Das Ende des „Kalten Krieges“ ermöglicht nun auch eine Renaturierung des Mündungsgebietes der Traisen!
Heute Nachmittag fand in Altenwörth der Spatenstich zur Korrektur einer vor fast 40 Jahren begangenen „Sünde an der Natur“ statt. Damals wurde im Zuge der Errichtung des Donaukraftwerkes Altenwörth die Traisenmündung in die Donau von Traismauer ca. 8 km stromabwärts verlegt. Die letzten Kilometer bis zur Donau wurde der Traisenfluss in ein kanalartiges Bett südlich des Stauraumes durch das Augebiet geleitet, und mündet nun unterhalb des Altenwörther Stauwehres in den Strom. Notwendig wurde dies, da sich die ursprüngliche Mündung bei Traismauer nun im Stauraum des Kraftwerkes befindet und der Wasserspiegel der Donau dort durch die nunmehrige Stauhaltung um einige Meter höher liegt als der Traisen-Spiegel. Man hätte damals aus Kostengründen auf ein naturnahes Flussbett mit Mäandern usw. verzichtet und diesen Abschnitt kanalisiert, heißt es…
Es gab und gibt aber Gerüchte, dass der seinerzeitige Bau der „Kanaltrasse“ strategischen Hintergrund hatte! Das neue südlich der Donau (zu dieser parallel) verlaufende Bett der Traisen stellt für einen aus Norden kommenden Aggressor nach geglückter Übersetzung des Stromes ein weiteres Hindernis dar! Im Austreifen des Nordufers der Donau fließt, als „Gegenstück“, der Kamp bzw. ist der Kremsfluss in das entlang des Dammes verlaufende Begleitgerinne eingeleitet. Die Auwälder im Bereich des Nordufers der Donau (Bereich Grafenwörth ostwärts...) konnten (bzw. können ?) durch Wehre und Gießgänge geflutet werden, was ebenfalls eine Erschwernis für einen Angreifer darstellte!
Da nun fast schon ein Vierteljahrhundert seit dem Zerfall des Ostblocks vergangen ist und die österreichische „Raumverteidigung“ längst Geschichte ist, steht dem Renaturierungsprojekt der unteren Traisen nichts mehr im Wege…
GM-Bild der Traisen im Bereich Traismauer-Altenwörth (in der Au unterhalb der Donau) => Google Maps
ORF-Bericht:
Quelle: Renaturierung der Traisenmündung beginnt
Heute Nachmittag fand in Altenwörth der Spatenstich zur Korrektur einer vor fast 40 Jahren begangenen „Sünde an der Natur“ statt. Damals wurde im Zuge der Errichtung des Donaukraftwerkes Altenwörth die Traisenmündung in die Donau von Traismauer ca. 8 km stromabwärts verlegt. Die letzten Kilometer bis zur Donau wurde der Traisenfluss in ein kanalartiges Bett südlich des Stauraumes durch das Augebiet geleitet, und mündet nun unterhalb des Altenwörther Stauwehres in den Strom. Notwendig wurde dies, da sich die ursprüngliche Mündung bei Traismauer nun im Stauraum des Kraftwerkes befindet und der Wasserspiegel der Donau dort durch die nunmehrige Stauhaltung um einige Meter höher liegt als der Traisen-Spiegel. Man hätte damals aus Kostengründen auf ein naturnahes Flussbett mit Mäandern usw. verzichtet und diesen Abschnitt kanalisiert, heißt es…
Es gab und gibt aber Gerüchte, dass der seinerzeitige Bau der „Kanaltrasse“ strategischen Hintergrund hatte! Das neue südlich der Donau (zu dieser parallel) verlaufende Bett der Traisen stellt für einen aus Norden kommenden Aggressor nach geglückter Übersetzung des Stromes ein weiteres Hindernis dar! Im Austreifen des Nordufers der Donau fließt, als „Gegenstück“, der Kamp bzw. ist der Kremsfluss in das entlang des Dammes verlaufende Begleitgerinne eingeleitet. Die Auwälder im Bereich des Nordufers der Donau (Bereich Grafenwörth ostwärts...) konnten (bzw. können ?) durch Wehre und Gießgänge geflutet werden, was ebenfalls eine Erschwernis für einen Angreifer darstellte!
Da nun fast schon ein Vierteljahrhundert seit dem Zerfall des Ostblocks vergangen ist und die österreichische „Raumverteidigung“ längst Geschichte ist, steht dem Renaturierungsprojekt der unteren Traisen nichts mehr im Wege…
GM-Bild der Traisen im Bereich Traismauer-Altenwörth (in der Au unterhalb der Donau) => Google Maps
ORF-Bericht:
Renaturierung der Traisenmündung beginnt
In Altenwörth (Bezirk Tulln) findet am Montagnachmittag der Spatenstich für die Renaturierung der Traisenmündung statt, das österreichweit größte derartige Projekt. Die Traisen gilt als einer der meistregulierten Flüsse im europäischen Zentralraum.
Eine Studie des WWF hat der Traisen vor zwei Jahren unter 15 Flüssen in Deutschland, der Schweiz und Österreich das schlechteste Zeugnis ausgestellt. Zur Hälfte seiner Gesamtlänge ist der Fluss reguliert, vor allem im Mündungsgebiet.
Vor 35 Jahren wurde diese Mündung beim Bau des Kraftwerkes Altenwörth um acht Kilometer flussabwärts verlegt und dabei völlig begradigt, sie fließt seitdem wie in einem Kanal dahin. Das soll sich ändern, kündigt Landesrat Stephan Pernkopf am Montag an.
„Dieses Projekt ist ein ganz besonders großes, auch europaweit gesehen, mit 26 Millionen Euro Investitionsvolumen und hier wird etwas wieder gut gemacht was vor vielen Jahren vertechnisiert worden ist. Und das soll der Natur insgesamt wieder mehr Raum geben und auch mehr Überflutungsraum bieten“, so Pernkopf.
LIFE-Projekt bringt neues Leben
Mit einem LIFE-Projekt, das vom Kraftwerksbetreiber Verbund gestartet wurde, soll dieser Abschnitt jetzt völlig renaturiert werden. Dabei wird er durch zahlreiche Mäander um vier Kilometer länger und großflächiger werden.
Im Falles eines Hochwassers soll die Traisen dort ein Überschwemmungsgebiet von mehr als 80 Hektar bilden. Den größten Anteil der Kosten von 26 Millionen Euro trägt der Verbund mit Unterstützung von EU, Bund und Land Niederösterreich. „Natürlich gibt es die große Frage ‚Warum machen wir das, besser wäre es doch ein neues Kraftwerk zu bauen‘. Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit der Natur auch etwas zurückzugeben, was ihr gehört hat“, sagt Verbund-Vorstand Michael Amerer.
Im Jahr 2019 soll die Renaturierung abgeschlossen sein.
In Altenwörth (Bezirk Tulln) findet am Montagnachmittag der Spatenstich für die Renaturierung der Traisenmündung statt, das österreichweit größte derartige Projekt. Die Traisen gilt als einer der meistregulierten Flüsse im europäischen Zentralraum.
Eine Studie des WWF hat der Traisen vor zwei Jahren unter 15 Flüssen in Deutschland, der Schweiz und Österreich das schlechteste Zeugnis ausgestellt. Zur Hälfte seiner Gesamtlänge ist der Fluss reguliert, vor allem im Mündungsgebiet.
Vor 35 Jahren wurde diese Mündung beim Bau des Kraftwerkes Altenwörth um acht Kilometer flussabwärts verlegt und dabei völlig begradigt, sie fließt seitdem wie in einem Kanal dahin. Das soll sich ändern, kündigt Landesrat Stephan Pernkopf am Montag an.
„Dieses Projekt ist ein ganz besonders großes, auch europaweit gesehen, mit 26 Millionen Euro Investitionsvolumen und hier wird etwas wieder gut gemacht was vor vielen Jahren vertechnisiert worden ist. Und das soll der Natur insgesamt wieder mehr Raum geben und auch mehr Überflutungsraum bieten“, so Pernkopf.
LIFE-Projekt bringt neues Leben
Mit einem LIFE-Projekt, das vom Kraftwerksbetreiber Verbund gestartet wurde, soll dieser Abschnitt jetzt völlig renaturiert werden. Dabei wird er durch zahlreiche Mäander um vier Kilometer länger und großflächiger werden.
Im Falles eines Hochwassers soll die Traisen dort ein Überschwemmungsgebiet von mehr als 80 Hektar bilden. Den größten Anteil der Kosten von 26 Millionen Euro trägt der Verbund mit Unterstützung von EU, Bund und Land Niederösterreich. „Natürlich gibt es die große Frage ‚Warum machen wir das, besser wäre es doch ein neues Kraftwerk zu bauen‘. Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit der Natur auch etwas zurückzugeben, was ihr gehört hat“, sagt Verbund-Vorstand Michael Amerer.
Im Jahr 2019 soll die Renaturierung abgeschlossen sein.