"Maibaumstehlen" - traditionelles Brauchtum

josef

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#1
Das Aufstellen eines Maibaumes gehört in vielen Orten Mitteleuropas zum "gelebten Brauchtum".

In der Nacht zum 1. Mai muss der Baum streng bewacht werden. Ein alt eingesessener Brauch ist nämlich das Maibaumstehlen. Meist versuchen Burschen benachbarter Gemeinden, den Baum des jeweils anderen Ortes zu stehlen. Der Tradition nach wird der gestohlene Maibaum mit größeren Mengen an Bier ausgelöst :trinken:

Dieses Ritual läuft nach bestimmten Regeln ab, dazu habe ich einige Links betreffend der regional leicht unterschiedlichen Vorgangsweisen bzw. Überlieferungen herausgesucht:

Oberösterreich
Tirol
Bayern

Auf die Idee zur Gestaltung eines Threads zum Thema kam ich durch nachfolgende Meldungen :lol1:
 

josef

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#2
Wien - gestohlenen Maibaum mit Straßenbahn abtransportiert

Studenten der BOKU...
Gestohlener Maibaum mit Bim abtransportiert
Am Montagabend wurde eine Straßenbahn der Linie 41 zum Transport einer ungewöhnlichen Fracht benutzt: Studierende der Universität für Bodenkultur (BOKU) führten einen gestohlenen Maibaum zu ihrem Lieblingswirt in die City.

„Sogar unser Rektor findet es irrsinnig lustig“, sagte BOKU-Sprecherin Michaela Klement am Dienstag. Die Aktion der „fachkundigen Forstwirtschaftsstudenten“ führte zu viel Gelächter an der Uni. „Wir halten alte Bräuche hoch“, kommentierte die BOKU das Bild des Baums in der Straßenbahn auf Facebook.

Wiener Linien nicht erfreut
Absolut kein Verständnis haben hingegen die Wiener Linien. „Wir finden das gar nicht witzig, es ist gefährlich und verboten“, sagte Sprecher Daniel Amann. In den Beförderungsbedingungen sei schließlich geregelt, dass der Transport von gefährlichen und sperrigen Gegenständen nicht erlaubt ist.

Der ursprünglich zehn Meter hohe Maibaum war am 26. April auf dem Gelände der BOKU in Währing aufgestellt worden. Bereits in der Nacht auf den 27. April „haben ihn die Studenten gefladert“, schilderte Klement. Dabei gingen sie „professionell vor und zogen jemanden bei, der mit einer Motorsäge umgehen kann. Mit lauter Einkaufswagerln haben sie den Baum dann ins BOKU-Heim gebracht.“ Dort legten ihn die Studenten in den Hof und kürzten ihn auf fünf Meter, ehe sie den Entschluss fassten, den Maibaum dem Wirt ihres Lieblingslokals zu schenken. Dieser zeigte sich auf Facebook sehr erfreut über das Geschenk.

Baum steht nun in Schanigarten
Montagabend transportierten sie ihn dann in die Innenstadt. „Der erste Bim-Fahrer lehnte den Transport ab, beim zweiten durften sie mitfahren“, erzählte Klement. Da der Baum mit seinen fünf Metern immer noch relativ lang war, sei es gar nicht so leicht gewesen, ihn in die Bim zu bekommen, sagte die BOKU-Sprecherin. Schließlich klappte das Unterfangen, die Studenten fuhren mit dem Maibaum mit der Linie 41 bis zum Schottentor. „Der erste Fahrer hat richtig gehandelt. Mit dem zweiten Fahrer werden wir ein Gespräch führen“, kündigte Wiener Linien-Sprecher Amann an.

„Gegen 20.00 Uhr haben sie ihn mir gebracht“, freute sich Gerhard Müller, Wirt des Gasthauses zum Holunderstrauch. „Ich finde die Aktion Weltklasse. Der Baum steht im Schanigarten und geht noch immer bis zum ersten Stock“, sagte Müller. „Er wird dort auf jeden Fall stehenbleiben“, bekräftigte der Wirt.
Text u. Bilder: http://wien.orf.at/news/stories/2772192/
 

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SuR

... wie immer keine Zeit ...
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#3
Sorry, aber Absägen geht ja gar nicht. Das ist nicht :suff, sondern :hau
 

josef

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#4
OÖ.: Spezialeinsatz der Seniorenheimbewohner

Senioren holten Maibaum mit Rollatoren zurück

Mit ihren Rollatoren sind Senioren im Innviertel ausgerückt. Zum wiederholten Mal wurde der Maibaum des Seniorenheimes gestohlen, immer von denselben Dieben. Heuer holten die Heimbewohner den Maibaum mit ihren Rollatoren zurück.

Die 78 Bewohner des Seniorenwohnheims Mehrnbach (Bezirk Ried im Innkreis) sind traditionsbewusst. Das Aufstellen eines Maibaumes gehört dazu, sagen sie. Jedes Jahr bekommen sie von einem ortsansässigen Landwirt einen Stamm geschenkt, den sie in mühevoller Handarbeit schmücken und danach aufstellen. Heuer ist er zehn Meter hoch.

Stammtischrunde als Maibaumdiebe
Doch ebenso alljährlich kommt eine Stammtischrunde aus einem rund 300 Meter entfernten Wirtshaus, das auch von einigen Heimbewohner regelmäßig besucht wird, und stiehlt den Baum. So auch in der Nacht zum vergangenen Sonntag. „Heuer beschlossen die Senioren aber: Es reicht, das lassen wir uns nicht mehr gefallen“, berichtete der stellvertretende Heimleiter Christoph Koller.

Sechs Heimbewohner rückten mit Unterstützung der Betreuer und der Heimleitung aus und stahlen den Baum zurück. Auf Rollatoren gebettet, transportierten sie ihn zu ihrem Zuhause zurück und stellten ihn davor wieder auf.

Gemeinsame Maibaumfeier
Allerdings musste dafür eine Brauchtumsregel gebrochen werden. Denn eigentlich muss der gestohlene Baum mit einer ausgiebigen Jause für die Diebe ausgelöst werden. Doch keine vorgehensweise regelt das Zurückstehlen. In dieser Streitfrage haben die Maibaumdiebe versöhnlich geeinigt: Es gibt eine Maibaumfeier des Heimes und die Stammtischrunde aus dem Wirtshaus ist wie in den vergangenen Jahren dazu eingeladen. „Selbstverständlich werden wir kommendes Jahr wieder einen Baum aufstellen, künftig aber besser bewachen“, kündigte Koller an.
Text u. Bild: http://ooe.orf.at/news/stories/2772393/
 

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josef

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#5
Maibaum während der Fahrt angesägt
Im Internet sorgt derzeit ein Video für Aufsehen, in dem Jugendliche im Bezirk Mistelbach den Paasdorfer Maibaum während des Transports ansägen. Sie hängten sich mit einer Motorsäge aus einem Bus und schnitten in den Baum.

Die eigenwillige Aktion wurde per Video festgehalten und auf Youtube hochgeladen. Es ist
hier zu sehen.

Nur im ersten Moment erscheint das Anschneiden eines Maibaumes als lustiger Brauchtumsscherz. Tatsächlich hat dieser gefährlicher Leichtsinn für die jungen Burschen nun Konsequenzen. Das Video zeigt einen Maibaum - eingespannt zwischen einem Traktor vorne und einem Pkw hinten. In die Mitte drängt sich plötzlich ein weißer Lieferwagen - und darin angeblich Jugendliche aus Staatz, die mit einer Motorsäge versuchen, den Maibaum zu durchtrennen.

Anzeigen wegen Nötigung und Gefährdung
Der Lenker im hintersten Fahrzeug will das verhindern - er schwenkt wild links und rechts und gelangt dabei fast in den Gegenverkehr - bis der Maibaum schließlich in zwei Teile bricht. „Die Beteiligten werden der Staatsanwaltschaft angezeigt - wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit, Nötigung und jene, die mit der Motorsäge gearbeitet haben, wegen Sachbeschädigung“, sagt Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner. Er sprach von einer waghalsigen Aktion.

Die Ermittlungen der Polizei liefen am Montag. Der Lenker und der zweite junge Mann, der mit der Kettensäge ans Werk gegangen war, sollten am Montagnachmittag einvernommen werden. Bei der Landjugend hieß es, dass die Staatzer Jugend nicht dem Verein angehöre. Der Bürgermeister von Staatz, Daniel Fröschl (ÖVP), erklärte gegenüber noe.ORF.at, dass er mit den Jugendlichen bereits gesprochen habe, sie hätten ihm gesagt, es tue ihnen unendlich leid, sie würden einsehen, dass sie unverantwortlich gehandelt hätten.


24.04.2017
http://noe.orf.at/news/stories/2838889/
 

dermike

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#6
Da sind ja richtige Kerle am Werk.
So war das früher durchaus üblich.
Heutzutage gibt's ja nur noch Weicheier.

auf dass es weitergeht.


dermike
 

josef

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#7
Wenn es beim traditionellen "Maibaumklettern" ordentlich stürmt...
Maibaumkraxler hing auf Baum fest
Zu einem ungewöhnlichen Einsatz wurde die Feuerwehr in Großaigen bei Mank (Bezirk Melk) gerufen. Ein Maibaumkraxler blieb in 15 Metern Höhe hängen und musste eine halbe Stunde lang ausharren, ehe er gerettet werden konnte.

Zu dem ungewöhnlichen Vorfall kam es am Sonntag beim traditionellen Maibaumkraxeln in Großaigen. Der Kletterer wurde, wie üblich, mit einem Sicherungsseil befestigt, doch wie auch die Tageszeitung „Heute“ berichtet, ließ sich das Seil nicht mehr bewegen. Der Grund dafür: Ein Band des Maibaum-Schmuckes hatte sich in dem Rad verfangen, das für die Seilführung zuständig ist.


FF Mank / Michael Hiesberger





60 Mitglieder der Feuerwehren Mank, Kettenreith, Kilb und Melk (alle Bezirk Melk) rückten an und konnten den Kraxler mittels Drehleiter retten. Der junge Mann musste die Dauer des Einsatzes abwarten, er klammerte sich knapp 30 Minuten lang in 15 Metern Höhe am Baum fest. Der Maibaumkraxler wurde bei dem Zwischenfall nicht verletzt.

Bericht der Tageszeitung „Heute“
Publiziert am 01.05.2017
http://noe.orf.at/news/stories/2840324/
 

josef

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#8


Maibäume gibt es erst seit dem Mittelalter

Mit 1. Mai stehen im ganzen Land wieder die Maibäume. Der Ursprung dieser Tradition wird von vielen in der Keltenzeit vermutet, doch alles begann erst im Mittelalter. Die erste urkundliche Erwähnung in Kärnten steht in Zusammenhang mit einer Schlägerei beim Aufstellen.
Der Leiter der Abteilung Volkskunde am Landsmuseum für Kärnten, Heimo Schinnerl, sagte, die Geschichte beginnt erst im Mittelalter. „Manche glauben ja, dass man das bis in keltische Zeit zurückverfolgen könnte. Wir haben keine Nachweise darüber. Erst im 13. Jahrhundert sind die ersten Belege aus Frankreich bekannt.“ Bis ins 15. und 16. Jahrhundert sei dann der Brauch bis zu uns gezogen. „In Kärnten gibt es 1577 den ersten Nachweis von einem namentlich bekannten Maibaum in St. Andrä. Im Landesarchiv gibt es ein Ratsprotokoll, dass darüber berichtet, dass anlässlich des Aufstellens eines Maibaums fürchterlich gerauft wurde. Aus dem Ungemach entstand ein Gerichtsprozess.“


ORF/Petra Haas

Fruchtbarkeitssymbol wie Weihnachtsbaum
In den letzten Jahren wurde es wieder „in“ einen eigenen Maibaum aufzustellen. Viele Vereine, Feuerwehren, Chöre oder die Landjugend machen sich meistens die Mühe. Wie auch immer die Bäume geschmückt werden, sie alle sind Fruchtbarkeitssymbole, so Schinnerl. Wie der Palmbuschen oder der Weihnachtsbaum gehöre auch der Maibaum zu einer Art von Fruchtbarkeitssymbol als Lebenszeichen. „In der Volkskunst finden wir ihn als stilisiertes Symbol.“

Der Maibaum sei für die Jugend interessant, denn die Burschen konnten sich beweisen. Nicht nur beim Maibaumkraxeln, sondern auch beim Maibaumstehlen, so Schinnerl: „Das hat natürlich bei den Mädchen Anklagen gefunden, die geschaut haben, wer der Mutigste ist.“

Maibaumstehlen kann auch schief gehen
Das Maibaumstehlen wird auch heute noch betrieben, aber das Stehlen ist nur in der Nacht des Aufstellens, der Walpurgisnacht erlaubt. Außerdem sollte man sich heute das Stehlen gut überlegen, denn ohne vorherige Absprache kann es eine Anzeige geben. Manchmal geht das Stehlen auch schief, so geschehen in Naplach im Jahr 2013. Drei Männer sägten den Baum der Feuerwehr ab, der fiel auf ein Haus und beschädigte das Dach - mehr dazu in Gefällter Maibaum fiel auf Haus. 2016 passierte ein ähnlicher Unfall in Preitenegg. Der angesägte Baum stürzte auf die Packer Straße - mehr dazu in Angesägt: Maibaum krachte auf Straße.

Zum Schluss bleibt das Brennholz
In den geschälten Baum wird traditionell eine Schlangenlinie eingekerbt, so Heimo Schinnerl. Die Schlagen sei ein Symbol der Abwehr, dazu kommen noch gekreuzte Schwerter an der Wetterseite, um den Baum zu schützen. Unter dem Wipfel befindet sich ein gescmückter Reisigkranz, früher wurden noch Preise für die Kletterer hinauf gehängt. Laut Schinnerl waren das Weinflaschen, Würste, Brezeln und auch Säckchen mit Geld.

Der normale Maibaum bleibe bis Fronleichnam stehen, sagte Schinnerl. Es gebe aber auch Erntemaibäume, sie bleiben bis zum Kirchtag oder zur Ernte stehen, um eine reiche Ernte zu bringen. Es gebe auch die Möglichkeit, den Baum am Ende als Brennholz zu versteigern und damit Geld für wohltätige Zwecke zu sammeln, so Volkskulturexperte Schinnerl.

Publiziert am 01.05.2018
http://kaernten.orf.at/news/stories/2910159/

Link: Maibäume
 

josef

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#10
Alle Jahre wieder - rechtliche Probleme wegen umgeschnittener "Maibäume":

„Letzte Chance“ für Maibaumfäller
Nachdem der Maibaum der Landjugend in Gutenstein (Bezirk Wiener Neustadt) umgeschnitten worden ist, gibt es nun eine „letzte Chance“ für die Verursacher. Wenn sie sich von selbst melden, wird von einer Anzeige abgesehen.
Die Landjugend hatte den 29 Meter hohen Maibaum am 27. April im Bleichgarten auf dem Gelände der Raimundfestspiele in Gutenstein aufgestellt und in der ersten Nacht Wache gehalten. „Bei uns ist es gebräuchlich, dass der Baum in der ersten Nacht nach dem Aufstellen gefällt werden darf“, sagt Robert Perger, Leiter der Landjugend Gutenstein. Die Täter hatten allerdings in der Nacht von 30. April auf 1. Mai zugeschlagen. „Es ist nun eine Streitfrage, ob das dem Brauchtum entspricht und erlaubt war“, sagt Perger.

Durch „Redereien im Ort“ habe man bereits einen Verdacht, wer den Baum umgeschnitten hat. Die Verdächtigen seien „eher aus der Region“, sagt Perger. Er fordert sie dazu auf, sich selbst zu stellen. „Wir wollen das Ganze nicht im Streit lösen. Wenn sie sich melden, werden wir auf jeden Fall von einer Anzeige absehen.“ Wird ein Maibaum außerhalb des im Brauchtum vorgesehenen Zeitraums umgeschnitten, handelt es sich nämlich um eine Sachbeschädigung.


Die Landjugend hatte den Baum für ihr 70-Jahr-Jubiläum aufgestellt


Der 29 Meter hohe Baum stand aber nicht lange


Der Baum wurde in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch umgeschnitten
3 Fotos Landjugend Gutenstein


Marktgemeinde Gutenstein
Brauchtum oder nicht? Das ist jetzt die Frage

Baum wurde durch Schnitte zerstört
Der Leiter der Landjugend ortet in dem Fall auch noch zwei weitere „Vergehen“: Anders als im Brauchtum vorgesehen, sei der Baum in der Mitte durchgeschnitten worden. „Man müsste dem, der den Baum aufgestellt hat, dem Brauchtum nach eigentlich die Chance geben, den Baum wieder aufzustellen und dürfte ihn somit nicht auseinanderschneiden.“ Darüber hinaus hätten die Täter den Baumwipfel vor Ort liegen gelassen. Dieser Wipfel wäre aber das eigentliche Objekt der Begierde von Maibaumfällern, weil dieser ausgelöst werden müsste.

Der gefällte Baum in Gutenstein war für die Landjugend ein besonderer, denn er hätte die 70-Jahr-Jubiläumsfeier am 25. Mai zieren sollen. „Jetzt stellen wir einen neuen Baum auf“, so Perger gegenüber noe.ORF.at. Dieser neue Baum befindet sich derzeit noch im Wald und soll am 18. Mai aufgestellt werden. Bewacht wird er auch dieses Mal: „Wir werden ihn in der ersten Nacht nach dem Aufstellen und am letzten Tag vor dem Maibaumschnitt bewachen, sonst könnte er ja wieder gefällt werden“, sagt Perger.

Publiziert am 09.05.2019
„Letzte Chance“ für Maibaumfäller
 

josef

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#11
Maibäume zerstören: Vandalenakte oder Brauchtum?
Nach dem Wochenende ermittelt die Salzburger Polizei in mehreren Fällen. Es geht um zerstörte, angesägte oder sonst wie beschädigte Maibäume in mehreren Bezirken. Bei den Einsatzkräften gibt es kein Verständnis für die Taten. Sie seien gefährlich für die Bevölkerung.

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In Schwarzach (Pongau) ist es beispielsweise beim Versuch geblieben, weil die Täter gestört wurden. Der Lärm der Motorsäge weckte um 2.00 Uhr einige Nachbarn. Die vorerst Unbekannten flüchteten in die Dunkelheit. Der umstürzende Riese hätte hier abstellte Autos oder Häuser getroffen.

„Sicher kein Brauchtum, sondern Gefahr“
Unmittelbar nach dem Zwischenfall wurde Anzeige erstattet. Die Verdächtigen seien schon ausgeforscht, sagte der Schwarzacher Bürgermeister Andreas Haitzer (SPÖ) am Montagnachmittag dem ORF. Nähere Informationen will man noch zurückhalten. Gemeinde und Einsatzkräfte betonen, mit Brauchtum hätten solche Pläne, Vorfälle und Taten nichts zu tun.

Liegende Bäume dürfen kurz „gestohlen“ werden
Der Schwarzacher Feuerwehrkommandant Markus Buzanich wurde noch in der Nacht informiert, dass jemand den frischen Maibaum umschneiden wolle: „Ich bin dann gleich hingefahren. Es ist eine gefährliche Situation. Das Umschneiden hat nichts mit Brauchtum zu tun. Es gibt nur den Brauch, dass man einen noch liegenden Baum stehlen könnte. Gegen eine gute Jause und Bier würde er dann wieder friedlich ausgelöst.“

Wenn die Attacke schon nicht mutwillig große Schäden verursachen sollte, dann sei sie zumindest nicht mit großer Intelligenz geplant worden, heißt es bei Einsatzkräften.

Fotostrecke
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Die Schwarzacher Feuerwehr hat den angeschnittenen Baum mit Stahlplatten gesichert
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Maibaum beim Ortszentrum – komplett umringt von Bauten und Parkplätzen. Wer hier umschneidet, nehme schwere Schäden in Kauf, sagen Ermittler – auch wenn das Zentrum menschenleer sei
ORF
Feuerwehrkommandant Buzanich mit dem gesicherten Baum. Die Einsatzkräfte hoffen, dass solche Zwischenfälle nicht mehr geschehen
ORF
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Weitere Vorfälle
In der Nachbargemeinde Goldegg (Pongau) wurde der Maibaum komplett umgeschnitten. Es steht aber nun schon wieder ein neuer. Auch in Muhr (Lungau) wurde der Maibaum angesägt. Es gibt noch weitere Gemeinden mit ähnlichen Zwischenfällen.

Staatsanwaltschaft muss entscheiden
Die Polizei ermittelt nun wegen Sachbeschädigungen. Gerichte müssen dann bewerten, ob dieser Vandalismus zum Brauchtum gehört – oder ob es Straftaten sind. Ihre Ermittlungsberichte übermitteln Polizisten nun an die Justizbehörden, sagt Hans Wolfgruber von der Salzburger Landespolizeidirektion.

Jugendlicher beim Aufstellen verletzt
Samstagnachmittag ist in Faistenau (Flachgau) ein Jugendlicher bei Aufstellen des Maibaumes verunglückt. Der Baum stürzte um und traf den Einheimischen am Brustkorb. Er wurde mit dem Notarzthubschrauber ins Spital geflogen – mehr dazu in salzburg.ORF.at (2.5.2021)
04.05.2021, red, salzburg.ORF.at
Maibäume zerstören: Vandalenakte oder Brauchtum?
 

josef

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#12
Linzer Maibaum gestohlen
Wenn auch die Feiern und Aktionen zum 1. Mai heuer wieder eher gedämpft ausfallen, macht zumindest das Brauchtum keine Pause. Der Linzer Maibaum ist nämlich Samstagfrüh gestohlen worden – mit einem Trick.

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Gegen 6.00 Uhr am 1. Mai machte sich eine Gruppe von jungen Neufeldnern auf dem Linzer Hauptplatz ans Werk. Auf die Fragen von Passanten antworteten sie, dass sie den Maibaum wegen einer Unwetterwarnung abmontieren müssten. Der Baum wurde dann fachgerecht geneigt, auf dem Hauptplatz abgelegt und dann für den Transport verladen. Wenig später fuhren die Neufeldner mit dem Baum davon.

Fotostrecke
Rainer Kargel
Rainer Karge

lRainer Kargel

Rainer Kargel

Linz ließ Maibaum coronavirusbedingt aus den Augen
Die Frage, warum der Maibaum nicht bewacht wurde, ist schnell beantwortet. Am Mittwoch war in einer Presseaussendung der Stadt zu lesen: „Aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Ausgangssperre, die von 20.00 bis 6.00 Uhr gilt, wird der Maibaum heuer übrigens nicht bewacht werden, de facto entfällt auch die Tradition des Maibaumstehlens.“
„Habe schon Verdacht, wer dahintersteckt“
Konkrete Namen könne er nicht nennen, aber er habe schon einen Verdacht, wer hinter dem Maibaumdiebstahl stehen könnte, so der Bürgermeister von Neufelden, Hubert Hartl, dessen Schmunzeln man sogar am Telefon hören konnte. Es gebe da in seiner Gemeinde eine Gruppe, die in dieser Richtung aktiv sei, und er erinnerte dabei an das Jahr 2013.
Damals hatten Neufeldner ebenfalls den Linzer Maibaum gestohlen, allerdings soll es damals einen Verstoß gegen die Brauchtumsregeln gegeben haben. Ob am Samstag alles richtig war, ist noch nicht bekannt. Die Polizei hält sich vornehm zurück, immerhin sei Maibaumdiebstahl kein strafrechtliches Delikt, sondern schlicht und einfach Brauchtum.
Linzer Bürgermeister will Maibaumdiebe einladen
Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger nimmt den Maibaumdiebstahl übrigens mit Humor – er will die Maibaumdiebe aus Neufelden zu einem Fest einladen, bei dem auch die Spender des Baumes aus Neumarkt dabei sein sollen.
red, ooe.ORF.at

Link:
Linzer Maibaum gestohlen

Update 04.05.2021 - "Alles wieder gut!": Maibaum kehrt nach Linz zurück
 

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#13
Sulz im Weinviertel Umgeschnittener Maibaum stürzte direkt vor Auto Schock bei Vorfall am Freitagabend in Erdpreß in der Marktgemeinde Sulz im Weinviertel (Bezirk Gänserndorf)! Der Lenker blieb gottseidank unverletzt, der Pkw wurde aber stark beschädigt.

Von APA / NÖN.at. Erstellt am 01. Mai 2021 (09:33)



Symbolbild

Susanne Bauer

In Erdpreß ist am späten Freitagabend ein nach Angaben der Landespolizeidirektion Niederösterreich von unbekannten Tätern umgeschnittener Maibaum direkt vor ein Auto gestürzt, dessen Lenker nicht mehr anhalten konnte und das Hindernis überfuhr. Der Mann blieb unverletzt. Sein Pkw wurde stark beschädigt.
Der Maibaum neben dem Feuerwehrhaus war mit einer Motorsäge umgeschnitten worden und auf die L 17 gestürzt. Hinweise auf die Täter werden an die Polizeiinspektion Matzen unter Tel.: 059133 3214 erbeten.
 
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