Neuerscheinung: "Sommer 1989" - Fall des Eisernen Vorhanges an der burgenländisch-ungarischen Grenze vor 30 Jahren

josef

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Neues Buch beleuchtet den „Sommer 1989“
Das Buch „Sommer 1989…“ beschreibt den Fall des Eisernen Vorhanges an der burgenländisch-ungarischen Grenze vor 30 Jahren aus Sicht der Betroffenen. Autor Wolfgang Bachkönig hat mit Zeitzeugen aus Österreich, Ungarn und Deutschland gesprochen.
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Bachkönig arbeitete anderthalb Jahre lang an seinem jüngsten Buch. Die erste Schwierigkeit bestand darin, Zeitzeugen zu finden und diese schließlich zum Reden zu bringen, erzählt er. Stundenlange Interviews mit DDR-Flüchtlingen, mit Fluchthelfern und den verantwortlichen Grenzpolizisten und Gendarmen aus dem Burgenland und aus Ungarn wurden schließlich in einem 800-Seiten-Buch zusammengefasst.

ORF Burgenland
Autor Wolfgang Bachkönig

Bewegende Schicksale
Der Aufbau des Buches folgt der Geographie des Burgenlandes. Kapitelweise werden die vielen geglückten, aber auch missglückten Fluchtversuche von DDR-Bürgern von Mörbisch im Nordburgenland bis Bildein im Süden dokumentiert.

Besonders berührt habe ihn die Geschichte eines Mannes, der den Stacheldraht zweimal erfolgreich durchschnitt, erzählt Bachkönig im ORF Burgenland-Interview. Der junge Deutsche flüchtete bei Neckenmarkt erfolgreich nach Österreich. Drei Wochen später wollte er seine Freundin nachholen, konnte aber das Loch im Stacheldraht nicht mehr finden. Erst nachdem er mühsam ein neues Loch in den Stacheldraht geschnitten hat, gelangten schließlich beide glücklich nach Österreich.

Höhepunkt der Fluchtwelle bei St. Margarethen
Ein Höhepunkt der Ereignisse im Sommer 1989 war der Durchbruch bei St. Margarethen am 19. August beim Paneuropäischen Picknick. Dabei flüchteten hunderte DDR-Bürger nach Österreich. Dem damaligen Verantwortlichen der ungarischen Grenzwache Arpad Bella sei es zu verdanken, dass es zu keinem Blutvergießen kam, sagt Bachkönig.


ORF Burgenland
Arpad Bella bei der Buchpräsentation

Burgenländer als Fluchthelfer
Im Buch kommen auch zahlreiche Burgenländerinnen und Burgenländer zu Wort, die den Sommer über als Fluchthelfer arbeiteten. Sie nahmen die Flüchtlinge oft in Ungarn schon in Empfang und halfen ihnen über die Grenze und stellten Wegweiser an der Grenze auf, um den Flüchtenden die Orientierung zu erleichtern, halfen mit Decken und Verpflegung aus.

Kultur: Neues Buch beleuchtet den „Sommer 1989“


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Klappentext zu „Sommer 1989... “
Zahlreiche Zeitzeugen - es sind Flüchtlinge aus der ehemaligen DDR, Helfer aus Österreich und Ungarn sowie Exekutivbeamte beider Länder schildern ihre Erlebnisse. Flüchtlinge haben unter Einsatz ihres Lebens den damals noch existenten Eisernen Vorhang überschritten und im Burgenland den ersten Schritt in die Freiheit getan. Von den Helfern wurden sie wie Angehörige aufgenommen.
Das Burgenland bzw. die Menschen in den Dörfern in Grenznähe standen damals im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit und haben für ihre Hilfeleistung höchste Anerkennung erfahren.

Für die Jugend in diesen Staaten ist es heute selbstverständlich, dass es keine sichtbaren Grenzen gibt und die Menschen in Wohlstand und Freiheit leben können. Dass es nicht immer so war, soll dieses Buch jedem Leser vor Augen führen.
 
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