlich "Arbeiterinnen", welche vom nahe gelegenen Zwangsarbeiterlager bei Rohrbach/Steinbruch kamen.
Am 30.5.1944 hatte ein massiver Luftangriff von schweren Bombern das Werk Rohrbach angegriffen und es schlugen 57 Bomben am Fabriksgelände ein. Drei Arbeiter, darunter der Fabriksdirektor Rüf fanden den Tod. 60 Wohnungen und wertvolle Objekte wurden vernichtet.
Im Jahr 2003 wurden die Stollen größtenteils verfüllt und die Zugänge verschlossen.
Auf einer älteren Karte des Gebietes ist die Bezeichnung Schottergrube ersichtlich. In diesem Teil dürfte also früher Schotter abgebaut worden sein und waren zu dieser Zeit wahrscheinlich schon kleinere Höhlen im Rohrbacher-Konglomerat Gestein:
Die man auf einer Aufnahme von ca. 1904 schon erkennen kann:
Fügt man diese Aufnahme mit der heutigen Ansicht zusammen, ergibt sich dieses Bild: