Neues Linzer Stadion am "Gugl" eröffnet

josef

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Nach den Neubauten der Stadien für die Wiener Clubs "Rapid" in Hütteldorf, die Allianz Arena und für die "Wiener Austria" in Favoriten die Generali Arena, bekam nun auch der Linzer Traditionsverein "LASK" auf der Linzer "Gugl" die neue "RaiffeisenArena":

BUNDESLIGA
Odyssee zum neuen Schmuckstück des LASK
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Am Freitag um 20.30 Uhr gegen Austria Lustenau und damit gut sechs Monate später als vorgesehen ist erstmals Anpfiff für ein Bundesliga-Match im neuen Stadion auf der Linzer Gugl. Der LASK kehrt nach sechs Jahren im Ausweichstadion in Pasching „mit der Raiffeisen Arena an den Standort zurück, der seit vielen Jahrzehnten eng mit seiner Geschichte verbunden ist“, freut sich Präsident Siegmund Gruber. Der Weg dahin war durchaus steinig, auch geprägt von verpassten Chancen und Missverständnissen.
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Auch wenn selbst am Tag des ersten Pflichtspiels noch nicht alles in der Arena fix und fertig ist, ist das Stadion für die Eröffnung bereit, so Präsident Siegmund Gruber bei der offiziellen Präsentation am vergangenen Mittwoch: „Das war unser vordringlichstes Ziel.“ Der LASK ist im neuen Stadion nämlich erstmals der Herr im Haus. Selbst im Anfang 2021 abgerissenen Vorgängerstadion war der Club nur „geduldeter Mieter“, wie es Gruber formulierte. „Jetzt sind wir derjenige, der entscheiden kann, wann aufgesperrt wird und wie der Rasen gemäht wird. Das ist Heimat, jetzt sind wir wirklich angekommen.“

Das Stadion mit 19.080 Plätzen (in Anlehnung an das Gründungsjahr) erfüllt auch die internationalen Anforderungen des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB) und macht somit Länderspiele des Nationalteams in Linz möglich, bereits am 24. und 27. März wird die Qualifikation für die Europameisterschaft 2024 in Deutschland mit den Heimspielen gegen Estland und Aserbaidschan hier an Ort und Stelle begangen. In der „internationalen“ Konfiguration werden 17.117 Fans Platz finden.

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Linz hat mit der Raiffeisen Arena auf dem Linzer Froschberg wieder ein sportliches Wahrzeichen
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Der Nachfolger des Linzer Stadions ist nach zwei Jahren Bauzeit fertig

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In der modernen Arena werden im Meisterschaftsbetrieb 19.080 Fans Platz finden, bei internationalen Spielen sind etwas über 17.000 Sitzplätze verfügbar

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Auch wenn beim Eröffnungsspiel noch nicht alles fertig ist, sitzen die Fans zumindest nicht auf dem Trockenen – die Zapfanlagen sind betriebsbereit

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Die Tribüne für den „harten Kern“ der LASK-Fans wird nur im Ligabetrieb über Stehplätze verfügen

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Dank der neuen Arena werden künftig auch wieder Länderspiele in Linz ausgetragen werden können

Auch das ÖFB-Cup-Finale könnte in der Arena stattfinden. Das Stadion wird in der Kategorie vier der UEFA liegen und damit sogar bis zum Champions-League-Halbfinale geeignet sein. Mit der Stadt Linz hat der LASK eine Vereinbarung für ein Baurecht mit einer uneingeschränkten Nutzung auf 80 Jahre abgeschlossen. Pläne für ein neues Stadion gab es im Club immer wieder, die Realisierung dauerte aber an.

Eröffnung ohne Tagestickets
Nun dürfen die Fans, die zwischendurch Heimspiele in Schwanenstadt besuchen durften, ihren Augen trauen. Allerdings wird das neue Juwel beim ersten Pflichtspiel wohl nicht ausverkauft sein, legt der LASK doch „aus Loyalität zu seinen Abonnenten“ keine Tagestickets auf, sondern bietet einen „Doppelpack“ samt Heimspiel gegen Salzburg an.

Nach einer Odyssee wurde die neue Arena schließlich an jenem Standort des alten Linzer Stadions, das abgerissen wurde und dessen alter Bauschutt für den Neubau „recycelt“ wurde, innerhalb von rund zwei Jahren realisiert. Auch 42 Sky-Boxen sollen die projektierten Baukosten von 65 Millionen Euro wieder hereinspülen. Man setzt auf Nachhaltigkeit, beispielsweise wird das Stadion plastikflaschenfrei sein. Aus österreichischer Sicht innovativ ist die runde Heimkabine, die man beispielsweise von Manchester City kennt, sowie eine exklusive Fanperspektive im Spielertunnel. Im Tagesrestaurant soll unter der Woche gespeist werden, in der Kapelle geheiratet oder getauft.

Neues Zuhause am alten Standort
Vor über 70 Jahren, anno 1952, wurde das alte Linzer Stadion auf dem Froschberg aus der Taufe gehoben und zur Heimstätte des LASK und danach des SK Vöest, heute Blau-Weiß Linz, der in diesem Jahr ebenfalls seine neue Arena im Donaupark einweihen wird. Jahrelang schien auch nur ein neues Stadion in Linz als Ding der Unmöglichkeit. Die Chance namens Heimeuropameisterschaft 2008 ließ man aus, Jahre später investierte man 30 Millionen Euro in eine Sanierung, um es 2021 endgültig abzureißen und neu aufzubauen. Nun bespielen (bald) alle ein neues Stadion, auch der ausquartierte Leichtathletikverband.

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Das alte Linzer Stadion anno 1997: Die fußballerische Wohlfühlatmosphäre hielt sich in Grenzen

Erst wollte der LASK seine neue Arena noch am Pichlinger See bauen, was wenig überraschend Anrainer und Naturschützerinnen auf den Plan rief. Später einigte man sich mit der Stadt Linz auf eine Rückkehr – und es war ein Schwelgen in Superlativen, als am 22. Juli 2020 im alten Stadion auf der Gugl die Entwürfe für die neue Raiffeisen Arena präsentiert wurden: Der LASK sprach von einem „Jahrhundertprojekt“, die Landespolitik von einem „großartigen Moment für Oberösterreich und den Fußball“ und der ausführende Architekt Harald Fux nannte die künftige Heimstätte des Fußballbundesligisten „unverwechselbar“.

Die Begleittöne bei der Realisierung klangen dann anders: Nicht nur, dass die Aktiven des Leichtathletikverbands von der Gugl weichen mussten, es traten auch Unzulänglichkeiten bei der Auftragsvergabe zutage: eine nötig gewordene teilweise Neuausschreibung, ein Baustopp wegen Abweichungen vom genehmigten Kellerausbau. Verzögerungen bei der Fertigstellung waren nicht mehr abzuwenden, der angepeilte Spielbetrieb ab Spätsommer 2022 nicht mehr haltbar.

Ärger begleiten Neubau
Ausgelöst wurde der Ärger Anfang 2021 vom seinerzeitigen LASK-Vizepräsidenten und Projektleiter für den Stadionneubau, Manfred Zauner. Dieser hielt die projektierten Baukosten von 65 Millionen Euro für nicht haltbar und sprach von 117 Mio. Euro. Zauner wurde in einer außerordentlichen Generalversammlung als Vizepräsident abgesetzt und ihm das Projekt entzogen, worauf der LASK geklagt wurde.

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LASK-Präsident Gruber darf sich freuen, das „Jahrhundertprojekt“ ist realisiert

Nachdem ein neues Projektteam eingesetzt worden war, stellte sich heraus, dass es offenbar zu mangelhaften Ausschreibungen – so fehlte etwa eine Polierplanung – gekommen war, weshalb vergebene Aufträge teils zurückgezogen wurden. Es folgte eine Neuausschreibung. Kurz vor dem Spatenstich am 11. Oktober 2021 wurde der Rechtsstreit durch einen Vergleich beigelegt, alles schien auf Schiene. Das Land hatte seine Förderung von maximal 30 Millionen Euro freigegeben, und für die Finanzierung der rund 35 Mio. Euro waren Partnerinnen und Partner, allen voran die Raiffeisen Landesbank, gesichert.

„Abgerechnet wird zum Schluss“
Doch im März 2022 folgte ein vorübergehender Baustopp, diesmal behördlich von der Stadt Linz verhängt, wegen einer nicht bewilligten Kellervergrößerung. Nach diesen neuerlichen Negativschlagzeilen sorgte gleich darauf ein Prüfbericht des Landesrechnungshofes weiter für Aufsehen. Darin wurde die Förderung von Sportinvestitionen des Landes scharf kritisiert. Der Stadionbau auf der Gugl nur für den LASK sei nicht unbedingt im Sinne des Steuerzahlers bzw. der Steuerzahlerin. Die Arena belaste das reguläre Sportbudget bis 2031 mit 20 Mio. Euro.

„Schlaflose Nächte“ will LASK-Präsident Gruber aber trotz der vielen Baustellen in den vergangenen Jahren nicht gehabt haben. „Bei einem Jahrhundertprojekt wie dem Bau der Raiffeisen Arena ist immer mit Herausforderungen zu rechnen“, meint er. Auch mit Blick nach vorne gibt er sich gelassen und bleibt recht allgemein. Natürlich würden sich gesteigerte Energiekosten auch auf den laufenden Betrieb auswirken.

„Hier geht es uns nicht anders als jedem anderen Unternehmer im Land.“ Der LASK stehe aber auf „wirtschaftlich soliden Beinen“. Ob die Preisentwicklung die Baukosten nach oben getrieben habe, lässt er offen. „Abgerechnet wird zum Schluss.“ Dank der Finanzierungspartner sei aber gesichert, „dass wir auch das stemmen können“. Gegenüber dem Ausweichquartier in Pasching, in dem die Linzer zuletzt ihre Heimspiele bestritten haben, wird sich der Umsatz an Spieltagen laut Gruber mehr als verdreifachen. „Beim Hospitality-Bereich kommen wir in eine ganz andere Liga“, erklärte der Clubchef.

Spieler und Trainer begeistert
Die LASK-Spieler absolvierten am Mittwochvormittag ihr erstes Training in der neuen Heimstätte. „Es ist für uns alle eine unglaublich schöne Geschichte. Das Stadion spielt alle Stückerl“, sagte Trainer Dietmar Kühbauer. Dass die Spielfläche rund 650 Quadratmeter größer ist als in Pasching, wollte der Ex-Internationale nicht überbewerten. „Ich bin überzeugt, dass die Spieler mit dem Platz gut zurechtkommen. Der Rasen ist sehr gut, das war er aber auch in Pasching.“

Kühbauer hofft auf entsprechende Unterstützung von den Rängen. Laut Gruber halte man inklusive Hospitality bei 7.000 verkauften Abos – gegenüber weniger als 3.000 in Pasching. „Da sind wir von den Zahlen wirklich, wirklich gut unterwegs.“ Das Frauen-Team der Linzer hatte vergangenen Sonntag bereits ein Testspiel vor 3.500 Fans in der neuen Arena bestritten. Für den Auftakt der Männer waren laut LASK-Angaben bis Mittwochnachmittag 11.500 Tickets abgesetzt.
23.02.2023, kast, ORF.at/Agenturen

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Bundesliga: Odyssee zum neuen Schmuckstück des LASK
 

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#2
...und ein weiteres neues Stadion in Linz:

Neues Stadion für Blau-Weiß Linz
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Anfang Juli beziehen die Spieler des FC Blau-Weiß Linz ihre neue Heimstätte. Der Zeitplan hält für das neue, mittlerweile mehr als 40 Millionen Euro teure Stadion neben der Donau. Einzigartig in Europa wird es im ersten Stock auf einem Möbellager gebaut.
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Erst vor wenigen Monaten wurde die neue Fußball-Arena des LASK auf der Linzer Gugl eröffnet, demnächst steht schon der nächste Fußballtempel, das Hofmann Personal Stadion, den Anhängern von Blau-Weiß Linz offen. In die neue LASK Arena passt zwar die dreifache Menge an Besuchern, das Blau-Weiß-Stadion hat allerdings eine Besonderheit. Einzigartig in Europa wird es die Spielstätte mit Naturrasen im ersten Stock über einem Einkaufszentrum geben.
ORF

Dementsprechend herausfordernd waren die Statik und vor allem die Entwässerung für die Bauverantwortlichen, wie Markus Eidenberger, der Geschäftsführer der Immobilien Linz GmbH erklärt: „Auf dem Dach ist erst eine Abdichtung, dann eine Schotterschicht, eine Sandschicht, eine Erdschicht und dann der Rasen. Vom Dach des Einkaufszentrums sind es 93 Zentimeter bis zum Beginn des Rasens.“

Baukosten mehr als 40 Millionen Euro
Die Baukosten werden allerdings 40 Millionen Euro übersteigen und damit um ein Drittel höher als ursprünglich kalkuliert sein. Drei Millionen steuert das Land Oberösterreich bei. Den Fußballclub betrifft das als Mieter des Stadions nur bedingt, viel mehr dagegen die Landeshauptstadt, weil es ein Bauwerk der Stadt Linz ist. Einen erheblichen Teil der Mehrausgaben könne man aber durch Einnahmen von anderen Mietern des Gebäudes wieder hereinholen, erklärt Eidenberger.

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5.595 Zuseher finden im neuen Stadion Platz, 592 VIP-Gäste können mit Blick auf die Donau verköstigt werden. Auf der Nordtribüne Richtung Donau werden die Blau-Weiß Fans ihr Zuhause finden. Rund 1.000 Abos habe man bisher verkauft, so Christoph Peschek, der Geschäftsführer des FC Blau-Weiß Linz. Das sei für die weitere Professionalisierung und die Wachstumsstrategie des Clubs „ein großer Meilenstein“.
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Obwohl derzeit nur eine riesige Baustelle zu sehen ist, soll der Zeitplan halten. Am 5. Juli wird das neue Stadion eröffnet, eine Woche später soll ein Eröffnungsspiel gegen einen deutschen Traditionsklub ausgetragen werden – die Rede ist etwa von Schalke 04 oder Eintracht Frankfurt.
17.05.2023, red, ooe.ORF.at

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